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LMDWODUDS

Die Universität der Schachanalyse

Das Mittelspiellehrbuch für den Praktiker
Eigenschaften

448 Seiten, gebunden, New in Chess, 1. Auflage 2009, original erschienen 2008

24,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Deutsche Übersetzung des Titels "Dvoretsky's Analytical Manual" (siehe Artikelnummer LXDVODAM).

Vorwort
Worin besteht die Pointe eines Werkes über die Kunst der schachlichen Analyse in einer Zeit, in der die modernen Computer dank der Endspiel-Datenbanken und der neuesten Analysein der Lage zu sein scheinen, fast jede Frage zu lösen? Die Antwort ist ganz einfach: es gibt einen großen Unterschied zwischen der Suche nach der objektiven Wahrheit und einer praktischen Partie mit begrenzter Bedenkzeit, oder, wie der unsterbliche Michael Tal es ausückte: "Die vielen Stunden der Analyse und die wenigen Minuten in einer praktischen Partie, das ist ganz und gar nicht dasselbe."
Daher ist es für den Praktiker wichtig, die Fähigkeit zu trainieren, wann er sich auf seine Intuition, allgemeine Faustregeln und positioneile Erwägungen verlassen soll, und wann er versuchen soll, alle Varianten bis zum Ende zu berechnen, und wie er seine Zeit einteilen soll, um Zeitnot zu vermeiden. Dworetski bietet hierfür eine Menge ausgezeichnetes Trainingsund viele Übungsaufgaben. Er untersucht alle Probleme aus der Sicht des praktiSpielers, gibt viele Faustregeln und betrachtet die psychologischen Erfordernisse.
Als berühmtester Schachtrainer der Welt profitiert Dworetski von den Anregungen seiner hochkarätigen Schüler, die viele Fehler und neue Ideen selbst in so ausführlich analysierten Partien wie Tal-Botwinnik, Karpow-Kasparow und Kasparow-Kortschnoi gefunden haben. Außerdem nutzt Dworetski die Anmerkungen der beteiligten Spieler und stellt sie einander gegenüber, so dass sich eine sehr spannende Sicht auf die psychologischen Auswirkungen ergibt.
Wie Artur Jussupow es in seinem Vorwort zu Dworetskis exzellenter Endspieluniversität formulierte: "Eines der Geheimnisse der russischen Schachschule offenbart sich jetzt vor Ihnen, werter Leser!"
Karsten Müller
Hamburg
Mai 2009
Weitere Informationen
EAN 9789056913007
Gewicht 950 g
Hersteller New in Chess
Breite 17,7 cm
Höhe 24 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2009
Autor Mark Dworetski
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-13 9789056913007
Jahr der Originalausgabe 2008
Seiten 448
Einband gebunden
006 Vorwort
007 Einleitung
013 TEIL 1 Sich in die Stellung Vertiefen
014 Kapitel 1 Kombinatorische Feuerwerke
029 Kapitel 2 Schachbotanik - Der "Stamm"
036 Kapitel 3 Schachbotanik - Der "Strauch"
043 Kapitel 4 Schachbotanik - Variantengestrüpp
055 Kapitel 5 Irrationale Verwicklungen
069 Kapitel 6 Überraschungen bei der Variantenberechnung
078 Kapitel 7 Weitere Überraschungen bei der Variantenberechnung
095 TEIL 2 Endspielanalysen
096 Kapitel 8 Zwei Computeranalysen
104 Kapitel 9 Zwischenzüge im Endspiel
109 Kapitel 10 Spielen Sie wie ein Computer
117 Kapitel 11 Die Überprüfung von Studien
124 Kapitel 12 Studien für Turnierspieler
130 Kapitel 13 Das Ausspielen von Endspielstudien
139 Kapitel 14 Zwei Endspiele von Anatoly Karpow
161 TEIL 3 Trainingspartien
162 Kapitel 15 Die Ersten Schritte als Trainer
168 Kapitel 16 Fragen über eine Partie
178 Kapitel 17 Entgegengesetzte Rochaden
186 Kapitel 18 Viel Trainingsmaterial in Wenigen Zügen
199 Kapitel 19 Aufs Ganze Gehen
225 TEIL 4 Praktische Psychologie
226 Kapitel 20 Hätte Er Opfern Sollen?
237 Kapitel 21 Eine Einladung zur Analyse
247 Kapitel 22 Chaos auf dem Brett
263 Kapitel 23 Soll ein Bauer Geschlagen oder ein Angriff Geführt Werden?
281 Kapitel 24 Ein Duell der Gegensätze
296 Kapitel 25 Auf Großmeisterniveau
329 Kapitel 26 Erfahrung gegen Jugend
345 TEIL 5 Lasker der Große
347 Kapitel 27 Wie Spielt Man mit einem Bauern Weniger
353 Kapitel 28 Ein Klassiker unter dem Mikroskop
373 Kapitel 29 Gerechtfertigte Gier
382 Kapitel 30 Ungerechtfertigte Gier
392 Kapitel 31 Durch die Niederlage zum Sieg
403 Kapitel 32 Duell der Schwerfiguren
418 Kapitel 33 Ein Historischer Fortsetzungsroman
448 Verzeichnis der Partien und Fragmente
Varietas delectat. (Abwechslung erfreut.)
Gehobene schachliche Unterhaltung und Belehrung verspricht Dworetskis neuestes Buch, Die Universität der Scbachanalyse. Es basiert auf einer Reihe von Artikeln, die Dworetski für das „amerikanische Internetportal Chess-Cafe.com (ab dem Jahr 2000) und später auf den russischen Seiten e3e5.com und chesspro.ru veröffentlicht hat". Die dadurch entstandene lockere Struktur kommt dem wählerischen Leser entgegen, denn Dworetski deckt ein breites Spekan Themen wie VariantenberechEndspielanalysen oder „Praktische Psychologie" ab. Wie der Titel schon sagt, liegt der Schwerpunkt dabei auf der Analyse. Und die ist detailliert, ja, vielnoch detaillierter als bei Dworetski üblich, denn immer wieder verweist Dworetski auf andere Autoren oder neue Erkenntnisse, die er beim Training mit seinen Schülern gewonnen hat. So ersich die Analysen einzelner Partien teilweise über zwanzig bis dreißig Seiten und wie immer bei Dworetski braucht man Zeit, Geduld und Durchhalteögen, um sich durch die zahlreichen Verästelungen und Varianten zu arbeiten. Ein Highlight des Buches ist dabei Teil 5, „Lasker der Große", in dem Dworetski sechs Lasker-Partien untersucht. Wie Robert Hübner kommt er zu dem Schluss, dass es sich bei der „weit verbreiteten Meinung", Lasker wäre „der erste wirklich psychologisch agierende Meister, der die Schwächen seiner Gegner analysierte und gekonnt ausnutzte ... um einen Mythos handelt, für den es keinen Beleg gibt". (Die Universität der Schachanalyse, S. 345) Das ist eine der vielen Entdeckungen, die man machen kann, wenn man sich traut, mit Dworetski an der Hand, den „Dschungel des Weltklasseschachs" zu betreten. Und wenn man sich den Spaß nicht verderben lässt, kann das viel Spaß machen.
Mit freundlicher Genehmigung
Johannes Fischer, KARL 3/2009

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Rezension der englischen Originalausgabe "Dvoretsky's Analytical Manual":
Wer höhere Ambitionen im Schach hegt, kommt um Mark Dworetski schwerlich herum. Zwar war der russische Startrainer nie der große Systematiker und er ist auch kein großer Literat. Im Sammeln von hochkarätigem Trainingsmaterial - Stellungen, in denen sich die Spreu vom Weizen scheidet - leistete er jedoch Stabsarbeit (erst in letzter Zeit tun es ihm einige diesbezüglich gleich, zum Beispiel Aagaard).
Seine frühen Bücher wie Geheimnisse gezielten Schachtrainings oder Positionelles Schach waren bahnbrechend, im Westen realisierte man erst damals richtig, wie in Russland Schach gelehrt wird. Es folgten rasch weitere Werke, nach dem Misserfolg des eher zusammengeschusterten Theorie und Praxis der Schachpartie vermied Dworetski indes die dro,,Karriere" eines Fließbandschreibers; erst nach mehrjähriger Pause folgte der Klassiker Endät.
Seitdem sind auch wieder einige Jahre ins Land geZeit für ein neues Werk: Dvoretsky 's Analytical Manual. Wieder mit Überformat (420 Seiten), doch werden nur relativ wenige Partien ausgeleuchdafür aber bis in den letzten Winkel. Vergleichfällt mir hier nur Jan Timman analysiert Großmeisterpartien ein. Mit einigen bemerkenswerAusnahmen sind die Partien recht bekannt, zum Beispiel aus Kasparows Vorkämpfer-Serie oder auch dem besagten Timman-Buch (Kortschnoj-Karpow, 21. WM-Partie 1978).
Im Unterschied zu jedem anderen Schreiber verwenDworetski ausschließlich jahrelang in eigenen Händen gereiftes Material: Die Partien haben jeweils schon etliche Trainingssitzungen mit angehenden Großmeistern hinter sich, und dabei sammeln sich jede Menge Ideen. Dworetski stellt im Buch allerlei Trainingsfragen, zum Beispiel wie es in einer verNebenvariante noch komplizierter hätte weitergehen können. Man darf als Normalsterblicher keinesfalls erwarten, irgendetwas auf Anhieb zu veroder gar komplett zu lösen (die ersten eins, zwei Züge, vielleicht, aber dann ...). Erst wenn man sich tief und geduldig in das Partiegeschehen einarhat man eventuell eine Chance.
Dazu gehört aber angesichts der Struktur des Buches auch große Selbstdisziplin: Die Lösungen finden sich ohne jegliche optiAbgrenzung bereits in der nächsten Zeile. Anderenfalls hatte man zum Beispiel die Möglichkeit, erst einmal weiterim Partietext und dann mit gewachsenem Überüber das Gesamtgeschezu den Trainingsfragen zuückzukehren.
Weitere Bearbeitungsprobleme sind häufige Notations- oder Zugnummerierungsfehler, mal ein falsches Diagramm (S. 98), unzureichende optische/satzAbgrenzung bei sich über Seiten hinziehenden Nebenvarianten (zum BeiS. 184: wegen eines Zugnummerierungs- plus Schriftsatzfehlers bekommt man den Einstieg in eine ellenlange Nebenvariante zunächst gar nicht mit) und diverse Kleinigkeiten mehr. Es genügt schon, wenn einen der hochkomplexe Inhalt verwirrt, die zusätzliche „Erschwernis" wäre da nicht vonnöten gewesen. Bei der deutschen Ausgabe der Endspieluät ist das alles viel besser gelöst. Mithin empes sich, auch unabhängig eventueller Sprachauf eine deutsche Ausgabe zu warten.
(...)
Insgesamt ein monumentales Werk. Für einen Breikönnten die behandelten Inhalte jedoch zu schwer verdaulich sein. Aber vielleicht täusche ich mich da auch!
Mit freundlicher Genehmigung
Harald Keilhack, Schach 3/2009