Artikelnummer
LXOSTYBM
Autor
Your Best Move
A Structured Approach to Move Selection
222 Seiten, kartoniert, Everyman, 2011
"I look one move ahead... the best!"
Siegbert Tarrasch
Chess is a wonderfully rich and complex game, but ultimately the goal can be simply defined as consistently finding the best move. If you are able to do this, you will win your games. However, the million dollar question is: how can we give ourselves the very best chance of doing so?
Per Ostman is convinced that there are three key elements: first and foremost, a structured move-by-move thinking process; second, the desired skills to execute this process; and finally, traditional chess knowledge we can build upon. Ostman examines these three vital building blocks which form the basis of what we need to master. He describes in detail a clear thinking process he has developed over several years as a chess teacher - a process to guide us in our ultimate search to find the best move.
Siegbert Tarrasch
Chess is a wonderfully rich and complex game, but ultimately the goal can be simply defined as consistently finding the best move. If you are able to do this, you will win your games. However, the million dollar question is: how can we give ourselves the very best chance of doing so?
Per Ostman is convinced that there are three key elements: first and foremost, a structured move-by-move thinking process; second, the desired skills to execute this process; and finally, traditional chess knowledge we can build upon. Ostman examines these three vital building blocks which form the basis of what we need to master. He describes in detail a clear thinking process he has developed over several years as a chess teacher - a process to guide us in our ultimate search to find the best move.
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Improve your chess by structured move selection
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Numerous examples to illustrate clear thinking processes
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Covers calculation, planning and attacking skills
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Includes opening, middlegame and endgame play
Per Ostman is an experienced chess teacher and analyst. He has trained his son, Erik, to become one of the strongest junior players in Australia and has guided his school to continued success at state championships. He works as a Solutions Architect for Microsoft, and has also developed computer chess programs.EAN | 9781857446609 |
---|---|
Gewicht | 340 g |
Hersteller | Everyman |
Breite | 15,2 cm |
Höhe | 22,9 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Autor | Per Ostman |
Sprache | Englisch |
ISBN-13 | 9781857446609 |
Seiten | 222 |
Einband | kartoniert |
007 Foreword
009 Preface
013 Introduction
016 Part 1: Process
018 Update
022 Select
026 Verify
030 Check
033 Execute
035 Prepare
038 Full Example
043 Part 2: Potential Candidate Moves
052 Part 3: Knowledge
054 Opening
072 Endgame
103 Imbalances
124 Combinations
141 Attack
157 Part 4: Skills
159 Calculation
177 Evaluation
182 Planning
188 Creativity
190 Time
198 Part 5: Preparation
200 Physical
202 Mental
204 Training
211 Opponent
214 Failure
**
218 Conclusion
220 Recommended Resources
009 Preface
013 Introduction
016 Part 1: Process
018 Update
022 Select
026 Verify
030 Check
033 Execute
035 Prepare
038 Full Example
043 Part 2: Potential Candidate Moves
052 Part 3: Knowledge
054 Opening
072 Endgame
103 Imbalances
124 Combinations
141 Attack
157 Part 4: Skills
159 Calculation
177 Evaluation
182 Planning
188 Creativity
190 Time
198 Part 5: Preparation
200 Physical
202 Mental
204 Training
211 Opponent
214 Failure
**
218 Conclusion
220 Recommended Resources
Das vorliegende Buch befasst sich mit etwas, was sich jeder Schachspieler wünscht aber selten erreicht: dem besten Zug. Der Weg dorthin ist gepflastert mit intensivem Training (außer Sie sind ein Ausnahmetalent oder ein Genie oder beides) und der richtigen Anleitung. Der Autor, Per Ostman, zeigt dem Leser in verschiedenen Kapiteln, wie er die richtigen Züge findet, wie er sein Denken zielgerichtet orientiert und wie er auch solche Dinge wie die körperliche Verfassung und die allgemeine Psyche verbessert. Dabei arbeitet er mit vielen Übungsaufgaben und demonstriert an zahlreichen Beispielen,wie man auch in der Praxis Dinge wie das Finden von Kandidatenzügen umsetzen kann. Es handelt sich hierbei eindeutig um ein Arbeitsbuch, das heißt, sie sollten wirklich bereit sein, damit zu arbeiten und damit zu trainieren, gemütliche Schachlektüre finden Sie hier nicht.
Der Autor hat hier sehr viel wertvolles Material zusammengetragen und viel Arbeit investiert, dafür ein großes Lob! Empfehlen kann ich es eigentlich für (fast!) jede Spielstärke (ab 1200 ca.).
Was braucht man sonst noch für ein erfolgreiches Training außer dem Buch? Eine gemütliche Ecke, ein Schachbrett samt Figuren und eine gute Tasse grünen Tee!
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, Februar 2011**********
Ich habe lange überlegt, wie ich den Inhalt und den Wert von "Your Best Move, A structured approach to move selection in chess", erschienen in 2011 bei Everyman Chess, möglichst anschaulich darstellen kann. Im Ergebnis habe ich mich zu dem etwas ungewöhnlichen Weg entschlossen, auf einem Gleichnis aufzubauen. In diesem Sinne …
Ein Gärtner pflanzt einen Strauch, dessen Früchte er im Herbst ernten möchte. Er weiß, dass die Pflanze anspruchsvoll ist und nach Pflege verlangt. Schon die Wahl des Standortes ist wichtig, denn sie stellt besondere Anforderungen an den Boden und zum Gedeihen braucht sie viel Licht. Der Gärtner weiß darum und hat das Plätzchen, an dem die Pflanze nun steht, gut vorbereitet.
Sträucher dieser Art entwickeln viele Triebe, von denen bis auf wenige viele abgeschnitten werden müssen. Aber es ist Vorsicht geboten, denn der Schnitt muss richtig gesetzt und sauber durchgeführt werden, weil sich sonst schädliche Pilze an den Wundstellen entwickeln können.
Im Sommer hat der Strauch viele Früchte entwickelt, die eine reiche Ernte versprechen, als der Gärtner plötzlich einen gefährlichen Schädlingsbefall feststellt. Nach reiflichem Überlegen kommt er auf die Lösung des Problems. Er wird die sichtbar befallenen und entbehrlichen Triebe abschneiden, dann die Schädlinge so weit wie möglich mit der Hand von den verblieben Trieben absuchen und zuguterletzt noch ein Spritzmittel einsetzen, das er sich beschaffen und dann nach Anleitung mit Wasser verdünnt auf die Blätter geben wird.
Nach kurzer Zeit stellt er den Erfolg seiner Maßnahme fest. Er streut noch etwas Düngemittel an den Fuß des Strauches und im Herbst erntet er viele schmackhafte Früchte.
Wie der Gärtner in unserem Gleichnis fällt auch dem Spieler der Erfolg in der Schachpartie nicht in den Schoß. Auch er muss viel wissen und dieses Wissen dann erfolgreich einsetzen. Das fängt bereits bei der Partieanlage an. Ist es beim Gärtner die Frage, wie der Standort seines Gewächses beschaffen sein muss und wie er ihn herrichtet, so ist es beim Spieler die Eröffnungskenntnis und das Wissen darum, wann was zu machen ist. Der Gegner des Gärtners mögen die Unbillen der Natur sein, der Schachspieler hat einen Gegner aus Fleisch und Blut, im Fernschach mit allen denkbaren Hilfsmitteln ausgestattet. Um nicht jeweils dem Gegner den Erfolg zu überlassen, müssen beide Spieler ihre Kenntnisse und Fähigkeiten haben und gut einsetzen.
Der Gärtner muss entscheiden, welche Triebe bleiben und welche er abschneiden sollte. Der Spieler muss seine Kandidatenzüge erkennen und aus ihnen den "Trieb" auswählen, der den Erfolg verspricht, und die anderen Züge dem Gärtner ähnlich abschneiden. Aber wie macht er dies am Erfolg versprechendsten?
Der Gätner muss wissen, dass er auf Schädlingsbefall zu achten hat und wie er diesen erkennt, wenn er denn eingetreten ist. Er muss die Methoden zu dessen Beseitigung kennen und diese planvoll und sachgerecht anwenden. Er muss die Anforderungen kennen, die von diesen Methoden gesetzt werden, wie etwa das Mischungsverhältnis des Spritzmittels sowie die Art und Weise des Einsatzes und dem allem in seinem Handeln Rechnung tragen. Dem Spieler geht es nicht anders. Auch er muss ständig die Stellung beobachten und analysieren, die Werte kennen, an denen der aktuelle Stand abgewogen werden kann, strategische und taktische Motive zur Beseitigung von Störungen, so wie beim Gärtner der Schädlingsbefall, und auch die Wege kennen und aktuell finden, um den Sieg mit dem richtigen "Düngemittel" zu forcieren.
Per Ostman, Autor von "Your Best Move", hat sich die Prozesse, die beim Spieler während der Partie ablaufen, analytisch vorgenommen. Er hat sie in ihre einzelnen Etappen zerlegt und geht dann einzeln auf diese ein. Insbesondere auf der Ebene dieser Etappen zeigt er die Schnittstellen zum Gegenstand des Spiels auf, um den es gerade geht. "Um welche Dinge des Schachspiels muss sich der Spieler in dieser Etappe kümmern und welcher Mittel des Spiels bedient er sich, welche Werkzeuge bietet das Schachspiel hierzu an" ist die hier hinter allem stehende Frage.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel: Auf den Seiten 182 ff. setzt sich Ostman mit dem Plan im Schach auseinander. Das Fassen eines Plans sieht er über die folgenden Schritte laufen: 1. Analyse, 2. Synthese, 3. Planentwicklung, 4. Überprüfung, 5. Ausführung. Die Analyse umfasst das Erkennen der Besonderheiten der aktuellen Stellung nach allgemeinem Schachverständnis, also beispielsweise über die Einschätzung anhand des Stellungsmerkmals eines rückständigen Bauern und der daraus für beide Seiten resultierenden Folgen. Die Synthese führt zur Entwicklung des Motivs für das weitere Vorgehen, beispielsweise das Spiel gegen einen rückständigen Bauern. Die Planentwicklung geht am besten von der Stellung aus, die erreicht werden soll, und mündet in den Plan zum konkreten Vorgehen. Dieser Plan kann gut oder falsch sein, so dass es des vierten Schrittes bedarf, der Überprüfung. Schließlich wird der Plan dann ausgeführt.
Ostman macht dabei deutlich, dass das Wissen im Schach von einer herausragenden Bedeutung ist. So kann der Spieler beispielsweise eine Stellung nur dann qualifiziert analysieren, wenn er weiß, welche Dinge eine Stellung zu einer guten oder schlechten machen. Er kann einen Plan nur dann bestmöglich fassen, wenn er u. a. die taktischen Mittel von Fesselung bis Zugzwang kennt usw.
Ein Wert von "Your Best Move" liegt darin, dass es das Verständnis der Prozesse, die im Spieler ablaufen und die sein Schachspielen ausmachen, klar fördert. Indem die einzelnen Schritte eines Vorgangs erkannt und alles um sie herum spezifisch herausgearbeitet wird, können sie auch bewusst in die (eigene) Betrachtung des Spielers einbezogen werden. Hinter beispielsweise "dem Planen im Schach" steht das Durchlaufen verschiedener Schritte, ohne die ein guter Plan nicht erreichbar ist. Indem der Leser sich diese Schritte bewusst zu eigen macht, wird er sein Spiel verbessern.
Gelegentlich sieht es so aus, als seien Ostmans Ausführungen recht "technisch" geprägt und die Art der Darstellung wissenschaftlichen Werken ähnlich. Ich empfinde dies jedoch keinesfalls als unangemessen sondern vielmehr sogar als hilfreich. Die analytische Vorgehensweise und die Einbindung veranschaulichender Grafiken, wie sie solchen in wissenschaftlichen Werken ähnlich sind, sind sogar Kern bzw. eines seiner Qualitätsmerkmale. Gerade die Grafiken sorgen für eine hilfreiche Visualisierung und so für ein besseres ganzheitliches Verständnis der Prozesse und der Etappen/Elemente, aus denen sie sich zusammensetzen.
"Your Best Move" ist ein Werk, das Methodik vermittelt und so eine Anleitung zur Verbesserung des Denkens im Schach ist. Es hilft dem Spieler, seine Denkprozesse bewusster ablaufen zu lassen und so auf deren Verbesserung hinzuwirken.
Besonders geeignet ist "Your Best Move" für diejenigen Spieler, deren Leistungsvermögen im Schach ein noch zartes Pflänzchen ist, wobei ich mich schwertue, hier etwa eine Grenze nach FWZ, DWZ oder ELO zu ziehen. Aber auch der fortgeschrittene Spieler wird kaum befürchten müssen, seine Zeit zu verschwenden, wenn er mit diesem Buch arbeitet.
Eine ausdrückliche Empfehlung möchte ich in die Richtung der Schachtrainer abgeben. Gerade ihnen bietet das Werk Konzept und Material.
Ob Anfänger oder Fortgeschrittener - englische Sprachkenntnisse in etwa auf Schulniveau sollten vorhanden sein.
Fazit: "Your Best Move" ist ein etwas anderes Schachbuch, das ich mit den vorstehenden Schwerpunkten gut empfehlen kann.
Mit freundlicher Genehmigung
Uwe Bekemann, Deutscher Fernschachbund
www.bdf-fernschachbund.de
Der Autor hat hier sehr viel wertvolles Material zusammengetragen und viel Arbeit investiert, dafür ein großes Lob! Empfehlen kann ich es eigentlich für (fast!) jede Spielstärke (ab 1200 ca.).
Was braucht man sonst noch für ein erfolgreiches Training außer dem Buch? Eine gemütliche Ecke, ein Schachbrett samt Figuren und eine gute Tasse grünen Tee!
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, Februar 2011**********
Ich habe lange überlegt, wie ich den Inhalt und den Wert von "Your Best Move, A structured approach to move selection in chess", erschienen in 2011 bei Everyman Chess, möglichst anschaulich darstellen kann. Im Ergebnis habe ich mich zu dem etwas ungewöhnlichen Weg entschlossen, auf einem Gleichnis aufzubauen. In diesem Sinne …
Ein Gärtner pflanzt einen Strauch, dessen Früchte er im Herbst ernten möchte. Er weiß, dass die Pflanze anspruchsvoll ist und nach Pflege verlangt. Schon die Wahl des Standortes ist wichtig, denn sie stellt besondere Anforderungen an den Boden und zum Gedeihen braucht sie viel Licht. Der Gärtner weiß darum und hat das Plätzchen, an dem die Pflanze nun steht, gut vorbereitet.
Sträucher dieser Art entwickeln viele Triebe, von denen bis auf wenige viele abgeschnitten werden müssen. Aber es ist Vorsicht geboten, denn der Schnitt muss richtig gesetzt und sauber durchgeführt werden, weil sich sonst schädliche Pilze an den Wundstellen entwickeln können.
Im Sommer hat der Strauch viele Früchte entwickelt, die eine reiche Ernte versprechen, als der Gärtner plötzlich einen gefährlichen Schädlingsbefall feststellt. Nach reiflichem Überlegen kommt er auf die Lösung des Problems. Er wird die sichtbar befallenen und entbehrlichen Triebe abschneiden, dann die Schädlinge so weit wie möglich mit der Hand von den verblieben Trieben absuchen und zuguterletzt noch ein Spritzmittel einsetzen, das er sich beschaffen und dann nach Anleitung mit Wasser verdünnt auf die Blätter geben wird.
Nach kurzer Zeit stellt er den Erfolg seiner Maßnahme fest. Er streut noch etwas Düngemittel an den Fuß des Strauches und im Herbst erntet er viele schmackhafte Früchte.
Wie der Gärtner in unserem Gleichnis fällt auch dem Spieler der Erfolg in der Schachpartie nicht in den Schoß. Auch er muss viel wissen und dieses Wissen dann erfolgreich einsetzen. Das fängt bereits bei der Partieanlage an. Ist es beim Gärtner die Frage, wie der Standort seines Gewächses beschaffen sein muss und wie er ihn herrichtet, so ist es beim Spieler die Eröffnungskenntnis und das Wissen darum, wann was zu machen ist. Der Gegner des Gärtners mögen die Unbillen der Natur sein, der Schachspieler hat einen Gegner aus Fleisch und Blut, im Fernschach mit allen denkbaren Hilfsmitteln ausgestattet. Um nicht jeweils dem Gegner den Erfolg zu überlassen, müssen beide Spieler ihre Kenntnisse und Fähigkeiten haben und gut einsetzen.
Der Gärtner muss entscheiden, welche Triebe bleiben und welche er abschneiden sollte. Der Spieler muss seine Kandidatenzüge erkennen und aus ihnen den "Trieb" auswählen, der den Erfolg verspricht, und die anderen Züge dem Gärtner ähnlich abschneiden. Aber wie macht er dies am Erfolg versprechendsten?
Der Gätner muss wissen, dass er auf Schädlingsbefall zu achten hat und wie er diesen erkennt, wenn er denn eingetreten ist. Er muss die Methoden zu dessen Beseitigung kennen und diese planvoll und sachgerecht anwenden. Er muss die Anforderungen kennen, die von diesen Methoden gesetzt werden, wie etwa das Mischungsverhältnis des Spritzmittels sowie die Art und Weise des Einsatzes und dem allem in seinem Handeln Rechnung tragen. Dem Spieler geht es nicht anders. Auch er muss ständig die Stellung beobachten und analysieren, die Werte kennen, an denen der aktuelle Stand abgewogen werden kann, strategische und taktische Motive zur Beseitigung von Störungen, so wie beim Gärtner der Schädlingsbefall, und auch die Wege kennen und aktuell finden, um den Sieg mit dem richtigen "Düngemittel" zu forcieren.
Per Ostman, Autor von "Your Best Move", hat sich die Prozesse, die beim Spieler während der Partie ablaufen, analytisch vorgenommen. Er hat sie in ihre einzelnen Etappen zerlegt und geht dann einzeln auf diese ein. Insbesondere auf der Ebene dieser Etappen zeigt er die Schnittstellen zum Gegenstand des Spiels auf, um den es gerade geht. "Um welche Dinge des Schachspiels muss sich der Spieler in dieser Etappe kümmern und welcher Mittel des Spiels bedient er sich, welche Werkzeuge bietet das Schachspiel hierzu an" ist die hier hinter allem stehende Frage.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel: Auf den Seiten 182 ff. setzt sich Ostman mit dem Plan im Schach auseinander. Das Fassen eines Plans sieht er über die folgenden Schritte laufen: 1. Analyse, 2. Synthese, 3. Planentwicklung, 4. Überprüfung, 5. Ausführung. Die Analyse umfasst das Erkennen der Besonderheiten der aktuellen Stellung nach allgemeinem Schachverständnis, also beispielsweise über die Einschätzung anhand des Stellungsmerkmals eines rückständigen Bauern und der daraus für beide Seiten resultierenden Folgen. Die Synthese führt zur Entwicklung des Motivs für das weitere Vorgehen, beispielsweise das Spiel gegen einen rückständigen Bauern. Die Planentwicklung geht am besten von der Stellung aus, die erreicht werden soll, und mündet in den Plan zum konkreten Vorgehen. Dieser Plan kann gut oder falsch sein, so dass es des vierten Schrittes bedarf, der Überprüfung. Schließlich wird der Plan dann ausgeführt.
Ostman macht dabei deutlich, dass das Wissen im Schach von einer herausragenden Bedeutung ist. So kann der Spieler beispielsweise eine Stellung nur dann qualifiziert analysieren, wenn er weiß, welche Dinge eine Stellung zu einer guten oder schlechten machen. Er kann einen Plan nur dann bestmöglich fassen, wenn er u. a. die taktischen Mittel von Fesselung bis Zugzwang kennt usw.
Ein Wert von "Your Best Move" liegt darin, dass es das Verständnis der Prozesse, die im Spieler ablaufen und die sein Schachspielen ausmachen, klar fördert. Indem die einzelnen Schritte eines Vorgangs erkannt und alles um sie herum spezifisch herausgearbeitet wird, können sie auch bewusst in die (eigene) Betrachtung des Spielers einbezogen werden. Hinter beispielsweise "dem Planen im Schach" steht das Durchlaufen verschiedener Schritte, ohne die ein guter Plan nicht erreichbar ist. Indem der Leser sich diese Schritte bewusst zu eigen macht, wird er sein Spiel verbessern.
Gelegentlich sieht es so aus, als seien Ostmans Ausführungen recht "technisch" geprägt und die Art der Darstellung wissenschaftlichen Werken ähnlich. Ich empfinde dies jedoch keinesfalls als unangemessen sondern vielmehr sogar als hilfreich. Die analytische Vorgehensweise und die Einbindung veranschaulichender Grafiken, wie sie solchen in wissenschaftlichen Werken ähnlich sind, sind sogar Kern bzw. eines seiner Qualitätsmerkmale. Gerade die Grafiken sorgen für eine hilfreiche Visualisierung und so für ein besseres ganzheitliches Verständnis der Prozesse und der Etappen/Elemente, aus denen sie sich zusammensetzen.
"Your Best Move" ist ein Werk, das Methodik vermittelt und so eine Anleitung zur Verbesserung des Denkens im Schach ist. Es hilft dem Spieler, seine Denkprozesse bewusster ablaufen zu lassen und so auf deren Verbesserung hinzuwirken.
Besonders geeignet ist "Your Best Move" für diejenigen Spieler, deren Leistungsvermögen im Schach ein noch zartes Pflänzchen ist, wobei ich mich schwertue, hier etwa eine Grenze nach FWZ, DWZ oder ELO zu ziehen. Aber auch der fortgeschrittene Spieler wird kaum befürchten müssen, seine Zeit zu verschwenden, wenn er mit diesem Buch arbeitet.
Eine ausdrückliche Empfehlung möchte ich in die Richtung der Schachtrainer abgeben. Gerade ihnen bietet das Werk Konzept und Material.
Ob Anfänger oder Fortgeschrittener - englische Sprachkenntnisse in etwa auf Schulniveau sollten vorhanden sein.
Fazit: "Your Best Move" ist ein etwas anderes Schachbuch, das ich mit den vorstehenden Schwerpunkten gut empfehlen kann.
Mit freundlicher Genehmigung
Uwe Bekemann, Deutscher Fernschachbund
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