Artikelnummer
LXKARTMOAC
Autor
The Making of a Champion / 1961 - 1985
Karpov´s Strategic Wins 1
458 Seiten, kartoniert, Quality, 1. Auflage 2011
Aus der Reihe »Karpov's Strategic Wins«
Anatoly Karpov was World Champion from 1975 to 1985 and is universally regarded as one of the greatest players of all time. Award-winning author Tibor Karolyi explains Karpov's genius with a particular focus on Karpov's unrivalled grasp of strategy. Karolyi has selected Karpov's most entertaining and instructive strategic wins from 1961-1985 as the Russian star proved he was a worthy successor to Bobby Fischer.
The book starts with Karpov as a precocious youngster and tells the story of the making of a champion. It concludes with Karpov losing his title to his nemesis, Garry Kasparov.
The book starts with Karpov as a precocious youngster and tells the story of the making of a champion. It concludes with Karpov losing his title to his nemesis, Garry Kasparov.
EAN | 9781906552411 |
---|---|
Gewicht | 800 g |
Hersteller | Quality |
Breite | 17 cm |
Höhe | 24 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Autor | Tibor Károlyi |
Reihe | Karpov's Strategic Wins |
Sprache | Englisch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 9781906552411 |
Seiten | 458 |
Einband | kartoniert |
004 Key to Symbols used
005 Preface
006 Bibliography
007 1961
013 1962
021 1963
025 1964
029 1965
033 1966
045 1967
061 1968
077 1969
097 1970
111 1971
125 1972
143 1973
159 1974
195 1975
213 1976
235 1977
255 1978
269 1979
289 1980
309 1981
327 1982
353 1983
379 1984
417 1985
439 Epilogue
440 Classification
442 Game Index by Page Number
447 Game Index by Karpov’s Opponents
449 Alphabetical Game Index Non-Karpov Games
451 Name Index
456 Statistics
457 Scores against Individual Opponents
458 Tournament Record
005 Preface
006 Bibliography
007 1961
013 1962
021 1963
025 1964
029 1965
033 1966
045 1967
061 1968
077 1969
097 1970
111 1971
125 1972
143 1973
159 1974
195 1975
213 1976
235 1977
255 1978
269 1979
289 1980
309 1981
327 1982
353 1983
379 1984
417 1985
439 Epilogue
440 Classification
442 Game Index by Page Number
447 Game Index by Karpov’s Opponents
449 Alphabetical Game Index Non-Karpov Games
451 Name Index
456 Statistics
457 Scores against Individual Opponents
458 Tournament Record
KARL-Autor Tibor Károlyi positionierte sich bereits mit seinem viel gelobten Werk Endgame Virtuoso Anatoly Karpov als Spezialist für den 12. Weltmeister. Das Buch wurde von The Guardian 2007 als „Chess Book of the Year” ausgezeichnet. Mit seinem anlässlich des 60. Geburtstags veröffentlichten zweibändigen Karpov's Strategic Wins, das auf über tausend Seiten 143 ausgewählte Partien (mit zahlreichen eingebetteten Fragmenten) präsentiert, hat er nun die bislang umfangreichste Partiensammlung zu Karpow vorgelegt. (Einzig Kasparows Mehrbänder zu allen zwischen beiden Erzgespielten Begegnungen kann mithalten.)
Der Ungar, der sich als langjähriger Trainer von Peter Leko einen Namen machte, präsentiert nicht nur profunde Analysen. Er gibt dem Leser auch eine Vielzahl von Zusatz- und Hintergrundinformationen an die Hand, etwa von heute vergessenen Talenten - frühe Mitstreiter Karpows, auf denen große Hoffnung ruhten - deren Schicksal der Autor recherchiert hat. Bekannt geworden sind sie indes aus diversen Gründen nie. Um Karpows gigantische Größe zu erreichen, müssen eben viele Dinge zuAuch über Trainer und Sekundanten, denen Karpow auf seinem Lebensweg begegnete, erfährt der Leser durch einige einInterviews viele weitgehend unbeDetails.
Die zweibändige chronologisch geordnete Werkschau dokumentiert die Entwicklung Karpows von seiner ersten aufgezeichneten Partie von 1961 bis hin zu einer Schnellpartie gegen Hou Yifan aus dem Jahr 2010. Der erste Band endet 1985 mit der Match-Niederlage gegen Kasparow und dem damit verbundenen Verlust des WM-Titels. Die Sammlung konzentriert sich auf klassische Partien. Erst ab dem Jahr 2000, als Karpows Turnierteilnahmen seltener wurden, spielen zunehmend auch Schnellpartien eine Rolle. Dennoch ist es seltsam, dass der Autor das Aufeinandertreffen von Karpow und Kasparow während der Chess Classic 1999 unterschlagen hat, das erste seit zweieinhalb Jahren. Ein wichtiges Kriterium für Károlyis Partienauswahl ist die Anschaulichkeit. Seine Kommenzielen stets darauf ab, das Besondere einer Partie herauszuarbeiten. Gute sprachliche Eräuterungen wechseln mit teils weitläufigen Analysen. Zu den einzelnen Jahresabschnitten finden sich kurze biographische Anmerkungen zu Karpows Lebenssituation und zur allgemeinen Entwicklungen des Weltschachs. Allerdings sind politische oder private Hinweise eher rar. Der Fokus liegt auf dem schachlichen Umfeld.
Károlyi hat ein Faible für Statistiken. Sorgsam listet er zu jedem Jahr alle Turnierteilnahmen und Ergebnisse samt Grafik auf. Manchmal übertreibt er es, wenn er z.B. die Gesamtbilanz von Karpows Kontrahenten gegen andere Weltmeister anführt. Andere Aspekte erscheinen dagegen im Lichte der Statistik heller. Mit niemandem hat Karpow mehr Turnierpartien gespielt als mit dem gleichaltrigen Jan Timman. Der Leser erfährt, wie überlegen Karpow in den Siebzigern war: Laut Datenbank verlor er 1973 keine einzige Turnierpartie mit Weiß und 1975 und 1977 keine einzige mit Schwarz. Der Autor kann zeigen, wann Karpow Eröffnungen angewendet hat, warum er zu einer anderen wechselte oder wie erfolgreich er damit war. So verlor er in offiziellen klassischen Turnierpartien niemals einen Tarrasch-Franzosen, nie in der spanischen Breyer-Variante und auch nie mit Weiß gegen Caro-Kann. Im Epilog resümiert Károlyi: Karpows Stärke sei vor allem seine strategische Weitsicht und die unglaubliche Fähigkeit, verborgene Schwächen im gegnerischen Lager zu erkennen und herbeiühren. Prophylaktische Königszüge sind eines seiner Markenzeichen. Zudem ist er vielder größte Endspielexperte aller Zeiten. Dazu zählt auch seine Fähigkeit, den Gegner mit wenigen Figuren Matt zu setzen.
Erst in den 90er Jahren ließ Karpows Energie nach. Mit über Vierzig war er zunehmend weniger in der Lage, eröffnungstheoretisch mit der neuen Generation extrem talentierter Spieler wie Iwantschuk, Gelfand, Anand und Kramnik mitzuhalten. Auch die Zahl grober Schnitzer, die ihm zuvor kaum unterliefen, nahm exzu. Einzig nach seiner Niederlage 1992 gegen Short im Kandidatenhalbfinale konnte er noch einmal zwei Jahre lang mit einer ganzen Reihe spektakulärer Turniersiege an seine besten Leistungen anknüpfen. Karpov's Strategic Wins gibt Gelegenheit, die universelle schachliche Größe des 12. Welten detail zu bewundern.
Mit freundlicher GenehmigungHarry Schaack, KARL 3/2011**********
"Karpov´s Strategic Wins 1" und "…2" ist ein neues doppelbändiges Werk aus dem Verlag Quality Chess, in dem sich der Autor Tibor Károlyi intensiv mit der Karriere des zwölften Schachweltmeisters Anatoly Karpov auseinandersetzt. Erst im Verbund entfalten beide Bände ihren vollen Wert, sodass sich eine Gesamtrezension anbietet.
Band 1, 1961-1985, The Making of a Champion
Károlyi beginnt seine Betrachtung mit dem Jahr 1961, für das er die ersten Partien Karpovs in seiner Datenbank gefunden hat. Zu diesem Zeitpunkt war der 1951 geborene spätere Weltmeister demnach etwa zehn Jahre alt. Mit diesem Einstieg gibt Károlyi die Organisation für sein komplettes Werk vor, denn bis zum zuletzt betrachteten Jahr 2010 (Band 2) widmet er in der Folge jedem Jahr ein eigenes Kapitel.
Ich denke, dass der Autor mehrere Ziele mit "Karpov´s Strategic Wins" verfolgt hat. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf analysierten Partien, von denen Band 1 76 enthält. Deren Wert für den Nachspielenden steigt mit dem Fortschreiten der betrachteten Jahre, denn der ganz junge Karpov konnte natürlicherweise sein Spiel noch nicht so perfekt vortragen, wie es ihm später gelang.
Die größten Leistungen in der Partie fielen aber nicht etwa in die Zeit, während er die Weltmeisterkrone trug, sondern in die Jahre danach (hierzu mehr in der Besprechung des zweiten Bandes).
Károlyi betätigt sich auch als Geschichtsschreiber. Markante Daten werden sowohl als Einleitung zu jedem Kapitel aufgeführt als auch am Rande der Partien zum Thema gemacht. Den Abschluss eines Kapitels bildet eine Zusammenfassung der Erfolge des Jahres, ganz überwiegend auch mit einer - grafisch unterstützten - Erfolgsstatistik.
Nicht zuletzt will Károlyi unterhalten, einerseits natürlich über die tatsächlich ausgezeichnet kommentierten Partien und andererseits mit gestaltenden Textelementen. Mal ist es ein Interview, das er einstreut, mal die Aussage einer anderen Persönlichkeit zu Karpov als Spieler und Mensch und dann wieder eine Episode aus dem Turniergeschehen. "Karpov´s Strategic Wins" ist wie ein sehr unterhaltsamer und zugleich lehrreicher Dokumentarfilm in zwei Folgen. Károlyi hat viel "ausgegraben" und hervorragend in Szene gesetzt.
Noch ein Wort zur Kommentierung: Diese konzentriert sich auf textliche Beschreibungen und reduziert sich hinsichtlich der Analyse von Varianten auf das Wichtigste.
Károlyi arbeitet die Besonderheiten im Spiel Karpovs heraus. Den Wert der Partien für den nachspielenden Leser möchte ich mit einem Buchtitel verdeutlichen. Auf Seite 123 verweist Károlyi auf "Learn from the Legends" von Mihail Marin. Genau das ist es!
Band 2, 1986-2010, The Prime Years
Wie der Titel des zweiten Bandes schon besagt, sieht Károlyi die Jahre nach dem Verlust des WM-Titels als Karpovs beste an. Dessen Spiel wird besser denn je und sein Erfolg als Turnierspieler erreicht höchstes Niveau. Interessant und nachvollziehbar ist die Begründung, die Károlyi hierfür sieht. Danach hatte Karpov bis zum Erscheinen von Kasparow über lange Zeit hinweg keinen Konkurrenten an der Weltspitze, der ihn zwang, seine Fähigkeiten unter höchstem Einsatz auszubauen. Demnach blieb Karpov unterhalb des Limits seiner Fähigkeiten, da sein Einsatz zum Erfolg reichte. Mit dem Auftreten von Kasparow änderte sich die Situation grundlegend, Karpov musste schwer an sich arbeiten. Den Erfolg erntete er im Turnierspiel, nicht über den Rückgewinn des verlorenen WM-Titels.
"Formal inhaltlich" und im Aufbau entspricht Band 2, mit 67 Partien bestückt, dem ersten. Es fällt nur auf, dass die Kommentierung breiter wird. Tendenziell geben die Partien für den Leser noch mehr her als jene im Band 1.
Beide Bände werden von verschiedenen Verzeichnissen abgeschlossen, zu den Partien, Spielern etc., aber auch strategischen bzw. taktischen Motiven, soweit diese in den aufgenommenen Partien Bedeutung erlangt haben (z.B. "Isolierter Bauer"). Diese Angaben finden sich unter der Überschrift "Classification".
Die Anforderungen an die Fremdsprachkenntnisse überfordern den mit gesicherten Englischkenntnissen ausgestatteten Leser nicht, bisweilen wird er ein Wörterbuch benötigen.
Die Rezension beider Bände erfolgt auf der Basis von Paperback-Ausgaben, also Bücher mit einem flexiblen Umschlag. Ich bin von dem doppelbändigen Gesamtwerk so überzeugt, dass nach meiner Einschätzung zumindest für den Sammler auch die Hardcover-Ausgaben in Betracht kommen sollten.
"Karpov´s Strategic Wins" ist hinsichtlich beider Bände ein mit Fleiß und Anspruch auf Qualität geschaffenes Werk, das Anatoly Karpov ein erlebbares Denkmal setzt. Es ist eine Bereicherung für jede Schachbuchsammlung und natürlich in besonderer Weise auch die Veranschaulichung eines besonders erfolgreichen Spielstils, des Stils des (Ex-) Weltmeisters.
Mit freundlicher Genehmigung
Uwe Bekemann, Deutscher Fernschachbund, September 2011
www.bdf-fernschachbund.de**********
IM Tibor Karolyis Doppelwerk über Anatoli Karpov befasst sich mit der einzigartigen Schachkarriere des 12.Weltmeisters. Beide Bände vereinen insgesamt 143 ausgewählte Partien Karpovs und stehen unter dem besonderen Blickwinkel der typisch Karpovschen Gewinnstrategien. Der Zeitraum umfasst die Jahre 1961 bis 2010, darunter fallen etliche Superturniere, Olympiaden und Meisterschaften, nicht zu vergessen die 9 WM-Kämpfe gegen Kortschnoi, Kasparov, Timman und Anand.
Das außergewöhnliche Partienmaterial zeugt, wen wunderts, von höchster schachlicher Güte und jede einzelne Partie kann als Lehrbeispiel für positionelles Schach in Vollendung dienen. Feine Manöver und subtile Wendungen wechseln sich ab mit exquisiten Endspieldemonstrationen und brillanten Opferangriffen, Karpov bediente sich in seinen Partien der ganzen Palette schachlicher Werkzeuge.
Der Autor analysiert umfassend das Partienmaterial, gibt zahlreiche Statistiken zu Erfolgen und Eröffnungen an und gibt so manchen Situationsbericht zu Wettkämpfen und Veranstaltungen an. Somit durchlebt der Leser Karpovs Karriere hautnah mit, von den Anfängen in Slatoust über erste Erfolge und der Qualifikation zum Titelkampf gegen Bobby Fischer und den nachfolgenden K&K Duellen bis hin zu den späten Erfolgen.
Ich persönlich finde beide Bände äußerst imposant, nicht alleine wegen der hervorragenden Partien und den Analysen, hinter beiden Werken steht ein Verlag dessen Name Programm ist: Quality Chess. Damit verbunden ist die Gewissheit, Schachbücher mit höchstem Anspruch zu erhalten.
Meine Empfehlung:
Holen Sie sich beide Bände (noch besser: lassen Sie schenken!),genießen Sie die Partien Karpovs in gemütlicher Umgebung und machen Sie sich einfach eine schöne Zeit! Das Leben ist zu kurz für die vielen unsinnigen Dinge die uns umgeben.
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, Mai 2011
Der Ungar, der sich als langjähriger Trainer von Peter Leko einen Namen machte, präsentiert nicht nur profunde Analysen. Er gibt dem Leser auch eine Vielzahl von Zusatz- und Hintergrundinformationen an die Hand, etwa von heute vergessenen Talenten - frühe Mitstreiter Karpows, auf denen große Hoffnung ruhten - deren Schicksal der Autor recherchiert hat. Bekannt geworden sind sie indes aus diversen Gründen nie. Um Karpows gigantische Größe zu erreichen, müssen eben viele Dinge zuAuch über Trainer und Sekundanten, denen Karpow auf seinem Lebensweg begegnete, erfährt der Leser durch einige einInterviews viele weitgehend unbeDetails.
Die zweibändige chronologisch geordnete Werkschau dokumentiert die Entwicklung Karpows von seiner ersten aufgezeichneten Partie von 1961 bis hin zu einer Schnellpartie gegen Hou Yifan aus dem Jahr 2010. Der erste Band endet 1985 mit der Match-Niederlage gegen Kasparow und dem damit verbundenen Verlust des WM-Titels. Die Sammlung konzentriert sich auf klassische Partien. Erst ab dem Jahr 2000, als Karpows Turnierteilnahmen seltener wurden, spielen zunehmend auch Schnellpartien eine Rolle. Dennoch ist es seltsam, dass der Autor das Aufeinandertreffen von Karpow und Kasparow während der Chess Classic 1999 unterschlagen hat, das erste seit zweieinhalb Jahren. Ein wichtiges Kriterium für Károlyis Partienauswahl ist die Anschaulichkeit. Seine Kommenzielen stets darauf ab, das Besondere einer Partie herauszuarbeiten. Gute sprachliche Eräuterungen wechseln mit teils weitläufigen Analysen. Zu den einzelnen Jahresabschnitten finden sich kurze biographische Anmerkungen zu Karpows Lebenssituation und zur allgemeinen Entwicklungen des Weltschachs. Allerdings sind politische oder private Hinweise eher rar. Der Fokus liegt auf dem schachlichen Umfeld.
Károlyi hat ein Faible für Statistiken. Sorgsam listet er zu jedem Jahr alle Turnierteilnahmen und Ergebnisse samt Grafik auf. Manchmal übertreibt er es, wenn er z.B. die Gesamtbilanz von Karpows Kontrahenten gegen andere Weltmeister anführt. Andere Aspekte erscheinen dagegen im Lichte der Statistik heller. Mit niemandem hat Karpow mehr Turnierpartien gespielt als mit dem gleichaltrigen Jan Timman. Der Leser erfährt, wie überlegen Karpow in den Siebzigern war: Laut Datenbank verlor er 1973 keine einzige Turnierpartie mit Weiß und 1975 und 1977 keine einzige mit Schwarz. Der Autor kann zeigen, wann Karpow Eröffnungen angewendet hat, warum er zu einer anderen wechselte oder wie erfolgreich er damit war. So verlor er in offiziellen klassischen Turnierpartien niemals einen Tarrasch-Franzosen, nie in der spanischen Breyer-Variante und auch nie mit Weiß gegen Caro-Kann. Im Epilog resümiert Károlyi: Karpows Stärke sei vor allem seine strategische Weitsicht und die unglaubliche Fähigkeit, verborgene Schwächen im gegnerischen Lager zu erkennen und herbeiühren. Prophylaktische Königszüge sind eines seiner Markenzeichen. Zudem ist er vielder größte Endspielexperte aller Zeiten. Dazu zählt auch seine Fähigkeit, den Gegner mit wenigen Figuren Matt zu setzen.
Erst in den 90er Jahren ließ Karpows Energie nach. Mit über Vierzig war er zunehmend weniger in der Lage, eröffnungstheoretisch mit der neuen Generation extrem talentierter Spieler wie Iwantschuk, Gelfand, Anand und Kramnik mitzuhalten. Auch die Zahl grober Schnitzer, die ihm zuvor kaum unterliefen, nahm exzu. Einzig nach seiner Niederlage 1992 gegen Short im Kandidatenhalbfinale konnte er noch einmal zwei Jahre lang mit einer ganzen Reihe spektakulärer Turniersiege an seine besten Leistungen anknüpfen. Karpov's Strategic Wins gibt Gelegenheit, die universelle schachliche Größe des 12. Welten detail zu bewundern.
Mit freundlicher GenehmigungHarry Schaack, KARL 3/2011**********
"Karpov´s Strategic Wins 1" und "…2" ist ein neues doppelbändiges Werk aus dem Verlag Quality Chess, in dem sich der Autor Tibor Károlyi intensiv mit der Karriere des zwölften Schachweltmeisters Anatoly Karpov auseinandersetzt. Erst im Verbund entfalten beide Bände ihren vollen Wert, sodass sich eine Gesamtrezension anbietet.
Band 1, 1961-1985, The Making of a Champion
Károlyi beginnt seine Betrachtung mit dem Jahr 1961, für das er die ersten Partien Karpovs in seiner Datenbank gefunden hat. Zu diesem Zeitpunkt war der 1951 geborene spätere Weltmeister demnach etwa zehn Jahre alt. Mit diesem Einstieg gibt Károlyi die Organisation für sein komplettes Werk vor, denn bis zum zuletzt betrachteten Jahr 2010 (Band 2) widmet er in der Folge jedem Jahr ein eigenes Kapitel.
Ich denke, dass der Autor mehrere Ziele mit "Karpov´s Strategic Wins" verfolgt hat. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf analysierten Partien, von denen Band 1 76 enthält. Deren Wert für den Nachspielenden steigt mit dem Fortschreiten der betrachteten Jahre, denn der ganz junge Karpov konnte natürlicherweise sein Spiel noch nicht so perfekt vortragen, wie es ihm später gelang.
Die größten Leistungen in der Partie fielen aber nicht etwa in die Zeit, während er die Weltmeisterkrone trug, sondern in die Jahre danach (hierzu mehr in der Besprechung des zweiten Bandes).
Károlyi betätigt sich auch als Geschichtsschreiber. Markante Daten werden sowohl als Einleitung zu jedem Kapitel aufgeführt als auch am Rande der Partien zum Thema gemacht. Den Abschluss eines Kapitels bildet eine Zusammenfassung der Erfolge des Jahres, ganz überwiegend auch mit einer - grafisch unterstützten - Erfolgsstatistik.
Nicht zuletzt will Károlyi unterhalten, einerseits natürlich über die tatsächlich ausgezeichnet kommentierten Partien und andererseits mit gestaltenden Textelementen. Mal ist es ein Interview, das er einstreut, mal die Aussage einer anderen Persönlichkeit zu Karpov als Spieler und Mensch und dann wieder eine Episode aus dem Turniergeschehen. "Karpov´s Strategic Wins" ist wie ein sehr unterhaltsamer und zugleich lehrreicher Dokumentarfilm in zwei Folgen. Károlyi hat viel "ausgegraben" und hervorragend in Szene gesetzt.
Noch ein Wort zur Kommentierung: Diese konzentriert sich auf textliche Beschreibungen und reduziert sich hinsichtlich der Analyse von Varianten auf das Wichtigste.
Károlyi arbeitet die Besonderheiten im Spiel Karpovs heraus. Den Wert der Partien für den nachspielenden Leser möchte ich mit einem Buchtitel verdeutlichen. Auf Seite 123 verweist Károlyi auf "Learn from the Legends" von Mihail Marin. Genau das ist es!
Band 2, 1986-2010, The Prime Years
Wie der Titel des zweiten Bandes schon besagt, sieht Károlyi die Jahre nach dem Verlust des WM-Titels als Karpovs beste an. Dessen Spiel wird besser denn je und sein Erfolg als Turnierspieler erreicht höchstes Niveau. Interessant und nachvollziehbar ist die Begründung, die Károlyi hierfür sieht. Danach hatte Karpov bis zum Erscheinen von Kasparow über lange Zeit hinweg keinen Konkurrenten an der Weltspitze, der ihn zwang, seine Fähigkeiten unter höchstem Einsatz auszubauen. Demnach blieb Karpov unterhalb des Limits seiner Fähigkeiten, da sein Einsatz zum Erfolg reichte. Mit dem Auftreten von Kasparow änderte sich die Situation grundlegend, Karpov musste schwer an sich arbeiten. Den Erfolg erntete er im Turnierspiel, nicht über den Rückgewinn des verlorenen WM-Titels.
"Formal inhaltlich" und im Aufbau entspricht Band 2, mit 67 Partien bestückt, dem ersten. Es fällt nur auf, dass die Kommentierung breiter wird. Tendenziell geben die Partien für den Leser noch mehr her als jene im Band 1.
Beide Bände werden von verschiedenen Verzeichnissen abgeschlossen, zu den Partien, Spielern etc., aber auch strategischen bzw. taktischen Motiven, soweit diese in den aufgenommenen Partien Bedeutung erlangt haben (z.B. "Isolierter Bauer"). Diese Angaben finden sich unter der Überschrift "Classification".
Die Anforderungen an die Fremdsprachkenntnisse überfordern den mit gesicherten Englischkenntnissen ausgestatteten Leser nicht, bisweilen wird er ein Wörterbuch benötigen.
Die Rezension beider Bände erfolgt auf der Basis von Paperback-Ausgaben, also Bücher mit einem flexiblen Umschlag. Ich bin von dem doppelbändigen Gesamtwerk so überzeugt, dass nach meiner Einschätzung zumindest für den Sammler auch die Hardcover-Ausgaben in Betracht kommen sollten.
"Karpov´s Strategic Wins" ist hinsichtlich beider Bände ein mit Fleiß und Anspruch auf Qualität geschaffenes Werk, das Anatoly Karpov ein erlebbares Denkmal setzt. Es ist eine Bereicherung für jede Schachbuchsammlung und natürlich in besonderer Weise auch die Veranschaulichung eines besonders erfolgreichen Spielstils, des Stils des (Ex-) Weltmeisters.
Mit freundlicher Genehmigung
Uwe Bekemann, Deutscher Fernschachbund, September 2011
www.bdf-fernschachbund.de**********
IM Tibor Karolyis Doppelwerk über Anatoli Karpov befasst sich mit der einzigartigen Schachkarriere des 12.Weltmeisters. Beide Bände vereinen insgesamt 143 ausgewählte Partien Karpovs und stehen unter dem besonderen Blickwinkel der typisch Karpovschen Gewinnstrategien. Der Zeitraum umfasst die Jahre 1961 bis 2010, darunter fallen etliche Superturniere, Olympiaden und Meisterschaften, nicht zu vergessen die 9 WM-Kämpfe gegen Kortschnoi, Kasparov, Timman und Anand.
Das außergewöhnliche Partienmaterial zeugt, wen wunderts, von höchster schachlicher Güte und jede einzelne Partie kann als Lehrbeispiel für positionelles Schach in Vollendung dienen. Feine Manöver und subtile Wendungen wechseln sich ab mit exquisiten Endspieldemonstrationen und brillanten Opferangriffen, Karpov bediente sich in seinen Partien der ganzen Palette schachlicher Werkzeuge.
Der Autor analysiert umfassend das Partienmaterial, gibt zahlreiche Statistiken zu Erfolgen und Eröffnungen an und gibt so manchen Situationsbericht zu Wettkämpfen und Veranstaltungen an. Somit durchlebt der Leser Karpovs Karriere hautnah mit, von den Anfängen in Slatoust über erste Erfolge und der Qualifikation zum Titelkampf gegen Bobby Fischer und den nachfolgenden K&K Duellen bis hin zu den späten Erfolgen.
Ich persönlich finde beide Bände äußerst imposant, nicht alleine wegen der hervorragenden Partien und den Analysen, hinter beiden Werken steht ein Verlag dessen Name Programm ist: Quality Chess. Damit verbunden ist die Gewissheit, Schachbücher mit höchstem Anspruch zu erhalten.
Meine Empfehlung:
Holen Sie sich beide Bände (noch besser: lassen Sie schenken!),genießen Sie die Partien Karpovs in gemütlicher Umgebung und machen Sie sich einfach eine schöne Zeit! Das Leben ist zu kurz für die vielen unsinnigen Dinge die uns umgeben.
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, Mai 2011
Mehr von Quality
-
Build up your chess 1 (hc)29,99 €
-
Boost Your Chess 1 (pb)23,99 €
-
Boost Your Chess 3 (pb)23,95 €
-
Boost Your Chess 3 (hc)29,99 €
-
Boost Your Chess 2 (hc)29,99 €
-
Boris Spasskys Best Games 1 (hc)32,95 €
-
Boost Your Chess 2 (pb)23,99 €
- Mehr von Quality