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LMZLAFCS

Fundamental Chess Strategy

in 100 Games

506 Seiten, kartoniert, Thinkers Publishing, 1. Auflage 2019

32,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
This book will bring something new to your chess library. In our computer era, focus is usuaIly on openings. Watehing recent broadcasts, the new generation would rather choose games of a certain opening and look for an interesting idea or even a brilliant novelty. I offer, and recommend, a different concept altogether, based on the famous Soviet school of chess. The focus should be on understanding strategical concepts, principles and underlying logic. Fashionable opening lines will be forgotten (or re-evaluated) sooner or later, but understanding cannot be lost, and can be only upgraded. It is sad to see some players that are well equipped with opening lines, who are unable to realise a big positional advantage in an endgame. So, our advice is to concentrate on Strategy and Logic.
This book is highly recommended for club players, advanced players and masters, although even higher rated players may also find it useful. There is no doubt that lower rated players will learn a lot about thinking processes and decision making, while some logical principles can be put to use by more advanced players too.
Weitere Informationen
EAN 9789492510686
Gewicht 940 g
Hersteller Thinkers Publishing
Breite 17 cm
Höhe 23,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2019
Autor Boroljub Zlatanovic
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 9789492510686
Seiten 506
Einband kartoniert
004 Key to Symbols & Biography
006 Preface
009 Chapter 1 - The Centre
045 Chapter 2 - Bishop versus Knight
087 Chapter 3 - The Bishop Pair
137 Chapter 4 - Open Files
185 Chapter 5 - Pawn Structures
357 Chapter 6 - Coordination and Harmony
391 Chapter 7 - The Initiative
431 Chapter 8 - Blockades and Prophylaxis
505 Index of Games
Als Schachspieler entwickelt man sich mit der Zeit. Ich war in meiner Jugend als Taktiker bekannt und erinnere mich daran, wie ich oft recht chaotische Stellungen anstrebte, in denen ich auch gerne mal in Schönheit starb. Jetzt, nach etwas mehr als 25 Jahren Vereinszugehörigkeit im Schach faszinieren mich aber eher klare, geradlinige Stellungen. Ich finde es klasse, wenn man jemand einfach aufgrund der Kraft seiner besseren Leichtfigur gewinnt oder in einer ruhigen Stellung mit mehr Raum den Gegner in einen Zugzwang bringt. Da juckt es mich in den Fingern, das möchte ich auch anstreben. Dass das aber nicht ganz einfach ist, zeigt die Realität, in der man davon träumt, den Gegner zu zermürben und dann die Kontrolle über die Stellung plus die Partie verliert.
Hilfreich ist dabei das Studium von Modellpartien, in denen man sieht, wie schwierig es ist, die Kontrolle über eine Stellung zu bekommen, und wieviel schwieriger, diese dann auch bis zum Ende der Partie zu erhalten. Der serbische Internationale Meister Boroljub Zlatanovic gibt dem Leser in seinem Werk "Fundamental Chess Strategy in 100 Games" aus dem Thinkers Publishing Verlag nun 100 phantastische Partien zu bearbeiten, in denen es um verschiedene Themen der Schachstrategie geht. Darunter sind natürlich viele Klassiker, aber auch ein paar neuere Partien bis 2017 haben es in das Buch geschafft. Mit seinen 507 Seiten sollte es viele Fragen zu diesem Bereich beantworten.
Das Konzept hat mich sofort begeistert. Der Autor arbeitet auch vorrangig mit Worten und versucht, dem Leser die vielen kleinen strategischen Motive zu offenbaren, die nötig sind, um einen Gegner zu überspielen. Auch wenn man bereits einen Vorteil hat, darf man sich eben nicht ausruhen und zurücklehnen, sondern muss weiter konzentriert bleiben, damit der Vorteil nicht wieder schwindet. So toll die Grundidee des Buches ist, so sehr war ich dann doch enttäuscht, als ich mir die Partien genauer ansah. Bei IM Zlatanovic klingt das alles immer so klar. Der Gegner scheint nur kleinste Ungenauigkeiten zu begehen und geht dann doch chancenlos unter. Früher gab es solche Bücher zuhauf und die Leser glaubten das, aber mir scheint, dass der Autor ein wenig verschlafen hat, dass mittlerweile auch der schwächste Spieler über elogewichtige maschinelle Sklaven verfügt, die alle angegebenen Züge in kürzester Zeit prüfen können. Ich selbst bin recht kritisch, was den Umgang mit den Engines angeht, aber wenn diese die Worte des Autoren recht einfach widerlegen können, finde ich das sehr bedauerlich.
Als Beispiel möchte ich die Partie zwischen Akiba Rubinstein und Carl Schlechter aus San Sebastian von 1912 angeben. Diese liegt auch als Leseprobe vor, sodass ich sie nicht Zug für Zug sezieren muss. Ich habe sie zuletzt für ein Training benutzt und dabei erst geschaut, wie der Autor diese analysiert, um dann mit Kopf und Engine selbst noch etwas nachzuarbeiten. Danach gefielen mir einige Aussagen, die in diesem Buch getroffen wurden, nicht mehr so gut. Es beginnt mit 1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.c4 e6 4.Sc3 c5 5.cxd5 Sxd5 6.e4 Sxc3 7.bxc3 cxd4 8.cxd4 Lb4 Wir sind mitten in einer Semitarrasch-Verteidigung, die gerade in den letzten Jahren durch die Arbeit von Wladimir Kramnik und anderen wieder populärer geworden ist. Der Autor gibt hier zurecht als strategisches Motiv an, dass Schwarz weniger Raum besitzt und deshalb Leichtfiguren tauscht, um sich zu entlasten. Nach 9.Ld2 Da5 hätte ich mir gewünscht, er hätte erwähnt, dass Lxd2 heutzutage der gängige und auch bessere Zug ist, 10.Tb1 wird dann aber kommentiert und er gibt zurecht an, dass Sc6 wegen 11.Txb4 Sxb4 12.Db3 ein Fehler ist und führt diese Variante auch weiter aus. Schön wäre auch gewesen, dass er den Zusammenhang zwischen der Drohung nach 10.Tb1 und dem jetzt folgenden Aktivitätsvorsprung erläutert hätte, da das Motiv der Drohung oft nur auf das Taktische reduziert wird, obwohl es auch strategische Vorteile vorantreiben kann. Schwarz spielte jetzt 10. ...Lxd2 11.Dxd2 Dxd2 12.Kxd2 und Schwarz hat keine aktiven Figuren mehr. 12. ...0-0 wird jetzt mit einem Fragezeichen versehen und der Autor nennt es einen sehr schlechten Zug, gibt aber keine Alternative an. Das passiert leider häufiger. Befragt man jetzt die Engine, fällt der auch nichts ein, das Schwarz noch eine halbwegs vernünftige Stellung geben könnte. Nun folgt mit 13.Lb5 in der Partie ein sehr schöner Zug und der Autor kann sich mit Superlativen kaum noch zurückhalten. 13.Ld3 gibt er nach b6 14.Thc1 La6 15.Tc7 Lxd3 16.Kxd3 Sa6 als ok für Schwarz an. Erstens sehe ich nicht viel, was an der schwarzen Stellung ok sein soll, zweitens scheint 15.Tc7 einfach ein Tempoverlust zu sein und Weiß kann mit 15.a4 einen Minoritätsangriff starten. Hier sieht die schwarze Stellung auch recht hinüber aus. Natürlich ist 13.Lb5 sehr nützlich, aber der Autor verpasst auch hier, die Feinheiten zu zeigen. Er schreibt nur, dass es a6 erzwingt, aber warum hier b6 mit der Idee La6, das ja in der voherigen Fußnote noch ok für Schwarz gewesen sein soll, jetzt nicht geht, wird einfach verschwiegen. Einerseits interessiert ihn also die Arbeit mit Engines nicht, andererseits erwartet er aber, dass der Leser sich sicher ist, dass 13. ...b6 14.Thc1 La6 15.a4 schlimm für Schwarz ist, ohne es mit der Engine prüfen zu müssen. Für mich passt das nicht zusammen und ist auch kein Einzelfall in dem Buch! Ich denke, dieser Einblick reicht aus, um meinen Standpunkt zu untermauern.
Insgesamt hat der Autor zwar tolle Partien herausgesucht und jeder Schachspieler sollte hier auf Modellpartien treffen, die er noch nicht kennt, aber arbeitet dann doch recht schlampig mit seinen Erklärungen und schmälert damit seine eigentlich tolle Arbeit durch einfach vermeidbare Formfehler. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt mit dem Buch aber einen tollen Einblick in die Welt der Schachstrategie!
IM Dirk Schuh
Februar 2020
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