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LEMUESIDP

Schachendspiele in der Praxis

368 Seiten, kartoniert, Gambit, 1. Auflage 2009

23,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Nachdem in Grundlagen der Schachendspiele überwiegend elementare und theoretische Endspiele behandelt wurden, konzentrieren sich Müller und Pajeken in diesem Buch auf die praktische Seite des Endspiels. Sie zeigen dabei nicht nur alle wichtigen Aspekte einer erfolgreichen Endspielstrategie auf, sondern erläutern vor allem auch die Umsetzung und Anwendung der notwendigen Prinzipien und Denkmethoden in der Turnierpraxis.
Anhand zahlreicher herausragender Beispiele aus dem aktuellen Turniergeschehen geben die Autoren viele nützliche Tipps und Hinweise für eine perfekte Endspielführung. So erörtern sie zum Beispiel die Ursachen typischer Fehler und zeigen, wie man diese vermeidet. Sie erläutern, wie man einen Vorteil korrekt und umsichtig verwertet, und sie behandeln auch psychologische Aspekte der Endspielpraxis.
Getreu diesem Anspruch, möglichst "praxisnah" zu sein, enthält das Buch zusätzlich zu den hochwertigen und anspruchsvollen Lehreinheiten mehr als 250 Übungsaufgaben mit ausführlich kommentierten Lösungen, damit der Leser sein neu erworbenes Wissen testen und festigen kann.
Die wichtigsten enthaltenen Themen:
·Grundsätzliche Prinzipien und Methoden
·Verwertung eines Vorteils
·Typische Fehler
·Aktivität
·Prophylaxe und das Verhindern von Gegenspiel
·Kampf um die Initiative
·Läuferpaar im Endspiel
·Der richtige Abtausch
·Kunst der Verteidigung
·Faustregeln
Weitere Informationen
Gewicht 650 g
Hersteller Gambit
Breite 17,2 cm
Höhe 24,8 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2009
Autor Karsten MüllerWolfgang Pajeken
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-10 1906454043
ISBN-13 9781906454043
Seiten 368
Einband kartoniert
008 Vorwort von John Nunn
010 Vorwort der Autoren
012 Einführung
013 Symbole
014 1 Aktivität
014 A) Aktivität des Königs
014 AI) Ein Endspiel ist kein Mittelspiel
024 A2) Abschneiden des Königs
030 A3) Barriere
031 A4) „Bodycheck"
033 A5) Das Reti-Manöver
033 B) Aktivität der Türme
038 C) Aktivität im Allgemeinen
040 2 Die Kunst der Bauernführung
040 A) Freibauern
040 A1) Entfernte Freibauern
042 A2) Gedeckte Freibauern
044 A3) Verbundene Freibauern
045 A4) Freibauern müssen laufen!
046 A5) Blockade
050 B) Bildung eines Freibauern
050 B1) Mobilisierung einer Bauernmajorität
053 B2) Bauerndurchbruch
058 B3) Beseitigung gegnerischer Bauern
060 C) Minoritätsangriff
061 D) Unterminierung
062 E) Die Macht der Bauern
068 3 Übereilen Sie nichts!
068 A) Vorbereitende Maßnahmen
070 B) Subtile technische Züge
072 C) Zugwiederholungen
073 D) Die Kunst des Lavierens
076 E) Mit der ganzen Armee spielen
077 F) Zu große Eile
080 4 Der richtige Abtausch
080 A) Die Bedeutung des Abtauschs für die Schachpartie
083 B) Kritische Momente im Endspiel
087 C) Abtausch ins Bauernendspiel
091 D) Abtausch ins Turmendspiel
094 E) Abtausch eines Turmpaars
094 E1) Der Angreifer will ein Turmpaar tauschen
096 E2) Der Verteidiger will ein Turmpaar tauschen
098 F) Abwicklung ins Endspiel
101 G) Der Verteidiger tauscht Bauern, der Angreifer Figuren
102 H) Beseitigung des letzten Bauern
104 I) Verteidiger von Schwächen müssen abgetauscht werden
106 J) Transformation
108 K) Wichtig ist, was auf dem Brett bleibt, nicht was vom Brett verschwindet
108 L) Vermeiden eines ungünstigen Abtauschs
113 5 Das Denken in Schemata
113 A) Zielpositionen
114 B) Wünsch Dir was!
115 C) Verbesserung der Figurenstellung und Makogonows Prinzip
117 D) Pläne
121 6 Schwächen
121 A) Bauern- und Felderschwächen
121 A1) Bauernschwächen
121 A1a) Isolierte Bauern
122 A1b) Doppelbauern
123 A1c) Rückständige Bauern
124 A1d) Zu weit vorgepreschte Bauern
125 A2) Felderschwächen
126 B) Schwache Felderkomplexe
128 C) Schaffen und Fixieren von Schwächen
131 D) Lavieren
137 E) Das Prinzip zweier Schwächen
139 F) Die Ausnutzbarkeit von Schwächen
140 G) Fatale Passivität bei strukturellen Schwächen
144 7 Der Kampf um die Initiative
144 A) Die Bedeutung der Initiative
147 B) Freibauern und Initiative
147 C) Psychologie
148 D) Strukturelle Opfer für die Initiative
149 E) Materialopfer für die Initiative
150 F) Ungleichfarbige Läufer
151 G) Die Dame in ihrem Element
154 8 Prophylaxe und das Verhindern von Gegenspiel
154 A) Die gegnerischen Pläne vereiteln
156 B) Mysteriöse Turmzüge
157 C) Gegenspiel verhindern
161 9 Das Läuferpaar im Endspiel
161 A) Die Steinitzsche Restriktionsmethode
163 B) Transformation
165 C) Kontrolle
167 D) Öffnung der Stellung für die Läufer
170 E) Unterstützung von Freibauern
172 F) Angriff
174 G) Zwei Läufer gegen Turm und Leichtfigur
177 H) Das Läuferpaar als Remiswaffe
179 I) Der Kampf gegen die Läufer
179 I1) Blockade
180 I2) Totale Abriegelung
182 I3) Stützpunkte für den Springer
184 10 Zugzwang
184 A) Eine mächtige Endspielwaffe
189 B) Theoretisch wichtige Endspiele
191 C) Gegenseitiger Zugzwang
192 D) Dreiecksmanöver und Reservetempi
194 11 Festungen
194 A) Elementare Festungen
202 B) Gesichertes Lager
202 B1) Festungen gegen einen Läufer
202 B1a) Awerbachs Barriere
202 B1b) Die Läufer leben in verschiedenen Welten
204 B1c) Der verschanzte Springer
206 B2) Festungen gegen einen Turm
206 B2a) Der Springer kämpft gut auf engem Raum
208 B2b) Typische Remisfestungen mit Läufer gegen Turm
211 B3) Festungen gegen die Dame
212 C) Bauernbarrieren
216 D) Eingesperrte Figuren
216 D1) Der eingesperrte König
220 D2) Ausgeschlossene Figuren
222 E) Gebundene und gefesselte Figuren
222 E1) Anbindung an einen Bauern
223 E2) Anbindung
223 E3) Gefährliche Freibauern
224 E4) Fesselung
226 F) Ein typischer Fehler
229 12 Patt
229 A) Die letzte Chance
230 B) Theoretisch wichtige Pattstellungen
232 C) Desperado
233 D) Unterverwandlung zur Vermeidung von Patt
236 13 Matt
236 A) Eingesperrter König
238 B) Das alles entscheidende erste Schach
239 C) Türme im siebten Himmel
241 D) Angriff mit ungleichfarbigen Läufern
245 E) Der Springer im Angriff
247 F) Langfristiger Mattangriff
249 14 Dominanz
249 A) Totale Dominanz
251 B) Theoretisch wichtige Endspiele
252 C) Restriktionsmethoden
252 C1) Einschränkung eines Läufers
254 C2) Einschränkung eines Springers
256 C3) Einschränkung der gesamten gegnerischen Kräfte
257 C4) Einsperren einer Figur
260 15 Vorteilsverwertung
261 A) Transformation eines Vorteils in einen anderen
261 A1) Läufer lassen sich in der Regel leichter tauschen
262 A2) Transformation statischer Vorteile in dynamische
264 A3) Rückgabe von Material
265 A4) Grundsätzliche Überlegungen
266 B) Praktische Beispiele
266 B1) Raumvorteil
270 B1a) Verbreitern der Operationsfront
272 B2) Materialvorteil
272 B2a) Mehrbauer
273 B2b) Verwertung einer Mehrqualität
276 16 Die Kunst der Verteidigung
276 A) Aktive Verteidigung
277 B) Prophylaxe in der Verteidigung
277 C) Die Blockade halten
278 D) Defensive Opfer
280 E) Kämpfen Sie bis zum Ende!
283 17 Typische Fehler
283 A) Mangelhafte Kenntnisse der Endspieltheorie
288 B) Sorglosigkeit/ Unaufmerksamkeit
291 C) Für die Galerie spielen
292 D) Verfrühte Aufgabe
293 D1) Leichtgläubigkeit gegenüber dem Gegner/ Schock nach einem unerwarteten Zug
294 E) Passivität
295 F) Unangemessene Aktivität
296 G) Spielen Sie nicht auf der Seite, wo der Gegner im Vorteil ist
297 H) Unnötige Aufgabe von Material
298 I) Gier
299 J) Zu automatisches Befolgen von Faustregeln
300 18 Faustregeln
300 A) 20 Goldene Endspielprinzipien
300 B) Faustregeln
303 Lösungen der Aufgaben
361 Literaturverzeichnis
363 Index
"Schachendspiele in der Praxis - Ein umfassender Leitfaden zur Strategie der Endspiele" ist ein zur Zeit viel beachteter und häufig besprochener Band des erfahrenen Großmeisters und Endspielspezialisten Karsten Müller (vergleiche Rochade Europa Nr. 6 Seiten 57 ff). Nachdem er die „Grundlagen der Schachendspiele" gemeinsam mit Frank Lamprecht ausarbeitete, ist bei der Fortsetzung der FIDE-Meister und Schachtrainer Wolfgang Pajeken Co-Autor. In beährt hoher Qualität hat Bettina Trabert den Band aus dem Engliübertragen. Neben den obligaVorworten weckt insbedas detaillierte Inhaltsverdas Interesse. Jeweils fein untergliedert zeigen die 18 Kapitel die Breite der dargestellten Inhalte:
1 Aktivität
2 Die Kunst der Bauernführung
3 Übereilen Sie nichts!
4 Der richtige Abtausch
5 Das Denken in Schemata
6 Schwächen
7 Der Kampf um die Initiative
8 Prophylaxe und das Verhindern von Gegenspiel
9 Das Läuferpaar im Endspiel
10 Zugzwang
11 Festungen
12 Patt
13 Matt
14 Dominanz
15 Vorteilsverwertung
16 Die Kunst der Verteidigung
17 Typische Fehler
18 Faustregeln
Anhand einer Vielzahl herausragenTurnierpartien und exzellent ausählter Studien erläutern die Aualle Facetten herausragender Endspielführung. Dabei achten Sie darauf, nicht einseitig die Endspielführung des sich im Vorteil befindliSpielers darzustellen, sondern zeigen auch die Möglichkeiten des scheinbar Unterlegenen zur geSpielführung. Zusätzlich zu den anspruchsvollen Lehreinheistellen die Autoren mehr als 250 Übungsaufgaben in fünf gekennSchwierigkeitsgraden. Deren ausführlich kommentierten Lösungen werden in einem extra Kapitel auf fast 60 Seiten darge
Besonders bemerkenswert ist Kapi18. Die Autoren fassen die verstrategischen Hinweise und taktischen Handlungsanweisungen in 20 goldenen Endspielprinziund 64 Faustregeln zusammen. Das Layout ist, wie beim Verlag Gambit üblich, sehr ansprechend. Die Zwei-Spalten-Darstelhing mit Fettdruck der Partiezüge bzw. Hauptvariante sorgen für ÜbersichtDiagramme sind in der Größe 5,1 cm x 5,1 cm ausreichend groß dargestellt, die am Zug befindSeite ist gekennzeichnet. Die fehlende Beschriftung stellt kein Problem dar, da die Zielgruppe des Bandes hierauf verzichten kann. LiSpieler- und Studienkompo-nistenverzeichnis schließen den Band ab.
Fazit:
Trainern und ambitionierten Spielern sei dieses Lehr- und Arbeitsbuch ausdrücklich empfohlen. Es ist eine Fundgrube!
Mit freundlicher Genehmigung
Richard Brömel, Rochade Europa 7/2009

**********Das Buch ist die deutsche Fassung der englischsprachigen Ausgabe aus 2008. In diesem feinen Gemeinüber die Grundlagen der Schachendspiele konzentrieren sich die Autoren Karsten Müller und Wolfgang Pajeken auf die praktische Seite dieser Spielphase. Dabei besie alle strategischen Aspekmit besonderer Beachtung der Denkmethoden, mit denen dem Gegner am Brett Probleme bereitet werden können. Unter Verwendung hunderter hervorragender Beispiele aus der modernen Spielpraxis erkläsie nicht nur, wie übliche klassiEndspielaufgaben mit einem Mehrbauern oder aktiven Steinen abgewickelt werden, sondern sie zeigen auch, wie extrem ungleichgeEndspiele, die oft aus der heutigen dynamischen Eröffnungspraxis entstehen können, erfolgreich zu behandeln sind. Kein Endspielwird übergangen und die Beiwerden durch mehr als 200 Übungen mit fünf Schwierigkeitsergänzt, deren Lösungen sich am Ende des Buchs befinden.
(...)
Das umfangreiche Buch ist streng gegliedert: Zu Beginn gibt es ein Vorwort des bekannten Autors, Theoretikers, Komponisten .und weltmeisterlichen Lösers des Jahres 2007 John Nunn. Ihm folgt eine Einder zwei Autoren. Dort erären sie, dass die Beispiele des Buchs zwar eine Computerprüfung mit ganz aktuellen Spitzenprogrammen durchlaufen haben, aber deneine völlige Fehlerfreiheit nicht gewährleistet werden kann. Daran schließt sich der Hauptteil des Buchs mit insgesamt 18 Kapiteln an, die jeweils mit einer kurzen, erläuEinleitung zum Thema beHier finden wir dann sowohl exzellente Beispiele von weltmeisPartien als auch von eher unbekannten Größen sowie einige Fragmente aus hochkarätigen Endund einmal wird sogar eine - übrigens schlecht geführte - Computerpartie aus dem Jahr 2003 widerlegt. Die Autoren führen in alBescheidenheit nur insgesamt sechs eigene Partien vor und würzen die Zusammenstellung mit sog. Oridie offenbar aus ihrer Feder stammen. Am Schluss folgen die Lösungen der im Buch eingestreuten Übungen sowie eine Bibliografie und ein Index der zitierten Spieler sowie Studienkomponisten.
Die 18 Kapitel des Buchs sollen hier nicht komplett aufgelistet werden. Die Autoren selbst nennen nämlich als die wichtigsten Teile:
·Grundsätzliche Prinzipien und Methoden
·Verwertung eines Vorteils
·Typische Fehler
·Aktivität
·Prophylaxe und das Verhindern von Gegenspiel
·Kampf um die Initiative
·Läuferpaar im Endspiel
·Der richtige Abtausch
·Kunst der Verteidigung
·Faustregeln
(...)
Warum ist dieses Buch für einen Partiespieler sehr empfehlenswert, obgleich eine große Menge anderer hervorragender Bücher zum Endangeboten wird? Seine Besonliegt darin, dass seine Autoaus der hochqualifizierten, prakErfahrung als Partiespieler schöpfen können. Karsten Müller und Wolfgang Pajeken können eine lange Praxis in der deutschen Schachbundesliga vorMüller trägt seit 1997 den Titel eines Großmeisters und hat sich des öfteren als Schachschrifthervorgetan. Er ist ferner seit Januar 2001 Kolumnist im viel geleEndgame Corner der Seite „ChessCafe" im Internet. Pajeken betätigt sich auch als Schachtrainer und Schiedsrichter. Die Aufmachung des zweispaltigen Buchs lässt ebenfalls nichts zu wünübrig. Ungewohnt sind die enBlattränder, die offensichtlich dazu dienen sollen, den großen Umder Seiten des Buchs zu reduStatt einer fortlaufenden Nummerierung der Diagramme hadie Autoren eine solche nach Kapiteln gewählt, die sich gleicher-
maßen im Index am Ende des Buchs wiederfindet. In den Kopfzeilen wird jedie Kapitelbezeichnung genicht jedoch die zugehörige Kapitelnummer. Das erschwert geleeine konkrete Suche, ist aber nicht als grober Mangel zu beDie figurine Notation und die Diagramme sind ausreichend groß und gut lesbar.
(...)
Das ganze Buch ist wie aus einem Guss geschrieben und zeugt von eihervorragend gelungenen Co-Autorenschaft. Die Kommentierung konzentriert sich auf das Wesentliund schweift nicht aus. Vielgilt diese Aussage nicht uneinänkt für das 18. Kapitel, wo
abschließend 20 goldene Regeln für das Endspiel und ferner genau 64 allgemeine Faustregeln aufgestellt werden. Richtig ist natürlich z.B. der dortige Hinweis, dass man nie in Paverfallen sollte, aber wer kann sich schon davon freimachen, wenn vom Gegner überraschend die Quaät angeboten wird und sogleich Böses zu vermuten ist? Wichtig erauch die Querverweise indes Buchs, die nicht nur Zeugnis von einer optimalen Vorbeablegen, sondern auch die vielfältige Verquickung von Themen demonstrieren. Ein prächtiges und umfassendes Endspielbuch, auch wenn der Preis sich für den Normalan der Grenze des geranoch Erträglichen bewegt!
Mit freundlicher Genehmigung
Gerhard Josten, Rochade Europa 6/2009

**********Welche Zutaten benötigt man für ein gelungenes Endspielbuch?
Als erstes einen qualifizierten Schachverlag, der für Qualität und Seriosität steht. Zweitens einen oder mehrere Autoren, die etwas vom Endspiel verstehen und dieses Wissen auch vermitteln können. Drittens eine gelungene Themenauswahl, die den Leser motiviert und nebenbei noch hervorragend unterhält. Treffen diese drei Komponenten zusammen ergibt dies ein Werk wie das vorliegende.
"Schachendspiele in der Praxis", geschrieben von GM Karsten Müller und FM Wolfgang Pajeken, kommt so unverbraucht und selbstbewusst um die Ecke als wenn es das erste seiner Art wäre, dabei hat der internationale Schachbuchmarkt gewiss schon mehr als ein paar Dutzend Endspielbücher hervorgebracht. Was unterscheidet das vorliegende von bereits erschienenen?
Bevor ich auf diese Frage näher eingehe, möchte ich kurz die beiden Autoren vorstellen.
GM Karsten Müller ist einer der renommiertesten Endspielexperten weltweit, er hat zahlreiche Endspielpublikationen (unter anderem Fundamental Chess Endings - Gambit-Verlag 2001, diverse Endspiel-DVD´s - ChessBase) verfasst und so seinen Ruf weiter gefestigt. Müller spielt in der Bundesliga für den Hamburger SK und seine ELO-Zahl beträgt derzeit 2515. FM Wolfgang Pajeken spielt in der Bundesliga und seine aktuelle ELO-Zahl beträgt 2351.
Neben 200 Übungsaufgaben inklusive der Lösungen präsentieren die beiden Autoren ein breit gefächertes Bouquet an mannigfaltigen Endspielthemen, die erst bei genauerem Hinsehen ihre volle Blüte entfachen. Ähnlich eines guten Weines, der während seiner Reifung aus den einzelnen Aromen der verwendeten Trauben eine Gesamtheit bildet, so vereinen sich die verschiedenen Endspielthemen im Buch zu einem harmonischen Ganzen.
Nach einem Vorwort von GM John Nunn und den beiden Autoren beginnt der Streifzug durch die wunderbare Welt der Endspiele, der bei der Königsaktivität seinen Anfang nimmt und in der Feststellung gipfelt, ein Endspiel ist kein Mittelspiel, soll heißen, erst im Endspiel kommt der König zu Ehren und kann selbst relativ ungefährdet ins Geschehen eingreifen. Weitere Themen sind unter anderem Grundprinzipien und Methoden, Schematisches Denken, der Kampf um die Initiative, Prophylaxe und Verhinderung von Gegenspiel, das Läuferpaar, die Kunst der Verteidigung und typische Fehler. Dies ist aber nur ein Bruchteil dessen, was sich im Buch finden lässt, die Autoren haben es auch nicht versäumt, dem Leser zahlreiche Faustregeln für ein erfolgreiches Endspiel zu vermitteln.
Die 18 Kapitel des Buches behandeln verschiedenste Endspielstrategeme die in der Praxis am häufigsten vorkommen und so auch für den Leser von praktischem Wert sind. Müller und Pajeken haben den schwierigen und manchmal auch trockenen Inhalt mancher Endspiele frisch und unterhaltsam aufbereitet, Langeweile kommt nicht auf, ganz im Gegenteil! Viele Beispiele sind sehr gut ausgewählt worden, hochinteressante Stellungen wechseln sich ab mit verblüffenden Lösungen und lehrreichen Manövern. Durch die gelungene Symbiose aus notwendigem Wissen und spannender Unterhaltung haben die beiden Autoren ein für den geneigten Leser äußerst praxisorientiertes und lehrreiches Endspielbuch verfasst.
Manches im Buch ist für den fortgeschrittenen Spieler vielleicht bereits bekannt, anderes wiederum eher weniger, gerade deshalb gibt es bei der Einschätzung, für wen das Buch empfohlen werden kann, keine feste Richtlinie, meiner Meinung nach kann jeder Spieler sehr viel wertvolles Wissen aus diesem Buch extrahieren. Was bedeutet der Vorteil eines Läuferpaares im Endspiel? Wie gewinne ich gewonnene Bauernendspiele? Gibt es auch einen Minoritätsangriff im Endspiel? Warum verlier immer nur ich Endspiele, über die andere nur mitleidig den Kopf schütteln können? Diese und ähnliche Fragen mag sich bestimmt schon so mancher gestellt haben nach einem verpatzten Endspiel, wohl wissend, dass die richtige Behandlung von diversen Endspielen keine Zauberei ist, sondern das Ergebnis von Erfahrung und Training. Man beschäftigt sich verständlicherweise lieber mit Kombinationen oder Eröffnungstheorie, Endspiele werden oft als langweilig und trocken empfunden. Umso erfreulicher, dass sich dieses Buch diesen Umstands durchaus bewusst ist und den Schwerpunkt auf lockere unterhaltsame Vermittlung von Endspielwissen legt.
Fazit:
Lockere, unterhaltsame Endspiel-Lektionen von einem der führenden Experten auf diesem Gebiet erlauben neue Ansichten über Dinge, von denen wir glaubten, sie bereits zu kennen.
Dieses Buch könnte schon bald ein moderner Klassiker werden!
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, www.freechess.info
Mai 2009
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