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The French Defence - Reloaded

360 Seiten, kartoniert, Chess Stars, 2. Auflage 2012, Erstauflage 2010

Aus der Reihe »Chess Stars Openings«

23,95 €
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Final vergriffen
Weitere Informationen
EAN 9789548782869
Gewicht 420 g
Hersteller Chess Stars
Breite 14,5 cm
Höhe 21,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2012
Autor Nikita Vitiugov
Reihe Chess Stars Openings
Sprache Englisch
Auflage 2
ISBN-13 978-954-8782-86-9
Jahr der Erstauflage 2010
Seiten 360
Einband kartoniert
008 Preface
Part 1. White avoids the main lines
1.e4 e6
011 1) 2.b3; 2.f4
013 2) 2.Nf3 d5 3.Nc3; 3.e5
018 3) 2.d4 d5 3.Bd3
020 4) 2.d4 d5 3.exd5
Part 2. The Chigorin Vaiation & The King’s Indian Attack
1.e4 e6 2.Qe2; 2.d3
026 5) 2.Qe2
029 6) 2.d3 d5 3.Nd2
040 7) 2.d3 d5 3.Qe2
Part 3. The Advance Variation
1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 c5 4.c3 Qb6 5.Nf3 Nc6
052 8) 6.Be2
059 9) 6.Bd3
062 10) 6.a3 Nh6 7.b4 cxd4 8.Bxh6; 8.cxd4 Nf5 9.Be3
066 11) 6.a3 Nh6 7.b4 cxd4 8.cxd4 Nf5 9.Bb2
070 12) 6.a3 Bd7
Part 4. The Rubinstein Variation
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Nd2 dxe4 4.Nxe4 Nd7
077 13) 5.g3
080 14) 5.Nf3 Ngf6 6.Bg5 h6 7.Nxf6 Nxf6 8.Bd2; 8.Bxf6; 8.Be3
087 15) 5.Nf3 Ngf6 6.Bg5 h6 7.Nxf6 Nxf6 8.Bh4
099 16) 5.Nf3 Ngf6 6.Nxf6 Nxf6 7.g3; 7.Bd3; 7.Be2; 7.Be3
110 17) 5.Nf3 Ngf6 6.Nxf6 Nxf6 7.c3
119 18) 5.Nf3 Ngf6 6.Bd3
Part 5. The Morozevich Variation
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Nd2 Be7
135 19) 4.с3
138 20) 4.e5
149 21) 4.Ngf3
165 22) 4.Bd3
Part 6. The Tarrasch Variation with 3...c5
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Nd2 c5
175 23) 4.c3; 4.exd5 Qxd5 5.dxc5
181 24) 4.Ngf3 cxd4 5.Nxd4
189 25) 4.Ngf3 cxd4 5.exd5 Qxd5 6.Bc4 Qd6 7.Bb3; 7.Qe2
195 26) 4.Ngf3 cxd4 5.exd5 Qxd5 6.Bc4 Qd6 7.0-0
Part 7. The Winawer Variation
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Nс3 Bb4
208 27) Various without 4.e5
220 28) 4.e5 b6; 4...c5 5.Qg4; 5.dxc5; 5.Bd2
229 29) 4.e5 c5 5.a3 Bxc3+ 6.bxc3 Ne7 7.Bd3; 7.h4; 7.a4; 7.Nf3
237 30) 4.e5 c5 5.a3 Bxc3+ 6.bxc3 Ne7 7.Qg4
255 31) 4.e5 c5 5.a3 Bxc3+ 6.bxc3 Nc6
Part 8. The MacCutcheon Variation
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Nс3 Nf6 4.Bg5 Bb4
268 32) 5.Bd3; 5.Nge2; 5.exd5
272 33) 5.e5 h6 6.exf6
278 34) 5.e5 h6 6.Bc1
284 35) 5.e5 h6 6.Be3
292 36) 5.e5 h6 6.Bd2
Part 9. The Steinitz Variation
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Nс3 Nf6
300 37) 4.Bd3; 4.e5 Nfd7 5.Nce2; 5.Nf3
313 38) 4.e5 Nfd7 5.f4 c5 6.Nf3 Nc6 7.Be3 Qb6; 7...a6
327 39) 4.e5 Nfd7 5.f4 c5 6.Nf3 Nc6 7.Be3 cd 8.Nxd4 Bc5 9.Qd2 0-0 10.g3; 10.0-0-0 a6 w/o 11.Nb3
344 40) 4.e5 Nfd7 5.f4 c5 6.Nf3 Nc6 7.Be3 cd 8.Nxd4 Bc5 9.Qd2 0-0 10.0-0-0 a6 11.Nb3
353 Afterword
354 Index of Variations
Na ja, ein bisschen angefressen war er wohl, oder? Immerhin schreiben nicht so viele GMs aus der Gewichtsklasse der 2700er Eröffnungsbücher, und vielleicht hätte sich der Autor etwas mehr Zuspruch erhofft?!
Gut, der Hintergrund ist, dass es sich eigentlich um zwei Bücher handelt. „The French Defence” erschien 2010 bei Chess Stars und war aus meiner Sicht ohnehin schon ein gutes Buch. Jetzt ist aktuell - weniger als 2 Jahre später - schon eine neue Auflage (die „Reloaded”-Fassung) herausgekommen. Da ist man als Leser und vor allem als Rezensent schon ein bisschen neugierig(er als sonst)…
Ich lese zwar immer gerne alle Vorworte, Einführungen etc. in einem Buch, denn die Erläuterungen des Verfassers, was er will und warum, gewähren eigentlich immer interessante Einblicke. In diesem Fall war ich aber besonders gespannt - warum die sehr frühzeitige Neuauflage? Gab es Probleme mit dem ersten Buch?
Um hier den Bogen zum Anfang zu schließen: Vitiugov hat auf sein erstes Buch anscheinend mehr Kritik erhalten, als er erwartet hatte und ihm lieb war. Es gab offenbar durchaus positive Reaktionen, aber eben auch einiges an Kritik und Verbesserungsvorschlägen in den von ihm empfohlenen Varianten. Zwischen den Zeilen glaube ich zu lesen, dass er sich den Schuh zwar nicht ganz anziehen will, aber am Ende hat er sich zu einer Art Rundumschlag entschlossen… und zwar zu einer sehr frühzeitigen Neuauflage mit Berücksichtigung des Feedbacks, aber auch mit eigenen neuen Ansätzen.
In der Praxis sah das dann so aus, dass auf der einen Seite bereits (in der 1. Auflage) vorhandene Varianten etwas umbewertet wurden (meist aber nur in geringem Umfang), auf der anderen Seite aber eine Menge neuer Varianten ergänzt wurden. Das ging so weit, dass z. B. nach 3.Sc3 das schwarze Repertoire so ausgeweitet wurde, dass fast eine Komplettbehandlung des Variantenkomplexes vorlag. Schon in der 1. Auflage bot Vitiugov die Rubinstein-Variante 3…dxe4, die Winawer-Variante 3…Lb4 und die Steinitz-Variante 3…Sf6 4.e5 Sfd7 an. Für den Fall, dass der Weiße nach 3.Sc3 Sf6 klassisch mit 4.Lg5 fortsetzen sollte, empfahl er, mit 4…dxe4 durch Zugumstellung in die Rubinstein-Variante überzuwechseln. In der Reloaded-Auflage ergänzte er jetzt noch die MacCutcheon-Variante (3.Sc3 Sf6 4.Lg5 Lb4), so dass im gesamten Komplex mit 3.Sc3 nur noch die ganz klassische Aufstellung mit 3.Sc3 Sf6 4.Lg5 Le7 fehlte. Außerdem erweiterte er seine Behandlung der Steinitz-Variante auch deutlich, so dass alles in allem aus 228 Seiten in der 1. Auflage jetzt 360 Seiten in der Neuauflage wurden.
Die Steinitz-Variante ist überhaupt ein gutes Beispiel zur Verdeutlichung, wie die 2. Auflage „reloaded” wurde: Nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Sf6 4.e5 Sfd7 5.f4 c5 6.Sf3 Sc6 7.Le3 erwähnt er in der 1. Auflage die seltenen Abspiele 7…Le7 und 7…Tb8 im Nebentext, während er die Fortsetzungen 7…Db6 und 7…a6 als Repertoirevorschläge empfiehlt. Die eigentliche Hauptvariante 7…cxd4 behandelt er nicht (was er im Text kurz erklärt). In der 2. Auflage behält er die genannten Varianten (mit geringen Überarbeitungen) bei, hält aber diesmal „voll drauf”, indem er 7…cxd4 zu seiner ultimativen Hauptvariante macht. So werden aus ursprünglich 11 Seiten Steinitz-Hauptvariante mit 7…Db6 und 7…a6 jetzt deren 14, „ergänzt” durch weitere 26 (!) Seiten mit 7…cxd4.
War schon die erste Auflage ein gutes Eröffnungsbuch, so wird dem Leser mit dieser Neufassung jetzt ein weiter verbessertes und vor allem stark erweitertes Werk angeboten. Ein paar kleinere Kritikpunkte will ich allerdings nicht unerwähnt lassen. Zum einen neigt der Autor nämlich dazu, gelegentlich mit großmeisterlicher Selbstverständlichkeit über einige Dinge hinwegzugehen, die eigentlich gar nicht so klar sind, schon gar nicht für einen eventuell etwas weniger erfahrenen Leser. Ein weiterer Punkt, der mich persönlich etwas stört, ist die Neigung von Vitiugov, seine eigentlichen Empfehlungen oft in den Nebenvarianten zu „verstecken”, während man als Leser auf den ersten (und manchmal auch auf den zweiten) Blick den Eindruck erhält, die Variante sei schlecht für den Schwarzspieler. Ein Beispiel dafür ist die Steinitzvariante mit 7…Db6. Er setzt hier mit der Figurenopfervariante 8.Sa4 Da5+ 9.c3 cxd4 10.b4 Sxb4 11.cxb4 Lxb4+ 12.Ld2 Lxd2+ 13.Sxd2 fort und kommt in einer Hauptvariante zu dem Ergebnis, dass Weiß klaren Vorteil habe. Kein berauschendes Ergebnis für ein Schwarz-Repertoirebuch… Sieht man sich aber alles ganz genau an, dann stellt man fest, dass der Autor erstens auch in dieser Variante noch ein paar Verbesserungsvorschläge hat, dass er aber anscheinend vor allem die Fortsetzungen 9…c4 und 9…b6 für deutlich besser hält als 9…cxd4. Diese Methodik (oder das Fehlen einer solchen) sorgt aus meiner Sicht für einige Verwirrung, die gar nicht nötig wäre. Wenn man sich aber erst einmal daran gewöhnt hat, abseits der Hauptstraße nach den lohnenden Abspielen zu suchen, dann findet man sich schon zurecht.
Unter dem Strich hat mir das Buch aber gut gefallen, nicht zuletzt, da ein Top-Großmeister wie Vitiugov auch bei nicht immer idealer Methodik immer wieder Vorschläge aus dem Ärmel schütteln kann, die man von „normalen” Autoren nicht ohne weiteres zu lesen bekommt. Eine dritte Auflage gleich im nächsten Jahr ist jedenfalls ganz sicher nicht nötig…
Mit freundlicher Genehmigung
Klaus Kögler, Kasissiber

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Zur Französischen Verteidigung hat es in der jüngsten Vergangenheit einiges an neuen Theoriewerken gegeben. In das lange Spalier aus Jung und Alt reiht sich "The French Defence Reloaded" von GM Nikita Vitiugov (2726) ein, 2012 erschienen im bulgarischen Chess Stars-Verlag.
Der Titel korrespondiert mit einer Aussage des Autors im Vorwort, die sinngemäß wie folgt übersetzt werden kann: "Der Autor erlaubt sich, einige Varianten neu zu bewerten und sie um neue und aktuelle Informationen zu bereichern". Ich denke, dass sie eine größere Bedeutung hat, als man auf den flüchtigen Blick erkennen mag, denn nach meiner Wahrnehmung hat sie auch einen erheblichen Einfluss auf die Wahl der dargestellten Inhalte gehabt. Hierzu aber in der Folge mehr.
"The French Defence Reloaded" ist ein klassisches Eröffnungswerk aus dem Genre der Repertoirebücher. Sein Gerüst wird von Ausgangsvarianten gebildet, die in einzelnen Kapiteln, insgesamt 40 an der Zahl, behandelt werden. In den Kapiteln dringt Vitiugov zum Teil sehr tief in die Variantenebenen ein, was nicht zuletzt dem an bewertetem Material interessierten Fernschachspieler gelegen kommen wird.
Bei der Auswahl der Abspiele waren erkennbar Konzessionsentscheidungen zu treffen. Ein Repertoirebuch hat irgendwo seine Grenze in der Anzahl der Seiten. Wenn es aber für ein komplettes und so komplexes System wie die Französische Verteidigung wappnen soll und Abweichungen in einer besonderen Tiefe abgebildet werden sollen, geht dies nur über eine Reduzierung der aufgenommenen Varianten. Und diesem Prinzip ist Vitiugov eindeutig gefolgt. Er hat seine Empfehlungen festgelegt und ist diesen gefolgt, wobei er auch dann alternative Varianten nicht erwähnt, wenn ihnen in der Praxis mehr als nur eine nachrangige Bedeutung zukommt. In der Sache bedeutet dies eine klare Betonung des Werkes als Repertoirebuch; wer ihm folgt, legt sich fest und schaut auch dann nicht nach links oder rechts, wenn eine Alternative oft gespielt wird.
Zu bedenken ist dabei, dass "The French Defence Reloaded" aus der Sicht von Schwarz geschrieben ist. Ich halte es deshalb für wichtig, dass ich keine Stelle gefunden habe, an der aufgrund des Fehlens einer bedeutenden weißen Abweichung der Nachziehende aus dem Repertoire gehebelt werden kann. Wer die strenge Konzentration auf Varianten nach der Wahl Vitiugovs nicht will und stattdessen immer dort, wo es alternative spielbare/gute Möglichkeiten gibt, zwischen diesen angeleitet auswählen möchte, sollte "The French Defence Reloaded" als - detailliertes - Ergänzungswerk betrachten oder sich eben gleich einer Monografie und nicht eines Repertoirebuches bedienen.
Zurück zur "Technik" des Aufbaus: Das Werk folgt nicht dem für viele Bücher von Chess Stars üblichen Aufbau mit "Quick Repertoire", "Step by Step" usw. Ein Kapitel wird über die Initialzugfolge und ein Anfangsdiagramm eingeleitet, die theoretische Behandlung schließt sich sofort an, ohne dass es Abstufungen nach der Tiefe der Betrachtung gibt. Zumeist endet ein Kapitel ohne ein Resümee oder ähnlich, in wenigen Ausnahmefällen aber erlaubt sich Vitiugov eine abschließende Bewertung, die auch darin bestehen kann, dass er zur Spielbarkeit einer Variante eine Verbesserung an einer Stelle für erforderlich hält.
Die schon erwähnten 40 Kapitel sind folgenden Abschnitten zugeordnet (hier jeweils entsprechend der englischen Originalüberschrift und mit den deutschen Figurensymbolen):
Part 1. White avoids the main lines 1.e4 e6
Part 2. The Chigorin Vaiation & The King's Indian Attack 1.e4 e6 2.De2; 2.d3
Part 3. The Advance Variation 1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 c5 4.c3 Db6 5.Sf3 Sc6
Part 4. The Rubinstein Variation 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 dxe4 4.Sxe4 Sd7
Part 5. The Morozevich Variation 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 Le7
Part 6. The Tarrasch Variation with 3...c5 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 c5
Part 7. The Winawer Variation 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4
Part 8. The MacCutcheon Variation 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Sf6 4.Lg5 Lb4
Part 9. The Steinitz Variation 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Sf6.
Anders als die einzelnen Kapitel werden die Abschnitte von Vitiugov zunächst mit ein paar hinführenden Sätzen eingeleitet.
Beim Blick in die Bibliografie fällt auf, dass der Autor nur sehr wenige Werke referenziert und nur eines davon in den vergangenen fünf Jahren auf den Markt gekommen ist (2008). Der sich deshalb anschließende kritische Blick in die theoretischen Inhalte selbst bestätigt aber, dass "The French Defence Reloaded" bei dem, worauf es sich konzentriert, absolut "up to date" ist. Ich interpretiere dies so, dass Vitiugov einerseits besonders auch auf Partienmaterial/Datenbanken zurückgegriffen hat, und andererseits mehr als vielleicht üblich eigenes Gedankengut bei Bewertungen etc. hat einfließen lassen. Dies würde wieder mit der schon zitierten Aussage im Vorwort korrespondieren wie auch mit einer bemerkenswerten zweiten Stelle im Nachwort, die in Übersetzung etwa den folgenden Inhalt hat: "In meinem Buch habe ich generelle Prinzipien, typische Manöver, Abtäusche, Pläne und taktische Ressourcen zu demonstrieren versucht, die der Französischen Verteidigung unabhängig davon innewohnen, dass sich in unserer Zeit die Bewertung konkreter Stellungen dramatisch ändern kann." Daran knüpft Vitiugov die Aussage, dass ein Buch dieser Art immer nützlich bleiben wird, auch wenn sich die Einschätzung von Varianten etc. ändern kann.
"The French Defence Reloaded" folgt danach auch dem Anspruch, ein Repertoire anzubieten, das die Anwendung der erwähnten allgemeinen Potenziale fördert, was vielleicht auch die eine oder andere Entscheidung für und gegen bestimmte alternative Theoriestränge erklären mag.
"The French Defence Reloaded" ist auf mehr als 350 Seiten eine "geballte Ladung" an Theorie zur Französischen Verteidigung. Es ist - in Übersetzung - in Englisch verfasst, kann aber mit Schulenglisch völlig problemlos genutzt werden.
Es gibt ein Variantenverzeichnis, das aber im Wesentlichen auf dem schon zugorientiert erstellten Inhaltsverzeichnis basiert.
In meinen Augen einzig negativ anzumerken ist, dass auch dieses Werk von Chess Stars in einen zu dünnen Karton gefasst ist, es diesem deshalb etwas an Stabilität mangelt. Die Haltbarkeit des Buches sollte dies aber nicht beeinträchtigen.
Fazit: In meinen Augen ist "The French Defence Reloaded" ein wichtiges neues Werk und als solches eine klare Kaufempfehlung.
Mit freundlicher Genehmigung
Uwe Bekemann, Deutscher Fernschachbund
www.bdf-fernschachbund.de

**********
Nikita Vitiugov (ELO 2726) hat mit dem vorliegenden Buch ein Französisch-Repertoirebuch für den ambitionierten Spieler verfasst. Zumindest erscheint es so auf den ersten Blick.
Das Repertoire gliedert sich grob nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 in 3...Lb4 und 3...Sf6 und nach 3.Sd2 in 3...Le7, 3...c5 und 3...dxe4. Die anderen weißen Alternativen wie Abtauschvariante, Vorstoßvariante, KIA und diversen Gambits werden nach bekannten und bewährten Zugfolgen abgehandelt. Die Zusammenstellung des Materials ist, soweit ich beurteilen kann, recht kompakt und gibt einen zufriedenstellenden Überblick über die vorhandene Theorie. An manchen Stellen wirkten die Erläuterungen auf mich etwas oberflächlich, es war mir zu wenig eigene Analysen und Aussagen und zuviel Bekanntes. Auch an einigen Stellen im rein theoretischen Teil wurden für meinen Geschmack viele wichtigen Passagen einfach weg gelassen. Ich habe selbst Französisch über 20 Jahre im Turnierschach gespielt und kenne mich schon ein klein wenig in der Theorie aus, deshalb fielen mir wichtige Theorieabspiele die fehlten, auch sofort auf. Zum Beispiel in der Variante 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Sf6 4.e5 Sfd7 5.f4 c5 6.Sf3 Sc6 7.Le3 Db6 8.Sa4 Da5 9.c3 gibt der Autor die Zugfolge mit 9...cxd4 an, die andere Alternative 9...c4 10.b4 Sxb4 (Dc7 wird noch kurz betrachtet) 11.cxb4 Lxb4 findet keinerlei Erwähnung. In der McCutcheon Variante wird nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Sf6 4.Lg5 Lb4 5.e5 h6 6.Ld2 Lxc3 7.bxc3 Se4 8.Dg4 nur Kf8 untersucht, 8...g6 hingegen nicht, absolut unverständlich. Man kann natürlich bei einem Repertoirebuch nicht alles aufnehmen und gewisse Abstriche hier und da sind auch zu verkraften aber hier handelt es sich meiner Meinung nach nicht um Kleinigkeiten. Abgesehen davon war für mich der Erkenntnisgewinn ehrlich gesagt gleich Null, ich habe nichts neues erfahren, nichts neues gesehen und nichts neues gelesen. Das was ich gelesen habe, habe ich in anderen Büchern schon weit besser und fundierter gesehen. Das Material im Buch ist ohne Zweifel auf neuestem theoretischen Stand, doch dafür hätte auch der eine oder andere Blick in die gut sortierte Datenbank gereicht.
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, März 2012