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LOKORBRNF61U2

Practical Black Repertoire Nf6,g6,d6 Vol.1+2

Paketangebot (2 Bücher)

755 Seiten, kartoniert, Chess Stars, 1. Auflage 2016

39,90 € Regular Price 43,90 €
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Vol. 1 - English, Pirc, Reti
In this volume, we consider the Pirc Defence (Chapters 10-27). It has definite advantages in comparison to other openings. At first, it has not been analysed so thoroughly, since the White fans of 1.e2-e4 devote the lion's share of their time to study the Sicilian Defence and the Open Games. Secondly, Black can play not only to equalise, but he can also count on seizing the initiative. This is particularly important in tournaments played under the Swiss System in which you must strive for a win irrelevant of the colour of your pieces.
Besides the Pirc, we analyse in the first part of the book all possible set-ups in which White refrains from the moves 1.e4 and 1.d4, namely: 1.f4, 1.b3, 1.b4 (Chapter 1), 1.Nf3 (Chapter 2), 1.c4 (Chapters 3, 4). The second part of the book (Chapters 5-9) is devoted to opening schemes in which White does play 1.d4, but then he does not follow up with c2-c4. This is the Trompowsky Attack (d4, Bg5) and the London System (d4, Nf3, Bf4). In response to these set-ups Black, as a rule, remains true to ...Nf6 and ...g6. The arising opening schemes are similar to the King's Indian Defence (see volume 2), or to the Pirc Defence. This should facilitate considerably the players to master their opening repertoire.

Vol. 2 - King´s Indian
In the second volume of the book ”A Practical Repertoire for Black with Nf6, g6, d6“ the author analyses variations in which White plays 1.d4, 2.c4. As Black’s weapon he suggests the King’s Indian Defence. This is not by chance, though... Most readers participate mainly in tournaments played under the Swiss system. One of the important features of these tournaments is that the draw is essentially a step backward in your tournament situation and you must play for a win irrelevant of the colour of your pieces. The King’s Indian Defence is the right opening choice for that. There is some strategic risk involved indeed (Black complies with a somewhat cramped position...), but all the middlegame positions are very complicated and allow Black to think not only about equality, but also about seizing the initiative.
Kornev includes in his analyses numerous correspondence games which may be unknown to readers.
Weitere Informationen
Gewicht 860 g
Hersteller Chess Stars
Breite 14,5 cm
Höhe 21 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2016
Autor Alexei Kornev
Sprache Englisch
Auflage 1
Seiten 755
Einband kartoniert
Vol. 1 - English, Pirc, Reti
006 Preface
Part 1. Rare, Reti, English
013 1 Rare Lines; A) 1.b4; B) 1.b3; C) 1.f4
024 2 Reti. 1.Nf3 Nf6 w/o c4 & d4
036 3 English. 1.c4 Nf6 w/o Nf3
046 4 English. 1.c4 Nf6 2.Nf3 g6 A) 3.b3; B) 3.b4; C) 3.g3
Part 2. Queen’s Pawn Game - 1.d4 Nf6 w/o c4
067 5 Rare Lines; 2.g3 g6
072 6 Trompowsky Attack. 2.Bg5 Ne4
089 7 London System. 2.Nf3 g6 3.Bf4
103 8 Torre Attack. 2.Nf3 g6 3.Bg5
120 9 Fianchetto w/o c2-c4. 2.Nf3 g6 3.g3 Bg7 4.Bg2 0-0
Part 3. Pirc Defence - 1.e4 d6
129 10 Various w/o 2.d4 & 2.Nc3
144 11 2.Nc3 Nf6 w/o d4
159 12 2.d4 Nf6 3.Nd2
173 13 2.d4 Nf6 3.Bd3
184 14 2.d4 Nf6 3.f3
192 15 2.d4 Nf6 3.Nc3 g6 4.Bf4; 4.Bc4
203 16 4.Be2
212 17 4.g3
228 18 4.Bg5
243 19 4.Be3
262 20 4.f3
280 21 4.Nf3 Bg7 5.Be3; 5.h3
299 22 5.Bc4
305 23 5.Be2
321 24 4.f4 Bg7 5.e5; 5.Nf3 0-0 6.e5; 6.Be3
342 25 5.Nf3 0-0 6.Be2
352 26 6.Bd3
371 Index of Variations

Vol. 2 King's Indian
004 Preface
King’s Indian Defence
1.d4 Nf6 2.c4 g6
007 1) Various; 3.g3 Bg7 4.Bg2 0-0 A) 5.Nc3 w/o Nf3; B) 5.Nf3 w/o Nc3
022 2) 3.g3 Bg7 4.Bg2 0-0 5.Nc3 d6 6.Nf3 Nc6 7.0-0 a6 A) 8.Bg5; B) 8.Bf4; C) 8.e3; D) 8.Re1; E) 8.e4; F) 8.Qd3
041 3) 3.g3 Bg7 4.Bg2 0-0 5.Nc3 d6 6.Nf3 Nc6 7.0-0 a6 8.b3 Rb8
050 4) 3.g3 Bg7 4.Bg2 0-0 5.Nc3 d6 6.Nf3 Nc6 7.0-0 a6 8.h3 Rb8
059 5) 3.g3 Bg7 4.Bg2 0-0 5.Nc3 d6 6.Nf3 Nc6 7.0-0 a6 8.d5 Na5
073 6) 3.Nf3 Bg7 A) 4.e3 0-0; B) 3.Nc3 Bg7 4.Nf3 0-0 5.e3; 5.Bf4
089 7) 3.Nc3 Bg7 A) 4.Bg5 d6; B) 4.Nf3 0-0 5.Bg5 d6
099 8) 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 A) 5.Bg5; B) 5.Nge2; C) 5.Bd3
112 9) 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.h3 0-0
122 10) 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.Be2 0-0 A) 6.Be3 c5; B) 6.Bg5 c5
145 11) 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.f4 0-0 6.Nf3 c5 A) 7.Be2; B) 7.dc; C) 7.d5 e6 8.de; 8.Be2 ed w/o 9.cd
159 12) 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.f4 0-0 6.Nf3 c5 7.d5 e6 8.Be2 ed 9.cd
170 13) 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.f3 0-0 6.Bg5 Nc6
178 14) 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.f3 0-0 6.Be3 Nc6
201 15) 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.Nf3 0-0 A) 6.Bg5 h6; B) 6.Be3 e5
208 16) 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.Nf3 0-0 6.h3 e5
King’s Indian Defence. Classical Variation
1.d4 Nf6 2.c4 g6 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.Nf3 0-0 6.Be2 e5
230 17) 7.dxe5 dxe5 8.Qxd8 Rxd8
240 18) 7.Be3 Ng4
253 19 7.d5 a5 A) 8.Nd2; B) 8.Be3; C) 8.h3; D) 8.0-0
264 20) 7.d5 a5 8.Bg5 h6
279 21) 7.0-0 Nc6 A) 8.dxe5; B) 8.Be3
286 22) 7.0-0 Nc6 8.d5 Ne7 w/o 9.Nd2; 9.b4; 9.Ne1
296 23) 7.0-0 Nc6 8.d5 Ne7 9.Nd2 a5
304 24) 7.0-0 Nc6 8.d5 Ne7 9.b4 Nh5 w/o 10.Re1
312 25) 7.0-0 Nc6 8.d5 Ne7 9.b4 Nh5 10.Re1 f5
333 26) 7.0-0 Nc6 8.d5 Ne7 9.Ne1 Nd7 A) 10.f3 f5; B) 10.Nd3 f5
349 27) 7.0-0 Nc6 8.d5 Ne7 9.Ne1 Nd7 10.Be3 f5 11.f3 f4 12.Bf2 g5
374 Index of Variations
Vol. 1 - English, Pirc, Reti

Mit "A Practical Black Repertoire with Sf6, g6, d6", Band 1, hat der russische GM und erfahrene Autor Alexei Kornev den 1. Aufschlag unternommen, den Leser mit einem Komplettrepertoire auszustatten, das sich nach Möglichkeit der im Titel skizzierten Aufstellung bedient. Der Nachziehende soll unabhängig davon auf diese Aufbaustruktur setzen können, was ihm Weiß als dessen Eröffnungsentscheidung präsentiert. Kornev will seinen Leser gegen grundsätzlich alles rüsten, was Weiß mit 1.e4, 1.d4 oder auch anders einleitet. Erschienen ist das Werk 2016 im bulgarischen Chess Stars-Verlag.
Sein Entschluss, dieses Repertoire in zwei Bänden vorzuschlagen, ist nach seinen Worten daraus erwachsen, dass er vor Jahren ein weißes Repertoire mit 1.d4 und 2.c4 zusammengestellt hat, seine Arbeit gut aufgenommen worden ist und eine Art Gegenstück für Schwarz ein folgerichtiger Schritt ist.
Die seine Ausführungen bestimmende Aufbaustruktur zeigt an, dass er sich schwerpunktmäßig auf Systeme wie die Pirc-Verteidigung und die Königsindische Verteidigung konzentriert. So ist es auch tatsächlich, denn die erstgenannte Eröffnung prägt den vorliegenden Band und die zweite ist der Schwerpunkt des 2. Bandes. Dieser steht auch bereits seit geraumer Zeit in den Verkaufslisten des Buchhandels und ist auch bereits von mir besprochen worden.
Von den insgesamt 26 Kapiteln (nicht 27, wie Kornev in seinem Vorwort schreibt) befassen sich 16 mit der Pirc-Verteidigung. Zuvor sind die Kapitel 1 bis 9 Repertoireempfehlungen vorbehalten, die Schwarz einsetzen kann, wenn sein Kontrahent Nebensysteme ansteuert (z.B. Reti-Eröffnung, Trompowsky-Angriff, Orang-Utan u.w.). Kornev hat seine Arbeit als klassisches Eröffnungsbuch aufgebaut. Er vermittelt seine Erkenntnisse auf der Basis eines Baumes aus Haupt- und Nebenvarianten, also nicht über miteinander thematisch verbundene Einzelpartien. Vollständig werden Partien an keiner Stelle des Werkes verwendet, auch nicht zur Illustration. Lediglich in der Kommentierung können sie schon mal bis zum Ende zu finden sein, aber dann auch nur als Nebenvariante.
Kornev bedient sich nicht des dreiteiligen Kapitelaufbaus, für das die Eröffnungsbücher von Chess Stars bekannt sind. Bei ihm wird ein Kapitel, soweit er dies als erforderlich ansieht, kurz eingeleitet, die Vollbetrachtung schließt sich dann sogleich an.
Kornev erklärt sehr viel und auch erkennbar mit dem Ziel, den Leser anzuleiten. So erfährt dieser regelmäßig die strategischen Leitgedanken und den Sinn hinter den wesentlichen einzelnen Entscheidungen. Den noch in den Anfangsgründen der Schachkenntnisse befindlichen Spieler sehe ich dennoch nicht im Hauptadressatenkreis. Dies liegt vor allem daran, dass die Schwerpunkteröffnung kein Anfängersystem ist, sondern schon einiges an Spielverständnis voraussetzt. Der Klubspieler aber wird von dem Werk angesprochen, auch wenn er in diesem Segment der Spielstärke noch nicht um die höchsten Weihen erfolgreich kämpfen kann.
Bei meiner früher schon erarbeiteten Rezension über den Band 2 mit Königsindisch im Zentrum hatte ich mich besonders von der sehr gut schulenden Art der Darstellungen leiten lassen und dem Aspekt, dass auch die Königsindische Verteidigung nicht gerade etwas für den Anfänger ist, weniger Bedeutung beigemessen.
Wenn man A Practical Black Repertoire with Sf6, g6, d6", Band 1, durcharbeitet, fällt eine Qualität früh ganz besonders auf. Kornev hat sich sehr intensiv mit Übergängen zwischen den Systemen, Zugumstellungen etc. befasst. So wartet das Buch mit einer Vielzahl an Verweisen auf, die den Leser führen. Bereichsweise zeigt die Systematik fast schon einen beginnenden akademischen Charakter. Gerade für den Leser im unteren Klubbereich dürfte dieses Merkmal besonders wichtig sein. Ihm fällt es regelmäßig nicht so ganz leicht, am Ende einer vermeintlichen Variantensackgasse die Zugumstellung zu erkennen und dann an die bereite Stelle zu wechseln. Aber auch durch meine Brille als Fernschachspieler ist dieser Service sehr zu begrüßen.
In seinen Anmerkungen nutzt Kornev auffällig viele Fragmente aus Fernpartien, die meisten davon sind in der jüngsten Zeit gespielt worden. Ich habe zahlreiche mir bekannte Spieler identifiziert. Sofern Kornev einzelne Varianten nicht selbst auch mit dem Computer geprüft haben sollte, ist davon auszugehen, dass sie zumeist aber der rechnergestützten Kontrolle der jeweiligen Spieler unterlegen haben.
GM Zdenek Nyvlt aus Tschechien, aktuelle Fernschach-Elo 2423, ist sehr häufig anzutreffen. Sein Repertoire deckt sich offensichtlich sehr mit einem Teil der Empfehlungen Kornevs.
Die schon angesprochenen zahlreichen Verweise in den Kapiteln helfen dem Leser sehr bei der Orientierung im Werk. Darüber hinaus wird er dabei durch das qualifizierte Variantenverzeichnis am Ende unterstützt. Zudem ist bereits das Inhaltsverzeichnis zugbasiert gestaltet. Reduziert auf den Schwerpunkt des 1. Bandes, die Pirc-Verteidigung, sieht es (übersetzt und sprachlich erweitert) wie folgt aus:
Teil 3. Pirc-Verteidigung - 1.e4 d6
Kapitel 10: Verschieden ohne 2.d4 & 2.Sc3
Kapitel 11: 2.Sc3 Sf6 ohne d4
Kapitel 12: 2.d4 Sf6 3.Sd2
Kapitel 13: 2.d4 Sf6 3.Ld3
Kapitel 14: 2.d4 Sf6 3.f3
Kapitel 15: 2.d4 Sf6 3.Sc3 g6 4.Lf4; 4.Lc4
Kapitel 16: 4.Le2
Kapitel 17: 4.g3
Kapitel 18: 4.Lg5
Kapitel 19: 4.Le3
Kapitel 20: 4.f3
Kapitel 21: 4.Sf3 Lg7 5.Le3; 5.h3
Kapitel 22: 5.Lc4
Kapitel 23: 5.Le2
Kapitel 24: 4.f4 Lg7 5.e5; 5.Sf3 0-0 6.e5; 6.Le3
Kapitel 25: 5.Sf3 0-0 6.Le2
Kapitel 26:6.Ld3.
Die Buchsprache ist Englisch, die Anforderungen an den Fremdsprachler sind trotz des erheblichen Textumfangs insgesamt niedrig.
Abschließend noch eine kleine Anmerkung zu den Vorzügen der Pirc-Verteidigung, wie Kornev diese im Vorwort selbst skizziert. Er weist darauf hin, dass dieses System noch nicht so weit durchanalysiert ist wie andere sich anbietende Spielweisen und dass Schwarz auf mehr als nur Ausgleich spielen kann. Das erste Argument dürfte aber mehr Bedeutung am Turnierbrett als für den Fernschachspieler haben. In erster Linie sollte man sich aber mit dem strategischen Ansatz der Eröffnung zurechtfinden, wenn man sie wählt. Was nutzt es, wenn die Theorie noch nicht so weit ausgewalzt ist, der Spieler aber selbst nicht mit dem langen Atem zurechtkommt, den die Pirc-Verteidigung voraussetzt, bis der Motor erst mal so richtig auf Touren kommt. Und wenn es um ein Ziel jenseits nur eines Ausgleichs geht, dann kann der Spieler beispielsweise auch zu Sizilianisch greifen.
"A Practical Black Repertoire with Sf6, g6, d6", Band 1, kann mehr, als Kornev im Vorwort zwischen den Zeilen andeutet. Wem ein System liegt, in dem man als Schwarzer seinen Gegner sich zunächst mal austoben lässt, um dann auf der Basis des eigenen soliden Aufbaus aktiver zu werden, der erhält über das vorliegende Werk eine gute Anleitung und eine gute Ausstattung.
Fazit: "A Practical Black Repertoire with Sf6, g6, d6", Band 1, ist als einzelner Band eine Empfehlung für den Spieler ab Klubniveau. Zusammen mit dem ebenfalls schon länger erhältlichen Band 2 kann dieser sich einen Eröffnungsfächer verschaffen, der nach Möglichkeit auf identischen Teilstrukturen aufbaut und dem Spieler hilft, Erfahrung aufzubauen und in unterschiedlichen Systemen gleichartig einzusetzen.
Uwe Bekemann,
Deutscher Fernschachbund
www.bdf-fernschachbund.de
September 2017

Vol. 2 - King´s Indian
Mit Band 2 seines Projektes "A Practical Black Repertoire with Sf6, g6, d6" nimmt sich Alexei Kornev das Paradepferd dieses Grundaufbaus vor, die Königsindische Verteidigung. Kornevs Anliegen besteht darin, dem Nachziehenden Mittel und Wege aufzuzeigen, wie er sich mit Systemen gegen Weiß behaupten kann, die auf die im Titel skizzierte Aufbauidee setzen. Das Schwergewicht Königsindische Verteidigung nimmt den gesamten Raum dieses neuen Bandes ein.
Kornev beschränkt sich dabei nicht auf eine Darstellung der Theorie allein. Er will den Leser auch dabei unterstützen, die Waffe Königsindisch ganz gezielt einzusetzen und sich an Rahmenbelangen zu orientieren, z.B. der Person des Gegners oder der Turniersituation. In seinen Darstellungen ist er sachlich und nach meiner Wahrnehmung um Objektivität bemüht, nimmt aber zusätzliche Einflussfaktoren wie die beiden genannten mit in seine Betrachtungen auf. Sein Leser soll einzuschätzen lernen, wann und für welches Turnier sich der Einsatz anbietet, gegen welchen Gegner, mit welchen Ambitionen auf beiden Seiten, in welcher Turniersituation etc. Hier bringt er eine reichhaltige Erfahrung ein. Zugleich soll sein Leser Begleitwissen erhalten, das ihn im Austausch mit anderen mitreden lässt.

"A Practical Black Repertoire with Sf6, g6, d6" ist in zwei große Abschnitte eingeteilt, die insgesamt 27 Kapitel enthalten. Abschnitt 2 behandelt in 11 Kapiteln die Klassische Variante des Königsinders, Abschnitt 1 alles sonst, was unter der Weichenstellung des Anziehenden an Spielbarem auf das Brett kommen kann. Unter "alles sonst" sind damit die Spielweisen zu verstehen, die nicht über 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.Le2 führen, also die als "Klassische Variante" bezeichnete Ausgangszugfolge.

Um Kornevs Herangehensweise zu demonstrieren, habe ich exemplarisch und im Sinne von pars pro toto das Kapitel 17 ausgewählt. Als erste Einheit im 2. Abschnitt ist es besonders gut geeignet, weil ich die Einleitung zu diesem 2. Abschnitt gut in die Betrachtung einbeziehen kann.
In dieser erklärt Kornev u.a. die Namensgebung "Klassische Variante". Er macht dies so geschickt, dass er Leser zugleich die Aufbauelemente dieses Systems verinnerlicht, sie also unmittelbar mit dem Namen verbindet.
Im Kapitel 17 behandelt er den Abtausch 6…e5 7.dxe5 und macht Schwarz damit vertraut, in welchen Situationen er besonders mit dieser Fortsetzung seines Gegenüber, die Weiß keinen Vorteil verspricht, rechnen muss. Der Leser erfährt somit mehr als nur reine Eröffnungstheorie, sondern auch etwas zur Turniertaktik, zur konkreten Partieplanung etc. Wenn er nun weiß, dass der Anziehende den Abtausch gerne spielt, wenn er a. ein deutlich schwächeres Rating hat, er b. mit einem Remis ein passendes Ergebnis im Turnier erhielte oder c. meint, dem Schwarzen in den Endspielfertigkeiten überlegen zu sein, geht es in die Vollen der theoretischen Betrachtung.

An dieser Stelle erlaube ich mir, eine kurze Passage aus dem Buch mittels einer sinngemäßen Übersetzung zu zitieren, um einen fundierten Eindruck von Kornevs Darstellungsmethode zu vermitteln. Dieser Auszug ist auf Seite 231 zu finden, in dem es um den Nebenzug 9.Sxe5 geht. Also:

"9.Sxe5. Dieser Zug wird mit der Idee gespielt, die Partie in ein schnelles Remis zu führen. 9…Sxe4. Schwarz erlangt seinen Bauern zurück und die Stellung wird rasch vereinfacht. 10.Sxe4 (Sxf7? Lxc3 -+) 10…Lxe5 11.Lg5. Dies ist der präziseste Zug für Weiß. (Nach dem zu friedvollen Ansatz 11.0-0 kommt Weiß plötzlich in Schwierigkeiten. 11…Sc6=/+. Der schwarze Springer ist schnell zentralisiert. 12.Te1 Kg7. Dies ist eine prophylaktische Notwendigkeit. Schwarz deckt das Feld f6 und nimmt dem Anziehenden die Möglichkeit zu Lg5 und Sf6. 13.a3 Lf5 14.Sg3, Sanchez - Geller, Saltsjobaden 1952, 14…Lc2!?-/+. Der schwarze Läufer auf e5 übt einen kräftigen Druck auf das Feld b2 aus und Weiß wird kaum in der Lage sein, die Entwicklung seiner Figuren am Damenflügel ohne materielle Verluste abzuschließen.) 11…Lxb2 12.Tb1. Dies ist erneut der beste Zug für Weiß. (Nach dem einfachen Schlagen mit 12.Lxd8 kann Schwarz um Vorteil kämpfen. 12…Lxa1 13.Lxc7 Sc6. Er hat die bessere Bauernstruktur und die zwischenzeitliche Aktivität der weißen Figuren wird allmählich neutralisiert. (…)."

Wie gut zu erkennen ist, erläutert und erklärt Kornev intensiv. In einer Mischung aus kurzen Zugpassagen und Kommentaren zu Strategie und Taktik gibt er eine ausgezeichnete Anleitung, wie eine Stellung gespielt werden kann und sollte und welche Gründe zu den Empfehlungen führen. Es geht in diesem Werk also nicht allzu sehr um das Einprägen bestimmter Zugfolgen, sondern vielmehr darum, ein Verständnis für die Stellungsanforderungen zu entwickeln und damit die Königsindische Verteidigung "bewusst" spielen zu können.

Das Repertoire ist aus der Sicht von Schwarz zusammengestellt. Der Nachziehende findet also alle weißen Fortsetzungen, die Kornev für relevant hält, im Buch. Für den Spieler mit Weiß ist das Werk ebenfalls gut zu nutzen, wobei er sich bewusst sein muss, dass die für Schwarz behandelten Fortsetzungen der Auswahl Kornevs unterliegen. Es kann also sehr wohl wichtige schwarze Alternativen geben, die Kornev aber ausblendet und deshalb nicht behandelt.

Schon eingangs erklärt er, dass er intensiv auch auf Partien gesetzt hat, die im modernen Fernschach gespielt worden sind. Er begründet dies sehr nachvollziehbar damit, dass diese Partien regelmäßig rechnergestützt gespielt sein werden und damit eine entsprechende Qualität der Züge mitbringen.
Ich habe mir die Mühe gemacht und das Werk auf bekannte Namen aus dem Fernschach durchzusehen. Tatsächlich bin ich auf viele starke Spieler gestoßen. Darunter sind viele Schachfreunde aus Deutschland, so u.a. Adelseck, Hofstetter, Isigkeit, Krebs und Moll, um nur ein paar Namen zu erwähnen.

Für wen ist dieses Werk eine Empfehlung? Hinsichtlich seiner Gestaltung kann ich kaum eine Einschränkung aussprechen. Wer sich zutraut, die komplizierte Königsindische Verteidigung zu spielen, der kann auf "A Practical Black Repertoire with Sf6, g6, d6" setzen. Er erhält ein qualifiziertes Repertoire und wird zugleich quasi an die Hand genommen, dieses in seiner praktischen Partie mit Sinn und Verstand einzusetzen.

Ein detailliertes Variantenverzeichnis auf den letzten Seiten des Werkes unterstützt ein bequemes Navigieren über alle Inhalte hinweg.

"A Practical Black Repertoire with Sf6, g6, d6"stammt aus dem bulgarischen Verlag Chess Stars, ist aber in Englisch geschrieben. Der mit Fremdsprachkenntnissen auf Schulniveau ausgestattete Leser kommt gut mit dem Buch zurecht.

Fazit: Eine Empfehlung für den Spieler, der die Königsindische Verteidigung in sein Repertoire aufnehmen und dabei auf eine gut verständliche und intensive Anleitung gestützt vorgehen möchte.

Uwe Bekemann
www.BdF-Fernschachbund.de
Dezember 2016
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