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LODAVTQGD
Autor

The Queen´s Gambit Declined

Move by Move

300 Seiten, kartoniert, Everyman, 1. Auflage 2017

Aus der Reihe »Move by Move«

24,50 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
The Queen’s Gambit Declined is one of the central pillars of chess opening theory. Virtually every world champion has played the opening with both the white and black pieces and it is a great favourite at all levels in chess. The reason for its enduring popularity is that it is rich in the classic strategic themes. Either side can end up with an isolated d-pawn, White can pursue a queenside initiative while Black counters on the other wing or White can attempt to build a powerful centre that Black hopes to undermine.
The Move by Move series provides an ideal format for the keen chessplayer to improve their game. While reading you are continually challenged to answer probing questions - a method that greatly encourages the learning and practising of vital skills just as much as the traditional assimilation of chess knowledge. Carefully selected questions and answers are designed to keep you actively involved and allow you to monitor your progress as you learn. This is an excellent way to study chess while providing the best possible chance to retain what has been learnt.
·Everything you need to know about the Queens Gambit Declined.
·The Q and A approach emphasizes plans and strategies.
·Written by an expert on the opening.
Weitere Informationen
EAN 9781781944073
Gewicht 530 g
Hersteller Everyman
Breite 17 cm
Höhe 24 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2017
Autor Nigel Davies
Reihe Move by Move
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 9781781944073
Seiten 300
Einband kartoniert
003 About the Author
005 Bibliography
007 Introduction
008 1. Exchange Variation with Nf3
107 2. Exchange Variation with Nge2
160 3. Main Line with Bg5
223 4. Main Line with Bf4
260 5. The Catalan and the Réti
291 Index of Variations
299 Index of Complete Games
Das abgelehnte Damengambit ist das Thema des Buches "The Queen's Gambit Declined - move by move", das GM Nigel Davies für Everyman Chess geschrieben hat. Wie es schon der Titel anzeigt, ist das Werk in die "move by move"-Reihe des Verlagshauses eingereiht, es bedient sich somit der besonderen Kommentierungsform mit eingestreuten und an den Leser gerichteten Fragen.
Anders als bei den bislang von mir besprochenen Vorgängern aus der Serie, die auch einer Eröffnung gewidmet waren, tritt beim vorliegenden Werk eher der Charakter eines Repertoirebuches in den Vordergrund. Die eingearbeiteten Fragen dienen weniger dem Aufbau des Verständnisses, das abgelehnte Damengambit als solches spielen zu können, als genau das von Davies erstellte Repertoire zu verstehen und auch dann via Überleitungen zu erreichen, wenn der Weißspieler über Flankeneröffnungen geht oder Zugumstellungen pfiffig aufzufangen sind.
Davies arbeitet nur mit Fragen, die der Leser beantworten soll. Frühere Bücher der "move by move"-Bücher arbeiteten mit weiteren Formen der Leserbeteiligung, so etwa mit Übungsaufgaben. Diese setzt Davies nicht ein.

Der Kerngedanke des Buches besteht darin, den Spieler mit Schwarz mit einem Repertoire auszustatten, das auf ...Sf6 und ...Le7 sowie normalerweise ...Sbd7 basiert. Dieses soll er möglichst gegen alles einsetzen können, was von weißer Seite kommt.
Davies denkt auch an die Weißspieler unter seinen Käufern, denen er das 1. Kapitel ans Herz legt. In diesem geht es um die Abtauschvariante mit Sf3. Als Anziehender soll der Leser auf d5 tauschen, sobald sich der erste geeignete Moment dafür ergibt, um der Anleitung des Buches zu folgen.

"The Queen's Gambit Declined - move by move" enthält fünf Kapitel, auf die sich insgesamt 72 kommentierte Partien als Träger aller Ausführungen zur Theorie verteilen. Wie für Repertoirebücher üblich sind diese Partien innerhalb einer Variante über Schlüsselzugfolgen miteinander verbunden. So hangelt sich der Leser auf den Pfaden des Autors durch die Partien. Wenn eine beachtenswerte Zugalternative in der laufenden Partie nicht behandelt wird, erscheint sie in einer der nächstfolgenden.
Das detaillierte Variantenverzeichnis am Ende des Werkes ist eine sehr gute Unterstützung bei der stofflichen Orientierung im Buch. Es ist um Diagrammstellungen bereichert, die dem Leser zusätzlich durch Visualisierung helfen.

Kein klares Bild ergibt sich für mich hinsichtlich der Antwort auf die Frage, an welchen Adressatenkreis Davies sich richtet. Es gibt Beispiele unter den an den Leser gerichteten Fragen, die sehr einfacher Natur sind. Sie vermitteln den Eindruck, dass schon ein unerfahrener Spieler mit dem Werk zurechtkommen wird. Demgegenüber sind andere Antworten nicht leicht zu finden und manche der von Davies gewählten Repertoirewege für einen Anfänger kaum fundiert zu spielen. Als eines von mehreren Beispielen greife ich gleich die Partie 1 auf. Hier handelt es sich um Bu Xiangzhi gegen J. Rowson, Turin 2006. Dem Partieverlauf entsprechend empfiehlt er ein weißes Vorgehen, das erhebliche Schwächen der eigenen Königsstellung in Kauf nimmt. Jenseits der "Arme der Theorie" lässt er den Leser zu 23.f4 fragen, ob dies nicht ein schrecklicher Zug ist, da er Schwarz einen Vorposten anbietet und einen eigenen Läufer zu einem Großbauern macht. In seiner Antwort zeigt er die positiven Aspekte des Zuges auf, die im Raumgewinn und einem eigenen Vorposten bestehen. Er zeigt auch auf, wie die vom Leser gesehene Problematik ggf. aufgelöst werden kann. Dies ist alles richtig und qualifiziert, aber Stoff für einen unerfahrenen Spieler? Ausdrücken möchte ich hiermit Ungereimtheiten in der Orientierung auf die Spielstärke des Lesers.
Im Ergebnis lege ich mich darauf fest, dass "The Queen's Gambit Declined - move by move" ein Werk für den fortgeschrittenen Spieler ist, der sich im Bereich des Klubspielers einordnen darf.

Nochmals kurz zu den eingestreuten Fragen: Einige Male hat mich das Gefühl befallen, dass sie bisweilen etwas willkürlich gesetzt sind. Mein Eindruck ist, dass erst im Nachgang der herkömmlichen Kommentierung die Inhalte dieser Fragen bestimmt worden sind. Es gibt etliche Stellen, an denen ich ein entsprechendes Nachhaken als gut platziert angesehen hätte, während ich es an anderen Stellen als allenfalls exemplarisch wertvoll angesehen habe. Diese Fälle sind vor dem Hintergrund, den Leser die Systeme als solche verstehen zu lassen, eher weniger überzeugend. Ein Beispiel dazu: In Partie 10 (Kaasen - Hänsen, Lund 2016) fragt der Leser zum 15. Zug, warum Weiß seinen Minoritätsangriff nicht mit 15.b5 fortgesetzt hat, und erhält zur Antwort, dass der Autor dies nicht weiß und das Vorgehen vielversprechend gewesen wäre. Zwei Züge später tätigt Schwarz mit 16...Lf5 den nächsten Schritt in seinem Plan, der aber nur eine schlichte Anmerkung erhält.
Mehrere Partien sind komplett ausschließlich herkömmlich kommentiert, was meinen beschriebenen Eindruck verstärkte.

Mehrere Partien werden durch recht grobe Fehler entschieden. Für die Darstellung des Repertoires mag dies nicht sonderlich von Belang sein, für die Stringenz der Partieführung bis ins Ergebnis hinein ist dies aber nicht bedeutungslos.

Das Quellenverzeichnis ist übersichtlich; neben einer Online-Datenbank enthält es nur fünf Bücher, die allesamt älteren Datums sind. Davies hat Varianten auch mittels Engine überprüft, die er allerdings nicht benennt.
Das Fernschachspiel ist im Werk kaum vertreten.

Um "The Queen's Gambit Declined - move by move" bequem nutzen zu können, sollte der Fremdsprachler Englischkenntnisse auf einem guten Schulniveau besitzen.

Fazit: "The Queen's Gambit Declined - move by move" ist ein gutes und empfehlenswertes Werk. Der Spieler auf Klubniveau, der ein Kernrepertoire zum Abgelehnten Damengambit sucht, das er eventuell auch über andere Systeme ansteuern kann, bekommt ein qualifiziertes Buch in die Hand. Dieses Kernrepertoire soll er verinnerlichen können, wobei Fragen und die Antworten darauf im Stil der "move by move"-Bücher helfen. Ein paar Aspekte, die man als "Schönheitsfehler" bezeichnen kann, beschränken den Einsatzwert des Werkes nicht, sie reizen die Möglichkeiten der Werke aus der bezeichneten Buchreihe allerdings nicht ganz aus.

Uwe Bekemann
www.BdF-Fernschachbund.de
Februar 2018




Nigel Davies ist ein echter Schachprofi. Er hat es als Spieler zum Großmeistertitel gebracht, arbeitet als Schachtrainer und hat unzählige Schachbücher und auch Schach DvDs veröffentlicht. Dabei war natürlich auch nicht alles wirklich gut. Mich selbst enttäuschte er als Leser sehr mit seinem "Gambiteer"-Projekt. Es sollte ein Eröffnungsrepertoire sein, das einzig auf Gambits fußt, aber zum einen waren die Hälfte der Weißeröffnungen in "Gambiteer 1" gar keine Gambits und dann fehlte dort häufig auch noch die Hälfte. Nun habe ich mich aber seit diesem Erlebnis mal wieder an ein Buch von ihm herangetraut und bin im Nachhinein auch erleichtert.
In "The Queen`s Gambit Declined- move by move" aus dem Everyman Chess Verlag erklärt er Möglichkeiten zu einem Eröffnungsrepertoire gegen 1.d4, zeigt aber auch Wege gegen 1.Sf3 oder 1.c4. Dabei wählt er den klassischsten aller Wege gegen die geschlossenen Eröffnungen.
Es ist ein wenig erstaunlich, dass es zig Bücher aus schwarzer Sicht zum klassischen 1.e4 e5 gibt, aber nach 1.d4 d5 2.c4 alles mögliche betrachtet wird, nur nicht der klassische Weg, mit e6 eine solide Stellung im Zentrum einzunehmen, ohne die Entwicklung zu beeinträchtigen wie es bei 2. ...c6 der Fall wäre.
Ich selbst mag diesen soliden Weg im orthodoxen Damengambit sehr und begrüße es, dass sich nach zuletzt Nikolaos Ntirlis in "Playing 1.d4 d5- A Classical Repertoire" nun auch Herr Davies mit der Materie auseinandersetzt. Auch hier gibt es die eine oder andere klassische Partie, auch wenn das Repertoire von dem Ntirlis`stark abweicht, wodurch ein interessierter Leser durchaus mit beiden Büchern gut arbeiten kann, um sich dann die varianten herauszupicken, die ihm am meisten zusagen.
Es beginnt mit dem in meinen Augen häufigsten Grund, warum viele Schachspieler lieber eine andere Eröffnung spielen. Die Abtauschvariante im Damengambit ist eine einfache Waffe, mit der Weiß ohne großes Verlustrisiko auf Gewinn spielen kann, indem er am Damenflügel durch den Minoritätsangriff Bauernschwächen beim Gegner provoziert oder im Zentrum mit f3 und später e4 aufrollt. Dabei ist allerdings bereits die Zugreihenfolge in der Eröffnung aus weißer Sicht wichtig, da Schwarz ansonsten leicht ausgleicht. Vor allem das Motiv Lf5 ist für Schwarz sehr wichtig. Kommt man schnell zu diesem Zug, ohne Zugeständnisse eingehen zu müssen, steht man gut. Der Autor zeigt dies mit seinen Beispielpartien ganz gut. In der Hauptvariante nach 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 Sf6 4.cxd5 exd5 5.Lg5 Sbd7 6.e3 Le7 7.Sf3 c6 8.Ld3 setzt er mit 0-0 9.0-0 Te8 10.Dc2 Sf8 auf die Hauptvariante, in der Schwarz nach 11.Tab1 a5 12.a3 Sg6 13.b4 axb4 14.axb4 Se4 15.Lxe7 Dxe7 16.b5 Lg4 Gegenspiel am Königsflügel erhält, das gute praktische Chancen bietet.
Wenn Weiß den üblichen Weg im Damengambit geht und sich nach den ersten obigen Zügen mit 4.Lg5 Sbd7 5.Sf3 Le7 6.e3 c6 7.Ld3 0-0 8.Tc1 dxc4 9.Lxc4 entwickelt, hat der Autor zwei Vorschläge für Schwarz. Auf der einen Seite kann man mit b5 und dann a6 nebst Lb7 und c5 am Damenflügel aktiv werden. Hier können durchaus etwas komplexere Stellungen entstehen. Wer aber lieber ruhigere Wege bevorzugt, wird wahrscheinlich mit 9. ...Sd5 10.Lxe7 Dxe7 11.0-0 Sxc3 glücklicher. Schwarz tauscht ein paar Leichtfiguren und wird danach mit e5 im Zentrum aktiv. Auch alle anderen gängigen Varianten werden gut entkräftet, wodurch sich Schwarz stets gute Remischancen oder mehr erarbeiten kann.
Insgesamt zeigt Nigel Davies in seinem Buch bewährte Varianten, mit denen Schwarz kein allzu hohes Risiko eingeht und exzellente Ausgleichchancen erhält.
Das Ganze wird in typischer "Move by Move"-Manier mit zahlreichen in diesem Fall auch oft berechtigten und unterhaltsamen Fragen garniert und über kommentierte vollständige Partien erläutert. Zwar sind die Erklärungen nicht ganz so tief wie bei dem Buch von Herrn Ntirlis, aber man erhält dennoch genug Material, dass jeder Schachspieler davon profitieren kann.
Das orthodoxe Damengambit ist im Kommen!
IM Dirk Schuh
November 2017