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Artikelnummer
LXFIAQFCH200005

Quarterly for Chess History, Vol. 2, No. 5

Spring 2000

480 Seiten, gebunden, Caissa 90-Olomouc, 2002

Aus der Reihe »Quarterly for Chess History«

34,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Weitere Informationen
Gewicht 750 g
Hersteller Caissa 90-Olomouc
Breite 11,5 cm
Höhe 15,4 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2002
Autor Vlastimil Fiala
Reihe Quarterly for Chess History
Sprache Englisch
Seiten 480
Einband gebunden
CHESS ARCHIVE
006 H.N. Pillsbury's European Activities in 1902/03 by Vlastimil Fiala
CHESS BIOGRAPHIES
129 Bernhard Horwitz by Vlastimil Fiala
154 Karel Hromadka by Vlastimil Fiala
178 Morris Freed by Neil Brennen
FORGOTTEN CHESS TOURNAMENT
192 The 8th American Chess Congress City 1921 by John S. Hilbert
222 Amsterdam 1923 by T. Gillam
227 Amsterdam 1911 by T. Gillam and J Postma
CLASSICAL CHESS MATCHES
230 Euwe - Bogolyubow 1928-1929 by V. Fiala
GREAT CHESS PLAYERS
273 Morphy, Capablanca, Alekhine, Lasker, etc. by V. Fiala
CORRESPONDENCE CHESS
316 N.T. Whitaker by N. Brennen
CHESS RESEARCH
331 Finland by V. Fiala
Chess History on Internet by V. Fiala etc.
351 CHESS MISCELLANY Nos. 101-125 by V. Fiala
394 CHESS REVIEWS by J.S. Hilbert, K. Whyld
SUPPLEMENT HISTORICAL DATABASE
417 M.I. Chigorin 1850-1881 by Vlastimil Fiala

Auf den Herausgeber Vlastimil Fiala sind Sie im Schach Markt schon öfter gestoßen. Im Rahmen unserer Serie über historische Turniere haben wir sein Turnierbuch Köln 1898 vorgestellt, und unter anderem geht eine mehrbändige Sammlung der Partien Aljechins auf ihn zurück.
Das vorliegende Buch gehört zu einer etwa vierteljährlich erscheinenden Serie. Auf dem Umschlag finden wir 5/2000, auf der ersten Seite dagegen 5/2001. Wir vermuten, dass es sich um den 5. Band handelt, erschienen im März 2002. Fiala ist seiner Liebe zur Geschichte des Schachspiels hier treu geblieben.
In der bunten Mischung aus Lesestoff, Partien (knapp 600, meistens ohne Anmerkungen) und Diagrammen kommen außer ihm auch andere Autoren (N. Brennen, T. Gillam, J. Hubert, J. Postma) zu Wort, der größte Teil aber stammt von ihm selbst. Um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln, geben wir eine kurze Inhaltsangabe, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Die ersten 124 Seiten beschäftigen sich mit den Aktivitäten von H. N. Pillsbury im Jahre 1902. Im Mittelpunkt stehen dabei zwar die großen Turniere in Monte Carlo und Hannover, aber der Leser erfährt weitaus mehr, z.B. über zahlreiche Simultan- und Blindvorstellungen.
Im Abschnitt "Schachbiographien" sind die nächsten 62 Seiten Bernhard Horwitz, Karel Hromadka und Morris Freed gewidmet. Es folgt das Kapitel "Vergessene Schachturniere" mit dem 8. Amerikanischen Schachkongress 1921 (30 Seiten), Amsterdam 1923 (5 Seiten) und Amsterdam 1911 (3 Seiten).
Von allgemeinem Interesse sind auf den anschließenden 43 Seiten die Wettkämpfe um die FIDE - Weltmeisterschaft zwischen Bogoljubow und Euwe.
Die folgenden Seiten bestehen aus vielen kleinen Abschnitten, von einer genauen Aufzählung des Inhalts sehen wir ab und beschränken uns auf eine kleine Auswahl:
Weniger bekannte Partien von Morphy, die Artikel Laskers zum ersten Weltkrieg und eine Sammlung von Partien Tschigorins aus den Jahren 1874 bis 1881.
Ansonsten lässt sich sagen: Wichtiges und Unwichtiges über bedeutende und unbedeutende Begebenheiten und Persönlichkeiten der Schachgeschichte.
Auf ein Fazit müssen wir verzichten, denn bei der Besonderheit des angebotenen Materials dürften die Meinungen weit auseinandergehen und wohl sehr vom persönlichen Geschmack abhängen.

Schach-Markt 4/2002


Als Periodikum für den historisch interessierten Schachspieler versucht sich diese Publikation zu etablieren. Insgesamt ist es die fünfte Ausgabe, mit der geplanten vierteljährlichen Herausgabe klappt es bislang nicht. Man vertraut auf eine eigene „Zeitrechnung" (5. Ausgabe/Jahrgang 2000) - diese Praxis ist mir geläufig aus Tagen, in denen ich beim RAND-SPRINGER mitarbeitete.
Die Publikation des tschechischen Historikers bietet Ausgrabungen aus alten Tages- und Schachzeitungen, Rekonstruktionen historischer Turniere, unveröffentlichte Partien von Größen wie Morphy etc., ergänzend kann man eine Partien-CD erwerben.
Von besonderem Interesse sind einige Abdrucke aus der Vossischen Zeitung, bei der sich Lasker, ergänzend zu seiner Schachkolumne, ab 1914 als Kommentator der Kriegsereignisse „hervortat". Lasker zeigt dabei platten Patriotismus und begrüßt offenkundig den deutschen Angriffskrieg. Das steht im Widerspruch zum geläufigen Bild des vielseitig gebildeten Intellektuellen, der 1933 vor der Nazi - Unkultur flüchten musste.
Auch wenn viele Artikel nur für Leser mit besonderem schachhistorischen Wissensdurst von Interesse sein werden, ist Quarterly for Chess History grundsätzlich eine verdienstvolle Arbeit. Eine größere Akzeptanz seiner Arbeiten im Westen könnte der Herausgeber z. B. durch Verbesserung des Schriftbildes erreichen. Schon ein Laserdrucker und ein geeigneterer Schriftfonts könnten hier Wunder wirken. Viele sonst sehr bemühte Schachpublizisten unterschätzen das Leserbedürfnis nach angemessener Präsentation.

Harald Keilhack, Schach 09/2002


Wer ist Morris Freed? Es ist eines der Verdienste dieser vierteljährlichen Publikation zur Schachgeschichte, dass auch Biografien weniger oder heute kaum mehr bekannter Schachspieler zum Zuge kommen. So stellt Neil Brennen auf 14 Seiten diesen 1871 in Polen geborenen und 1904 mit den Eltern nach Amerika ausgewanderten und dann in Philadelphia beheimateten Schachspieler mit Lebensdaten und Partien vor, soweit es eine schwierige Quellenlage eben zulässt. Freed gewinnt die Vereinsmeisterschaft der „Mercantile Library Chess Association" und wird 1910 auch Meister des Staates Pennsylvania. 1918 und 1920 wiederholt Freed beinahe diesen Erfolg, unterliegt aber jeweils im Stichkampf um Platz eins gegen William Ruth. Später kann er an diese Erfolge nicht mehr ganz anknüpfen, erblindet schließlich und stirbt 1951. In zwei weiteren Kurzbiographien stellt sodann Herausgeber und Hauptautor Vlastimil Fiala mit Bernhard Horwitz (1807-1855) und Karel Hromadka (1887-1956) auf je etwa 25 Seiten zwei weit bekanntere Schachgrößen vor.
Neben diesen drei Biografien machen noch zahlreiche Artikel diesen Band zur Fundgrube zur Schachgeschichte. So berichtet Fiala ausführlich auf 103 Seiten mit 164 Partien über Pillsburys Schachaktivitäten in Europa 1902-1903 oder auf 43 Seiten über zwei Schachwettkämpfe Euwes 1928/29 gegen Colle (5,5:0,5) und gegen Bogoljubow (4,5:5,5). In beiden Artikeln sind die Partien wie meist teils kommentiert, teils unkommentiert, je nachdem, ob es Kommentare in zeitgenössischen Publikationen gab und welcher Art diese waren. Denn QCH (Quaterly for Chess History) ist ja eine schachhistorische Zeitschrift und damit in erster Linie der Erhaltung bzw. Präsentation originaler alter Quellen, sowie der Entdeckung bislang noch unbekannter Quellen verpflichtet. Nebenbei, ausführliche Kommentare zu allen Partien des Wettkampfes Bogoljubow - Euwe lassen sich auch in meinem Artikel in Caissas Lieblinge Nr. 20, Mai 1991, finden.
Mit einem 62-seitigen Anhang mit kurzer Biografie und 135 meist unkommentierten Partien über den jungen Tschigorin (1850-1881) sind nun auch alle größeren Artikel genannt. Daneben gibt es viele kürzere Berichte, etwa über unbekanntere Partien von Morphy (50), Artikel von Hubert, Postma und Gillam über die Turniere Atlantic City 1921, Amsterdam 1911 und 1923 oder von Brennen über den Fernschachspieler Norman Tweed Whitaker. Dazu kommen im Abschnitt „Chess Miscellany" zahlreiche Kurznotizen über diverse Schachspieler wie Napier, Rosenthal, Alexandre, Marshall oder bislang unbekannte Partien oder Turniertabellen. Und Schachsuche im Internet nach Daten und Partiendatenbanken darf freilich auch nicht fehlen. Die z.B. dort angeführte Adresse www.phileo.demon.co.uk ist recht lohnenswert, dank verschiedener Daten und dank der Partiensammlungen, etwa zu den „Uncrowned Kings" Rubinstein, Keres, Kortschnoi und Larsen oder zu den „Hypermodernen" wie Reti, Breyer, Grünfeld, Tartakower oder zu den britischen Meistern wie Staunton, Atkins, Yates, Sultan Khan, Sir Thomas und Fazekas.
Insgesamt, wie gesagt, eine Fundgrube an schachhistorischen Daten über Personen, Orte, Ereignisse, Partien und Turniere, jeweils samt Quellenangaben und zudem auch ein Organ zum Austausch von Nachfragen und Quellenfunden. Lediglich Fotos sind leider nur sehr rar zu finden. Nicht irre machen lassen darf man sich übrigens von dem Druckfehler 5/2000 statt 5/2001 auf der Titelseite. Gemeint ist wohl der insgesamt fünfte erscheine Band, der zur Jahressubskription 2001 gehört, aber im Jahr 2002 erschien. Zu beziehen ist dieser reichhaltige Band direkt von der Chess Agency Caissa-90, Postbox 101, 77211 Olomouc, Tschechische Republik, oder etwa auch von der Firma Schach Niggemann, Industriestr. 10, 46359 Heiden, 02867-8088, die dankenswerter Weise diesen Band zur Rezension zur Verfügung stellte.

Helmut Riedl aus: Rochade Europa 02/2003, S. 84.

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Gut Ding will Weile haben
Von Johannes Fischer
Redaktionsschluss ist ein schreckliches Wort. Wer je auch nur entfernt mit dem Machen von Zeitung, Zeitschrift oder Buch zu tun hatte, weiß das. Und vermutlich niemand besser als Vlastimil Fiala, der Herausgeber des Quarterly for Chess History. Denn nachdem im Juni 2001 die insgesamt vierte Ausgabe des Quarterly erschien, und damit der Jahrgang 1999 der eigentlich vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift komplett gemacht wurde, gab es jetzt im Sommer 2002 die fünfte Nummer. Sie trägt das leicht verwirrende, aber tapfere Datum "Spring 5/2000". Der Grund für diese Verzögerung liegt in der Leidenschaft, mit der Vlastimil Fiala sich der Erforschung und Aufbereitung der Schachgeschichte widmet. Nicht nur mit dem Moravian Publishing House, das er ins Leben gerufen hat und betreibt, sondern auch mit dem Quarterly und zahllosen anderen Publikationen. Während der Verlag es sich vor allem zur Aufgabe gesetzt hat, Reprints alter, schwer zugänglicher Schachbücher und Schachzeitschriften zu veröffentlichen - so sind z.B. das Capablanca Magazine und Lasker's Chess Magazine bei Moravian erschienen, genau wie die vorher nur auf Russisch vorliegende, dreibändige Sammlung der Partien von Botwinnik - so widmet sich das Quarterly der Veröffentlichung neuer Erkenntnisse und Forschungsergebnisse der Schachgeschichte. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem 19. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Eine kurze Überlegung genügt, um zu sehen, wie gewaltig der Aufwand ist, den Fiala betreibt: der vorliegende Band umfasst nicht ganz 500 Seiten (480 um genau zu sein), und die meisten der Artikel sind von Fiala selbst verfasst. Mit anderen Worten: jede Ausgabe der "Zeitschrift" ist eigentlich ein voluminöses Buch. Und würde der Zeitplan eingehalten, müsste Fiala alle drei Monate ein solches Buch von beinahe 500 Seiten schreiben, redigieren, drucken und vertreiben. Nicht gerechnet die Forschungsarbeit, die er leistet. Wie er in einer anschaulichen Artikelserie "Field Studies of the Chess Columns" beschreibt, besucht Fiala in ausgedehnten Reisen regelmäßig Bibliotheken in ganz Europa, um nach unbekanntem Schachmaterial zu forschen und einer interessierten Leserschaft zu unterbreiten.
Unterteilt ist das Quarterly in verschiedene Rubriken (Chess Archives, Chess Biographies, Forgotten Chess Tournaments, Classical Chess Matches, Great Chess Players, Correspondence Chess, Chess Research, Chess Miscellany, Chess Reviews plus einem Supplement, das sich Tschigorin widmet), die jeweils aus einem oder mehreren Artikel bestehen. Natürlich ist bei einem solchem Umfang nicht alles gleichermaßen interessant und nur der wirklich hartgesottene Pillsbury-Fan wird alle der hier veröffentlichten Blindsimultanpartien nachspielen, aber dennoch bietet die 5. Ausgabe des Quarterly jede Menge interessanter Artikel und reichlich Gelegenheit zum Stöbern. Ein Highlight ist z.B. der über hundert Seiten lange Aufsatz über Pillsburys Reise nach Europa in den Jahren 1902-03; oder Laskers Kommentare zum Verlauf des 1. Weltkrieg, die er in seiner wöchentlichen Kolumne in der Vossischen Zeitung vom 23. August 1914 bis zum 11. Oktober 1914 schrieb, bis er danach wieder auf das weniger verminte Gelände des reinen Schachs zurückkehrte.
Wunderbar und voll kurioser Details ist auch die Rubrik Chess Miscellany, die u.a. kurze Beiträge über Themen wie "Chess Poetry", "Chess in India" und "Chess and Crime" enthält. "Chess Poetry" z.B. führt eine an sich recht unbedeutende Partie auf, die aber von niemand anderem als Shakespeare kommentiert ist - bzw. von jemandem, der ihn zitiert.
Nicht zu vergessen die ausführlichen Biografien weniger bekannter Schachspieler wie Bernhard Horwitz, einem 1807 in Strelitz in Mecklenburg geborenem Deutschen, der später nach London ging, um als einer der ersten Schachprofis überhaupt dort sein Glück zu suchen; oder Karel Hromadka, einem der besten tschechischen Spieler, der in zwei Weltkriegen gekämpft hatte und schließlich ein Opfer der politischen Wirren seiner Zeit wurde; oder Morris Freed, einem aus Polen stammenden, 1904 in die USA immigrierten Hobbyschachspieler, dessen Leben einen guten Eindruck vom amerikanischen Schach in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermittelt.
All das macht das Quarterly of Chess History zu einem Vergnügen für alle, die an Schach und Schachgeschichte interessiert sind. Und lässt hoffentlich Nachsicht üben, wenn der Redaktionsschluss wieder einmal nicht eingehalten werden konnte.
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