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LOLAKTP

The Petroff: Move by Move

400 Seiten, kartoniert, Everyman, 1. Auflage 2015

Aus der Reihe »Move by Move«

23,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
This series provides an ideal platform to study chess openings. By continually challenging the reader to answer probing questions throughout the book, the Move by Move format greatly encourages the learning and practising of vital skills just as much as the traditional assimilation of opening knowledge. Carefully selected questions and answers are designed to keep you actively involved and allow you to monitor your progress as you learn. This is an excellent way to study any chess opening and at the same time improve your general chess skills and knowledge.

The Petroff Defence is a solid and reliable way to meet 1 e4. It has been employed regularly by many grandmasters, most notably former world champions Anatoly Karpov and Vladimir Kramnik. By counterattacking as early as the second move, Black avoids many popular weapons for White, including the Ruy Lopez and Italian Game as well as a number of daunting gambits. In this book, International Master Cyrus Lakdawala invites you to join him in studying all the important lines in the Petroff. Lakdawala explains the main positional and tactical ideas for both sides, provides answers to all the key questions and tells you everything you need to know about successfully playing the Petroff Defence.

·Essential guidance and training with the Petroff
·Provides repertoire options for Black
·Utilizes an ideal approach to chess study
Weitere Informationen
EAN 9781781942574
Gewicht 690 g
Hersteller Everyman
Breite 17 cm
Höhe 24 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2015
Autor Cyrus Lakdawala
Reihe Move by Move
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-1781942574
Seiten 400
Einband kartoniert
003 About the Author
005 Series Foreword
006 Bibliography
007 Introduction
018 1. The Cochrane Gambit
045 2. The Scotch Petroff
129 3. The Old Main Line
223 4. Fifth Move Alternatives
273 5. The New Main Line: Shirov’s Variation
359 6. The Three Knights Petroff
381 7. Odds and Ends
397 Index of Variations
399 Index of Complete Games
"The Petroff" ist das 20.Buch, das der US-amerikanische IM Cyrus Lakdawala im Rahmen der Buchreihe "move by move" von Everyman Chess geschrieben hat. Es behandelt die Russische Verteidigung, die außerhalb des deutschen Sprachraums überwiegend als "Petroff-Verteidigung" bezeichnet wird, in Anlehnung an den frühen russischen Meister Alexander Dmitrijewitsch Petrow (1794-1867), der als ihr erster großer Protagonist gilt.

Anhand von 48 Partien, die bis auf wenige Ausnahmen nach dem Jahr 2000 gespielt worden sind, versucht Lakdawala dem Leser die Russische Verteidigung so zu vermitteln, dass er sie im wahren Wortsinn versteht und nicht nur Zugfolgen auswendig lernt, deren Hintergründe er nicht ermessen kann. Indem der Leser die Aufbaupläne, wichtige Motive etc. erfährt, erhält er den roten Faden für die eigene Partie, um in unbekannten Situationen die systemgerechten Entscheidungen treffen zu können.

Die besondere Form der Kommentierung der Partien, die sich durch eingestreute und an den Leser gerichtete Fragen und Übungen auszeichnet, hat Lakdawala spezifiziert.
Die Übungsanweisungen geben jeweils an, worum es in der Richtung geht. Mal kann es sein, dass ein Plan zu entwickeln ist, dann soll eine kritische Entscheidung getroffen werden oder es gilt eine Kombination zu finden. Es kommen zudem Übungen vor, in denen verschiedene Übungsziele miteinander kombiniert werden.
Die Lösungen werden - wie für die "move by move"-Reihe typisch - im Rahmen der sich sogleich anschließenden Kommentierung gegeben, sodass der Leser im Fluss der Partie das von ihm Erarbeitete mit den Einschätzungen des Autors vergleichen kann.

Ich bin davon überzeugt, dass der Leser, der intensiv mit diesem Werk arbeitet, für vergleichsweise den Bereich des Klubspiels sehr gute Fähigkeiten darin erreicht, die Russische Verteidigung planvoll und sein Spiel in sich widerspruchsfrei aufzuziehen. Es ist dafür eine erhebliche Investition an Zeit erforderlich, um den vollen Nutzen für sich aus diesem Buch zu ziehen, aber der Klubspieler wird im Anschluss daran ganz sicher nicht mehr den Einsatz der Russischen Verteidigung scheuen müssen.

Ein zweiter Effekt, den "The Petroff - move by move" erzielt, liegt darin, dass der Spieler mit Schwarz ein ordentliches Grundrepertoire zur Eröffnung erhält. Für den Weißspieler gilt diese Aussage auch, aber unter der Einschränkung, dass er nicht alle guten oder klar spielbaren Zugmöglichkeiten seines Gegners erfährt, sondern in dieser Frage mehr als sein Gegenüber den Auswahlentscheidungen des Autors unterliegt. Wenn Schwarz also in seiner Partie von den Empfehlungen im Buch abweicht, etwa weil er einer guten Alternative aus einer anderen Quelle folgt, ist Weiß aus dem Repertoire des vorliegenden Werkes geglitten. Solange Lakdawala die richtigen Entscheidungen zur Wichtigkeit weißer Zugalternativen getroffen hat, besteht für Schwarz die beschriebene Gefahr nicht in gleicher Weise.

An unsere deutsche Nomenklatur angepasst und sinngemäß ins Deutsche übersetzt hat das Inhaltsverzeichnis, auf die Theoriekapitel beschränkt, das folgende Gesicht:

1 Das Cochrane-Gambit
2 Steinitz-System
3 1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 3.Sxe5 d6 4.Sf3 Sxe4 5.d4 d5 6.Ld3 Sc6 7.0-0 Le7 8.c4
4 Alternativen im 5. Zug
5 1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 3.Sxe5 d6 4.Sf3 Sxe4 5.Sc3 Sxc3 6.dxc3 Le7 7.Le3
6 Drei-Springer-Variante
7 Verschiedenes.

Ein paar Worte über das 1. Kapitel zum Cochrane-Gambit: Dieses Gambit, bei dem Weiß einen Springer gegen (nur) zwei Bauern gibt, gilt als nicht ganz vollwertig. Dennoch ist es für Schwarz brandgefährlich, wenn er am Brett ohne besondere Vorkenntnisse und auf sich allein gestellt die richtigen Entscheidungen zu treffen hat. So ist es nicht verwunderlich, dass es zumindest im Nahschach einen sehr guten Score für den Anziehenden aufweist.
Lakdawala sieht nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 3.Sxe5 d6 4.Sxf7 Kxf7 5.d4 zurecht die Fortsetzung 5…c5 als die empfohlene Erwiderung an. Die alte Hauptvariante wurde mit 5…g6 eingeleitet. Auch sie kommt weiterhin nicht selten vor, führt aber zu größeren Schwierigkeiten für Schwarz im Ringen um ein aktives Gegenspiel.
Lakdawala lässt diese alte Hauptvariante komplett unerwähnt. Aus Gründen der Repertoirezusammenstellung kann ich dies gut nachvollziehen, und dennoch halte ich deren fundierte Kenntnis für sehr wichtig, und zwar vor einem anderen Hintergrund. In dieser alten Hauptvariante erlebt der Schwarzspieler alle Schwierigkeiten, die ihm sein Gegner als Kompensation für sein erbrachtes Opfer bereiten kann. Ich persönlich halte die Kenntnis der alten Hauptvariante deshalb für sehr wichtig, um das Cochrane-Gambit möglichst gut zu verstehen und es dann - unter Hinwendung zur neuen Hauptvariante - verständig spielen zu können.
Ich habe mich früher selbst intensiv mit dem Cochrane-Gambit befasst und online ein kleines Büchlein darüber zusammengestellt, das für jedermann kostenlos frei verfügbar ist. Erreicht werden kann es über meine private Homepage www.bekemann.de <http://www.bekemann.de> und dort den Navigationseintrag "Cochrane-Gambit". Die darin zu findenden Ausführungen sind derzeit nicht mehr aktuell. Sie reichen aber komplett aus, um in Ergänzung zu "The Petroff - move by move" die darin fehlende alte Hauptvariante kennen zu lernen.

"The Petroff - move by move" ist in englischer Sprache verfasst. Lakdawala stellt sprachlich erhebliche Anforderungen an den Leser mit deutscher Zunge. Ein Spieler mit ungeübten Fremdsprachkenntnissen sollte sich darauf einstellen, zumindest etliche Vokabeln nachschauen zu müssen.

Die Bibliografie stützt sich auf aktuelle Werke. Ich vermisse darin keinen wichtigen Titel. Die angegebenen elektronischen Medien bestätigen eine fundierte Nutzung der Partienquellen.
Das Variantenverzeichnis im Bereich der letzten Buchseiten ist ordentlich, auch ein Partienverzeichnis ist hier zu finden. Während in den Kapiteln häufig auch im Fernschach gespielte Partien referenziert werden, gibt es keine Beispiele daraus als vollständige Partie.

Fazit: "The Petroff - move by move" merkt man an, dass sein Autor Cyrus Lakdawala in dieser Buchserie eine inzwischen ganz besondere Erfahrung aufgebaut hat. Während mich zwischenzeitlich einzelne seiner vorherigen Werke nur noch leicht eingeschränkt überzeugt hatten, ist dieses aus meiner Sicht nun wieder voll zu empfehlen. Eine Voraussetzung für ein bequemes Verstehen auf der Seite des deutschen Lesers sehe ich in geübten englischen Sprachkenntnissen.
Der Leser erhält ein qualifiziertes Werk, das ihn die Russische Verteidigung "mit Verstand" spielen lässt, ihm ein Grundrepertoire vermittelt und das zugleich auch allgemein seine strategischen und taktischen Fähigkeiten schult.

Uwe Bekemann, BdF
Oktober 2015