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LXNICKAL04G
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Schachkalender 2004 kartoniert (mit Kunststoffumsc

320 Seiten, kartoniert, Edition Marco, 21. Auflage 2004

10,90 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
Kalendereinträge enthalten biographische Daten in äußerst komprimierter Form. Sicherlich hat sich der eine oder andere Leser schon einmal gefragt, wie manche Angaben zu verstehen sind. Was ist zum Beispiel mit einem Eintrag wie „russisch-französischer GM" gemeint? Wenn Sie die Biographie des Spielers in groben Zügen bereits kennen - nehmen wir einmal an, die Rede ist von Aljechin -, werden Sie die Nationalitäten sofort richtig zuordnen: geboren und aufgewachsen in Rußland, später nach Frankreich emigriert. Sofern es um historische Personen geht, beschreibt die Reihenfolge der Nationalitätenangaben also, von wo nach wo jemand gezogen ist.
Bei den heute lebenden und speziell bei den aktiven Spielern weist die Angabe der zweiten Nationalität vor allem darauf hin, für welche Föderation dieser zur Zeit gemeldet ist. Das liest sich manchmal etwas komisch, wenn es zum Beispiel heißt: Alexej Schirow, lettisch-spanischer GM, oder, unser jüngstes Beispiel, Levon Aronjan, armenisch-deutscher GM. Man kann wohl von einem auf den anderen Tag einen Schachverband wechseln, aber man wird natürlich nicht über Nacht „Spanier" oder „Deutscher". Aronjan, die neue Nummer eins der deutschen Elo-Rangliste, ist vor zwei Jahren mit seinen Eltern in die Nähe von Magdeburg übergesiedelt. Er hat sein Interesse bekundet, in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen, aber bis es dazu kommt, wird es noch einige Zeit dauern, wenigstens solange, bis über seinen Antrag auf die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden ist.
Soweit ein paar nützliche Hinweise, wie die Kalendereinträge zu lesen sind. Apropos Elo-Zahlen. Wir haben den Kult um die Ratings etwas zurückgeschraubt, indem wir im Kalendarium nur noch dann die Elo-Zahlen angeben, wenn es etwas Besonderes zu berichten gibt. Daß ein Großmeister eine Elo-Zahl zwischen 2400 und 2550 hat, bedarf kaum einer besonderen Erwähnung. Erst wenn er die 2600er Grenze erreicht, hebt sich dies deutlich vom Durchschnitt ab. Ähnliches gilt für Internationale Meister. Elo-Zahlen unter 2500 gehören für sie im großen und ganzen zum grauen Alltag. Warum also stereotyp zum Namen eine Elo-Zahl erwähnen? Schießlich gibt es viele ältere oder wenig aktive Spieler mit relativ niedrigen Ratings, obwohl diese Spieler vielleicht irgendwann einmal bedeutende Erfolge gehabt haben. Auch diese Zahlen müssen nicht immer genannt werden, wenn sie denn nur darauf hinweisen, daß ihr Inhaber seine besten Jahre anscheinend schon lange hinter sich hat.

Übrigens stammen die Elo-Zahlen in dieser Ausgabe in der Regel vom 1.10.2003, nur im Bundesliga-Teil haben wir die Zahlen übernommen, die bei Meldung der Mannschaften zugrunde lagen. Diese Ratings stammen vom 1.7.2003 und waren in einigen, wenn nicht gar in vielen Fällen maßgebend für die Festlegung der Brettfolge. Ich hoffe, daß Ihnen die Beiträge in dieser leider sehr verspätet erscheinenden Ausgabe gut gefallen. Das Inhaltsverzeichnis bietet wiederum eine reiche Themenvielfalt und dürfte für sich selbst sprechen. Ursprünglich hatte ich geplant, Bernd Gräfraths lesenswertem Beitrag „Mein Abschied vom Fernschach" einen eigenen Pro-Fernschach-Artikel zur Seite zu stellen, aber am Ende fehlten dafür Raum und Zeit. Manche Leser wissen vielleicht aus der Schachpresse und besonders aus der CSS (Computerschach & Spiele), daß ich zu der zentralen Frage der Computernutzung im Fernschach eine positive Einstellung habe (wenn die Computer nun schon einmal da sind). Meiner Ansicht nach sollte man den wissenschaftlichen Aspekt des Fernschachs zukünftig stärker betonen und das Werkzeug Computer in diesem Zusammenhang positiv nutzen. Das ist natürlich nicht jedermanns Sache und ich habe deshalb volles Verständnis dafür, daß manchem der Spaß am Fernschach durch die Computer vergangen ist. - Wenn Sie sich dafür interessieren, wie die Auseinandersetzung zwischen PC-Schachprogrammen und einem Fernschachspieler konkret aussieht, dann sollten Sie einen Blick auf den Fernschachserver Chessfriend.com (http://www.chessfriend.com) werfen, wo ich zur Zeit (seit Oktober 2003) ein Fernschach-Match über sechs Partien gegen verschiedene Spitzenprogramme spiele und dieses fortlaufend, mit einer leichten Zeitverzögerung, kommentiere. Zu einem anderen Thema. Bei dem Beitrag „Schachboxen" (Seite 144) fiel mir wieder einmal auf, daß wir Schachspieler eine ganz eigene, überaus reichhaltige Sprache pflegen. Von Zeit zu Zeit kommt sogar ein neues Wort hinzu. Sollte man da nicht einmal überlegen, das „Schachwort des Jahres" küren? Für 2003 hätte ich, ohne mit der Wimper zu zucken, „Schachboxen" vorgeschlagen, aber sicherlich gibt es noch andere Schachbegriffe, die einen starken Zeitbezug haben. Wie war's mit „elekronischem Schachdoping" oder „Fischerschach"? Wenn Sie Spaß daran haben, mailen oder schreiben Sie mir einfach mal Ihre Kandidaten, am besten mit einer kurzen Begründung dazu. Ich werde dann gern im nächsten Kalender, der diesmal wirklich früher erscheinen soll, darüber berichten. Und vielleicht wird ja auch ein bißchen mehr aus der Idee.
Machen Sie's gut in 2004!

Arno Nickel
Weitere Informationen
EAN 3924833
Gewicht 200 g
Hersteller Edition Marco
Breite 10 cm
Höhe 14,7 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2004
Autor Arno Nickel
Sprache Deutsch
Auflage 21
ISBN-10 3924833
Seiten 320
Einband kartoniert
007 Vorwort des Herausgebers
024 David Bronstein, der Zaubermeister (A. Nickel)
030 Kleine Erinnerung an Ken Whyld (M. Ehn / E. Strouhal)
041 Die internationale Premiere (V. Kortsohnoi - Vorabdruck aus der Autobiographie)
048 Halbe Sachen sind nicht sein Stil (S. Löffler über Tunc Hamarat)
060 „Die verrückten Ideen zuerst" (Zitate von Tony Miles)
063 Was ist eigentlich Fischerschach? (S. Löffler)
088 Schwarzer König zwischen Kamm und Schere (J. Nickel)
104 Wer bin ich? (Kalenderrätsel)
110 Die Schacholympiade vor der Haustür (S. Löffler über Francisco Vallejo)
126 Der letzte Fehler verliert (L. van Wely)
144 Schachboxen - ein Happening der besonderen Art (A. Nickel)
158 Mein Abschied vom Fernschach (B. Gräfrath)
162 Retroprobleme: Von Loyd zu Smullyan... und zurück (B. Gräfrath)
172 Milan Vidmars Reise nach New York 1927 (A. Nickel)
191 Lösungen und Materialien
200 Elo-Weltrangliste, Top 100
204 Elo-Wellrangliste der Frauen, Top 80
208 Deutsche Bestenliste bis Elo 2400
213 Bestenliste der deutschen Frauen bis Elo 2150
216 Fernschach-Weltrangliste bis Elo 2580
221 Deutsche Fernschachspieler, Top 180
223 Deutscher Fernschachbund (BdF), Anschriften
224 1. Bundesliga 2003/04, Spielplan
229 1. Bundesliga 2003/04, Tabelle
230 1. Bundesliga 2003/04, Mannschaftsaufstellungen
238 2. Bundesliga Nord 2003/04, Tabelle, Spielplan
240 2. Bundesliga Nord 2003/04, Mannschaftsaufstellungen
245 2. Bundesliga Süd 2003/04, Tabelle, Spielplan
247 2. Bundesliga Süd 2003/04, Mannschaftsaufstellungen
252 2. Bundesliga Ost 2003/04, Tabelle, Spielplan
254 2. Bundesliga Ost 2003/04, Mannschaftsaufstellungen
259 2. Bundesliga West 2003/04, Tabelle, Spielplan
261 2. Bundesliga West 2003/04, Mannschaftsaufstellungen
266 1. Frauen-Bundesliga 2003/04, Tabelle, Spielplan
268 1. Frauen-Bundesliga 2003/04, Mannschaftsaufstellungen
273 Präsidium des Deutschen Schachbundes, Anschriften
274 Landes- u. Mitgliedsverbände des Dt. Schachbundes, Anschriften
280 Abkürzungen der FIDE-Mitgliedsverbände
281 FIDE-Mitgliedsverbände nach Zonen
283 Zeichenerklärungen
284 Paarungstabellen
286 Österreichische Bundesliga 2003/04, Spielplan
288 Österreichische Bundesliga 2003/04, Mannschaftsaufstellungen
293 Internationaler Turnierkalender
297 Wettkampfbuch „Meine Turniere"
298 Verlagsverzeichnis der Edition Marco
300 Wettkampfbuch „Meine Gegner"
301 Notizen, Telefon-/Adressenverzeichnis
317 Schulferien 2004
318 Jahreskalender 2005
Der Schachkalender 2004 ist doch noch da
Mit Kalendern ist es wie mit den Zügen bei der Deutschen Bahn - beides möchte man eigentlich pünktlich bekommen. Der vom Berliner Arno Nickel herausgegebene Schachkalender ist vielen Schachliebhabern nun schon im 21. Jahr ans Herz gewachsen, aber selten wurden sie so lange auf die Folter gespannt. Mitte Januar lieferte die Druckerei das diesmal türkisfarbene, handliche Jackentaschenformat aus. Zwei Dimensionen machen den Schachkalender unverwechselbar: Einerseits der Informationsteil, andererseits die kleinen Lesevergnügen zu aktuellen Trends und erinnerungswürdigen Schachcpisoden.
Für den sich in der Schachszene tummelnden Schachfreund sind Spielpläne und Aufstellungen der ersten und zweiten deutschen Ligen und der ersten österreichischen Liga wegen des schnellen Überblicks von Wert, Funktionärs- und sonstige Adressen braucht man bisweilen, ein internationaler Turnierkalender bringt vielleicht Anregung, mal wo auswärts anzutreten, die Tabelle für die eigene Wettkampfchronik kann während des Turnierjahres Einsichten bringen. Hier gibt es also die bewährte Grundversorgung mit Schachfakten und zudem Platz für Anschriften und Notizen.
Doch der Paradeteil besteht aus den über die 320 Seiten verteilten Geschichten rund um die 8x8-Felder. Neben biographischen Skizzen (über „Zaubermeister" David Bronstein, die internationale Premiere von Viktor Kortschnois Vorabdruck der für Frühjahr angekündigten Biographie, Loek van Welys Schachweisheit a la „Der letzte Fehler verliert" und zu Francisco Vallejos Umfeld am Ort der Schacholympiade 2004 in Menorca) ragen unter den anderen Beiträgen besonders zwei Reflektionen heraus. Bernd Gräfrath, Philosophie-Professor an der Uni Essen, beschreibt seinen melancholischen Abschied vom Fernschach 1998 bis 2002. Das Bekenntnis, nicht mit dem elektronischen Freund im Strom des außengesteuerten Erkenntnisgewinns schwimmen zu wollen, wird sicher vielen Korrespondenzspielern aus der Seele sprechen. Bedenklich verschrobene Ansichten grub Arno Nickel in einem nahezu vergessenen Buch von Milan Vidmar aus. Seine „Goldenen Schachzeiten", geschrieben im hohen Lebensalter 1960 mit 75 Jahren, kennen viele, aber seine über 400 Seiten starke Publikation „Das Ende des Goldzeitalters - Die Menschheit im Umbruch" (2. Auflage 1941) wird nur Fachleuten etwas sagen. Neben Anekdoten über die Schachzeiten vor dem Zweiten Weltkrieg resümiert das Werk, wie kritisch kommentiert wird, vor allem durch „schwammiges Vokabular" gesellschaftliche und machtpolitische Entwicklungen mit fragwürdiger Gesinnung in einer frappierenden Grauzone zu nationalsozialistischem Gedankengut. Ein zwiespältiges Zeugnis einer Schachgröße auf der Suche nach neuer Werteorientierung unter Einbeziehung einer menschenverachtenden Ideologie. Trotz dieser dunkeln Seiten eine wahre Entdeckung für Schachhistoriker!
Dem Schachkalender gelingt auch diesmal der Spagat zwischen Heiterem und Nachdenklichem. Schachspieler lieben für gewöhnlich beide Gefühlslagen bis in die Extreme und Ende 2004 in der nächsten Lieferung vielleicht sogar zur Abwechslung mal termingerecht!

Schachmagazin 02/2004


Spät kommt er, doch er kommt - der allseits beliebte Schach-Kalender, den viele Schachfreunde auch im 21. Jahr2004 nicht missen möchten, ist im gewohnten Jackentaschenformat und diesmal mit zartblauem Umschlag doch noch erschienen, informativ und unterhaltsam wie eh und je, zusamwie immer vom Berliner Schachverleger Arno Nickel und seiMitarbeiter Stefan Löffler. Das mit vielen Abbildungen angereiKalendarium (S. 7-171) beinwie gewohnt die Geburts- und ggf. Sterbe-Daten sowie Stichwort-Anvon mehr oder weniger bekannSchach-Koryphäen (im Schnitt zwei pro Tag), kurze Anekdoten, Stelaus der Turnierpraxis und aus dem Kunstschach in Form von Aufgaben (insgesamt 32 Partien, vier Studien und fünf Retroprobleme mit den Lösungen auf S. 191-199), dazu kleine Essays über GM David Bronstein, den Schach-Historiker Ken Whyld, über den kommenden FernTunc Hamarat, den verstorbenen GM Tony Miles, über GM Francisco Vallejo (vor dessen Haustür auf der spanischen Insel Menorca die diesjährige Schacholympiade stattfinden soll), zudem einen Vorabaus der kommenden Kortschnoi-Biographie, einige Partien des hollänGM Loek van Wely, einen Beüber die neueste Sportart Schach(erster offizieller Weltmeister ist der Wahlberliner lepe „the Joker" Rubingh), sowie einen etwas elegisch geärbten Aufsatz des Essener PhilosoBernd Gräfrath über seinen Abschied vom Fernschach - er möchte das computerunterstützte Spienicht länger mitmachen. Eine Studie des Herausgebers Arno Nickel (S. 172-190) befasst sich mit Milan Vidmars Reise nach New York 1927 und mit Fundstücken aus dessen fast vergessenem Buch „Das Ende des Goldzeitalters" von 1941. Der sloweProfessor der Elektrotechnik und ausgewiesene Kapazität auf dem Gebiet des Transformatorenwesens konnte zwischen 1910 und 1930 als Spieler der absoluten Weltklasse gelNeben manchen Histörchen vom großen New Yorker Turnier 1927 gibt er im Zusammenhang mit seinen Gezur wirtschaftlichen Entwickeinige Sätze von sich, welche durchaus Sympathien mit der Nazi-Ideologie erkennen lassen. Kein Wundass Vidmar von seinem Buch nach Kriegsende nichts mehr wissen wollte und auch in seinem bekannten Werk „Goldene Schachzeiten" von 1960 die Zeit des Zweiten Weltkrieges fast vollkommen ausblendet. Ein nachstimmender Artikel und sieine lohnende Aufgabe für Schach-Historiker, sich mit dem „Ende des Goldzeitalters" näher zu beschäftigen!
Der zweite Teil des Kalenders (S. 200-320) führt die Elo-Ranglisten vom 1.10.2003 an (Weltranglisten, Deutschund Fernschach), listet die Anverschiedener Schachverbänauf, gibt die Spieltermine und Mannschaftsaufstellungen der Ersten (mit bereits eingetragenen Einzelerbis zur 7. Runde!) und Zweiten Bundesliga, der Frauen-Bunund der Österreichischen Bun2003/2004 an, präsentiert einen Internationalen Turnier-Kalender von Januar bis Mai 2004, stellt alle FIDE-Mitgliedsverbände und die Zonen-Einvor, und bietet zudem noch Anu.a. über Zeichenerklärungen, Paarungstabellen und die deutschen Schulferientermine 2004. Der Schachkalender wartet summa summarum auch diesmal in gelungekaleidoskopartiger Mischung mit Informativem, Anekdotischem und Beauf.
Die nächste Ausgabe des Periodikums im 22. Jahrgang 2005 soll zum gleiPreis wie die aktuelle Auflage im Oktober 2004 herauskommen („hope-fully", wie man anglizistisch wohl zu sagen pflegt...).

Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 03/2004