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LXPOLPHI

Philidor

Eine einzigartige Verbindung von Schach u. Musik

189 Seiten, gebunden, Exzelsior, 2. Auflage 2009, Erstauflage 2001

18,00 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Francois-André Danican Philidor (1726-95): Dieser Name hat heute nur noch für einen kleinen Kreis von Schachliebhabern einen geheimnisvollen Klang. Mit seinem Leitsatz Die Bauern sind die Seele des Spiels und der nach Philidor benannten Verteidigung erschöpft sich oftmals das wissen über den stärksten Schachspieler des 18. Jahrhunderts, der mit seinen Blindsimultan-Vorstellungen für Aufsehen sorgte. Als Wunderkind in den Pariser Schachcafés, Autor eines viel beachteten Schachbuches und erster Berufsschachspieler eines Clubs schrieb Philidor Schachgeschichte. Gleichzeitig war er einer der bedeutendsten französischen Opernkomponisten. Mit der Umsetzung der musikästethischen Ideen Diderots und Rousseaus in seinen mehr als 20 Opern hat Philidor die Herausbildung der neuen Gattung Opéra comique entscheidend geprägt. Der einzigartigen Verbindung von Schach und Musik im Leben und Werk Philidors nachzuspüren, ist Anliegen dieses Buches.
Weitere Informationen
EAN 9783935800020
Gewicht 250 g
Hersteller Exzelsior
Breite 12,5 cm
Höhe 19,2 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2009
Autor Susanna Poldauf
Sprache Deutsch
Auflage 2
ISBN-10 3935800029
ISBN-13 9783935800020
Jahr der Erstauflage 2001
Seiten 189
Einband gebunden
009 Vorwort

011 I. Musik und Schach - Das Wunderkind
011 Die Philidor-Dynastie
013 Frühe Doppelbegabung
014 Im Schachfieber

016 II. Denken und Spiel - Intellektuelles Leben in Paris
016 Das Cafe de la Regence
021 Der Salon der Madame de la Popeliniere
022 Bekanntschaft mit Rousseau

026 III. Auf Reisen - Leben als Schachbohemien
026 Amsterdam: Schach als Broterwerb
028 London: Schachclub Slaugther's
029 Aachen: Entstehung eines Bestsellers

032 IV. ,,L'Analyze des Echecs" - Eine Theorie des Schachspiels
032 Die Seele des Spiels
036 Modernes Positionsspiel
037 Schach als Wissenschaft

043 V. Sieg des neuen Systems - Die Niederlage der Opposition
043 Die Kritiker
045 Die Anhänger

048 VI. Intermezzi an deutschen Höfen - Tournee durch Deutschland
048 Gast am preußischen Hof in Berlin und Potsdam
057 Hofschachspieler in Arolsen

060 VII. Rückbesinnung auf das Komponieren - Heimkehr nach Paris
060 Das Gerücht
062 Wiedereinzug ins Cafe de la Regence
063 Leben als freier Künstler

067 VIII. Blick ins Privatleben -Der Familienmensch
067 Heirat mit Elisabeth
071 Familie Philidor

073 IX. Bretter, die die Welt bedeuten - Zwischen Schachbrett und Opernbühne
073 Der Opernkomponist
080 Aufklärung durch Musik
084 Diderot als Geburtshelfer von „Ernelinde"

088 X. Vom Amateur zum Profi - Der Vertrag mit dem Londoner Schachclub
088 Schach als Beruf
090 Besuch bei Burney
092 Freundschaft mit Graf Brühl

095 XI. Der Perfektionist - Das Schachbrett im Kopf
095 Blindsimultan-Vorstellungen
101 Das Unternehmen Blindspiel
103 Diderots Brief

106 XII. Deus ex machina - Der Traum von einer denkenden Maschine
106 Kempelens Schachautomat
112 Der mechanische Virtuose
116 Die „Spieluhr" Mozart

120 XIII. Neue musikalische Herausforderungen - Abschied von der Oper
120 Das weltliche Oratorium
124 Die Ode für Georg III.

127 XIV. Im Londoner Exil - Briefe in die Heimat
127 Ausbruch der Französischen Revolution
133 Die letzte Partie

137 XV. Schach und Musik - Varianten und Variationen
137 Zwischen Verehrung und Vergessen
140 Zwei Künste im Vergleich
144 Der Schach-Komponist

148 Anhang
148 Zeittafel
150 Schachpartien (Auswahl)
169 Werkverzeichnis
173 Literaturverzeichnis
180 Abbildungsverzeichnis
182 Personenregister
189 Über die Autorin
Rezensionen der ersten Auflage:

An gleicher Stelle ist uns der Berliner Excelsior Verlag bereits in der Ausgabe 5/2001 begegnet, als wir Ihnen die autobiographisch angehauchte Erzählung "Wie Wanja Meister wurde" von Emanuel Lasker vorgestellt haben.
Auch in der neusten Veröffentlichung dieses Verlags geht es wieder um eine herausragende Persönlichkeit der Schachgeschichte.
Francois-Andre Danican Philidor ist der Schachwelt als bester Schachspieler des 18. Jahrhunderts, durch seinen Leitsatz "Die Bauern sind die Seele des Spiels" und natürlich durch die nach ihm benannte Verteidigung 1. e4 e5 2. Sf3 d6 bekannt.
Damit ist das Wissen über diesen Vorkämpfer des Schachs aber normalerweise schon erschöpft.
Dank der schönen Biographie "Philidor" von Susanna Poldauf kann man sich nun näher mit dieser interessanten Persönlichkeit beschäftigen, die nicht nur als Wunderkind und später durch ihre Blindsimultan-Vorstellungen für Aufsehen sorgte, sondern auch Autor eines Schachbuches, Berufsschachspieler und last but not least einer der bedeutendsten französischen Opernkomponisten seiner Zeit war.
Diese Verbindung zwischen Schach und Musik zieht sich wie ein roter Faden durch Philidors Biographie, die zudem mit einigen Abbildungen und einem ausführlichen Anhang ausgestattet ist.
Darin findet man unter anderem eine Zeittafel, einige Partien Philidors, ein Verzeichnis seiner musikalischen Werke, ein Literaturverzeichnis und ein Personenregister.
Abgerundet wird dieses sehr lesenswerte Werk durch seinen schönen Festeinband und seinen guten Druck. Das Buch hat 192 Seiten und kostet 17,84 EUR.

Schachmarkt 01/2002


Der aus Paris stammende Francois-Andre Danican Philidor (1726-1795) gilt unbestritten als der weitbeste Schachspieler des 18. Jahrhunderts. Der dänische GM Bent Larsen schrieb über ihn: „Philidor ist der größte Schachspieler aller Zeiten. Er war mit seiner Schachauffassung seiner Zeit 70 Jahre voraus. Später hat niemand einen Vorsprung von mehr als 15 Jahren gehabt." (Zitat im Vorwort S. 10). Die Musik- und Theaterwissenschaftlerin Susanna Poldauf-Klünder, Wahl-Berlinerin aus Stralsund, hat die Biografie des genialen Franzosen zum Thema ihrer Magisterarbeit gemacht, weil sie von seiner außergewöhnlichen Doppelbegabung für Schach und Musik fasziniert war.
Philidor kam aus einer Musikerfamilie, und schon im zarten Alter von zwölf Jahren wurden seine Talente auf beiden Gebieten sichtbar. Die Autorin führt den Leser in das legendäre Schach-Café de la Regence und in die Pariser Salons, wo sich ein wichtiger Teil des damaligen intellektuellen Lebens abspielte und die Ideen der Aufklärung geboren wurden, so war Philidor u.a. mit Diderot und Rousseau gut bekannt. Seine schachlichen Wanderjahre führten ihn nach Amsterdam, London und Aachen, wo er sein berühmtes Lehrbuch „L'Analyze des Echecs" 1749 fertig stellte. Dieses Werk betrachtet - ganz im Sinne der Aufklärung - das Schach erstmals als wissenschaftlichen Gegenstand, enthält die Grundlagen des Positionsspiels („die Bauern sind die Seele des Schachspiels" - allein dieses Zitat hat Philidor unsterblich gemacht) und ausgewählte Lehr-Endspiele (z. B. den Nachweis des weißen Gewinns in der Stellung Kd6, Tf1, Ld5 - Kd8, Te7 mit Weiß am Zuge, im Anhang auf S. 159 erwähnt). Der Schachbuch-KIassiker erlebte später eine sehr weite Verbreitung mit nicht weniger als 102 (!!) Auflagen in mehreren Sprachen, u. a. Deutsch, Englisch, Holländisch und Dänisch. 1775 schloss Philidor mit dem Londoner Schachklub Parsloe's einen Vertrag, der ihn verpflichtete, (quasi als einer der ersten Profis) mehrere Monate im Jahr in diesem Verein zu spielen. Aufsehen erregten dabei vor allem seine regelmäßigen Blindsimultanvorstellungen, wobei er (teils unter Vorgabe eines Bauern) zwei Partien ohne Ansicht des Brettes und eine sehend gegen starke Gegnerschaft zu absolvieren pflegte. Wegen dieser für damalige Verhältnisse unerhörten Gedächtnisleistung war er in England hauptsächlich als Schachmeister bekannt. In seiner französischen Heimat dagegen dominierte seine musikalische Begabung: Er komponierte insgesamt 23 Bühnenwerke, 18 Vokalstücke und acht Instrumentalwerke und Bearbeitungen, und gilt als einer der Mitbegründer der französischen Opera comique. Während seine Werke zu Lebzeiten mit oft großem Erfolg aufgeführt wurden, sind heule viele Partituren verschollen (Werkverzeichnis im Anhang S. 169 ff).
Mit dem Ausbruch der Französischen Revolution 1789 gestaltete sich sein Leben zunehmend unsicherer, stand er doch zeitlebens dem Adel näher als dem Bürgertum. Seine turnusgemäße Reise nach London 1792 sollte die letzte werden, da er in Frankreich als Emigrant geführt wurde. Als solcher durfte er nicht mehr zu seiner geliebten Familie nach Paris zurückkehren und starb 1795 in London. Mit einer hochinteressanten vergleichenden Betrachtung der beiden Künste Schach und Musik, mit einer Zeittafel und mit einigen ausgewählten Partien des Meisters sowie Beispielen aus seinem berühmten Lehrbuch (elf vollständige Partien und sechs Fragmente) schließt die Verfasserin ihr sorgfältig recherchiertes und formuliertes sowie mit zahlreichen zeitgenössischen schwarz-weißen Abbildungen bereichertes Werk ab, dessen Lektüre jedem schachhistorisch Interessierten wärmstens empfohlen werden kann. Ein Beispiel für Philidors Fertigkeiten im Blindspiel aus seiner Simultanvorstellung am 10.5.1788 in London:
Ltycester - Philidor (ohne Bauer f7):
1. e4 c5 2.Dh5+ g6 3. D:c5 Sc6 4. c3 e5 5. De3 Sf6 6. h3 d5 7. e:d5 S:d5 8. De2 Sf4 9. Df3 Lh6 10. Lb5 0-0 11. De4 Lf5 12. Dc4+ Kh8 13. Df1 Ld3 14. L:d3 S:d3+ 15. Ke2 T:f2+ 16. D:f2 S:f2 17. K:f2 Dd3 18. Se2 Tf8+ 19. Ke1 e4 20. Tf1 T:f1+ 21. K:f1 Dc2 22. Ke1 Se5 23. Sa3 Sd3+ 24. Kf1 Dd1 matt! (S.165). Erratum: Die Partie gegen den Grafen Brühl (S. 160f) wurde natürlich nicht am 7.5.1983 gespielt, sondern am 7.5.1783.

Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 12/01
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