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LXNUNSIS
Autor

Solving in Style

238 Seiten, kartoniert, Gambit, 2. Auflage 2002, Erstauflage 1985

15,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
This edition is an unaltered reproduction of the work originally published by George Allen and Unwin in 1985.

John Nunn, grandmaster and top-class solver, explains the methods by which chess problems and studies are solved. The logical and creative methods advocated, while targeted at the solving of composed positions, may also help players find startling tactical solutions in their games. Solving in Style also constitutes an entertaining and insightful introduction to the world of problems and studies. There are chapters on series problems and other unorthodox stipulations, and also a discussion of specific themes such as the Novotny interference.
This edition is an unaltered reproduction of the work originally published by George Allen and Unwin in 1985.

John Nunn, grandmaster and top-class solver, explains the methods by which chess problems and studies are solved. The logical and creative methods advocated, while targeted at the solving of composed positions, may also help players find startling tactical solutions in their games. Solving in Style also constitutes an entertaining and insightful introduction to the world of problems and studies. There are chapters on series problems and other unorthodox stipulations, and also a discussion of specific themes such as the Novotny interference.

Weitere Informationen
EAN 9781901983661
Gewicht 350 g
Hersteller Gambit
Breite 14,5 cm
Höhe 21 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2002
Autor John Nunn
Sprache Englisch
Auflage 2
ISBN-10 1901983668
ISBN-13 9781901983661
Jahr der Erstauflage 1985
Seiten 238
Einband kartoniert
Contents

ix Introduction
001 1 Two-movers
020 2 Studies I
041 3 Three-move problems
060 4 Longer problems
074 5 Studies II
103 6 Helpmates
121 7 Selfmates and reflexmates
131 8 Series problems
139 9 Novotny, Grimshaw and Plachutta
158 10 Retro-analytical problems
175 Solutions to problems for solving
235 Bibliography
237 Index of composers 237
Bücher von John Nunn werden in der Regel zu Bestsellern, weshalb auch die Übersetzung ins Deutsche meist nicht lange auf sich warten lässt. Das vorliegende Buch dürfte davon eine Ausnahme machen, befasst es sich doch mit dem von der breiten Masse normalerweise ignorierten Problernschach. Nunn hat sich mit diesem Buch das Ziel gesetzt den Turnierschachspielern das Problemschach etwas näher zu bringen.
Im Vorwort erwähnt er, dass diese Schacharten nur wenig miteinander zu tun haben und dass das Lösen von Problemen nicht unbedingt ein Training für das Turnierschach bedeutet. Verblüffend, wie schwierig es sein kann, die Lösung für ein scheinbar triviales „Matt in 2" zu finden. Nunn erklärt, woran das liegt: Oberstes Ziel der Problemkomponisten ist es, einen möglichst wenig offensichtlichen „Schlüsselzug" zu haben. Darüber hinaus soll ein Problem viele „Verführungen" bieten, also Züge, die auf den ersten Blick wie Lösungen aussehen, aber an versteckten Details scheitern.
Wie bei Nunn üblich, ist das Buch sehr systematisch aufgebaut. Es erklärt Kapitel für Kapitel die verschiedenen Sparten des Problemschachs: Matt in 2, 3, Mehrzüger. Hilfs- und Selbstmatts und noch ein paar weitere Variationen. Auch den Studien, der partienahesten Variante des Problemsschachs (weil keine feste Zugzahl vorgegeben ist) sind zwei Kapitel gewidmet, aufgeteilt nach Schwierigkeitsgrad. In jedem Kapitel erklärt Nunn anhand von ausgewählten Problemen die Prinzipien der jeweiligen Sparte und demonstriert dabei seinen Gedankengang auf dem Weg zur Lösung. Anschließend gibt es jeweils eine Auswahl von Problemen zum selber lösen. Hier darf der Leser dann in der Regel feststellen, dass die Lösungen doch nicht so einfach fallen, wie es in den Nunnschen Vorführbeispielen den Eindruck macht. Zum Glück aber gibt es einen umfangreichen Anhang, in dem John Nunn in seiner unvergleichlichen Art den Lösungsweg für jede Aufgabe ausführlich vorführt. Enthalten ist auch eine kleine Bibliografie und ein Index der vertretenen Komponisten.
Das Buch ist ein unveränderter Nachdruck der Erstauflage von 1985. Die Orginaldruckvorlage wurde beibehalten, weshalb Diagramme und Satz nicht dem üblichen Gambit-Standard entsprechen (aber trotzdem gut lesbar sind).
Insgesamt eine gut gelungene Einführung in das Problemschach, die sich für jeden empfiehlt, der ausführlicher in dieses Gebiet hineinschnüffeln möchte und über solide Englisch-Kenntnisse verfügt. Spieler, für die Schach hauptsächlich aus Eröffnungsvarianten besteht, werden für dieses Buch vermutlich nur wenig Interesse aufbringen können. Das Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von Schach Niggemann zur Verfügung gestellt.

Rochade Europa 7/2002 - Peter Held

In den 80er/ 90er-Jahren hatte der englische Spitzen-Großmeister und Schachbuchautor John Nunn seine Werke u.a. im Batsford-Verlag herausgegeben. Nachdem der Bankrott wurde, ist Nunn zurzeit dabei, die damaligen Rechte nach und nach zurückzukaufen. So ist das nun neu aufgelegte Werk ein unveränderter Nachdruck von 1985.
»Solving in Style« (»Lösen - systematisch und elegant«) beschäftigt sich mit Strategien zum Lösen von komponierten Schachaufgaben im weiteren Sinne, denn Nunn überspringt dabei sowohl den »Graben« zwischen Problemen und Studien einerseits als auch zwischen »legalen« und »märchenhaften« Zugkonventionen andererseits, wie die Kapiteleinteilung zeigt:

01. Zweizügige Probleme
02. Studien I (Grundlegendes)
03. Dreizügige Probleme
04. Längerzügige Probleme
05. Studien II (Patt, positionelles Remis, Beherrschung, Unterverwandlung)
06. Hilfsmatt (Schwarz zieht an und beide Parteien helfen zusammen, Schwarz matt zu setzen)
07. Selbst- und Reflexmatt (Weiß zwingt Schwarz, ihn matt zu setzen; Reflexmatt in Abänderung dazu: ein Matt in 1 muss gegeben werden)
08. Serienzugprobleme (eine Seite zieht ununterbrochen, am Ende zieht die andere und stellt die Schlussstellung her)
09. Problemthemen: Novotny, Grimshaw, Plachutta
10. Retroanalytische Stellungen (»Vorgeschichte« der Ausgangsstellung).

Der Autor geht in jedem Kapitel zunächst auf die Charakteristika der Aufgabenarten ein, erläutert zentrale Begriffe und Motive und exemplifiziert sie an zahlreichen (Diagramm-) Beispielen. Hierbei kommen ihm sowohl seine schachliche Spielstärke (ca. 2600 Elo seit über 20 Jahren), als auch seine Kompetenz als einer der weltbesten Löser von Schachstellungen zugute. Mit sicherem Blick für Wesentliches führt er durch die einzelnen Abschnitte. Bei den Zweizügern zum Beispiel arbeitet er als grundlegende Lösestrategien heraus:

Möglichkeit Schwarz in Zugzwang zu bringen (ein Wartezug würde dann genügen)
Eliminierung alternativer Möglichkeiten
Wechsel des Anzugrechts probieren

Die Verschiedenartigkeit der einzelnen Themen erlaubt nicht, hier dezidiert auf einzelne Kapitel einzugehen. Ich habe mir daher zum Ziel gesetzt, Beispiele aus einzelnen Abschnitten anzuführen, gerade auch für die Leser, die damit noch über keine oder wenig Erfahrung verfügen.
Bei Hilfsmattaufgaben - Nunn bringt hier 14 ausführlich kommentierte Beispiele und im Anschluss daran 13 durch die Leser zu lösende Probleme - geht es nach dem Aufspüren des Mattbildes in erster Linie darum, den oftmals verschlungenen Weg dorthin zu finden. Obwohl beide Seiten kooperieren, müssen beim Lösen oft ähnliche Schwierigkeiten wie bei herkömmlichen Aufgaben überwunden werden. Die Eleganz der Lösungen entschädigt aber auch hier nicht selten...
Die Hauptthemen bei Serienzugproblemen sind nach Nunn Unterverwandlungen und systematische Manöver...
Bei retroanalytischen Aufgaben , denen Nunn 16 Seiten seines Buches widmet, ist eine Vielzahl von Problemstellungen möglich (»Ist die Rochade erlaubt?«; »Was war der letzte Zug?«, »Wo muß der vorher entfernte König stehen?« etc.)...
Abgerundet wird Nunns Buch durch viele, viele Stellungen zum Selbstlösen. Wem das zu mühsam ist, der kann immer noch den ausführlichen und instruktiven Erläuterungen des Autors dazu (über 50 Seiten!) folgen.
Am Ende findet sich schließlich ein kommentiertes Literaturverzeichnis. AIs einziger Wermutstropfen bleibt festzuhalten, dass es gegenüber der Vorauflage nicht auf einen neueren Stand gebracht wurde.

Fazit: Ich habe an die 10 Bücher von John Nunn und keines von ihnen hat mich je enttäuscht. So auch dieses. Wer sich mit komponierten Schach Stellungen jeglicher Art, gerade auch solchen, die nicht in den samstäglichen Schachspalten auftauchen, beschäftigen und dabei deren Schönheit und Einfallsreichtum nachspüren möchte, dem kann ich dieses Buch, das mit Schulenglisch ohne Weiteres zu verstehen ist - nicht nur angesichts des moderaten Preises -, nur empfehlen.

Rochade Europa 6/2002, Helmut Conrady


Hand aufs Herz: Mit Schachstudien und -problemen habe ich so meine Schwierigkeiten, denn bei den meist völlig unrealistischen Stellungen will mein geistiger Motor einfach nicht anspringen, weil er mit dem Gesehenen nichts abfangen kann.
Ich muss allerdings zugeben, dass das vorliegende Buch von John Nunn doch recht kräftig an dieser Einstellung gerüttelt hat.
Der sowohl als Spieler und als Autor sehr erfolgreiche Großmeister, der zugleich einer der weltbesten Löser ist und 1999 die Goldmedaille im Lösen von Schachproblemen gewann, bietet darin nicht nur eine sehr schöne Einführung in diese spezielle Schachwelt, er erklärt auch sehr anschaulich die Methoden, mit denen Schachprobleme und Studien gelöst werden können.
Zum Aufbau: Das Buch ist der unveränderte Nachdruck der Erstauflage von 1985 und handelt kapitelweise die üblichen Problem- und Studienarten und ihre Aufgabenstellungen ab.
Zu Beginn lernt der Leser die Welt der Zweizüger kennen, wobei man bereits einige grundlegende Techniken vermittelt bekommt. Dies geschieht jeweils anhand sehr anschaulicher Beispiele.
Wie in jedem Kapitel folgt danach noch ein Übungsteil mit Aufgaben, in denen Sie diese Techniken trainieren können. Kapitel zwei weiht uns in die Welt der Studien ein, wobei es hier zunächst hauptsächlich um das Endspiel geht. Aufgrund ihrer weniger konkreten Zielsetzung und meist recht großen Tiefe sind hier schematische Ansätze weniger möglich, John Nunn gibt aber dennoch nützliche Tipps, wie man sich an die Lösung heranarbeiten kann.
Der nächste Abschnitt behandelt Dreizüger, die natürlich andere Lösungsansätze verlangen. Kapitel vier beschäftigt sich dann mit längeren Problemen, während Kapitel fünf das Thema Studien vertieft und komplexere Aufgaben erläutert, Themen sind hier z.B. Patt, positionelles Remis, Dominierung einer starken Figur durch eine schwächere und Unterverwandlung.
Mit dem nächsten Kapitel beginnt der Abschnitt über speziellere Aufgabenstellungen, nämlich Hilfsmatt (beide Seiten arbeiten am Matt von Schwarz mit), Selbstmatt (Weiß zwingt Schwarz, Weiß Matt zu setzen), Reflexmatt (mit der zusätzlichen Bedingung, dass beide Seiten einzügige Matts ausführen müssen) und Serienmatt (oder Reihenmatt), in denen einer der beiden Seiten eine ganze Reihe von Zügen macht, bevor die andere Seite am Schluss einen Zug machen darf.
Bisher wurde im Buch nicht auf die vielfältigen Motive der Problem- und Studienkunst eingegangen, Kapitel 9 bietet daher einen Überblick der drei wichtigsten Themen.
Das abschließende zehnte Kapitel stellt eine weitere wichtige Klasse von Problemen vor, die sogenannten retroanalytischen Probleme, für deren Lösung das Entstehen der Stellung rekonstruiert werden muss.
Insgesamt enthält das Buch 231 Aufgaben, die allesamt sehr ausführlich und klar verständlich erläutert sind, so dass die oft sehr verblüffenden Lösungen nicht einfach vom Himmel fallen sondern logisch entwickelt werden.
Knapp die Hälfte der Beispiele steht wie angedeutet am Ende der Kapitel zur Übung und Vertiefung, natürlich wird auch ihre Lösung im Schlussteil des Buches auf 60 Seiten umfassend besprochen.
Eine Bibliographie mit Hinweisen zur Ergänzung und Vertiefung sowie ein Verzeichnis der Komponisten runden das sehr ansprechende Werk ab.
Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle, die eine schöne und anschauliche Einführung in eine andere schachliche Welt wünschen (oder wie ich sehr nötig hatten) und viele wichtige Techniken für das Lösen von Problemen und Studien kennen lernen möchten.
Der Autor beschränkt sich dabei erfreulicherweise auf ein einfaches Vokabular mit den wichtigsten Grundbegriffen und erläutert seine Ansätze klar und gut verständlich, weshalb grundlegende Englischkenntnisse fürs Studium des Buches völlig ausreichen sollten.

Schach-Markt 4/2002


Stilvolle Ästhetik
Von Johannes Fischer (Zeitschrift KARL)
John Nunn, Solving in Style, London: Gambit, 2002 [1985], 248 S., 20,35 EUR.
John Nunn, Endgame Challenge, London: Gambit, 2002, 256 S., 28,00 EUR.
Schon der Titel fasziniert. "Solving in Style", das klingt doch ganz anders als das profane "How to Win...". Und in der Tat bekommt man hier keine Tipps, wie man seine Wertungszahl in möglichst kurzer Zeit stark verbessert, sondern es geht um das Schöne im Schach: Um Probleme und Studien, die der hartgesottene Praktiker allerdings gerne als abseitig verunglimpft. Aber wer wäre besser geeignet als John Nunn, um Schachpraktiker für die Schönheit dieser Formen des Schachs zu begeistern? Schließlich ist Nunn nicht nur ein mit allen Wassern gewaschener Profi, sondern war auch mehrfacher britischer Meister im Schachproblemlösen und Goldmedaillengewinner des Problemwettbewerbs bei der Denksportolympiade von 1999.
Nunn-Fans werden Solving in Style sicher schon kennen. Die Erstauflage dieses Buches erschien bereits 1985 bei Allen & Unwin, wurde hochgelobt und war recht schnell vergriffen. Die jetzt veröffentlichte Neuauflage ist ein unveränderter Nachdruck des Vorgängers. Das Lob der damaligen Kritiker war berechtigt, denn Nunns Qualitäten als Autor zeigen sich hier deutlich. Sachlich, knapp, präzise, aber zugleich unterhaltsam und verständlich führt er den Leser vom einfachen Zweizüger über Hilfsmatt, Selbstmatt, Novotny, Grimshaw, Plachutta und retrograde Analyse in die grundlegenden Formen, Themen und die Konventionen des Problemschachs ein - was keine leichte Aufgabe ist. Schließlich wirken die für Probleme typischen, oft bizarren Anordnungen der Figuren für den Uneingeweihten alles andere als ästhetisch. Auch die bei den retrograden Problemen oft so wichtige Frage, ob ein bestimmter Bauer "en passant" geschlagen werden kann, ist in der praktischen Partie - hoffentlich - irrelevant.
Jedes Kapitel widmet sich einem bestimmten Typ von Schachproblem. Nach einer kurzen Einleitung folgen Beispiele, anhand derer Nunn typische Lösungswege demonstriert. Auf einmal wird der Sinn hinter den Figurenknäueln sichtbar und der Reiz des Problemschachs verständlich. Allerdings schlägt Nunn ein flottes Tempo ein: Er beginnt mit recht einfachen Beispielen, geht dann aber schnell zu komplexeren Stellungen über. Den Abschluss jedes Kapitels bilden eine Reihe von Aufgaben, an denen sich der Leser selbst versuchen kann.
Zwei Kapitel widmen sich Studien. Studien sind der praktischen Partie näher, weil die Aufgabe meist lautet: "Weiß zieht und gewinnt" und nicht "Weiß zieht und setzt im so-und-so-vielten Zug Matt". Während Schachprobleme einer bestimmten Form von Puzzle oder Rätsel gleichen, und die Beschäftigung damit die Spielstärke kaum steigen lässt, gilt das Lösen von Studien als ausgezeichnetes Schachtraining. Es stimuliert die Phantasie, zwingt zum präzisen Rechnen und macht mit vielen theoretischen Endspielen vertraut. Von dem Reiz der oft eleganten und überraschenden Lösungen einmal abgesehen.
Das fand wohl auch Nunn. Oder der erneute Blick auf seine beiden einführenden Studien-Kapitel in Solving in Style hat ihn so beflügelt, dass er gleich ein ganzes Buch über dieses Thema schreiben wollte. Herausgekommen ist dabei Endgame Challenge, eine Auswahl von 250 phantastischen Studien in Aufgabenform, deren Lösungen ausführlich erläutert und analysiert werden.
In seiner Einleitung gibt Nunn Hinweise, wie man sich den oft komplexen Aufgaben nähern kann: Nach einer eingehenden Betrachtung der jeweiligen Stellung solle man sich für eine bestimmte Hauptvariante entscheiden, sie mit der Lösung vergleichen und bei eventuellen Abweichungen in einem zweiten Anlauf versuchen, herauszufinden, was die Idee hinter dem vom Komponisten angegebenen Zug ist. Eine andere Möglichkeit besteht in einem von Mark Dworetski vorgeschlagenen Verfahren: Man betrachtet die Studie einfach wie eine Partiestellung und "spielt" sie zu Ende, d.h. man entscheidet sich für einen Zug, vergleicht ihn mit der Lösung, überlegt dann den nächsten Zug, bis man schließlich am Ende der Studie angekommen ist. Dieses allmähliche Vorgehen macht Sinn. Denn das Komponieren von Studien ist eine hochentwickelte Kunstform, bei der es darum geht, immer neue Motive zu entdecken. Mittlerweile sind viele Studien äußerst komplex und die Lösungen erstrecken sich oft über zehn oder mehr Züge mit einem Gewirr komplizierter Nebenvarianten.
Aber gerade, wenn es schwierig wird, ist der Leser bei Nunn in guten Händen, denn er versteht es, die Ideen, die den Varianten zugrunde liegen, verständlich zu machen und er scheut sich nicht seine Analysen mit dem Computer zu überprüfen. Wie Nunn in der Einleitung schreibt, führte dieser Computer-Check "mit der beinahe furchterregenden analytischen Kraft einer Kombination von Deep Fritz auf einem Dual-Prozessor und den Nalimov-Datenbanken" zu einem überraschenden Ergebnis: Von einer Liste mit 2500 vorläufig ausgewählten Studien mussten über 1000 wieder gestrichen werden, weil sie einer Überprüfung nicht Stand hielten. Und das, obwohl die meisten dieser Studien mehrfach veröffentlicht und einer kritischen Analyse durch den Menschen unterzogen worden waren. Das macht die 250 Studien, die diese strenge Auswahl überstanden haben, natürlich umso attraktiver.
Egal ob man zu Solving in Style, Endgame Challenge greift: Mit der entsprechenden Bereitschaft, sich auf diese Formen des Schachs einzulassen, verschafft man sich höchst unterhaltsamen geistigen Genuss.
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