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LOBAUTMNDNC6

The Modernized Nimzovich Defense

1.e4 Nc6!

264 Seiten, kartoniert, Thinkers Publishing, 1. Auflage 2020

28,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
There is no doubt that the Nimzovich Defense is one of Black’s most inspiring openings after 1.e4. Black strives to unbalance the position by creating new problems for White from move two, giving himself every opportunity to fight for the initiative from the outset. It is no surprise that 1…Nc6 appeals ambitious players who relish a complicated battle. In this book, GM Christian Bauer explains how to use this powerful weapon drawing from his own successful experiences. He is not shy to show you the fundamental ideas, the traps, the pitfalls and naturally the move order subtleties which play such an important role in our modern game of chess. We are convinced this book will give you plenty of confidence and make your opponent think more than twice.
Weitere Informationen
EAN 9789492510969
Gewicht 500 g
Hersteller Thinkers Publishing
Breite 17 cm
Höhe 23,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2020
Autor Christian Bauer
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 9789492510969
Seiten 264
Einband kartoniert
006 Key to Symbols
009 Preface
PART I - Alternatives to 2.d4 and 2.Nf3
013 Chapter 1 - 2.Bb5
021 Chapter 2 - 2.Nc3
029 Chapter 3 - Exercises Part I
PART II - 2.d4
033 Chapter 4 - 2...e5
075 Chapter 5 - 2...d5
105 Chapter 6 - Exercises Part II
PART III - Introduction to 2.Nf3
111 Chapter 7 - Early alternatives
147 Chapter 8 - 4.Nc3 g6 5.Bb5
159 Chapter 9 - Exercises Part III
PART IV - 2.Nf3 d6 3.d4 Nf6 4.Nc3 g6 (without a quick d4-d5)
165 Chapter 10 - 5.h3
179 Chapter 11 - Other 5th moves
201 Chapter 12 - Exercises Part IV
PART V - 2.Nf3 d6 3.d4 Nf6 4.Nc3 g6 (with a quick d4-d5)
207 Chapter 13 - 5.d5
225 Chapter 14 - Other 5th moves
245 Chapter 15 - Exercises Part V
PART VI - Final Thoughts
251 Chapter 16 - Solutions
263 Conclusion
Die mit 1.e4 Sc6 eingeleitete Nimzowitsch-Verteidigung gilt seit jeher als eine Wahl, mit der sich Schwarz größere Probleme im Streben um Ausgleich oder zumindest passable Gegenchancen aufhalst als in den Hauptsystemen. Dennoch findet sie immer wieder neue Anhänger, die beispielsweise auf einen Überraschungseffekt und eine weniger ausgearbeitete Vorbereitung beim Gegner setzen. Zu den sehr starken Spielern, die sie immer mal wieder einsetzen, gehören beispielsweise auch Weltmeister Magnus Carlsen sowie der französische Großmeister Christian Bauer.

Mit dem Werk „The Modernized Nimzovich Defense 1.e4 Nc6”, 2020 erschienen bei Thinkers Publishing, hat Bauer ein Buch über die Eröffnung geschrieben, mit dem er dem Leser die Basis für ein Repertoire anbietet. Von einem vollständigen Repertoire möchte ich nicht sprechen, weil es sich eben auf Schwerpunkte konzentriert und auch nicht gegen alle realistisch zu erwartenden Alternativen von Weiß abgesichert ist. Dies soll den Wert des Buches allerdings nicht schmälern, denn es zählt meines Erachtens zum Wesen dieser Eröffnung, dass es noch nicht für alle Zweige eine Antwort der Theorie gibt. Es sei auch dahingestellt, ob die Nimzowitsch-Verteidigung ihren vollen Reiz für den Anwender behalten würde, wenn er tatsächlich für alle wichtigen Eröffnungsstellungen Lösungen erhielte, mit denen er sich also auch zur Vorbereitung befassen sollte. Eher zum System passt da der umgesetzte Ansatz, dass neben konkreten Varianten auch Knowhow vermittelt wird, mit dem der Anwender in seiner Partie fundiert eigene Lösungen finden kann.

Bauer hat seine Arbeit klassisch in der Form eines Baumes aus Haupt- und Nebenvarianten organisiert, wobei die Hauptvariante regelmäßig einer in der Praxis ausgetragenen Partie entnommen ist und teilweise auch in eine große Tiefe der Partie vorgetragen wird. Die Nebenvarianten sind ein Mix aus Partiefragmenten sowie eigenen Analysen. Bauer erklärt und erläutert intensiv, wobei er sich am Verständnisvermögen eines Spielers orientiert, das um einiges höher als bei einem Anfänger liegt. Dieser Ansatz zeigt sich beispielsweise in Kommentaren wie
- „Schwarz hat gute Ausgleichschancen nach …”,
- „und Weiß steht besser” oder
- „ich bevorzuge die weiße/schwarze Stellung”,

ohne die dafür maßgeblichen Gründe zu benennen. Ich halte diese Ausrichtung für angemessen und konsequent. Weiß verschafft sich auch im Rahmen der Buchempfehlungen regelmäßig mehr Raum für seine Aktionen und kommt zumeist auch schneller zum Zuge, was einen unerfahrenen Spieler auf der Suche nach Gegenchancen zu meistern schwerfällt, trotz aller möglichen Überraschungseffekte. Die Nimzowitsch-Verteidigung ist deshalb als Anfänger-Eröffnung nicht gut geeignet, was Bauer in seinen Erläuterungen somit gewissenmaßen auch spiegelt.

Zahlreiche Buchbeispiele sind mit kurzer Bedenkzeit und auch im Blitzschach gespielt worden. Tendenziell dürfte die Nimzowitsch-Verteidigung den überraschten Gegner in diesen Turnieren mehr Probleme bereiten, wenn er seine Antworten nicht aus der Erinnerung heraus abspulen kann und er die Uhr im Auge behalten muss. Aus dem Fernschach stammende Partien habe ich in „The Modernized Nimzovich Defense 1.e4 Nc6” nicht gefunden. Die Verteidigung wird hier tatsächlich kaum eingesetzt, zumindest in höheren Leistungsbereichen, da die Bedenkzeit und eingeprägte Eröffnungstheorie kaum eine Rolle spielen.

Das Buch ist in 6 Teile mit 16 Kapiteln gegliedert. Ein Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis sieht in einer übersetzten Fassung entsprechend wie folgt aus:

Teil I - Alternativen zu 2.d4 und 2.Sf3
Kapitel 1 - 2.Lb5
Kapitel 2 - 2.Sc3
Kapitel 3 - Übungen Teil I
TEIL II - 2.d4
Kapitel 4 - 2...e5
Kapitel 5 - 2...d5
Kapitel 6 - Übungen Teil II
TEIL III - Einführung zu 2.Sf3
Kapitel 7 - Frühe Alternativen
Kapitel 8 - 4.Sc3 g6 5.Lb5
Kapitel 9 - Übungen Teil III
TEIL IV - 2.Sf3 d6 3.d4 Sf6 4.Sc3 g6 (ohne ein frühes d4-d5)
Kapitel 10 - 5.h3
Kapitel 11 - Alternativen im 5. Zug
Kapitel 12 - Übungen Teil IV
TEIL V - 2.Sf3 d6 3.d4 Sf6 4.Sc3 g6 (mit einem frühen d4-d5)
Kapitel 13 - 5.d5
Kapitel 14 - Alternativen im 5.Zug
Kapitel 15 - Übungen Teil V
TEIL VI Abschließende Gedanken
Kapitel 16 Lösungen.

Wie man schon anhand dieser Zusammenstellung erkennen kann, legt Bauer 2.Sf3 als den Schwerpunkt seiner Betrachtungen fest. Sie zeigt zudem auf, in welchen Entwicklungen er die Hauptlinien sieht.
Zu den wichtigen Fortsetzungen 2.d4 e5 und 2.d4 d5 ist dies nicht der Fall.
Die Hauptlinie zu 2.d4 e5 im Kapitel 4 sieht Bauer in der Fortsetzung 3.dxe5 Sxe5 4.f4 Sc6. Hier vermisse ich die wichtige Alternative 4…Sg6, wenngleich für Schwarz. Das Fehlen lässt sich wohl damit erklären, dass der Zug aus Repertoiregründen nicht aufgenommen worden ist.
Die Hauptlinie zu 2.d4 d5 sieht Bauer in 3.e5 Lf5 4.c3 e6 5.Ld3 Sge7 6.Lg5. Rechnen muss Schwarz aber auch mit 6.Se2. Das Buch greift diesen Bedarf auf und bietet als Nebenvariante 6.Se2 Dd7 7.b3 usw. an. Eine natürliche Entwicklung leitet aber auch die naheliegende kurze Rochade ein, beispielsweise in der Zugfolge 7.0-0 f6 8.f4 h5 9.b4 usw. Hier muss der Leser dann auf sich gestellt fortsetzen.

Der Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis zeigt auch, dass die Teile 1 bis 5 jeweils mit einem Übungskapitel abgeschlossen werden und das Kapitel 16 die Lösungen anbietet. Zu jedem Theoriekapitel findet der Leser 4 bis 9 Übungsaufgaben vor, die mittels eines Diagramms zur Brettsituation und einer frei formulierten Aufgabe gestellt werden. Er muss in aller Regel sehr konstruktiv vorgehen, die Lösung verlangt ihm zumeist einiges ab. Diese Aufgabenstellungen sind allesamt eine Stärke des Buches. Über sie wird der Leser in die Lage versetzt, sein Verständnis zur Eröffnung zu überprüfen und auch zu erweitern. Ich meine zu erkennen, dass Bauers Erfahrung als Praktiker zur Nimzowitsch-Verteidigung einen großen Anteil am Gelingen der Übungskapitel beigetragen hat.

Hinsichtlich der Gestaltung hat Thinkers Publishing auf die bewährten Formen zurückgegriffen, für die der Verlag auch bekannt ist. Die Teile des Buches sowie darin die einzelnen Kapitel sind klar voneinander abgegrenzt. Deckblätter informieren darüber, was in der Folge behandelt wird. Jedem Kapitel geht ein Variantenverzeichnis voran.
Die saubere und deutlich erkennbare Trennung der Inhalte wird auch in den Kapiteln beibehalten. Die Varianten bzw. eine Weichenstellung vornehmenden Züge werden jeweils deutlich und in einem grau gefüllten Textfeld hervorgehoben. Die Züge der Hauptvariante sind fett gedruckt. Die Nebenvarianten sind anhand der Druckstärke in ihrer Ordnung zu erkennen. Es gibt zahlreiche Diagramme, die, soweit sie Stellungen aus Nebenvarianten abbilden, etwas kleiner als jene zu den Hauptzügen sind. Jedes Diagramm informiert den Leser in einer Fußzeile zusätzlich zur Position, welche es abbildet.

Die Teile 1 bis 5 des Buches sowie einige Kapitel werden vom Autor am Ende noch einmal wertend zusammengefasst.

„The Modernized Nimzovich Defense 1.e4 Nc6” enthält Varianten, die in andere Systeme überleiten können, insbesondere in die Spanische Partie, die Wiener Partie, die Französische Verteidigung und die Skandinavische Verteidigung. Dies eröffnet die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Repertoires unter einer aktiven Einbeziehung der Chancen aus Übergängen.

Gewünscht hätte ich mir auch ein das ganze Buch überspannendes Variantenverzeichnis sowie ein Quellenverzeichnis, die allerdings üblicherweise in den Büchern von Thinkers Publishing fehlen.

Das Buch ist in englischer Sprache geschrieben. Die Anforderungen an die Fremdsprachkenntnisse sind moderat und mit Schulenglisch gut zu bewältigen.

Fazit: „The Modernized Nimzovich Defense 1.e4 Nc6” bietet dem Spieler ab ca. Klubniveau eine gute Basis für ein Repertoire zur Nimzowitsch-Verteidigung.

Uwe Bekemann - BdF
September 2021




Wer schon die eine oder andere Rezension von mir gelesen hat, weiß um meine Launen, wenn es um die Eröffnungsphase geht. So spiele ich nach 1.e4 manchmal längere Theorievarianten, unter anderem in den offenen Spielen nach 1. ...e5 oder diversen sizilianischen Abspielen nach 1. ...c5, bin aber auch für allerlei seltenere Systeme empfänglich. Mir gefallen dann vor allem frühe Springerzüge sehr. Neben dem etablierten 1.e4 Sf6, von dem ich viel halte und das mir trotz schlechter Form immerhin eines meiner wenigen Bundesligaremisen einbrachte, packe ich dann auch gerne 1.e4 Sc6 aus. Die Nimzowitschverteidigung wird aus mir unerfindlichen Gründen extrem selten gespielt und begleitet mich als Überraschungswaffe bereits seit über 20 Jahren. Nun gibt es mit "The Modernized Nimzovich Defense 1.e4 Nc6" von Großmeister Christian Bauer aus dem Hause Thinkerspublishing ein neues Werk zu dem Thema. Der Autor spielt diese Variante selbst, weiß also, wovon er schreibt. Er schätzt, wie er zugibt, Stellungen, die nicht so gut erforscht und recht flexibel sind. Die Nimzowitschverteidigung kann in dem Bereich gut überzeugen. In vielen gut kommentierten Modellpartien zeigt er sehr gut die Ideen, die Schwarz nach den Abspielen nach 1.e4 Sc6 haben kann. Dabei wird kein enges Eröffnungsrepertoire, sondern eher ein Potpourrie aus verschiedenen Strukturen und Möglichkeiten geboten, bei denen Schwarz die Partie oft in die Stellungen lenken kann, die ihm gefallen.
Nach 1.e4 Sc6 2.d4 beginnt es bereits, da Schwarz sowohl den klassischen Nimzowitschzug d5 wählen oder mit e5 im Zentrum gegenschlagen kann. Nach ersterem kann 3.e5 Lf5 zu einer interessanten Blockadestellung führen, in der Schwarz häufig eine Französischstellung mit einem guten weißfeldrigen Läufer erreichen kann. 3.Sc3 kann nach e6 direkt in ein Abspiel der Französischen Verteidigung übergehen, das im Buch nicht näher erläutert wird, man kann aber auch mit 3. ...dxe4 4.d5 Sb8 5.Sxe4 c6 ganz schnell eigene Wege beschreiten, die GM Bauer analysiert, oder nach 3. ...Sf6 4.e5 Sd7 5.f4 Sb6 6.Sf6 Lg4 wieder eine blockiertere Stellung anstreben, in der Schwarz versucht, erst den weißfeldrigen Läufer zu aktivieren, ehe er mit e6 eine Französische Struktur baut. 3.exd5 Dxd5 riecht hingegen sehr Skandinavisch!
Nach 1.e4 Sc6 2.d4 e5 hingegen landet Schwarz nach 3.Sf3 in den offenen Spielen, hat aber natürlich viele Weißvarianten ausgespart. Nach 3.d5 Se7 kann Schwarz früher oder später auf den Hebel f5 spielen und am Königsflügel angreifen und nach 3.dxe5 Sxe5 4.Sf3 wird die Stellung wieder offener, aber auch schnell unerforscht. Dieses Abspiel ist in den Augen des Autors allerdings recht kritisch und etwas besser für Weiß, auch wenn das in der Praxis der meisten Spieler wohl kaum eine Rolle spielen wird.
Ein wenig problematisch finde ich persönlich für Schwarz die Variante nach 1.e4 Sc6 2.Sf3. Objektiv am besten ist hier wohl der Übergang in die offenen Spiele nach 2. ...e5, aber das ist etwas unkreativ. Im Blitzschach vertraue ich auf das Colorado Gambit nach 2. ...f5, das in dem Buch leider keine Erwähnung findet. Stattdessen werden die Züge 2. ...Sf6 und 2. ...d5 ein wenig unter die Lupe genommen. Nach 2. ...Sf6 3.e5 kann Schwarz entweder mit Sd5 in eine seltene Variante der Aljechinverteidigung übergehen, die ich ganz nett finde, oder sogar 3. ...Sg4 spielen, das nach 4.d4 d6 5.h3 Sh6, das zu sehr eigenem Spiel führt. Beides wird aber nur sehr kurz abgehandelt. 2. ...d5 mit einem Übergang in eine seltene Skandinavische Verteidigung findet GM Bauer noch ganz ok, aber seine Hauptempfehlung ist hier 2. ...d6 3.d4 Sf6 4.Sc3 g6 mit dem Übergang in eine Art Pirc-Verteidigung. Das Chamäleon hat wieder zugeschlagen! Für Schwarz spricht hier aber, dass die gefährlichsten Pircabspiele solche mit f4 oder f3 sind und Weiß sich schon auf Sf3 festgelegt hat.
Insgesamt kann sich der Leser hier selbst ein schönes Schwarzrepertoire nach 1.e4 Sc6 basteln, wobei Vorkenntnisse in den offenen Spielen, der Französischen Verteidigung oder allgemein Blockadestellungen, der Skandinavischen Verteidigung oder auch der Pirc-Verteidigung sicher sinnvoll sind, um die flexible Nimzowitschverteidigung optimal zu beherrschen. Man kann sich die Ideen aber auch von GM Bauer erklären lassen und dann eigene Schlüsse ziehen. Ich denke, dass das Buch ab 1700 DWZ für jeden Leser verständlich sein sollte. Man sollte allerdings hier und da später vielleicht etwas nacharbeiten, da durch die Fülle an Ideen auf nur 261 Seiten einige Oberflächlichkeiten in den Variantenbäumen aufkommen. In den wichtigen Abspielen bekommt man als Leser aber ein gutes Rüstzeug geliefert, um mit Schwarz einige Punkte zu sammeln!

IM Dirk Schuh
November 2020
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