Währung
Sprache
Toggle Nav
Tel: (02501) 9288 320

Wir beraten Sie gern!

Wir sind für Sie da

Versandkostenfrei

Innerhalb Deutschlands ab 50 €

Mein Warenkorb Mein Warenkorb
Artikelnummer
LXHUE66SS

66 saftige Schnitzer

begangen und besprochen von Robert Hübner

200 Seiten, gebunden, Schachreisen, 1. Auflage 2015

24,90 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
Deutschlands bester Schachspieler seit Weltmeister Emanuel Lasker zeigt 66 kritische Stellungen aus seiner langjährigen Turnierpraxis - sortiert nach fünf Partiephasen, von Eröffnung bis Endspiel, aufgeteilt in drei Schwierigkeitsgrade.

Die Technik des eigenständigen Arbeitens bildet auch im Computerzeitalter eine wesentliche Grundlage zur Steigerung des Schachverständnisses. Ausführliche und klare Erläuterungen der Analysen vermitteln dabei einen tiefen Einblick in das schachliche Denken eines Weltklassespielers.
Der Band eignet sich sowohl zur Lektüre als auch als Aufgabensammlung und wendet sich an ein breites Schachpublikum, vom Fortgeschrittenen bis zum Meister.
Weitere Informationen
EAN 9783981713411
Gewicht 370 g
Hersteller Schachreisen
Breite 21,2 cm
Höhe 30,8 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2015
Autor Robert Dr. Hübner
Sprache Deutsch
Auflage 1
Seiten 200
Einband gebunden
„Sechsundsechzig saftige Schnitzer” - wer in diesem Büchlein liest, findet haufenweise Mist. Was für einen Aufschlag für eine Rezension ermöglicht diese Arbeit aus der Feder von Dr. Robert Hübner, Neuerscheinung 2015 im Schachreisen-Verlag von Jörg Hickl! Der Buchtitel könnte fast für ein Kochbuch herhalten, wenn man das einzige R darin gegen ein L austauscht (an dieser Stelle ein kleines Hallo an alle Freunde von Witzen, die mit „sagt ein Chinese” beginnen!). Und dann der Spruch zum Mist im Buch, der vorschnell und falsch als negatives Qualitätsurteil des Rezensenten verstanden werden könnte. Dies aber ist keineswegs so - das Sprüchlein steht ganz genau so auf der Seite mit dem Inhaltsverzeichnis, stammt also aus der Feder von Dr. Hübner und ist eine geistreiche Spiegelung des Buchtitels. Der „Mist” sind die 66 behandelten Partieschnitzer im Werk, „begangen und besprochen von Robert Hübner”, so lautet denn auch der Untertitel.

„Sechsundsechzig saftige Schnitzer” widmet sich 66 Beispielen aus Jahrzehnten der Praxis des Autors, in denen er fehlerhaft gespielt hat. Bevor er sich an die Besprechung der einzelnen Begebenheiten macht, breitet er einen Fächer von Überlegungen vor dem Leser aus, was als Fehler zu verstehen ist. Ist es ein Zug, der das Resultat der Partie geändert hat? Oder vielleicht einer, der dem Spieler die Aufgabe nur erschwert hat? Oder auch eine andere Möglichkeit? Jeder, der ernsthaft Schach spielt, und auch jeder, der Partien kommentiert, sollte die Überlegungen der früheren deutschen Nummer 1 im Schach einmal durchgehen. Sie erweitern das Verständnis vom Spiel und geben dem Spieler - eine sicher interessante Facette - auch Anregungen an die Hand, das eigene Spiel auf Fehlergründe, Situationen und mehr zu untersuchen.

Nach der Klärung, was alles eine Definition des Fehlers im Schach sein kann, richtet Dr. Hübner die Ordnung im Buch an den Phasen der Schachpartie aus. Hierauf reduziert hat das Inhaltsverzeichnis das folgende Gesicht:
·
·Fehler in der Eröffnung
·Fehler im frühen Mittelspiel
·Fehler in der Hauptphase des Mittelspiels
·Fehler im späten Mittelspiel
·Fehler im Endspiel.

Alle Beispiele für fehlerhafte Entscheidungen werden zunächst mit einem großformatigen Diagramm eingeführt. Ergänzend gibt Dr. Hübner eine kurze „Einführung zur Lage. Hierin geht es darum, wie es zur Brettsituation gekommen ist, wie die Stellung einzuschätzen ist, worauf es in der Partie hier nun ankam oder ähnliche Aspekte. Die angebrachten Spielweisen werden dann erörtert, die fehlerhafte tatsächliche Wahl bildet den Abschluss. In der Länge unterscheiden sich die Erörterungen der Beispiele erheblich. Regelmäßig orientieren sie sich an etwa einer Seite, in Einzelfällen kommen aber auch schon mal deren mehrere zusammen. Die Erörterungen bestehen aus einer - in meinen Augen gesunden - Mischung aus Varianten und Textkommentaren. Mit einer gebührenden Konzentration wird der Leser so gut wie jeder Spielstärke, den absoluten Anfänger ausgeschlossen, den Varianten und Kommentaren folgen können.

In einer erheblichen Zahl wurden die „Schnitzer bereits in der Vergangenheit veröffentlicht, in ChessBase-Magazinen. Ein Verzeichnis am Ende des Werkes gibt Auskunft darüber. Soweit dies der Fall ist, wurden die Beispiele nach Angabe des Werkes überarbeitet. In einer erklecklichen Anzahl handelt es sich bei den Besprechungen aber um erstmalige Veröffentlichungen.

Dr. Hübner ist nicht nur ein Schach-, sondern auch ein Formulierungskünstler. Ich habe immer wieder Spaß daran, seine Texte zu lesen. Sie sind wohlfeil, wenn ich mich mal eines Wortes bedienen darf, das gut in seinen Sprachschatz passt. Hier will jemand nicht nur inhaltlich Spitzenqualität abliefern, sondern auch sprachlich. Sehr schön!

Ein bisschen aber habe ich zu meckern, wenn auch auf hohem Niveau und ohne Anspruch darauf, dass man mir allgemein folgen wird. Das Werk bedient sich der Rechtschreibung vor der Reform vor ein paar Jahren. Sprache ist Konvention, ohne das Vorliegen eines zwingenden Grundes zur Abweichung sollte sie eingehalten werden. Jungen Schachfreundinnen und Schachfreunden tut man keinen Gefallen, wenn man sich einer aus heutiger Sicht falschen Schreibung bedient. Die eigene Einstellung zu den Ergebnissen der Reform 1996 darf da auch mal hintenanstehen.

Fazit: Ich mache es kurz - kaufen Sie sich dieses Büchlein, Sie werden Ihre Freude daran haben!
Uwe Bekemann, BdF
Februar 2015



Wenn jemand wie Dr. Robert Hübner zur Feder greift, horcht die Schachgemeinde auf. Sein jetzt schon legendäres Fünfundfünfzig feiste Fehler (1990 erschienen) besitzt ein sehr hohes Ansehen bei Experten und Schachliebhabern. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass das gerade eben erschienene neue Werk des promovierten Papyrologen den Weg zu den Buchhändlern gefunden hat. In seiner ihm ureigenen Art zerlegt Dr. Hübner seine eigenen Partien in 66 Partiefragmente und unterteilt diese in verschiedene Fehlerkategorien (Fehler in der Eröffnung, im Mittelspiel, im Endspiel). Zum Einstieg präsentiert ein großes Diagramm den Ort des Verbrechens um sogleich durch Dr. Hübners selbstkritische Betrachtung und Einführung den Leser mitten ins Geschehen zu versetzten. Nun ist der geneigte Leser am Zug und darf selbst überlegen, wie man am besten fortsetzen könnte. Im Anschluss bespricht Dr. Hübner seine Missetat und verweist auch auf den richtigen Zug durch stichhaltige und schonungslose Analyse.
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen wegen der gut ausgewählten Beispiele aus der Praxis. Als Leser rätselt man sofort mit und ist oft überrascht, wie einfach und kompliziert zugleich Schach sein kann. Dr. Hübners sehr selbstkritischer Blick auf seine eigenen Partien macht ihn sympathisch und bringt ihn auch menschlich ein gutes Stück näher. Alleine dadurch lernt man, sich selbst (als kleiner Patzer im Gegensatz zu Dr. Hübner) nicht immer als so wichtig zu erachten, vielleicht auch so etwas wie Demut und Achtung vor dem Spiel zu entwickeln. Außerdem lernt man eine ganze Menge auch für seine eigenen Partien, wie oft werden falsche Entscheidungen wegen der immer gleichen Mängel getroffen? Welche wichtige Rolle spielen psychologische Überlegungen und wie kann ich an meinen eigenen Fehlern wachsen und aus ihnen lernen? Dr. Hübners Buch beantwortet zwar nicht alle Fragen, das ist auch gar nicht möglich, aber es regt an zur Selbsteinschätzung, zur schonungslosen Analyse seiner eigenen Partien und seiner Denkprozesse. Alleine das ist schon eine ganze Menge mehr als ein gutes Dutzend anderer Schachlehrbücher zusammen bewerkstelligen wollen.
Für mich eine glasklare Kaufempfehlung!
Martin Rieger im Januar 2015
Schach-Welt.de
Mehr von Schachreisen