Artikelnummer
SI0191
Autor
Informator 1 - 91 CD
CD-Box, Informator-Verlag, 1. Auflage 2005
Aus der Reihe »Informator«
Final vergriffen
CD Chess Informant 1-91 - in four different formats (Chess Informant Expert, PGN, ChessBase & Chess Assistant).
All-comprehensive database with a total of 92,515 annotated games from all the past volumes of Chess Informant.
All-comprehensive database with a total of 92,515 annotated games from all the past volumes of Chess Informant.
Auf der Chess Informant 1- 91 CD sind die Daten in folgenden Formaten abgespeichert:
1) Chess Informant Expert
2) PGN
3) ChessBase
4) Chess Assistant
Eine umfassende Datenbank mit insgesamt 92.515 kommentierten (Informator Symbole!) Partien dieser Ausgaben des Schach-Informators.
1) Chess Informant Expert
2) PGN
3) ChessBase
4) Chess Assistant
Eine umfassende Datenbank mit insgesamt 92.515 kommentierten (Informator Symbole!) Partien dieser Ausgaben des Schach-Informators.
| Hersteller | Informator-Verlag |
|---|---|
| Breite | 46 mm |
| Höhe | 90 mm |
| Medium | CD PC |
| Erscheinungsjahr | 2005 |
| Autor | Alexander Matanovic |
| Reihe | Informator |
| Sprache | Englisch |
| Auflage | 1 |
| Einband | CD-Box |
Der Bücherstapel wäre 1,82 Meter hoch, würden alle Schach-Informavon Band 1 bis 91 aufeinander gelegt. Deren kommentierte Partien summieren sich auf gut 45.000, dazu kommen noch einmal so viele zitierPartien und Fragmente. Nun wuralles auf einer CD vereint, zusind es 92.478 Partien. Hier geht es um nicht weniger als das internationale Schach der letzten 40 Jahre, vom Januar 1966 bis September 2004. Alles ist versamwas Rang und Namen hat oder hatte, alle Spitzenspieler und bedeuSchachereignisse, repräsendurch die mutmaßlich wichtigsPartien. Jede Partie wurde wortkommentiert nach Art des Haumehr oder weniger tief, oft von einem der Spieler. Die Liste der Kommentatoren liest sich wie das „Who's who" der Schachelite. Beiseien 20 Weltmeister gemit der Anzahl der von ihnen kommentierten Partien in Klammer: Euwe (1 Partie), Botvinnik (29), Smyslov (128), Tal (367), Petrosjan (509), Spasski (17), Fischer (10), Karpow (571), Kasparow (606), Kramnik (381), Khalifman (209), Anand (395), Ponomariov (101), Kasimdzhanov (92), Gaprindashvili (61), Chiburdanidze (127), Xie Jun (29), Zs. Polgar (98), Stefanova (2) und Topalow (55).
Die Dateien werden in vier Formaangeboten: PGN, ChessAssistant, ChessBase und Chess InforExpert. Die Übernahme der Datensätze in den eigenen Bestand ist eine Sache von Sekunden. Die erste prominente Partie in der großen Sammlung ist Nummer 7: Petrosjan - Spasski, WM 1966 in Moskau, Runde 14. Kommentiert wurde von RR, also der Redaktion. Bedenkt man, dass dies die erste WM-Partie im ersten Informator ist, kann von einer besonders gewissenKommentierung ausgegangen werden. Also spielte ich die Partie nach - und stolperte beim Textzug 36.De1 über folgende Variante: 36. Dxd3?? exd3 31.Sf4 Sc3l-+. Siist 36.Dxd3 ein Bock. Aber nur, wenn Schwarz richtig antworNach dem schwachen 37..Sc3 jedenfalls, den Fehlgriff lobt der Inauch noch mit einem ,!', rettet Weiß sich mit 38. Tb2! ins Re(z.B. 38..Lxg2 39.Kxg2 Se2 40.Lf2 Sxf4+ 41.gxf4 Te2 42.Txe2=). Nur 37..Sxf4 gewinnt (z.B. 38..Lxa8 Te2+! 39.Kh1 Sh5 40.Lg2 d2 41.Td1 Sxg3+ -+).
Das war ein zufälliger Fund, aber kein Einzelfall. Offensichtlich wurdie Kommentare aus den Informatoren ohne Prüfung übernommen. Damit blieb auch die Zeit stehen und alles Schachwissen eingefroren auf dem Stand der gedruckten AusgaNehmen wir die berühmte 16. WM-Runde, Moskau 1985. Sie gilt als Schlüsselpartie jener K&K-Weltmeisterschaft und als eine der wichund besten Partien der Schachgeschichte. Im Informator 40 und auf der CD kommentiert Kasparow selbst. Er übergeht Karpows 12.0-0 ohne Anmerkung und setzt fort mit 12...0-0 13.Lf3 Lf5! Dann betonierte Garri mit 16.. Sd3! einen monströsen Vorposten-Springer mitins weiße Lager. Der Springer lähmte Karpows Spiel komplett, 17 Züge später verlor der seine Dame und bald die Partie.
Wenige Monate nach der WM wieKarpow diese Siz.-Taimanow-Variante gegen Van der Wiel (Brüssel 1986) - Anatoli hatte die Nuss inzwischen geknackt: 12.Le3! (statt 12.0-0?!). Nach 12..Lxe3 13. Da4+ Ld7 14.Dxb4 Db6 15.Dxb6 Lxb6 16.Sc4 ist jetzt Weiß am Drücker und Schwarz hat die Probleme. Leider erfährt der CD-Nutzer in der WM-Partie nichts von der Verstärkung, obwohl 12.Le3! zur wichtigsten theoretischen Neuedes Bandes 41 gewählt wurde. Kein Käufer der CD wird erwarten, dass die zigtausend Partiekommeneiner Revision unterzogen wurAber für die 400 oder 500 wichtigsten Partien der letzten 40 Jahre, vor allem die WM-Partien, war das zu wünschen.
Unbestritten ist der große dokuWert der Sammlung, auch dazu ein Beispiel: Petrosjan spielte beim Izt 1970 in Rovinj/Zagreb gegen Gligoric (33 Zg., 0-1). Auf der CD wird der Informator 9, Partie 621 zitiert, und eröffnet wird mit 1.c4 g6 2.Sf3 Lg7 3.d4 Sf6 4.Sc3 0-0 5.e4 d6 6.Le2 e5. Aktuell kritisiert GM Mihail Marin in seineuen Buch Secrets of Attacking Chess (RE 11/2005, 79) am Beispiel genau dieser Partie den AuGarri Kasparow (My Great Predecessors 3) und dessen PC-GläuMarin beginnt die Partie aber so: 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Sf3 e5. Wer hat nun Recht, der Informator oder Kasparow/Marin? Vermutlich der Informator - dort kommentierte Gligoric selbst. Oder sollte der seieigene Eröffnung verdreht ha
Beim stichprobenartigen Vergleich von Kommentaren in den Büchern mit denen auf der CD fallt auf: In den Büchern kommentiert die Re(RR) oft schon ab Zug 5 bis 10, nennt alternative Varianten samt Partiezitaten mit Quellenangaben zu Spielern und Ereignissen. Auf der CD wird meist erst ab 10. Zug aufärts kommentiert, auch fehlen hier die Varianten-Quellen (Spieler, OrStattdessen gibt es knappe Verzu anderen Informatoren und Partienummern. Insgesamt sind die CD-Kommentare daher kürzer, verunterscheiden sich Buch- und CD-Kommentare auch bei den Neu
Die CD bringt den Chess Informant Expert (CIE) mit, ein Programm zum Suchen und Verwalten der ParFür Stellungsanalysen stehen Crafty und Ruffian bereit. Den CIE gibt es auf der CD leider nur in der mageren lite-Version, die VollversiCIE 6 kostet extra. Mit dem CIE lite gelang kein leserlicher Partiedenn der figurine Zeispielte verrückt und alle Therapieversuche scheiterten: Die CD enthält kein Begleitheft, die Hilfstexte auf der CD waren nicht hilfreich, und die E-Mail-Anfrage in Belgrad blieb unbeantwortet. Erman einzelne CD-Informatobekommt man den Chess InforReader dazu; mit ihm funktioder Partieausdruck problem
Wer alle 91 Informator-Bände kaufbezahlte nach und nach rund 2.500 € (91 x 28 €), gemessen in heutiger Kaufkraft. Die CD kostet knapp 200 €. Zum Vergleich: Die Mega-Database 2005 (DVD, 150 €) enthält laut CB-Info u. a. 58.000 kommentierte Partien. Welche Parkommentiert wurden, von wem und wie gut, darüber liegen mir keiInformationen vor. Der Preis für die Informator-CD ist also marktüb
Fazit: 40 Jahre großes Schach aus aller Welt, gebündelt auf einer CD: Mehr als 90.000 Partien oder Fragdaraus, meist von einem der Spieler kommentiert. Im Wesentlider Inhalt der Schach-Informa1 bis 91, erfasst in den wichvier Formaten zum problemExport.
Dr. Erik Rausch, Rochade Europa 12/2005
Die Dateien werden in vier Formaangeboten: PGN, ChessAssistant, ChessBase und Chess InforExpert. Die Übernahme der Datensätze in den eigenen Bestand ist eine Sache von Sekunden. Die erste prominente Partie in der großen Sammlung ist Nummer 7: Petrosjan - Spasski, WM 1966 in Moskau, Runde 14. Kommentiert wurde von RR, also der Redaktion. Bedenkt man, dass dies die erste WM-Partie im ersten Informator ist, kann von einer besonders gewissenKommentierung ausgegangen werden. Also spielte ich die Partie nach - und stolperte beim Textzug 36.De1 über folgende Variante: 36. Dxd3?? exd3 31.Sf4 Sc3l-+. Siist 36.Dxd3 ein Bock. Aber nur, wenn Schwarz richtig antworNach dem schwachen 37..Sc3 jedenfalls, den Fehlgriff lobt der Inauch noch mit einem ,!', rettet Weiß sich mit 38. Tb2! ins Re(z.B. 38..Lxg2 39.Kxg2 Se2 40.Lf2 Sxf4+ 41.gxf4 Te2 42.Txe2=). Nur 37..Sxf4 gewinnt (z.B. 38..Lxa8 Te2+! 39.Kh1 Sh5 40.Lg2 d2 41.Td1 Sxg3+ -+).
Das war ein zufälliger Fund, aber kein Einzelfall. Offensichtlich wurdie Kommentare aus den Informatoren ohne Prüfung übernommen. Damit blieb auch die Zeit stehen und alles Schachwissen eingefroren auf dem Stand der gedruckten AusgaNehmen wir die berühmte 16. WM-Runde, Moskau 1985. Sie gilt als Schlüsselpartie jener K&K-Weltmeisterschaft und als eine der wichund besten Partien der Schachgeschichte. Im Informator 40 und auf der CD kommentiert Kasparow selbst. Er übergeht Karpows 12.0-0 ohne Anmerkung und setzt fort mit 12...0-0 13.Lf3 Lf5! Dann betonierte Garri mit 16.. Sd3! einen monströsen Vorposten-Springer mitins weiße Lager. Der Springer lähmte Karpows Spiel komplett, 17 Züge später verlor der seine Dame und bald die Partie.
Wenige Monate nach der WM wieKarpow diese Siz.-Taimanow-Variante gegen Van der Wiel (Brüssel 1986) - Anatoli hatte die Nuss inzwischen geknackt: 12.Le3! (statt 12.0-0?!). Nach 12..Lxe3 13. Da4+ Ld7 14.Dxb4 Db6 15.Dxb6 Lxb6 16.Sc4 ist jetzt Weiß am Drücker und Schwarz hat die Probleme. Leider erfährt der CD-Nutzer in der WM-Partie nichts von der Verstärkung, obwohl 12.Le3! zur wichtigsten theoretischen Neuedes Bandes 41 gewählt wurde. Kein Käufer der CD wird erwarten, dass die zigtausend Partiekommeneiner Revision unterzogen wurAber für die 400 oder 500 wichtigsten Partien der letzten 40 Jahre, vor allem die WM-Partien, war das zu wünschen.
Unbestritten ist der große dokuWert der Sammlung, auch dazu ein Beispiel: Petrosjan spielte beim Izt 1970 in Rovinj/Zagreb gegen Gligoric (33 Zg., 0-1). Auf der CD wird der Informator 9, Partie 621 zitiert, und eröffnet wird mit 1.c4 g6 2.Sf3 Lg7 3.d4 Sf6 4.Sc3 0-0 5.e4 d6 6.Le2 e5. Aktuell kritisiert GM Mihail Marin in seineuen Buch Secrets of Attacking Chess (RE 11/2005, 79) am Beispiel genau dieser Partie den AuGarri Kasparow (My Great Predecessors 3) und dessen PC-GläuMarin beginnt die Partie aber so: 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Sf3 e5. Wer hat nun Recht, der Informator oder Kasparow/Marin? Vermutlich der Informator - dort kommentierte Gligoric selbst. Oder sollte der seieigene Eröffnung verdreht ha
Beim stichprobenartigen Vergleich von Kommentaren in den Büchern mit denen auf der CD fallt auf: In den Büchern kommentiert die Re(RR) oft schon ab Zug 5 bis 10, nennt alternative Varianten samt Partiezitaten mit Quellenangaben zu Spielern und Ereignissen. Auf der CD wird meist erst ab 10. Zug aufärts kommentiert, auch fehlen hier die Varianten-Quellen (Spieler, OrStattdessen gibt es knappe Verzu anderen Informatoren und Partienummern. Insgesamt sind die CD-Kommentare daher kürzer, verunterscheiden sich Buch- und CD-Kommentare auch bei den Neu
Die CD bringt den Chess Informant Expert (CIE) mit, ein Programm zum Suchen und Verwalten der ParFür Stellungsanalysen stehen Crafty und Ruffian bereit. Den CIE gibt es auf der CD leider nur in der mageren lite-Version, die VollversiCIE 6 kostet extra. Mit dem CIE lite gelang kein leserlicher Partiedenn der figurine Zeispielte verrückt und alle Therapieversuche scheiterten: Die CD enthält kein Begleitheft, die Hilfstexte auf der CD waren nicht hilfreich, und die E-Mail-Anfrage in Belgrad blieb unbeantwortet. Erman einzelne CD-Informatobekommt man den Chess InforReader dazu; mit ihm funktioder Partieausdruck problem
Wer alle 91 Informator-Bände kaufbezahlte nach und nach rund 2.500 € (91 x 28 €), gemessen in heutiger Kaufkraft. Die CD kostet knapp 200 €. Zum Vergleich: Die Mega-Database 2005 (DVD, 150 €) enthält laut CB-Info u. a. 58.000 kommentierte Partien. Welche Parkommentiert wurden, von wem und wie gut, darüber liegen mir keiInformationen vor. Der Preis für die Informator-CD ist also marktüb
Fazit: 40 Jahre großes Schach aus aller Welt, gebündelt auf einer CD: Mehr als 90.000 Partien oder Fragdaraus, meist von einem der Spieler kommentiert. Im Wesentlider Inhalt der Schach-Informa1 bis 91, erfasst in den wichvier Formaten zum problemExport.
Dr. Erik Rausch, Rochade Europa 12/2005