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The Exchange French Comes to Life

Fresh Strategies to Play for a Win

240 Seiten, kartoniert, Russell Enterprises, 1. Auflage 2021

24,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
In the first book ever exclusively devoted to the Exchange French Variation, American grandmaster Alex Fishbein recognizes that the Exchange French is an opening for a player who likes active piece play, fights for the initiative, excels in positions with possibilities on both sides of the board, and finds strategic and tactical nuances that arise out of almost nothing. And if you play the French as Black, then this book will help you deal with White’s 3.exd5.

Authors of French Defense books from the black perspective have recognized for a while that there is no draw here at all and have proposed lines where Black can create interesting play. Indeed, both sides can create complications. The author shows that playing ”boring“ moves is actually risky with both White and Black. The Exchange French is a vibrant opening, just like any other, and yet there has been very little literature showing how to play it from the white side. That void is filled with this book.
Weitere Informationen
EAN 9781949859294
Gewicht 360 g
Hersteller Russell Enterprises
Breite 15,2 cm
Höhe 22,7 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2021
Autor Alex Fishbein
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-1-949859-29-4
Seiten 240
Einband kartoniert
006 Signs and Symbols
007 Preface
010 Foreword by John Watson
013 Chapter 1 Introduction to the Exchange French
033 Chapter 2 The IQP-lite
072 Chapter 3 The Uhlmann Gambit
095 Chapter 4 Symmetrical Structures
139 Chapter 5 The 5...c5 Variation
149 Chapter 6 The 4...Bg4 Variation
163 Chapter 7 The 4...Nc6 Variation
190 Chapter 8 Rare Moves against 4.Nf3
199 Chapter 9 The Miezis Variation
211 Chapter 10 The Delayed Exchange Variation
224 Chapter 11 Your Repertoire File
235 Index of Variations
239 Bibliography
240 Frequently Occurring Strategic Themes
Es gibt viel und gute sowie aktuelle Literatur zur Französischen Verteidigung. Eine gewisse Lücke aber gab es zur Thematik, mit welchen Strategien man mit Weiß in der Abtauschvariante auf Sieg spielen kann, bis der amerikanische Großmeister Alex Fishbein sich dieser annahm. Geschlossen hat er sie mit „The Exchange French Comes to Life”, 2021 erschienen bei Russell Enterprises. Der Autor verspricht neben einem lebendigen Schach dem Spieler mit Weiß vitale Gewinnchancen auf der Basis neuer strategischer Ansätze. Der Untertitel des Werkes „Fresh Strategies to Play for a Win”, zu übersetzen mit „Neue/Frische Strategien, um auf Sieg zu spielen” zeigt dessen Ausrichtung unmissverständlich an.

Fishbein hat seine Arbeit in 11 Kapitel gegliedert. „The Exchange French Comes to Life” ordne ich dabei eher als Monografie denn als Repertoirebuch ein. Gleichwohl leistet Fishbein Hilfestellung beim Aufbau eines eigenen Repertoires, auch durch eine praktische Anleitung. Zu diesem Zweck hat er das Kapitel 11 integriert, mit „Your Repertoire File” überschrieben. Auf dieses gehe ich etwas weiter unten im Detail ein.
Der Autor selbst klassifiziert „The Exchange French Comes to Life” als Repertoirebuch, wie sein persönliches Vorwort zeigt (ein weiteres Vorwort stammt von John Watson). Dabei hofft er, dass es auch nützlich für den Spieler mit Schwarz ist, wenngleich es aus der weißen Perspektive heraus geschrieben ist.

Es gibt 94 praktische Partien im Buch, auf deren Basis die Erörterungen zur Theorie erfolgen. Zumeist stammen sie aus der Meisterpraxis der jüngeren Jahre, auch wenn sie natürlich nach inhaltlichen Kriterien, auch nach Relevanz, ausgewählt worden sind. So gibt es auch einige Duelle, die schon vor mehreren Jahrzehnten gespielt worden sind, aber mit Bedeutung für eine Spielweise und mit Spitzenspielern am Brett, so etwa Garri Kasparow.
Neben den üblichen Kenndaten ist manchen Partien das Symbol eines weißen Königs zugeordnet. Es zeigt an, dass es sich um ein theoretisch wichtiges Spiel handelt, das somit eine besondere Aufmerksamkeit des Lesers verdient. Bei seiner Arbeit in Umsetzung des Kapitels 11 sollte er diese Hervorhebung mit berücksichtigen.

Im Anschluss an das 1. Kapitel, in dem er eine Einführung in die Abtauschvariante der Französischen Verteidigung gibt, arbeitet Fishbein in den Kapiteln 2 bis 10 nach zwei unterschiedlichen Mustern. Teilweise befasst er sich jeweils mit bestimmten Stellungsmerkmalen, die auf unterschiedlichen Wegen entstehen können und entsprechend nicht auf eine konkrete Variante festgelegt sind, sonst aber mit der Theorie eben doch ganz konkreter Varianten.
Der folgende Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis, zu dem ich im Anschluss noch ein paar Erläuterungen gebe, gibt Auskunft über Inhalt und Anordnung der genannten Kapitel.

Kapitel 2: The IQP-lite
Kapitel 3: The Uhlmann Gambit
Kapitel 4: Symmetrical Structures
Kapitel 5: The 5...c5 Variation [Anmerkung zum Inhalt: 1.e4 e6 2.d4 d5 3.exd5 exd5 4.Sf3 Sf6 5.Ld3 c5]
Kapitel 6: The 4...Bg4 Variation [Anmerkung zum Inhalt: 1.e4 e6 2.d4 d5 3.exd5 exd5 4.Sf3 Lg4]
Kapitel 7: The 4...Nc6 Variation [Anmerkung zum Inhalt: 1.e4 e6 2.d4 d5 3.exd5 exd5 4.Sf3 Sc6]
Kapitel 8: Rare Moves against 4.Nf3
Kapitel 9: The Miezis Variation [Anmerkung zum Inhalt: 1.e4 e6 2.d4 d5 3.exd5 exd5 4.c4]
Kapitel 10: The Delayed Exchange Variation.

Unter „IQP-lite” versteht Fishbein den „IQP light”. Diese Bezeichnung findet man manchmal für den isolierten Damenbauern auf d4, wenn er nicht wie gewöhnlich auf einen schwarzen Bauern auf e7 oder e6 trifft, sondern auf c7 oder c6.
Die Bezeichnung „Miezis-Variante” kann ich nicht als offizielle Übereinkunft erkennen. Der lettische GM Normunds Miezis hat allerdings viele Partien damit eröffnet und auch Erfolg damit gehabt, was Fishbein offenkundig zu seiner Namensgebung veranlasst hat.

Der Autor arbeitet mit einem Mix aus Textkommentierung und Varianten. Dabei dominieren die Erläuterungen klar. Varianten sind zumeist eher kurz gehalten. Nur teilweise gehen sie erheblich in die Tiefe. Fishbein begründet diese Fälle mit ihrer besonderen Bedeutung, insbesondere weil es eine Wiederholungsmöglichkeit gibt.
Die Partiebeispiele sind so ausgewählt, dass sie aufeinander aufbauen. Bisweilen startet Fishbein mit einem Negativbeispiel in seine Erörterung, um falsche Richtungsentscheidungen aufzuzeigen und an ihnen die angezeigten Wege festzumachen. Die Partien sind soweit durchkommentiert, dass die wesentlichen Entwicklungen behandelt werden, auch wenn sie im Mittelspiel oder in Richtung Endspiel stattfinden. So ist eine Betrachtung aus einem Guss erreicht; in der Eröffnung getroffene Entscheidungen werden auf ihre Auswirkungen in späteren Phasen hin untersucht.
Fishbein verzichtet darauf, Ausgangsstellungen der Betrachtung mit einem Diagramm einzuführen, sondern bildet stattdessen immer die vollständige Partie ab. Bereits über eine Kommentierung abgefangene Varianten nimmt er dabei natürlich nicht auf. Die letzten Züge einer Partie werden ab dem Zeitpunkt, ab dem sie für die theoretische Erörterung nicht weiter interessant sind, nur noch unkommentiert und damit allein zur Komplettierung des Ablaufes abgebildet.

Das schon angesprochene 11. Kapitel leitet den Leser an, sich ein persönliches Repertoire zu stricken. Ein auf Varianten und Partien basierendes Gerüst gibt Fishbein ihm an die Hand. Am Beispiel seines eigenen Vorgehens, mit dem er sich unter Nutzung von ChessBase den „heiligen Gral” seiner Eröffnungstheorie erschaffen hat, soll der Leser eine Methode für sich selbst entwickeln können.

Zumindest in Teilen gibt „The Exchange French Comes to Life” auch Hinweise und Anleitung zur Strategie im Schach allgemein. Ein besonderes Beispiel hierfür ist die Einleitung des 2. Kapitels, in der Fishbein die wesentlichen Aspekte in der Unterscheidung des isolierten Damenbauern allgemein und des „IQP lite” herausarbeitet. Er macht dies strukturiert in klar voneinander unterschiedenen Schritten, dass der Leser mindestens ab dem Klubspieler damit etwas anfangen kann und Nutzen daraus auch für andere Positionen mit diesen Bauernstrukturen ziehen kann.

Neben einem ordentlichen Variantenverzeichnis ist am Ende des Buches auch ein Verzeichnis der häufiger im Buch vorkommenden Elemente der Strategie zu finden, beispielsweise „Vorposten auf e5” und „Spiel gegen schwache schwarze Felder”.

Die Anforderungen an die Fremdsprachenkenntnisse sind moderat, was für englischsprachige Bücher, die von amerikanischen Autoren verfasst worden sind, nicht immer der Fall ist.

Fazit: „The Exchange French Comes to Life” ist ein gelungenes Werk mit Elementen einer Monografie und eines Repertoirebuches. Es verhilft dem Leser aus der Warte von Weiß zu einem Repertoire auf der Basis der Abtauschvariante in der Französischen Verteidigung, das genügend Potenzial hat, um auf Vorteil und Sieg zu spielen. Zum Aufbau eines eigenen persönlichen Repertoires ist das Werk auch dadurch behilflich, dass es eine Methodik hierzu, jene des Autors selbst, ausführlich beschreibt und für die weitere Umsetzung ein Ausgangsrepertoire zur Verfügung stellt.

Uwe Bekemann
Deutscher Fernschachbund
September 2022



Lange hat es gedauert, aber endlich hat sich jemand getraut, ein Buch zur Französischen Abtauschvariante aus weißer Sicht zu veröffentlichen. Sein Name ist Alex Fishbein, er ist Großmeister und er schrieb das Buch auch nicht, weil er das Geld brauchte, sondern seit knapp 30 Jahren an diese Variante glaubt. Immerhin fand ich in der Datenbank auf die Schnelle 11 Weißpartien damit von ihm. Auf Amateurebene ist diese Variante nicht nur sehr beliebt, sondern auch meist das Argument gegen die Französische Verteidigung. "Nach 1.e4 e6 2.d4 d5 spielt Weiß doch 3.exd5 und bekommt ein Remis!" Wie oft ich doch dieses Argument gehört habe. Richtig belegen konnte es freilich nie wer. Nun versucht GM Fishbein in "The Exchange French comes to Life" für Russell Enterprises zu zeigen, wie man mit Weiß in dieser entstehenden symmetrischen Bauernstruktur auf Vorteil spielen kann.
Dass die Sache für Schwarz nicht so einfach ist, hat schon der legendäre Garri Kasparow in den 90er Jahren des letzten Jahrtausends gezeigt. Nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.exd5 exd5 4.Sf3 blieb er flexibel und konnte, je nach gegnerischen Aufbau, eine gewisse Initiative aufbauen. Vor ein paar Jahren erlebte die Variante eine Rennaissence, als der Weltmeister Magnus Carlsen damit einige eindrucksvolle Partien gewann. Ich selbst wurde ein Fan davon, als ich schaute, wie ich mit Schwarz dagegen auf Gewinn spielen kann und nichts überzeugendes fand. Zwar kann Schwarz mit 4. ...Sc6 gegen die Schabloneure nach 5.Ld3 (Lb5 wird allerdings auch untersucht)Lg4 6.c3 Ld6 7.0-0 Sge7 8.Te1 Dd7 9.Lg5? f6 10.Lh4 g5 mit anschließender langer Rochade recht gut angreifen, aber wenn Weiß 9.Sbd2 erwidert, ist sein Angriff nach 0-0-0 10.b4 einfach schneller, wie der Autor in seinem Buch gut darlegt. Ich spiele darum meist 9. ...f6, um nach 10.b4 einfach kurz zu rochieren und drauf zu pochen, dass Weiß seinen Damenflügel mit b4 etwas zerrüttet hat, aber die Fishbeinempfehlung 10.a4 sieht hier interessant aus. Ein weiterer wichtiger Komplex ist der des Abtauschisolanis, der zum Beispiel nach 4. ...Ld6 5.c4 entstehen kann, wenn Schwarz den c4 nimmt. GM Fishbein nennt das den "IQP light", also den Isolani light, weil in der klassischen Isolanistellung ein schwarzer Bauer auf e7 oder e6 steht, während es hier stattdessen einen Bauern auf c7 oder c6 gibt. Dadurch hat Schwarz eine einfachere Entwicklung mit dem weißfeldrigen Läufer, weshalb diese Struktur als harmlos gilt. Allerdings enthält die Stellung dennoch genug Gift. Da sie auch mit vertauschten Farben vorkommen kann, wenn Schwarz früh c5 spielt, wird sie sehr genau beleuchtet. Als Beispiel für grundlegende Gefahren zeige ich kurz eine typische Falle, die ich häufiger auf dem Brett hatte. Nach den obigen Zügen und 4. ...Ld6 5.c4 dxc4 6.Lxc4 Sf6 7.0-0 0-0 8.Sc3 hat Schwarz hier bei geringen Bedenkzeiten oft Lg4 geantwortet, aber nach 9.h3 Lh5 10.g4 Lg6 Se5 droht bereits f4-f5 mit dem Läuferfang und Weiß steht klar besser. Nimmt Schwarz aber nicht auf c4, kann Weiß mit c5 Raum gewinnen und steht ebenfalls etwas besser. Es bleiben dann noch die symmetrischen Erwiderungen. Allerdings kann Weiß auch nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.exd5 exd5 4.Sf3 Sf6 5.Ld3 Ld6 mit 6.De2 auf einen leichten Vorteil hoffen, weil er nach De7 7.Dxe7 Lxe7 8.Lf4 über einen Entwicklungsvorsprung verfügt. Diese Stellung hatte ich sogar schon einmal in einer Bundesligapartie auf dem Brett. Allerdings spielte ich die Abtauschvariante eher, weil mein Laptop kaputt gegangen war und ich mich nicht vorbereiten konnte. Trotz einiger kleiner Vorteile reichte es dann wegen der soliden schwarzen Stellung nur zum Remis. Den Spaß hatte dabei aber eher Weiß.
Sehr gut gefallen hat mir an dem Buch aber vor allem seine Struktur. Der Autor zeigt viele interessante und auch hochklassige Partien zum Thema und konzentriert sich nicht nur auf die Varianten innerhalb des Abtauschkomplexes, die er empfiehlt, sondern zeigt auch Alternativen und warum er sie nicht für kritsch hält. So lernt der Leser nicht nur die Eröffnungsphase, sondern vor allem auch die Ideen in den entstehenden Mittelspielen und kann dann am Brett auch gut Entscheidungen treffen, wenn der Gegner von den analysierten Varianten mal abweicht. Das Buch wird dadurch nebenbei auch noch zu einem Lehrkurs zum Spielen auf Gewinn in symmetrischen Bauernstrukturen.
Ich habe die Lektüre jedenfalls sehr genossen.
Insgesamt ist dieses Buch eine würdige Abhandlung zur unterschätzten Abtauschvariante der Französischen Verteidigung. Der Autor zeigt in objektiver Manier Wege für Weiß wie für Schwarz auf, diese Struktur zu behandeln oder zu brechen. Gerade für Weißspieler, die sich, wie ich, in den blockierten Französischstellungen schwer tun, ist die Französische Abtauschvariante ein guter Weg, Schwarz den Spaß zu verderben. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen!
IM Dirk Schuh
Juli 2021
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