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Defend Like Petrosian

Petrosian’s Extraordinary Defensive Skills

272 Seiten, kartoniert, New in Chess, 1. Auflage 2020

24,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Vorübergehend ausverkauft
Only the very best dared to play for a win against Tigran Petrosian. The 9th World Champion was extremely difficult to beat because his defensive techniques were virtually unmatched. In the rare case that someone managed to bring him into difficulties they ran a serious risk of having to face a vicious counterattack.

Former Russian Champion Alexey Bezgodov explains to a wide range of players how they can employ the skills of ‘the Tiger’. How to deal with pressure, how to anticipate threats or march your king out of danger even if it feels you are entering a minefield. That you should not hesitate to give up an exchange or spoil your own pawn structure if the position calls for it. How to find unlikely decoys and start a counterattack. Contrary to what many chess fans think, the Armenian genius was a highly dynamic defender!

This book aims to help amateur players improve the standard of their defensive play. In many training programs, a serious analysis of the art of defence is lacking. That explains why most club players are much better at attacking than at coping with adversity and difficult positions. Defend Like Petrosian points the way to creative solutions and will help you save lots of points.

Alexey Bezgodov is a former Russian Champion. He is the author of The Extreme Caro-Kann, The Liberated Bishop Defence, The Double Queen’s Gambit, and The Art of the Tarrasch Defence, four highly original and acclaimed opening books.
Weitere Informationen
EAN 9789056919238
Gewicht 510 g
Hersteller New in Chess
Breite 17 cm
Höhe 23,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2020
Autor Alexei Bezgodov
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 9789056919238
Seiten 272
Einband kartoniert
006 Explanation of Symbols
007 Introduction
011 Part I Descent and evolution
113 Part II Tigran against the titans
113 Chapter 1: Versus Botvinnik
122 Chapter 2: Versus Smyslov
125 Chapter 3: Versus Tal
143 Chapter 4: Versus Fischer
149 Chapter 5: Versus Spassky
174 Chapter 6: Versus Karpov
181 Chapter 7: Versus Kasparov
193 Chapter 8: Versus Kortchnoi
210 Chapter 9: Versus Keres
221 Chapter 10: Versus Larsen
228 Chapter 11: Versus Gligoric
236 Chapter 12: Versus Geller
244 Chapter 13: Versus Bronstein
254 Chapter 14: Versus Portisch
263 Afterword
265 Index of openings
267 Index of players
269 Bibliography
„Defend like Petrosian” von Alexey Bezgodov, 2020 erschienen bei New In Chess (NIC), ist ein Buch, das mich etwas verwundert. Es geht dem Autor darin um die Darstellung der Fähigkeiten zur Verteidigung des 9. Schaltweltmeisters Tigran Petrosjan. Er hat 176 Beispiele aus der Praxis des 1984 verstorbenen früheren Weltmeisters zusammengestellt, um an diesen die Verteidigungstechnik Petrosjans aufzuzeigen.
Unter diesem Ansatz ist es schwer verständlich, dass Petrosjan etwa ein Drittel der Partien verloren hat. Der Titel „Defend like Petrosian” gibt also kein Versprechen ab, dass dieser letztendlich auch einen im Partieergebnis abzulesenden Erfolg mit seinen Verteidigungsbemühungen hatte.
Ein ausgewähltes Beispiel zur irritierenden Auswahl und die in einem missglückt aufgenommenen Duell ebenfalls verwundernden Kommentare findet sich ab Seite 162 im Buch. In dieser Partie Nr. 112 im Werk führt Boris Spasski die weißen und Petrosjan die schwarzen Steine. Nach anfänglichen positiven Kommentaren wendet sich das Blatt im 21. von 37 Zügen. Spätere Kommentare haben den Inhalt, dass Petrosjan verwirrt erscheine, Selbstvertrauen vermissen lasse, er eine wichtige taktische Gelegenheit übersehen habe, um dann auch noch einen furchtbaren Patzer auszuführen, der nur mit einer schlechten Form des 9. Weltmeisters zu erklären sei. Ein passendes Beispiel in einem Buch zur Verteidigungskunst Petrosjans?

In seiner Einführung isoliert Bezgodov 12 wesentliche Kennzeichen für Petrosjans Verteidigungsverhalten. Zu diesen zählt er:
1. Intoleranz gegenüber Passivität
2. Suche nach Gegenspiel zum Preis von Zugeständnissen
3. Bereitschaft zum Spiel in Stellungen mit Ungleichgewichten
4. Schärfste taktische Vorstellungskraft
5. Gelassenheit im Spiel mit schlechtesten Stellungen
6. Optimismus
7. Tendenz zur Entspannung nach dem Überwinden einer schlechten Stellung
8. Vorliebe für Qualitätsopfer
9. Neigung zu Königswanderungen in den gefährlichsten Stellungen
10. Bauernschwächungen, die oft kaum zu erklären sind
11. Bevorzugung von Springern gegenüber Läufern
12. Depressive Stimmung in schlechten Endspielstellungen mit Leichtfiguren und ohne Gegenspiel.

Im Nachwort erklärt Bezgodov, dass er sein Werk sowohl Meisterspielern als auch wenig spielstarken Lesern empfiehlt. Für beide Gruppen sieht er Inhalte aufgenommen, die ihnen eine praktische Hilfe sein können.

„Defend like Petrosian” hat keinen Lehrbuchcharakter. Ich möchte das Werk vielmehr als eine Sammlung kommentierter Partien bezeichnen, wobei die Kommentierung den Schwerpunkt auf das Verteidigungsverhalten Petrosjans legt, ohne dass dabei die og. Aufzählungspunkte immer speziell aufgegriffen würden. Die Rückschlüsse auf Verteidigungstechniken auf der Basis der Kommentierung sind zumeist dem Leser überlassen. Diese Leistung wird vom wenig spielstarken Schachfreund kaum erwartet werden können. Ein meisterlicher Spieler wird die konkrete Situation und Kommentierung vermutlich abstrahieren, nach meiner Meinung also eher vom Werk profitieren können. Dieser kann auch eher aus den Fehlern Petrosjans in seinem Verteidigungsverhalten lernen, ohne die es zur hohen Zahl der im Buch abgebildeten Verlustpartien nicht gekommen wäre.

„Defend like Petrosian” ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil geht Bezgodov anhand von 85 Partien darauf ein, wie sich Petrosjan in jungen Jahren zum Defensivkünstler entwickeln konnte. Der zweite Teil beinhaltet 14 Kapitel. Jedes davon widmet sich den Duellen eines bestimmten Spielers gegen Petrosjan, von Botwinnik bis Portisch.

Mit englischen Fremdsprachkenntnissen auf Schulniveau dürfte sich bequem mit dem Buch arbeiten lassen. Der Wortschatz entspricht etwa dem Üblichen in Schachbüchern, auch wenn ich die Bedeutung der einen oder anderen Vokabel nachschauen musste.

Fazit: „Defend like Petrosian” ist ein Buch, das ich zwar für empfehlenswert halte, aber nicht uneingeschränkt. Wer sich beim Kauf von der Vorstellung leiten lässt, eine lehrbuchmäßige Aufarbeitung der Verteidigungstechniken des 9. Weltmeisters zu erhalten, wäre möglichweise enttäuscht. Wer ein Buch erwartet, in dem der Autor einem Sportkommentator ähnlich mit fachlichem Knowhow unterfüttert den Ablauf beschreibt, wird zufrieden sein. Gleiches gilt für den Käufer, der sich gerne mit Partien befasst, die ohne Überfrachtung mit einem Mix aus Text und Varianten kommentiert sind.
Soweit es um die Verbesserung der eigenen Fähigkeiten im defensiven Spiel mittels eines Durcharbeiten dieses Werkes geht, sehe ich eher den stärkeren als den schwächeren Spieler als den erstrangig angesprochenen Käufer.
Biografische Elemente enthält „Defend like Petrosian” eher nicht.

Uwe Bekemann
Deutscher Fernschachbund
Oktober 2021