Artikelnummer
LXREIAN
Autor
Aaron Nimzowitsch 1928-1935
Partien, Kommentare, Aufsätze
408 Seiten, gebunden, Edition Marco, 1. Auflage 2010
Siehe auch (Artikelnummer in das Feld der Schnellsuche am oberen Seitenrand im Shop eingeben):
1) LXNIMPMS
Nimzowitsch, Praxis mit System - Gesammelte Schriften (u.a. Die Praxis meines Systems; Blockade)
2) LMNIMMS
Nimzowitsch, Mein System
3) LZKARL200603
Karl - Die Kulturelle Schachzeitung 2006/03
Schwerpunkt: Aaron Nimzowitsch
4) LXSKJAN
Aron Nimzowitsch, On the Road to Chess Mastery, 1886-1924
4) LXREIANE
Aron Nimzowitsch 1928-1935; paperback (annotated games & essays); englische Übersetzung dieses Titels.
Nimzowitschs - inzwischen historische - Lehrbücher Mein System und Die Praxis meines Systems haben vor 50 Jahren auf den jungen Studenten Rudolf Reinhardt einen „unauslöschlichen Eindruck" gemacht. Sie gehören auch heute noch zum Rüstzeug jedes aufstrebenden Schachspielers, der sich näher mit der Theorieentwicklung befassen will.
Es war vor allem der unvergleichliche Stil des lettischen Großmeisters, der es Reinhardt, wie vielen anderen, angetan hatte. Pointiert, elegant, präzise, mitunter verschroben, aber nie ohne Humor - schon bald begann Reinhardt, posthum der Herausgeber dieses Buches, alles, was er von und über Nimzowitsch finden konnte, zu sammeln. Dessen früher Tod im Alter von nur 48 Jahren hatte seinem ungemein produktiven Schaffen ein jähes Ende gesetzt; anderenfalls, so Reinhardts Überlegung, hätte er doch wohl sicher einen dritten „System-Band" folgen lassen, um sein Werk mit einer Trilogie zu krönen, zumal sein größter Turniererfolg - Karlsbad 1929! - noch nicht in den „System-Bänden" enthalten war.
Bei seinen jahrelangen Recherchen in schwer zugänglichen Archiven kamen Reinhardt zwei Umstände sehr entgegen: zum einen, dass er selbst eine umfangreiche und wertvolle Schachbibliothek aufbaute, und zum anderen, dass Nimzowitsch seit 1920 in Skandinavien, zunächst in Schweden und ab 1922 bis 1935 in Dänemark, lebte. Es war dem Berliner aufgrund seiner Sprachkenntnisse daher möglich, alles aus den skandinavischen Quellen selbst zu übersetzen. Eine Vielzahl von Beiträgen aus russischen Schachzeitschriften und Büchern ließ er von anderen ins Deutsche übertragen.
Reinhardts Buch Nimzowitsch 1928-1935 dokumentiert Aaron Nimzowitschs Schaffen als aktiver Großmeister ebenso wie als Schachschriftsteller in nahezu lückenloser Weise. Vieles davon hätte mit Sicherheit Eingang in einen dritten Band von Nimzowitsch selbst gefunden.
1) LXNIMPMS
Nimzowitsch, Praxis mit System - Gesammelte Schriften (u.a. Die Praxis meines Systems; Blockade)
2) LMNIMMS
Nimzowitsch, Mein System
3) LZKARL200603
Karl - Die Kulturelle Schachzeitung 2006/03
Schwerpunkt: Aaron Nimzowitsch
4) LXSKJAN
Aron Nimzowitsch, On the Road to Chess Mastery, 1886-1924
4) LXREIANE
Aron Nimzowitsch 1928-1935; paperback (annotated games & essays); englische Übersetzung dieses Titels.
Nimzowitschs - inzwischen historische - Lehrbücher Mein System und Die Praxis meines Systems haben vor 50 Jahren auf den jungen Studenten Rudolf Reinhardt einen „unauslöschlichen Eindruck" gemacht. Sie gehören auch heute noch zum Rüstzeug jedes aufstrebenden Schachspielers, der sich näher mit der Theorieentwicklung befassen will.
Es war vor allem der unvergleichliche Stil des lettischen Großmeisters, der es Reinhardt, wie vielen anderen, angetan hatte. Pointiert, elegant, präzise, mitunter verschroben, aber nie ohne Humor - schon bald begann Reinhardt, posthum der Herausgeber dieses Buches, alles, was er von und über Nimzowitsch finden konnte, zu sammeln. Dessen früher Tod im Alter von nur 48 Jahren hatte seinem ungemein produktiven Schaffen ein jähes Ende gesetzt; anderenfalls, so Reinhardts Überlegung, hätte er doch wohl sicher einen dritten „System-Band" folgen lassen, um sein Werk mit einer Trilogie zu krönen, zumal sein größter Turniererfolg - Karlsbad 1929! - noch nicht in den „System-Bänden" enthalten war.
Bei seinen jahrelangen Recherchen in schwer zugänglichen Archiven kamen Reinhardt zwei Umstände sehr entgegen: zum einen, dass er selbst eine umfangreiche und wertvolle Schachbibliothek aufbaute, und zum anderen, dass Nimzowitsch seit 1920 in Skandinavien, zunächst in Schweden und ab 1922 bis 1935 in Dänemark, lebte. Es war dem Berliner aufgrund seiner Sprachkenntnisse daher möglich, alles aus den skandinavischen Quellen selbst zu übersetzen. Eine Vielzahl von Beiträgen aus russischen Schachzeitschriften und Büchern ließ er von anderen ins Deutsche übertragen.
Reinhardts Buch Nimzowitsch 1928-1935 dokumentiert Aaron Nimzowitschs Schaffen als aktiver Großmeister ebenso wie als Schachschriftsteller in nahezu lückenloser Weise. Vieles davon hätte mit Sicherheit Eingang in einen dritten Band von Nimzowitsch selbst gefunden.
EAN | 9783924833619 |
---|---|
Gewicht | 960 g |
Hersteller | Edition Marco |
Breite | 17,7 cm |
Höhe | 24 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2010 |
Autor | Rudolf Reinhardt |
Sprache | Deutsch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 9783924833619 |
Seiten | 408 |
Einband | gebunden |
007 Vorwort des Herausgebers
009 Vorwort des Verlages
010 Einleitung (unvollendet)
014 Das große Internationale Schachmeisterturnier in Bad Kissingen 1928
024 Eine Blockadepartie (Mieses-Nimzowitsch)
042 Internationales Großmeisterturnier des "Berliner Tageblatt" - Berlin 1928
044 Die ,zweimal gewonnene' Schachpartie (Marshall-Nimzowitsch)
046 Zwei Endspiele aus dem Großmeisterturnier zu Berlin 1928
049 Das frühe Remis (Nimzowitsch-Capablanca)
053 Die kombinatorische Partie (Reti-Nimzowitsch)
066 IV. Internationales Schachmeisterturnier Karlsbad 1929
069 Es lebe der Optimismus und die ... Morgengymnastik!
078 Aus dem Blaubuch der Zentrierung
111 Die Partie Nimzowitsch - Spielmann im Lichte schachpsychologischer Analyse
112 Mangelnde Geschmeidigkeit im Spielstil verursacht den Partieverlust!
126 Internationales Meisterturnier in San Remo 1930
131 Haben die ,schiefen' Läufer etwas von ihrer Popularität eingebüßt? (Ahues-N.)
139 Der Gewinn einer Turnierpartie als schmerzvolle Angelegenheit
140 Gibt es Schachwahrheiten? (von S. Tartakower) (Bogoljubow -Nimzowitsch)
148 Etwas über Verteidigung (Grau-Nimzowitsch)
151 Du glaubst zu schieben und du wirst geschoben (Glosse von R. Spielmann)
158 Internationales Schachmeisterturnier Lüttich (Liege) 1930
159 Lüttich und Frankfurt / oder: Die reuevolle Rückkehr zum System
174 Das Internationale Meisterturnier zu Frankfurt am Main 1930
189 Die Zentralisierung - illustriert an drei Beispielen
189 Mein System - an einem praktischen Beispiel vorgeführt
192 System und Intuition (Colle-Nimzowitsch / N.-Ahues / Mannheimer-N.)
197 Trainingswettkämpfe in Bern 1931
197 Drei Monate als Schachlehrer in der Schweiz
198 Das Problem der Verteidigung (N.-Zimmermann, 1. Rd. / N.-P. Johner)
209 35. Schweizerisches Schachturnier in Winterthur 1931
213 Das Problem der Verteidigung (Fortsetzung) (N.-Zimmermann, 4. Rd.)
213 Das Problem der Verteidigung (Fortsetzung) (Gygli-Nimzowitsch)
229 Das Internationale Großmeisterturnier in Bled (Veldes) 1931
230 Ist mein dritter Preis in Veldes als relativer Misserfolg zu werten?
231 Mein Spiel im Turnier von Bled
264 Gemischtes Meisterturnier Kopenhagen 1933
275 Eine ehrenhafte Niederlage (Nimzowitsch-B. Nielsen)
280 Wettkampf Stahlberg - Nimzowitsch in Göteborg 1934
280 Stahlberg ein neuer Großmeister!
295 Sechskampf Stockholm 1934
295 Weitere Abenteuer im Schwedenlande (Nimzowitsch-Lundin)
308 Wettkampf Nimzowitsch - Stoltz in Stockholm 1934
308 Mein Wettkampf gegen Stoltz
315 Internationales und 37. Schweizerisches Schachturnier in Zürich 1934
329 Nordischer Schachkongress Kopenhagen 1934
337 Der Meister und die Dilettanten
337 Der begabte Dilettant
344 Die Idee des Fernschachs
348 Nimzowitsch als Simultanspieler
348 Simultankampf nach vorhergegangenem Vortrag (Eine Partie im Stile Aljechins)
350 Drei Monate als Schachlehrer in der Schweiz (Forts.)
354 Schwierige Simultanpartien
364 Verschiedene Artikel von A. Nimzowitsch
364 Angriff oder Verteidigung. Zur Strategie des Schach- und Lebenskampfes [1928]
365 Des Kämpfers Selbstkritik. Eine zeitgemäße Betrachtung [1928]
367 Laskers allumfassender Spielstil [1929]
368 Die ,fast-kombinatorische' Partie. Eine moderne-allzumoderne Erscheinung [1929]
371 Der Remisspieler des Typus Capablanca als modernes Vexierspiel [1929]
374 Der Fehler und die Unterlassungssünde. Ein harmloses Märchen... [1929]
375 Über die schachstrategische und schachpsychologische Bedeutung der Vorbeugung
378 Ist die "Einfachheit" schön? [1929]
379 Der russische Partiestil einst und jetzt [1929]
384 Wie Großmeister trainieren [1930]
388 In memoriam Michael Iwanowitsch Tschigorin [1933]
392 Nimzowitsch spielt Königsgambit (Wettkampf gegen Schweinburg in Berlin 1934)
Anhang
396 Einige Daten zu Nimzowitschs Vita
399 Rudolf Reinhardt zum Geleit (von M. Negele)
401 Erinnerungen an Rudolf Reinhardt (von A. Saremba)
404 Quellenverzeichnis
406 Partienverzeichnis
408 Eröffnungsverzeichnis
009 Vorwort des Verlages
010 Einleitung (unvollendet)
014 Das große Internationale Schachmeisterturnier in Bad Kissingen 1928
024 Eine Blockadepartie (Mieses-Nimzowitsch)
042 Internationales Großmeisterturnier des "Berliner Tageblatt" - Berlin 1928
044 Die ,zweimal gewonnene' Schachpartie (Marshall-Nimzowitsch)
046 Zwei Endspiele aus dem Großmeisterturnier zu Berlin 1928
049 Das frühe Remis (Nimzowitsch-Capablanca)
053 Die kombinatorische Partie (Reti-Nimzowitsch)
066 IV. Internationales Schachmeisterturnier Karlsbad 1929
069 Es lebe der Optimismus und die ... Morgengymnastik!
078 Aus dem Blaubuch der Zentrierung
111 Die Partie Nimzowitsch - Spielmann im Lichte schachpsychologischer Analyse
112 Mangelnde Geschmeidigkeit im Spielstil verursacht den Partieverlust!
126 Internationales Meisterturnier in San Remo 1930
131 Haben die ,schiefen' Läufer etwas von ihrer Popularität eingebüßt? (Ahues-N.)
139 Der Gewinn einer Turnierpartie als schmerzvolle Angelegenheit
140 Gibt es Schachwahrheiten? (von S. Tartakower) (Bogoljubow -Nimzowitsch)
148 Etwas über Verteidigung (Grau-Nimzowitsch)
151 Du glaubst zu schieben und du wirst geschoben (Glosse von R. Spielmann)
158 Internationales Schachmeisterturnier Lüttich (Liege) 1930
159 Lüttich und Frankfurt / oder: Die reuevolle Rückkehr zum System
174 Das Internationale Meisterturnier zu Frankfurt am Main 1930
189 Die Zentralisierung - illustriert an drei Beispielen
189 Mein System - an einem praktischen Beispiel vorgeführt
192 System und Intuition (Colle-Nimzowitsch / N.-Ahues / Mannheimer-N.)
197 Trainingswettkämpfe in Bern 1931
197 Drei Monate als Schachlehrer in der Schweiz
198 Das Problem der Verteidigung (N.-Zimmermann, 1. Rd. / N.-P. Johner)
209 35. Schweizerisches Schachturnier in Winterthur 1931
213 Das Problem der Verteidigung (Fortsetzung) (N.-Zimmermann, 4. Rd.)
213 Das Problem der Verteidigung (Fortsetzung) (Gygli-Nimzowitsch)
229 Das Internationale Großmeisterturnier in Bled (Veldes) 1931
230 Ist mein dritter Preis in Veldes als relativer Misserfolg zu werten?
231 Mein Spiel im Turnier von Bled
264 Gemischtes Meisterturnier Kopenhagen 1933
275 Eine ehrenhafte Niederlage (Nimzowitsch-B. Nielsen)
280 Wettkampf Stahlberg - Nimzowitsch in Göteborg 1934
280 Stahlberg ein neuer Großmeister!
295 Sechskampf Stockholm 1934
295 Weitere Abenteuer im Schwedenlande (Nimzowitsch-Lundin)
308 Wettkampf Nimzowitsch - Stoltz in Stockholm 1934
308 Mein Wettkampf gegen Stoltz
315 Internationales und 37. Schweizerisches Schachturnier in Zürich 1934
329 Nordischer Schachkongress Kopenhagen 1934
337 Der Meister und die Dilettanten
337 Der begabte Dilettant
344 Die Idee des Fernschachs
348 Nimzowitsch als Simultanspieler
348 Simultankampf nach vorhergegangenem Vortrag (Eine Partie im Stile Aljechins)
350 Drei Monate als Schachlehrer in der Schweiz (Forts.)
354 Schwierige Simultanpartien
364 Verschiedene Artikel von A. Nimzowitsch
364 Angriff oder Verteidigung. Zur Strategie des Schach- und Lebenskampfes [1928]
365 Des Kämpfers Selbstkritik. Eine zeitgemäße Betrachtung [1928]
367 Laskers allumfassender Spielstil [1929]
368 Die ,fast-kombinatorische' Partie. Eine moderne-allzumoderne Erscheinung [1929]
371 Der Remisspieler des Typus Capablanca als modernes Vexierspiel [1929]
374 Der Fehler und die Unterlassungssünde. Ein harmloses Märchen... [1929]
375 Über die schachstrategische und schachpsychologische Bedeutung der Vorbeugung
378 Ist die "Einfachheit" schön? [1929]
379 Der russische Partiestil einst und jetzt [1929]
384 Wie Großmeister trainieren [1930]
388 In memoriam Michael Iwanowitsch Tschigorin [1933]
392 Nimzowitsch spielt Königsgambit (Wettkampf gegen Schweinburg in Berlin 1934)
Anhang
396 Einige Daten zu Nimzowitschs Vita
399 Rudolf Reinhardt zum Geleit (von M. Negele)
401 Erinnerungen an Rudolf Reinhardt (von A. Saremba)
404 Quellenverzeichnis
406 Partienverzeichnis
408 Eröffnungsverzeichnis
Das dritte Buch einer aktuellen Publikationsreihe mit Nimzowitsch-Werken ist ein Band mit Werken der Jahre 1928 bis 1935, von Rudolf Reinhardt gesammelt und posthum bei Edition Marco erschienen.
Der aus Ostwestfalen stammende Reinhardt wurde schachlich in Bielefeld groß und spielte später in Berlin bei Lasker-Steglitz. Er war außerdem viele Jahre aktiver Fernschachspieler und nicht zuletzt Sammler von Schachbüchern. Sein besonderes Interesse galt dabei den Werken von Nimzowitsch und er hatte sich vorgenommen, die vielen verstreut publizierten Partien Nimzowitsch zu sammeln, zu erfassen und mit den Originalkommentaren in Buchform herauszugeben. Nach seinem Ruhestand im Jahr 2000 begann Reinhard sich dieser Aufgabe zu widmen. Im September 2006 traf den Autor ein Schlaganfall, an dessen Folgen er verstarb. Kurz zuvor hatte er es noch geschafft, ein Vorwort zu schreiben. Seine Familie gab das Buch schließlich posthum zusammen mit dem Verleger Arno Nickel heraus.
Vor zwei Jahren erschien das etwa 400 Seiten starke Werk, nach Nimzowitschs "Mein System" und "Die Praxis meines Systems" eine Art "Mein System Band Drei" (Michael Negele). Es umfasst die schachliche Karriere des dänischen Großmeisters, soweit sie von Nimzowitsch selber in Berichten, Partien und Kommentaren niedergelegt wurde vom Turnier in Bad Kissingen, August 1928 (1. Bogoljubow, Nimzowitsch wird 5.) bis zum Tod von Nimzowitsch im Jahr 1935.
Die letzten verzeichneten Partien stammen aus dem Jahr 1934, als er während einer Reise nach Deutschland anlässlich des WM-Kampfes Aljechin-Bogoljubow in Berlin einen privaten Wettkampf gegen den Berliner Meister Ernst Schweinburg spielte. Neben vielen unbekannten Partien des Meisters enthält das Buch zahlreiche Bilddokumente, Tabellen und ein sorgfältig editiertes Quellenverzeichnis. Eine großartige Sammlung und nicht nur für Nimzowitsch-Fans ein Muss!
Mit freundlicher Genehmigung
André Schulz, ChessBase
März 2012**********
Es gibt sie, die Bücher, auf deren Erscheinen die (Schach-) Welt gewartet hat! Und dies gilt auch für Werke, mit deren Erscheinen die Welt nicht rechnen konnte. „Aaron Nimzowitsch, 1928 - 1935" von Rudolf Reinhardt aus der Edition Marco im Verlag Arno Nickel zählt für mich ganz klar dazu.
Die Schachbuchklassiker „Mein System" und „Die Praxis meines Systems" haben inzwischen Generationen von Schachspielern fasziniert und ihr eigenes Spiel geprägt. Ihr Autor, Aaron Nimzowitsch, Mitbegründer der sogenannten „Hypermoderne" und einer der weltbesten Spieler seiner Zeit, verstand es nicht nur, die Schachwelt über die von ihm entscheidend mitentwickelten Grundsätze des modernen Positionsspiels einzuweihen und dabei mit dogmatisch-klassischen Prinzipien zu brechen, er konnte den Leser zugleich mit seiner sehr unterhaltsamen und ausdrucksstarken, blumigen und teilweise auch frechen Sprache fesseln.
Arbeiten an Partien und Artikel-Veröffentlichungen Nimzowitschs aus der Zeit nach dem Erscheinen von „Die Praxis meines Systems" lassen sich als Anzeichen interpretieren, dass er noch eine weitere Buchveröffentlichung im Auge hatte, um also eine Trilogie zu schaffen. Dies wurde ihm aber durch seinen frühen Tod mit 48 Jahren am 16.3.1935 verwehrt. So sah der Autor des hier besprochenen Werkes, Rudolf Reinhardt, in „Aaron Nimzowitsch, 1928 - 1935" quasi eine (unautorisierte) Fortsetzung der Bücher Nimzowitschs. Seine Einschätzung war nicht überzogen, wie ich finde.
Reinhardt hat das Erscheinen seines Buches nicht mehr erlebt. Er starb 2006 infolge eines Schlaganfalls. „Aaron Nimzowitsch, 1928 - 1935" hat hierzu eine eigene kleine tragische Geschichte. Die Einleitung des Werkes durch Reinhardt endet abrupt mit den Worten „Darauf folgte zunächst ein Leserbrief an…".
Reinhardt hatte es sich zur Aufgabe gemacht, alle Partien und Artikel Nimzowitschs in einem Buch zusammenzufassen, die von diesem nach dem Erscheinen von „Die Praxis meines Systems" gespielt bzw. publiziert worden sind. Hierfür hat er eine Fleißarbeit vollbracht, mit der er nicht nur Nimzowitsch würdigt, sondern auch sich selbst ein Denkmal setzt. „Aaron Nimzowitsch, 1928 - 1935" ist eine unschätzbar wichtige Arbeit zum Erhalt und zur Zusammenführung der historischen Unterlagen. Reinhardt hat mit einem Aufwand, den man als Außenstehender kaum angemessen nachempfinden kann, aus den verschiedensten und schwer zugänglichen Quellen zusammengetragen, was er brauchte. Selbst russische und skandinavische Quellen nutzte er für seine Arbeit. Russische Artikel etc. musste er sich übersetzen lassen, insbesondere in Dänisch aufgefundene Quellen übersetzte er selbst (Nimzowitsch lebte von 1922 bis 1935 in Dänemark).
Beim Lesen dieses Werkes kommt ein richtiges „Nimzowitsch-Feeling" auf. Dies geht auch darauf zurück, dass Autor und Verlag im Bemühen um Authentizität auch Nimzowitschs Vorliebe für g e s p e r r t g e s c h r i e b e n e Worte in den Texten bewahrt haben.
Wie einem wissenschaftlichen Ansatz folgend hat Reinhardt die genutzten Quellen jeweils an der Stelle der Verwendung gekennzeichnet und am Fuße des betreffenden Beitrags aufgeführt.
Partiekommentierungen stammen im Wesentlichen von Nimzowitsch selbst, es gibt daneben auch Kommentierungen anderer damaliger Meister. Wenige Partien sind unkommentiert.
Manchmal musste Reinhardt Artikel von Nimzowitsch aufteilen, um sie den chronologisch geordneten Partien zuordnen zu können, auf die sie jeweils eingehen. Hinsichtlich der Artikel selbst ist dies etwas schade, den Partien aber kommt dies klar zugute.
Bemerkenswert ist für mich auch ein Buchinhalt auf den Seiten 344 bis 347. Unter der Überschrift „Die Idee des Fernschachs" kommt er zu der abschließenden Feststellung: „…muss man das Fernschach als die Quelle ansehen, die uns die Erneuerung der Kombinationen bringt." Eine durch Briefwechsel mit Christiansen gespielte und nett kommentierte Partie schließt sich an.
Fazit: „Aaron Nimzowitsch, 1928 - 1935" ist ein tolles Buch! Ich lege jedem den Kauf ans Herz, besonders auch dem „Nimzowitsch-Fan", dem auch an der Schachgeschichte interessiertem Leser sowie demjenigen, der Freude an einem Schachbuch hat, bei dem vom Inhalt bis zur Verarbeitung einfach alles stimmt.
Mit freundlicher Genehmigung
Uwe Bekemann, Fernschachpost 2/2012**********
SPÄTE WÜRDIGUNG
Aaron Nimzowitschs Mein System und die Praxis meines Systems zählen wohl zu den bekanntesten Schachbüchern überhaupt. Der Großmeister aus Riga prägte einen einzigartigen Stil der Kommentierung. Seine Analysen hatten stets hohen didaktischen Anspruch und dienten der Propaganda seines „Systems".
Leider ist Nimzowitsch mit nur 48 Jahren verstorben. Seine Beiträge nach 1928 legen die Vermutung nahe, dass sie zu einer späteren Publikation hin geschrieben worden sind - da war sich jedenfalls Schachhistoriker Rudolf Reinhardt sicher. Er sammelte über Jahre hinweg Nimzowitsch-Partien aus teils schwer zugänglichen Quellen. Erst im neuen Millenhatte er mit wenigen Ausnahmen alle Partien Nimzowitschs zusammengetragen, meist vom Meister kommentiert. Reinhardt entschloss sich, sein Material als vollständige Partiensammlung des Zeitraumes von 1928-35 vorzulegen. Er verstand seine geplante Veröffentlichung als „unautorisierte Fortsetzung der Nimzowitsch'schen Bücher", wie im Vorzu lesen ist.
Reinhardt lebte einige Zeit in Skandinavien, weshalb er viele fremdsprachige, vor allem dänische Texte im Original lesen und auf Deutsch zugänglich machen konnte. Dass Nimzowitsch lange Zeit in Dänemark lebte, mag Reinhardts Affinität zu dem in Riga geborenen Schachmeister noch verstärkt haben.
Reinhardts begonnene Biographie, die als Einleitung dienen sollte, endet leider mitten im Satz. Denn vor vier Jahren starb der Autor unerauch den Nachruf in KARL 3/2006, S.14 f.). Doch der Verleger Arno Nickel hat nun mit einiger Verzögerung das Manuskript zur Veröffentlichung gebracht.
Das schön gemachte Buch in Hardcover mit einigen Fotos trägt im Satz sogar der von Nimzowitsch gerne verwendeten gesperrten Schrift Rechnung. Die Partie-Kommentare hat Reinhardt aus allen ihm zugänglichen Quellen kompiliert, meist von Nimzowitsch selbst, andere von Zeitgenossen wie Tartakower, Spieloder Rubinstein. Nur wenige Partien bleiben unkommentiert. Nimzowitsch anadabei nicht nur den Inhalt der Partie, sondern lässt sich auch in seinen Artikeln über Remistod, Psychologie der kurzen Kämpfe oder über die Ökonomie der Kräfte bei langen Turnieren aus.
Die streng chronologische Partienordnung führt einige Male dazu, dass zusammenhängende Aufsätze wie der berühmte Text „Es lebe der Optimismus und die ... Morgengymnastik" neu strukturiert werden mussten. Das mag nicht jedem gefallen, hat aber den Vorteil, dass sich die Partien in zeitlicher Abfolge bewerten lassen. Das schön gemachte Buch ist ein Muss für jeden Fan des großen Lehrmeisters der Hypermoderne - und ein Monument für Nimzowitsch und Reinhardt gleichermaßen.
Mit freundlicher Genehmigung
Harry Schaack, KARL 1/2011
Der aus Ostwestfalen stammende Reinhardt wurde schachlich in Bielefeld groß und spielte später in Berlin bei Lasker-Steglitz. Er war außerdem viele Jahre aktiver Fernschachspieler und nicht zuletzt Sammler von Schachbüchern. Sein besonderes Interesse galt dabei den Werken von Nimzowitsch und er hatte sich vorgenommen, die vielen verstreut publizierten Partien Nimzowitsch zu sammeln, zu erfassen und mit den Originalkommentaren in Buchform herauszugeben. Nach seinem Ruhestand im Jahr 2000 begann Reinhard sich dieser Aufgabe zu widmen. Im September 2006 traf den Autor ein Schlaganfall, an dessen Folgen er verstarb. Kurz zuvor hatte er es noch geschafft, ein Vorwort zu schreiben. Seine Familie gab das Buch schließlich posthum zusammen mit dem Verleger Arno Nickel heraus.
Vor zwei Jahren erschien das etwa 400 Seiten starke Werk, nach Nimzowitschs "Mein System" und "Die Praxis meines Systems" eine Art "Mein System Band Drei" (Michael Negele). Es umfasst die schachliche Karriere des dänischen Großmeisters, soweit sie von Nimzowitsch selber in Berichten, Partien und Kommentaren niedergelegt wurde vom Turnier in Bad Kissingen, August 1928 (1. Bogoljubow, Nimzowitsch wird 5.) bis zum Tod von Nimzowitsch im Jahr 1935.
Die letzten verzeichneten Partien stammen aus dem Jahr 1934, als er während einer Reise nach Deutschland anlässlich des WM-Kampfes Aljechin-Bogoljubow in Berlin einen privaten Wettkampf gegen den Berliner Meister Ernst Schweinburg spielte. Neben vielen unbekannten Partien des Meisters enthält das Buch zahlreiche Bilddokumente, Tabellen und ein sorgfältig editiertes Quellenverzeichnis. Eine großartige Sammlung und nicht nur für Nimzowitsch-Fans ein Muss!
Mit freundlicher Genehmigung
André Schulz, ChessBase
März 2012**********
Es gibt sie, die Bücher, auf deren Erscheinen die (Schach-) Welt gewartet hat! Und dies gilt auch für Werke, mit deren Erscheinen die Welt nicht rechnen konnte. „Aaron Nimzowitsch, 1928 - 1935" von Rudolf Reinhardt aus der Edition Marco im Verlag Arno Nickel zählt für mich ganz klar dazu.
Die Schachbuchklassiker „Mein System" und „Die Praxis meines Systems" haben inzwischen Generationen von Schachspielern fasziniert und ihr eigenes Spiel geprägt. Ihr Autor, Aaron Nimzowitsch, Mitbegründer der sogenannten „Hypermoderne" und einer der weltbesten Spieler seiner Zeit, verstand es nicht nur, die Schachwelt über die von ihm entscheidend mitentwickelten Grundsätze des modernen Positionsspiels einzuweihen und dabei mit dogmatisch-klassischen Prinzipien zu brechen, er konnte den Leser zugleich mit seiner sehr unterhaltsamen und ausdrucksstarken, blumigen und teilweise auch frechen Sprache fesseln.
Arbeiten an Partien und Artikel-Veröffentlichungen Nimzowitschs aus der Zeit nach dem Erscheinen von „Die Praxis meines Systems" lassen sich als Anzeichen interpretieren, dass er noch eine weitere Buchveröffentlichung im Auge hatte, um also eine Trilogie zu schaffen. Dies wurde ihm aber durch seinen frühen Tod mit 48 Jahren am 16.3.1935 verwehrt. So sah der Autor des hier besprochenen Werkes, Rudolf Reinhardt, in „Aaron Nimzowitsch, 1928 - 1935" quasi eine (unautorisierte) Fortsetzung der Bücher Nimzowitschs. Seine Einschätzung war nicht überzogen, wie ich finde.
Reinhardt hat das Erscheinen seines Buches nicht mehr erlebt. Er starb 2006 infolge eines Schlaganfalls. „Aaron Nimzowitsch, 1928 - 1935" hat hierzu eine eigene kleine tragische Geschichte. Die Einleitung des Werkes durch Reinhardt endet abrupt mit den Worten „Darauf folgte zunächst ein Leserbrief an…".
Reinhardt hatte es sich zur Aufgabe gemacht, alle Partien und Artikel Nimzowitschs in einem Buch zusammenzufassen, die von diesem nach dem Erscheinen von „Die Praxis meines Systems" gespielt bzw. publiziert worden sind. Hierfür hat er eine Fleißarbeit vollbracht, mit der er nicht nur Nimzowitsch würdigt, sondern auch sich selbst ein Denkmal setzt. „Aaron Nimzowitsch, 1928 - 1935" ist eine unschätzbar wichtige Arbeit zum Erhalt und zur Zusammenführung der historischen Unterlagen. Reinhardt hat mit einem Aufwand, den man als Außenstehender kaum angemessen nachempfinden kann, aus den verschiedensten und schwer zugänglichen Quellen zusammengetragen, was er brauchte. Selbst russische und skandinavische Quellen nutzte er für seine Arbeit. Russische Artikel etc. musste er sich übersetzen lassen, insbesondere in Dänisch aufgefundene Quellen übersetzte er selbst (Nimzowitsch lebte von 1922 bis 1935 in Dänemark).
Beim Lesen dieses Werkes kommt ein richtiges „Nimzowitsch-Feeling" auf. Dies geht auch darauf zurück, dass Autor und Verlag im Bemühen um Authentizität auch Nimzowitschs Vorliebe für g e s p e r r t g e s c h r i e b e n e Worte in den Texten bewahrt haben.
Wie einem wissenschaftlichen Ansatz folgend hat Reinhardt die genutzten Quellen jeweils an der Stelle der Verwendung gekennzeichnet und am Fuße des betreffenden Beitrags aufgeführt.
Partiekommentierungen stammen im Wesentlichen von Nimzowitsch selbst, es gibt daneben auch Kommentierungen anderer damaliger Meister. Wenige Partien sind unkommentiert.
Manchmal musste Reinhardt Artikel von Nimzowitsch aufteilen, um sie den chronologisch geordneten Partien zuordnen zu können, auf die sie jeweils eingehen. Hinsichtlich der Artikel selbst ist dies etwas schade, den Partien aber kommt dies klar zugute.
Bemerkenswert ist für mich auch ein Buchinhalt auf den Seiten 344 bis 347. Unter der Überschrift „Die Idee des Fernschachs" kommt er zu der abschließenden Feststellung: „…muss man das Fernschach als die Quelle ansehen, die uns die Erneuerung der Kombinationen bringt." Eine durch Briefwechsel mit Christiansen gespielte und nett kommentierte Partie schließt sich an.
Fazit: „Aaron Nimzowitsch, 1928 - 1935" ist ein tolles Buch! Ich lege jedem den Kauf ans Herz, besonders auch dem „Nimzowitsch-Fan", dem auch an der Schachgeschichte interessiertem Leser sowie demjenigen, der Freude an einem Schachbuch hat, bei dem vom Inhalt bis zur Verarbeitung einfach alles stimmt.
Mit freundlicher Genehmigung
Uwe Bekemann, Fernschachpost 2/2012**********
SPÄTE WÜRDIGUNG
Aaron Nimzowitschs Mein System und die Praxis meines Systems zählen wohl zu den bekanntesten Schachbüchern überhaupt. Der Großmeister aus Riga prägte einen einzigartigen Stil der Kommentierung. Seine Analysen hatten stets hohen didaktischen Anspruch und dienten der Propaganda seines „Systems".
Leider ist Nimzowitsch mit nur 48 Jahren verstorben. Seine Beiträge nach 1928 legen die Vermutung nahe, dass sie zu einer späteren Publikation hin geschrieben worden sind - da war sich jedenfalls Schachhistoriker Rudolf Reinhardt sicher. Er sammelte über Jahre hinweg Nimzowitsch-Partien aus teils schwer zugänglichen Quellen. Erst im neuen Millenhatte er mit wenigen Ausnahmen alle Partien Nimzowitschs zusammengetragen, meist vom Meister kommentiert. Reinhardt entschloss sich, sein Material als vollständige Partiensammlung des Zeitraumes von 1928-35 vorzulegen. Er verstand seine geplante Veröffentlichung als „unautorisierte Fortsetzung der Nimzowitsch'schen Bücher", wie im Vorzu lesen ist.
Reinhardt lebte einige Zeit in Skandinavien, weshalb er viele fremdsprachige, vor allem dänische Texte im Original lesen und auf Deutsch zugänglich machen konnte. Dass Nimzowitsch lange Zeit in Dänemark lebte, mag Reinhardts Affinität zu dem in Riga geborenen Schachmeister noch verstärkt haben.
Reinhardts begonnene Biographie, die als Einleitung dienen sollte, endet leider mitten im Satz. Denn vor vier Jahren starb der Autor unerauch den Nachruf in KARL 3/2006, S.14 f.). Doch der Verleger Arno Nickel hat nun mit einiger Verzögerung das Manuskript zur Veröffentlichung gebracht.
Das schön gemachte Buch in Hardcover mit einigen Fotos trägt im Satz sogar der von Nimzowitsch gerne verwendeten gesperrten Schrift Rechnung. Die Partie-Kommentare hat Reinhardt aus allen ihm zugänglichen Quellen kompiliert, meist von Nimzowitsch selbst, andere von Zeitgenossen wie Tartakower, Spieloder Rubinstein. Nur wenige Partien bleiben unkommentiert. Nimzowitsch anadabei nicht nur den Inhalt der Partie, sondern lässt sich auch in seinen Artikeln über Remistod, Psychologie der kurzen Kämpfe oder über die Ökonomie der Kräfte bei langen Turnieren aus.
Die streng chronologische Partienordnung führt einige Male dazu, dass zusammenhängende Aufsätze wie der berühmte Text „Es lebe der Optimismus und die ... Morgengymnastik" neu strukturiert werden mussten. Das mag nicht jedem gefallen, hat aber den Vorteil, dass sich die Partien in zeitlicher Abfolge bewerten lassen. Das schön gemachte Buch ist ein Muss für jeden Fan des großen Lehrmeisters der Hypermoderne - und ein Monument für Nimzowitsch und Reinhardt gleichermaßen.
Mit freundlicher Genehmigung
Harry Schaack, KARL 1/2011
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