Artikelnummer
LXCAZTAOC
The Anatomy of Chess
Zur Herkunft des Schachspiels
97 Seiten, kartoniert, Promos, 2003
Aus der Reihe »Tübinger Beiträge«
Final vergriffen
Tief im Dunkel der Geschichte verborgen liegt immer noch die Entstehung des Schachspiels. Alle alten literarischen Quellen gehen von einer Ausnahmestellung des Schachspiels aus, indem sie seine Erfindung als einen einmaligen und isolierten Kraftakt darstellen, den sie beispielsweise weisen Männern, mathematischen Überlegungen oder berühmten Kriegsherren zuschreiben. Dagegen steht eine moderne Auffassung, nach der sich Schach in einem lang anhaltenden evolutionären Prozess der Anpassung und Verschmelzung verschiedener älterer Spiele entwickelt haben könnte. Die drei Co-Autoren dieses Bandes, die aus Deutschland, Frankreich und Kanada stammen, bringen die grundsätzlichen Arbeiten ihrer Vordenker in konkrete Formen.
Sie zeigen die strukturellen Ähnlichkeiten des Schachspiels mit älteren Spielen auf, befreien es aus seiner literarischen Sonderstellung als Solist unter den Spielen und binden es damit in den Stammbaum alter asiatischer Spiele ein.
Der Leser benötigt keine weiteren Kenntnisse als das Schachspiel selbst, um diese Reise in die spielerische Vergangenheit zu verfolgen und die Zusamänge der verschiedenen Spiele in einer großen asiatischen Spielfamilie zu erkennen. Eine Voraussetzung sollte er allerdings erfüllen, nämlich eine Begeisterung auch für schachverwandte Spiele. Und möglicherweise sieht er das Schachspiel nach der Lektüre mit anderen Augen: Als ein kulturelles Erbe, das uns nicht ein einsamer Erfinder, sondern der gesamte asiatische Kontinent entlang der Seidenstraße von Griechenland über Persien und Indien bis hin nach China hinterlassen hat.
Sie zeigen die strukturellen Ähnlichkeiten des Schachspiels mit älteren Spielen auf, befreien es aus seiner literarischen Sonderstellung als Solist unter den Spielen und binden es damit in den Stammbaum alter asiatischer Spiele ein.
Der Leser benötigt keine weiteren Kenntnisse als das Schachspiel selbst, um diese Reise in die spielerische Vergangenheit zu verfolgen und die Zusamänge der verschiedenen Spiele in einer großen asiatischen Spielfamilie zu erkennen. Eine Voraussetzung sollte er allerdings erfüllen, nämlich eine Begeisterung auch für schachverwandte Spiele. Und möglicherweise sieht er das Schachspiel nach der Lektüre mit anderen Augen: Als ein kulturelles Erbe, das uns nicht ein einsamer Erfinder, sondern der gesamte asiatische Kontinent entlang der Seidenstraße von Griechenland über Persien und Indien bis hin nach China hinterlassen hat.
EAN | 3885020289 |
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Gewicht | 200 g |
Hersteller | Promos |
Breite | 14,7 cm |
Höhe | 20,9 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2003 |
Autor | Jean-Louis CazauxGerhard JostenMyron Samsin |
Reihe | Tübinger Beiträge |
Sprache | Deutsch, Englisch |
ISBN-10 | 3885020289 |
Seiten | 97 |
Einband | kartoniert |
Name | Promos Verlag GmbH |
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09 Introduction
15 Einführung
Jean-Louis Cazaux
Gerhard Josten
Myron Samsin
21 Thesen zur Früh- und Vorgeschichte des Schachspiels
Hans Holländer
33 Chess comes from China
35 Das Schachspiel stammt aus China
Pavle Bidev
37 Towards a Definition for Games of the Chess Type
Peter Banaschak
43 On the Origin of Chess
Yuri L. Averbakh
53 Origin and Evolution of Chess
Alex Robert Kraaijeveld
57 Is Chess a Hybrid Game?
Jean-Louis Cazaux
69 Pawns and Pieces: Towards the Prehistory of Chess
Myron Samsin
79 Chess -A Living Fossil
Gerhard Josten
93 Nachwort
Egbert Meissenburg
15 Einführung
Jean-Louis Cazaux
Gerhard Josten
Myron Samsin
21 Thesen zur Früh- und Vorgeschichte des Schachspiels
Hans Holländer
33 Chess comes from China
35 Das Schachspiel stammt aus China
Pavle Bidev
37 Towards a Definition for Games of the Chess Type
Peter Banaschak
43 On the Origin of Chess
Yuri L. Averbakh
53 Origin and Evolution of Chess
Alex Robert Kraaijeveld
57 Is Chess a Hybrid Game?
Jean-Louis Cazaux
69 Pawns and Pieces: Towards the Prehistory of Chess
Myron Samsin
79 Chess -A Living Fossil
Gerhard Josten
93 Nachwort
Egbert Meissenburg
Lange Zeit hat sich die Forschung nach dem Ursprung des Schachspiels auf zwei Methoden beschränkt: Der Konsultation literarischer Quellen und der Heranziehung archäologischer Funde. Doch beide Ansätze haben offensichtliche Schwächen. Die alten Literaturquellen sind oft mehrdeutig und zufällig aufgefundenen Artefakte können allenfalls zur Untermauerung herangezogen werden. Daher schlug Prof. Hans Holländer Mitte der 90er Jahre vor, die Forschung auch spielimmanent zu betreiben. In seinem paradigmatischer Aufsatz „Thesen zur Vor- und Frühgeschichte", sieht der renommierte Kunsthistoriker die Spielstruktur als das verlässlichste Merkmal für eine künftige fruchtbare Forschung.
Seither versuchten einige Autoren, die Struktur des Schachspiels genauer zu untersuchen und Verbindungen zu früheren, historisch älteren Spielen herzustellen. Der 8. Band der Tübinger Beiträge zum Thema Schach gibt dieser Forschungsrichtung unter dem Titel The Anatomy of Chess. Überlegungen zur Herkunft des Schachspiels nun ein Forum. Die Anthologie umfasst wichtige Artikel in deutscher und englischer Sprache zu dieser Methodik der Schachursprungsforschung.
Die Autoren Jean-Louis Cazaux, Gerhard Josten und Myron Samsin beschreiten Neuland, indem sie erstmals eine strukturelle Untersuchung verschiedener aus Asien stammender Spiele vorlegen. Ihre These ist, dass das Schachspiel eine Symbiose aus verschiedenen Spielformen ist, die entlang der Seidenstrasse gespielt worden sind. Die Autoren weisen eindeutig Spuren diverser älterer Spiele im modernen Schach nach. Damit scheint es wahrscheinlich, dass das Schachspiel nicht ad hoc entstanden ist, sondern ein längerer Prozess der Verschmelzung und Anpassung vorausging. Daher ist Anatomy of Chess ein wichtiger Beitrag zur Diskussion um die Herkunft des Schachs.
Harry Schaack, KARL 4/2005
Seither versuchten einige Autoren, die Struktur des Schachspiels genauer zu untersuchen und Verbindungen zu früheren, historisch älteren Spielen herzustellen. Der 8. Band der Tübinger Beiträge zum Thema Schach gibt dieser Forschungsrichtung unter dem Titel The Anatomy of Chess. Überlegungen zur Herkunft des Schachspiels nun ein Forum. Die Anthologie umfasst wichtige Artikel in deutscher und englischer Sprache zu dieser Methodik der Schachursprungsforschung.
Die Autoren Jean-Louis Cazaux, Gerhard Josten und Myron Samsin beschreiten Neuland, indem sie erstmals eine strukturelle Untersuchung verschiedener aus Asien stammender Spiele vorlegen. Ihre These ist, dass das Schachspiel eine Symbiose aus verschiedenen Spielformen ist, die entlang der Seidenstrasse gespielt worden sind. Die Autoren weisen eindeutig Spuren diverser älterer Spiele im modernen Schach nach. Damit scheint es wahrscheinlich, dass das Schachspiel nicht ad hoc entstanden ist, sondern ein längerer Prozess der Verschmelzung und Anpassung vorausging. Daher ist Anatomy of Chess ein wichtiger Beitrag zur Diskussion um die Herkunft des Schachs.
Harry Schaack, KARL 4/2005