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LOLYSTHVSTER

The Hedgehog vs the English / Reti

444 Seiten, kartoniert, Chess Stars, 1. Auflage 2017

21,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
In the last five years we have been observing a noticeable trend of the chess elite to evade the warn off central pawns moves 1.e4 and 2.d4 in favour of 1.c4 and 1.Nf3. Naturally, lower ranked players eagerly followed in the leader's footsteps - indeed not only Carlsen and Kramnik tired of struggling against the Berlin wall or exhausting themselves in futile attempts to refute the Gruenfeld.
This book offers to meet the new challenges to Black by building an English Hedgehog formation. The authors not only recommend a contemporary move order after the ditch has been set, but they also explain how to reach this goal since White's first moves. The book is all the more convincing as it is based on the successful practical experience of one of the authors.
Weitere Informationen
EAN 9786197188134
Gewicht 500 g
Hersteller Chess Stars
Breite 14,5 cm
Höhe 21,4 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2017
Autor Igor LysyjRoman Ovetchkin
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-6197188134
Seiten 444
Einband kartoniert
005 Preface
Part 1
1.c4 c5 2.Nc3 Nf6 3.Nf3 e6 4.g3 b6 5.Bg2 Bb7 6.00 Be7
011 1 Rare Lines; 7.Re1 d5
020 2 7.d4 cd 8.Nxd4 Bxg2 9.Kxg2 Qc8
028 3 8.Qxd4 0-0 A) 9.Bg5; B) 9.Bf4
036 4 9.b3 d6
063 5 9.Rd1 d6
Part 2
1.c4 c5
084 6 A) 2.b3; B) 2.e3
099 7 2.Nc3 Nf6 A) 3.g3; B) 3.e4
118 8 3.Nf3 e6 4.e3 Nc6
137 9 4.d4 cd 5.Nxd4 d5
150 10 4.e4 Nc6
160 11 4.g3 b6
Part 3
1.c4 c5 2.g3 Nc6
174 12 A) 3.Nf3 g6; B) 3.Bg2 g6 various; 4.e3 Bg7
189 13 3.Bg2 g6 4.Nc3 Bg7 various; A) 5.b3; B)
205 14 5.d3 Nf6 various; A) 6.Bd2; B) 6.Nf3
219 15 5.Nf3 e6 A) 6.h4; B) 6.a3; C) 6.0-0
238 16 5.Nf3 e6 6.d4 cd 7.Nb5 d5
Part 4
1.Nf3 c5
255 17 A) 2.d4; B) 2.Nc3; C) 2.e3; D) 2.b3
274 18 2.c3 d5 3.d4 Nf6
294 19 2.g3 b6 various; 3.Bg2 Bb7
309 20 2.c4 Nf6 3.e3 g6
332 21 2.c4 Nf6 3.d4 cd 4.Nxd4 e6
355 22 2.c4 Nf6 3.g3 b6
375 Complete Games
440 Index of Variations
In ihrem Gemeinschaftswerk "The Hedgehog vs the English/Reti" stellen die beiden Autoren Igor Lysyj und Roman Ovetchkin ein Repertoire für Schwarz im Kampf gegen die Englische Eröffnung und die Reti-Eröffnung zusammen und bereiten es so für den Leser auf, dass dieser es mit Verstand einzusetzen lernt. Dabei bedienen sie sich in einer leicht abgewandelten Form dem besonderen Aufbau der Repertoirebücher aus dem bulgarischen Verlag Chess Stars, in dem das Werk 2017 erschienen ist.
Das Buch beinhaltet vier Teile, von denen drei der Englischen und einer der Reti-Eröffnung gewidmet sind. Auf diese verteilen sich insgesamt 22 Kapitel, sechs davon entfallen auf die Reti-Eröffnung.
Üblicherweise sind die einzelnen Kapitel bei Chess Stars und bei Büchern dieses Genres in drei Abschnitte unterteilt. In "Quick Repertoire" wird der Leser mit den Grundzügen der betrachteten Variante vertraut gemacht, während im Anschluss die tiefe theoretische Betrachtung im Abschnitt "Step by Step" erfolgt. Regelmäßig findet man in einem dritten Abschnitt "Illustrative Games" kommentierte Beispielpartien, hier aber nicht. "The Hedgehog vs the English/Reti" bietet solche Partien zwar ebenfalls an, allerdings in einer reduzierten Anzahl und im Anschluss an die Theoriekapitel.
Zunächst etwas irritierend war für mich die Entscheidung des Verlags, vor "Step by Step" wieder die Kapitelüberschrift einzusetzen, so dass sie kurz hintereinander zweimal erscheint. Hat man dies erst mal bemerkt, gewöhnt man sich daran, ein echter Nachteil in der Übersicht verbindet sich damit nicht. Platz hätte man damit aber durchaus einsparen können, um auf den insgesamt 443 Buchseiten dann vielleicht noch die eine oder andere zusätzliche Beispielpartie hätte platzieren können. Mein erster Verdacht, dass der Schriftsetzer dem "verschwendeten" Platz hat Tribut zollen müssen, bestätigte sich aber nicht. Er kam auf, als ich gleich am Anfang des Werkes das Wort "forustoobtaina" fand und trotz eines ganz ordentlichen Wortschatzes nicht einen Schimmer hatte, was es bedeuten konnte. Hier ist aber nur der Satzteil "for us to obtain a" so zusammengequetscht worden, das er nicht mehr richtig lesbar ist. Der Drucksatz ist insgesamt völlig in Ordnung, "forustoobtaina" ist nur die eine Regel bestätigende Ausnahme.

"Hedgehog" ist das englische Wort für Igel; Lysyj und Ovetchkin hehandeln entsprechend schwarze Aufbaumöglichkeiten, die dem Gedanken des "Igelsystem" folgen. Hier muss man vom "Englischen Igel" sprechen, der immer 1…c7-c5 beinhaltet. Gegen die Englische Eröffnung lenkt der Nachziehende das Spiel somit generell in die Symmetrievariante. Gegen die Reti-Eröffnung entstehen auf diese Weise verwandte Strukturen auf dem Brett.
Idealtypisch beinhaltet der "Englische Igel" den schwarzen Aufbau mit auf den Feldern c5, e6 und b6 postierten Bauern, den Damenläufer auf b7 und den Königsspringer auf f6. Im Eco-System findet sich ein besonderer Eintrag unter A30 für ihn.
Die Autoren interpretieren den Igel variabel, so dass verschiedene Grundstrukturen zum Einsatz kommen. So lässt sich sagen, dass sie sich zwar von den Grundgedanken des Igelsystems leiten lassen, sich aber angepasster Methoden bzw. Vorgehensweisen bedienen, um die Igel-Ziele zu erreichen. Die oben skizzierte Grundstruktur kommt komplett entsprechend nur in manchen Abspielen zum Einsatz, in anderen kommen nur Teile davon auf das Brett.

Das Inhaltsverzeichnis ist zugbasiert aufgestellt worden und informiert entsprechend gut über die Zuglinien, die im Buch behandelt werden. Auszugsweise und für das deutschsprachige Auge aufbereitet sieht es wie folgt aus:

Teil 1
1.c4 c5 2.Sc3 Sf6 3.Sf3 e6 4.g3 b6 5.Lg2 Lb7 6.0- 0 Le7
1. Seltene Abspiele; 7.Te1 d5
2. 7.d4 cd 8.Sxd4 Lxg2 9.Kxg2 Dc8
3. 8.Dxd4 0-0 A) 9.Lg5; B) 9.Lf4
4. 9.b3 d6
5. 9.Td1 d6

Teil 2
1.c4 c5
6. A) 2.b3; B) 2.e3
7. 2.Sc3 Sf6 A) 3.g3; B) 3.e4
8. 3.Sf3 e6 4.e3 Sc6
9. 4.d4 cd 5.Sxd4 d5
10. 4.e4 Sc6
11. 4.g3 b6

Teil 3
1.c4 c5 2.g3 Sc6
12. A) 3.Sf3 g6; B) 3.Lg2 g6 verschieden; 4.e3 Lg7
13. 3.Lg2 g6 4.Sc3 Lg7 verschieden; A) 5.b3; B) 5.a3
14. 5.d3 Sf6 verschieden; A) 6.Ld2; B) 6.Sf3
15. 5.Sf3 e6 A) 6.h4; B) 6.a3; C) 6.0-0
16. 5.Sf3 e6 6.d4 cd 7.Sb5 d5

Teil 4
1.Sf3 c5
17. A) 2.d4; B) 2.Sc3; C) 2.e3; D) 2.b3
18. 2.c3 d5 3.d4 Sf6
19. 2.g3 b6 verschieden; 3.Lg2 Lb7
20. 2.c4 Sf6 3.e3 g6
21. 2.c4 Sf6 3.d4 cd 4.Sxd4 e6
22. 2.c4 Sf6 3.g3 b6
Vollständige Partien.

Die besondere Stärke von "The Hedgehog vs the English/Reti" liegt darin, wie die Autoren den Leser die Systeme verstehen lassen. Sie legen großen Wert auf die Darstellung der strategischen Hintergründe und die konkreten Pläne. Damit legen sie den Grundstein dafür, dass der Leser jeweils das große Ganze erkennt und sich nicht in Varianten verzettelt, die er sich vielleicht einprägen kann, aber eben nicht versteht. Diesem hohen Anspruch folgen Lysyj und Ovetchkin grundsätzlich auch in Passagen, die eher taktisch geprägt sind, wenn auch nicht mehr ganz so intensiv. Auch hier erklären sie zumeist, warum sie eine Entscheidung als gut ansehen oder woran sie Probleme des Spielers festmachen, wenn auch nicht mehr durchgehend. Auch kann es hier schon mal sein, dass eine etwas längere Variante abgebildet und nur die Schlussstellung kommentiert wird. Der Verlauf ist dann nicht immer zwingend und hat damit teilweise nur einen Beispielcharakter.

Ein Leser mit dem Format eines Klubspielers wird inhaltlich problemlos mit allen Passagen zurechtkommen und seinen Nutzen daraus ziehen können. Für den Anfänger im Schach dürften die Autoren ihr Werk weniger geschrieben haben.

"The Hedgehog vs the English/Reti" ist ein Repertoirebuch für Schwarz und deshalb auch aus dessen Warte geschrieben. Dies bedeutet, dass es alle wesentlichen Zugmöglichkeiten für Weiß enthalten muss, damit der Nachziehende dafür eine Empfehlung zum Umgang erhält. Für die schwarzen Alternativen gilt dies nicht in gleicher Weise. Für den Spieler mit Weiß ist das Werk im Rahmen der für Schwarz getroffenen Auswahlen hilfreich.

"The Hedgehog vs the English/Reti" ist ein ins Englische übersetzte Werk. Die Originalsprache dürfte wohl Russisch gewesen sein, was dem Buch aber nicht zu entnehmen ist. Die sprachliche Ausführung ist gut verständlich, der Wortschatz ist nicht "überdreht". Als Fremdsprachler kommt man gut mit allem zurecht, wobei ich denke, dass Kenntnisse auf Schulniveau völlig ausreichen.

Das Variantenverzeichnis auf den letzten Buchseiten setzt auf dem Inhaltsverzeichnis auf und erlaubt damit eine gute Orientierung über alle Inhalte hinweg.

Fazit: "The Hedgehog vs the English/Reti" ist ein Repertoirebuch für Schwarz, das insbesondere dem Klubspieler empfohlen werden kann. Es vermittelt ihm ein Repertoire gegen die Englische Eröffnung und gegen die Reti-Eröffnung, das sich an den Strukturen des "Englischen Igels" orientiert. Die besondere Stärke des Werkes liegt in der qualifizierten Art, wie die Autoren den Leser das Repertoire verstehen lassen wollen.
Uwe Bekemann
Deutscher Fernschachbund
www.bdf-fernschachbund.de



Der Igel ist ein stacheliges Geschöpf, das in der Natur bis zu 45 Zentimeter lang wird. Trotz seiner geringen Größe weiß er sich durchaus zu behaupten. Im Schach versteht man unter dem Igel einen sehr ökonomischen Aufbau auf nur 3 Reihen, der sehr harmlos aussieht und den Gegner einlädt, sich genüsslich auszubreiten, um ihn dann auszukontern. Vor allem mit Schwarz hat er viele Fans.
In meiner Jugend gab ich diesem Konzept in vier Turnierpartien eine Chance, hatte ihn aber nie sehr umfassend studiert. Ich musste dann feststellen, dass ich meist zu spät konterte und dann jeweils wirklich schlecht stand. Ich merkte aber auch, dass die danach entstehenden Verwicklungen zu komplex waren, dass es mir in jeder Partie gelang, die Partie noch zu drehen.
Ein besseres Gefühl für den Igelaufbau wollen die russischen Großmeister Igor Lysyj und Roman Ovetchkin mit ihrem Buch "The Hedgehog vs the English/Reti" aus dem Chess Stars Verlag vermitteln.
Allerdings geht es ihnen nicht um den Igel in jedem Fall. Ich war vielmehr überrascht, wie selten bei ihnen der Übergang zum Igel gesucht wird.
So wird zum Beispiel nach 1.c4 c5 2.Sc3 Sf6 3.Sf3 e6 4.g3 b6 5.Lg2 Lb7 6.0-0 Le7 7.Te1 nicht mit d6 8.e4 a6 9.d4 cxd4 10.Sxd4 der Igel angestrebt, der nun mit Dc7 die Drohung 11.e5 aus der Stellung nimmt, was zum Beispiel in "The Complete Hegdehog 1" von GM Sergej Shipov 2009 im Mongoose Verlag empfohlen wurde, sondern mit 7. ...d5 die aktive Lösung im Zentrum angestrebt. Nach 8.cxd5 Sxd5 9.e4 Sb4 wird die Stellung schnell recht übersichtlich und Schwarz hat keine Probleme, das Remis festzuhalten.
Auch in der klassischen Grundstellung des englischen Igels nach den obigen Zügen und dann 7.d4 cxd4 8.Dxd4 wissen die Autoren zu überraschen und überzeugen. Statt des mit großem Abstand gespielten Hauptzuges d6 wird 8. ...0-0 gespielt und nur nach 9.Td1 folgt mit d6 eine Igelaufstellung, während zum Beispiel nach 9.Lg5 mit h6 10.Lxf6 Lxf6 11.Dd3 Sa6 und der Idee Sc5 eine etwas unübliche Igelaufstellung eingenommen wird, die aber sehr überzeugend behandelt wird.
Der klassische Igelanteil in dem Buch ist also schon relativ gering, darum möchte ich mit zwei Beispielen zeigen, worauf man sich ansonsten einzustellen hat. Interessant ist natürlich die Zugfolge 1.c4 c5 2.g3. Dabei verhindert Weiß b6-Aufbauten und somit auch den Igel. Andererseits legt sich Weiß aber auch früh auf g3 fest. Die Autoren empfehlen dagegen 2. ...Sc6 und nach 3.Lg2 g6 4.Sc3 Lg7 sind wir in der englischen Symmetrievariante. Die Stellungen sind solide und Schwarz hat bei genauem Spiel keine Sorgen.
Symmetrisch wird es auch nach 1.c4 c5 2.Sc3 Sf6 3.Sf3 e6 4.e3 Sc6 5.d4 d5. Plötzlich sind wir in der Tarraschverteidigung gelandet. Auch hier hat Schwarz keine Probleme und sogar geringfügig mehr Gewinnmöglichkeiten, es bleibt aber solide.
Die Struktur des Buches ist wieder, ganz nach meinem Geschmack, im traditionellen Chess Stars Stil gehalten. Das heißt, dass es zu Beginn eines jeden Kapitels als "quick Repertoire" erst einmal eine Zusammenfassung der wichtigsten Ideen gibt. Wenn man die Varianten also übernehmen möchte, sieht man sich erst einmal diese Übersichten an und kann das Wissen dann gleich in Trainingspartien anwenden. Zur Vertiefung gibt es dann die "step by step" Kapitel, die alles vertiefen und am Ende des Buches zusätzlich 18 kommentierte Modellpartien, aus denen man auch noch einmal viel Wissen herausziehen kann. Das erleichtert die Integration des Wissens ins eigene Repertoire ungemein in meinen Augen.
Ich bin aber nicht ganz sicher, ob die gezeigten Empfehlungen den Nerv der Igelgemeinde treffen wird. Die Idee des Igels ist ja gerade, dass man zwar erst gedrückt steht, aber halt auch viele Figuren auf dem Brett behält und so Gewinnchancen generiert. Die Autoren sehen das Ganze hingegen aus Großmeistersicht und sind mit Schwarz zufrieden, wenn sie möglichst selten bis gar nicht verlieren können. Mir gefällt ihr Konzept des drögen Ausgleichs, aber ich habe den Igel auch nie verstanden.
Insgesamt kann ich dieses Buch jedem ans Herz legen, der etwas gegen 1.c4 oder 1.Sf3 sucht, das ihm im schlimmsten Fall drögen Ausgleich beschert, aber bei weißen Ungenauigkeiten auch durchaus zuschlagen kann. Man sollte sich nur nicht zu sehr an dem Wort Igel aufhängen!
IM Dirk Schuh
Mai 2017