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Michail Tal - Sein Lebenswerk 2

418 pages, hardback, Chessgate, 2004

€27.80
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
Die vorliegende Ausgabe ist das zweite Buch einer Serie, die den Schachanhängern das schöpferische Erbe eines der größten Schachspieler aller Zeiten nahe bringen möchte - des achten Weltmeisters Michail Tal,
Das Buch umfasst die von Tal von 1962 bis 1973 gespielten Partien. Zweifellos werden dem Leser Tals eigene Kommentare gleichermaßen Nutzen wie Vergnügen bereiten. Diese sind meist unmittelbar nach den Turnieren entstanden und zeichnen sich durch die Tiefe der Analyse, der Talschen Ausdruckskraft, Fantasie, Selbstironie und Humor aus.
Das Werk entstand in enger Zusammenarbeit mit der Familie Tal. Das Material für die russische Vorlage wurde von Valentin Kirillov, einem früheren Sekundanten des Schachzauberers, zusammengetragen und bearbeitet.


Zu Band 2: Die zwei Fronten des jüngsten Exweltmeisters

Das zweite Buch über das Schaffen Michail Nechemjevic Tals umfasst die Periode 1962-1967, als er sich, nachdem er jüngster Exweltmeister der Schachgeschichte geworden war, was bei ihm nach seinen Worten keine schöpferische Krise auslöste, mit neuer Erfahrung und neuen Kräften in die Schlacht um den verlorenen Schachthron stürzte. Leider tobte der Kampf jetzt nicht nur am Schachbrett. Immer häufiger eröffneten die Krankheiten, die sich mitunter in den entscheidendsten Momenten bemerkbar machten, eine zweite Front. So geschehen beim Kandidatenturnier 1962 in Curacao. Aber bereits im darauf folgenden Weltmeisterschaftszyklus übersprang Tal erfolgreich die Hürde des Interzonenturniers und schlug Portisch und Larsen in den Kandidatenzweikämpfen. Im Finale erwartete ihn der schon immer »unbequeme« Gegner Boris Spasskij ...
Doch diese Jahre sind nicht nur durch relative sportliche Misserfolge charakterisiert. In diesem Abschnitt wurde Tal mit der Auswahl der Sowjetunion zweimal Olympiasieger, wobei er jeweils das beste Ergebnis an seinem Brett erzielte, vervollständigte bei den Landesmeisterschaften seine Medaillensammlung (Gold, Silber, Bronze), gewann sechs internationale Turniere und gelangte in drei weiteren in die Preisränge.
Schlagen Sie einfach das Buch auf- über dies und vieles andere erzählt Michail Tal selbst. Genießen Sie seine einmalige Intonation und seinen Humor, erfahren Sie viel Interessantes und Nützliches. Neben vielen kommentierten Partien und Geschichten erwarten Sie seltene Fotos, Karikaturen, Zeichnungen und Tabellen.
Auf einen guten Weg mit Michail Tal!

Zu Band 3: Tal stellt Rekorde auf

Das dritte Buch über das Schaffen Michail Tals umfasst die Periode 1968-1973, die nicht nur durch glänzende Höhenflüge (zwei Goldmedaillen bei Mannschafts-Europameisterschaften, jeweils einmal Gold bei der Schacholympiade und der SSSR-Meisterschaft, Gewinn von sieben internationalen Turnieren), sondern auch durch seltene, aber sehr schmerzhafte Rückschläge gekennzeichnet ist (Niederlage im Match gegen Bent Larsen, Einbruch bei der XXXVII. und XLI. Landesmeisterschaft und beim Interzonenturnier 1973).
Im Weltmeisterschaftszyklus erreichte Tal in diesem Zeitraum das Halbfinale und unterlag dort knapp dem für ihn »traditionell unbequemem« Viktor Kortschnoj.
Ende 1969 wurde endlich die schmerzhafte »zweite Front« geschlossen: Der Kampf mit der kranken Niere endete mit deren Entfernung vom Schlachtfeld (im direkten und übertragenen Sinne) ...
Die betrachtete Periode ist auch hinsichtlich neugeborener »Traditionen« interessant, zum Beispiel der Angewohnheit, in der letzten Runde zu verlieren und in der Aufstellung origineller und für seinen Stil und Charakter eigentlich unmöglich scheinender Rekorde. Gemeint sind die berühmten Serien Tals, in denen er ohne Niederlage blieb: 86 Partien vom Juli 1972 bis April 1973 und 97 Partien vom Oktober 1973 bis Oktober 1974. Damals entstand auch die Diskussion zum Thema »neuer und alter Tal«. Doch auch wenn es banal klingt: Tal bleibt immer Tal! Davon können sich die Leser dieses Buches selbst überzeugen.

Valentin Kirillov
More Information
EAN 9783935748049
Weight 860 g
Manufacturer Chessgate
Width 17.5 cm
Height 24.6 cm
Medium Book
Year of Publication 2004
Author Valentin Kirilov
Language German
ISBN-10 3935748043
ISBN-13 9783935748049
Pages 418
Binding hardback
Das Gesamtwerk ist auf drei Bände angelegt, der erste erschien bereits 1998. Inzwischen änderte sich der Firmenname (aus Schach!! wurde Chessgate) und das Layoutmuster (zum Positiven!). Die Herausgeber haben es sich zur Aufgabe gemacht, Tals Schaffen komplett zu dokumentieren. Die große Anzahl unkommentiert abgedruckter Partien wird im Datenbankzeitalter gemischt aufgenommen, nach Angaben der Herausgeber (ich habe es nicht geprüft) ist dabei größtmöglicher Aufwand bzgl. Vollständigkeit und Genauigkeit der Partienotationen betrieben worden. Soweit Tal seine Partien selbst kommentiert hat, sind seine Kommentare verwendet worden. Nachträgliche Erkenntnisse (zum Beispiel zum Eröffnungsthema), computergenerierte Analysekorrekturen oder Bewertungen des Talschen Schaffens aus dritter Hand wurden nicht aufgenommen, von wenigen redaktionellen Anmerkungen abgesehen. Vollständige Turniertabellen, viele Fotos und einige Karikaturen runden das Buch ab. Als besonderes Bonbon gibt es noch Tals Jahresresümees, in denen er die Turniergeschehen sowie seine Befindlichkeiten Revue passieren lässt.
Für Puristen sei gesagt, dass kaum Originalmaterial zu finden ist - die Jahresresümees und die meisten Partiekommentare finden sich auch in Tal Life and Games (RHM Press 1976, algebraische Neuauflage bei Cadogan/Everyman), die Partiekommentare auch verstreut in Sportverlag-Titeln (zum Beispiel Koblenz/Tal Der Weg zum Erfolg, \ 982). Nicht nur die Vollständigkeit, sondern auch die repräsentative Aufmachung ist jedoch ein Pluspunkt für die - allerdings mehrbändige - Chessgate-Ausgabe. Nicht zu Unrecht findet sich Life and Games in vielen „all time classics"-Listen. Bücher, die man auf die einsame Insel mitnehmen würde. In der Tat, Tals oft selbstironisch angehauchte Schreibe ist absolut köstlich zu lesen und spricht mich persönlich mehr an als die Kasparow-Texte.
Beim Vergleich der Übersetzungen (Lebenswerk, Life and Games, Weg zum Erfolg) zeigen sich bemerkenswerte Differenzen, die jedoch alle im Rahmen der stilistischen Freiheiten der Bearbeiter bleiben. ,, Unfug" wie oben ist mir nicht aufgefallen, und auch sonst erweckt das Chessgate-Team stets den Eindruck sorgfältiger Produktion. Allerdings sind mir bei der obigen Partie Tal-Portisch gleich drei Notationsfehler aufgefallen; ich hoffe einmal, dabei handelt es sich um eine unrühmliche Ausnahme.

Harald Keilhack, 07/2004


Vor etwas längerer Zeit hatte der Verlag Schach Daniel!! den ersten Band einer geplanten Reihe über den achten Weltmeister der Schachgeschichte, Mikhail Tal, herausgebracht. Seit 1998 war dann leider wenig zu hören von diesem Projekt, doch jetzt ist bei Chessgate endlich der zweite Band erschienen.
Während das Auftaktbuch über die Jugendjahre Tals, seinen Aufstieg in die Weltspitze bis hin zu seinem verlorenen Revanche-Kampf gegen Botwinnik berichtete, vereint der nun vorliegende zweite Band gleich zwei Teile der russischen Originalausgabe. Damit geht es hier insgesamt um den Zeitraum 1962-1973, in dem Tal trotz seiner immer wieder auftretenden gesundheitlichen Probleme immer noch zu den aussichtsreichsten Spielern im Kampf um die Weltmeisterschaft zählte.
Neben seinen Turniererfolgen und den WM-Kandidatenkämpfen fällt auch ein weiteres bemerkenswertes sportliches Ergebnis in diese Zeit, mit dem man bei einem Spieler wie Tal so sicher nicht rechnet: zu Beginn der 70er schaffte Tal schier endlose Serien von Partien ohne jede Niederlage, wie man es wohl nur von einem Petrosjan oder heutzutage Kramnik erwartet.
Für dieses Buch wurden alle verfügbaren Partien Tals aus dieser Zeit zusammengetragen und chronologisch geordnet. Außerdem konnten zu vielen Partien die Originalkommentare (hier sind tatsächlich verbale Kommentare gemeint, kein Enzyklopädie-Code!) von Tal gefunden und aufgenommen werden. Ein weiterer großer Pluspunkt sind die jeweiligen Einführungen Tals zu jedem Jahr, in denen er über die wichtigsten und interessantesten Ereignisse daraus berichtet. Ergänzt wurde dies noch durch Turniertabellen, Fotos sowie verschiedenen Ergebnis-, Eröffnungs- und Bilanzübersichten.
Das Fazit kann nur uneingeschränkt positiv ausfallen, denn das lange Warten hat sich wirklich gelohnt. Tals Berichte sind ausführlicher als im ersten Band, man erhält viele spannende kommentierte Partien, und mit insgesamt annähernd 900 Partien ungeheuer viel Material dieses berühmten Spielers. Auch die Gestaltung des Buches sowie die Papierqualität sind hervorragend, und last but not least ist auch der schöne Festeinband zu nennen.
Wichtig für alle, die bereits Tals Klassiker "Life and Games of Mikhail Tal" besitzen: Zu diesem Buch gibt es viele Überschneidungen bei den Berichten Tals und seinen Partiekommentaren, doch dieser neue Band ist hinsichtlich des Partienmaterials natürlich deutlich besser ausgestattet.

Schachmarkt 03/2004

Der Name Michail Tal steht vor allem als Synonym für Kombinationen. Millionen von Schachfans ergötzen sich seit Generationen am phantasiereichen Zusammenwirken seiner Figuren. Obwohl kein Weltmeister klassischer Prägung seinen Titel so kurz innehielt, ist gewiss keiner allseits so beliebt wie der „Zauberer aus Riga". Doch beschränkt sich die Magie seines Spiel bloß auf taktisches Gebiet? Zwei Neuerscheinungen - die Fortsetzung seiner Autobiographie in Buchform beim Chessgate-Verlag und eine Monographie auf CD bei ChessBase - sollten auch darauf Antworten geben. Eine kritisch-vergleichende Überprüfung ist, angesichts bereits zahlreich vorhandener Veröffentlichungen, angesagt.
Lange wurde gewartet auf den zweiten Band seiner Lebensbeichte. Nachdem Chessgate (damals noch als Verlag Schach!! Jürgen Daniel) 1998 mit dem ersten von drei Bänden die Periode von 1949 bis 1961 abdeckte, widmet sich der zweite Teil, der auf Valentin Kirillovs 1998 in Riga in russischer Sprache herausgegebenen Sammlung basiert, mit den Jahren 1962 bis 1973 einer besonders spannenden Zeit in Tals Schach wirken. Viele Spieler fallen nach der Erringung des größten Erfolgs in ein mentales Loch; welches Ziel lohnt noch, wenn man Weltmeister war? Wie Tal in Band eins schildert, blieb sein Schachappetit ungebrochen. Unmittelbar nach dem Verlust des Titels im WM-Match 1961 debütierte er bei der Mannschaftseuropameisterschaft 1961 in Oberhausen und errang den ersten Platz im Turnier von Bled. Die nächsten zwölf Jahre seiner Karriere sind nicht nur dadurch gekennzeichnet, die Etikette des „Himmelsstürmers" zu widerlegen, sondern nach gesundheitlich erzwungen Pausen erneut zu Weltklasseniveau zurückzukehren. Denn dies war notwendig, um in der sowjetischen Hierarchie als Repräsentant im Ausland auftreten zu dürfen. Offenherzig geht Tal in Einleitungen zu jedem neuen Jahr mit der Qualität seines Spiels ins Gericht. Mal tadelt er seine Unfähigkeit, ein gewonnenes Bauernendspiel durchzuziehen, mal zieht er vor Bronstein den Hut („Sein Königsmanöver hat mich einfach verblüfft."). Sich selbst muss er nicht loben, denn seine Partien und vor allem seine hinter- und tiefgründigen Analysen geben ein beredtes Qualitätsurteil. 102 ausführliche, mit viel Texterklärungen versehene Partien stammen vor allem aus russischen Veröffentlichungen in „Schachmaty" oder „64". Und doch ist für Tal-Fans, die die umfangreiche englischsprachige Literatur über den Letten kennen, nicht alles neu. Die meisten Episoden lagen bereits in seiner 1976 erschienenen Autobiographie „The Life and Games of Mikhail Tal" vor (1997 neu aufgelegt bei Cadogan). Dort gestaltete der gelernte Journalist Tal die Texte allerdings als Frage-Antwort-Berichte (was den Grund hatte, dass er seine Bücher nicht schrieb, sondern für gewöhnlich diktierte). In der deutschen Fassung wurde diese journalistische Technik ohne inhaltliche Verluste ausgespart. Höchst erfreulich ist zudem, dass die deutsche Ausgabe einen substanziellen Mehrwert bei den analysierten Partie bietet. Nur 41 von kommentieren 102 Partien lagen auch in der englischen Fassung vor. Mit dem zweibändigen Werk „Der Weg zum Erfolg", welches Tal 1982 im Ostberliner Sportverlag zusammen mit seinem Trainer Alexander Koblenz vorleg-le, beträgt die Überschneidung gar nur 15 Partien. Und die neue Chessgate-Aus-gabe fügt nicht irgendwelche unbedeutenden Par-tien hinzu: Es sind u. a. die kompletten Analysen der Kandidaten-matchs (von 1965 gegen Portisch bzw. Larsen und von 1968 gegen Gligoric bzw. Kortschnoi). Hier erwacht ein elektrisierender Kampfgeist, den sich heute WM-Ansetzungen so sehnlich wünschen. Allein wegen der 102 Partien, die jede für sich eine neue Lektion über Schachkunst bieten, lohnt sich die Neuerscheinung. Tal versteht es sowohl den schachlichen Gehalt zu identifizieren als auch die atmosphärische Spannung in Worte zu kleiden. Er wird getragen von seiner Begeisterung, die sein Rivale Mihail Botwinnik so umschrieb: „Schach war seine Leidenschaft, oder -genauer gesagt - nicht das Schach allgemein, sondern das Schach spielen. " (zitiert in „My great Predecessors Part U" von Kasparow / Plisetsky, S. 476) Kasparow selbst gibt folgende Momentaufnahme: „Sein penetrantes Starren besaß etwas Mephistophelisches, obwohl er ein sanfter, sehr taktvoller Mensch war. " (S. 382) Hiervon kann sich der Leser der Chessgate-Ausgabe über das zweite Viertel von Tals Schachkarriere (insgesamt sind 789 Turnierpartien
und 89 Blitz-, Trainings, Simultan- und Schaupartien enthalten) anhand vieler, teils bisher unbekannter, fototechnisch sehr gut reproduzierter Fotos aus dem Bestand der Familie Tals überzeugen. Seine zweite Ehefrau Engelina und die Tochter Jeanna, die derzeit den für 2005 angekündigten, dritten Band über die letzten zwei Jahrzehnte bis 1992 übersetzt, leben seit längerer Zeit in Deutschland. Wer den ersten Band der Tal-Trilogie kennt, wird in einem weiteren Punkt angenehm überrascht werden. Seit der Münchner Ulrich Dirr bei Chessgate für Layout zuständig ist, spielen Ästhetik und Lesefreundlichkeit eine große Rolle. Auch andere „Kleinigkeiten" zeichnen das Hard-cover im Gebrauch aus: Fadenbindung verhindert, dass der Band neben dem Brett zuklappt, ein vorbildlicher Index erleichtert die Orientierung und die Gegnerstatistik erlaubt interessante Vergleiche für diese Periode. Eine würdige Präsentation Tal'scher Lehrstücke, von denen ein Beispiel hier auszugsweise vorgeführt werden soll.

Sizilianisch B 42
E. Kristiansen - M. Tal Havanna (Olympiade) 1966 Analyse von M. Tal in Schachmaty, 1967
1. e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 a6 5. Ld3 d6 6. 0-0 Sf6 7. Le3 g6 8. c4 Lg7 9. Sc3 0-0 10. h3 Sc6 11. Sxc6 bxc6 12. f4 Tb8 13. Tf2 Te8 14. Df3 d5 15. La7 Tb7 16. Lc5 d4 17. Se2 Sd7 Schwächer war das unverzügliche
17. ...Txb2 wegen 18. e5 Sd7 19. Lxd4. Jetzt ist das Nehmen auf d4 nicht möglich: 18. Lxd4? Lxd4 19. Sxd4 Sc5 20. De3 Td7 mit Figurengewinn. 18. Ld6 Mit dieser aktiven Fortsetzung hatte ich während der Partie am meisten gerechnet. Aber Weiß hätte dem zurückhaltenderen 18. La3 den Vorzug geben und den Bauern nicht opfern sollen. Ich wollte darauf 18... Lf8 spielen. 18. ...Txb2! Schlägt nicht nur den Bauern, sondern aktiviert auch deutlich die Stellung des Turms. Dieser Umstand erlangt bald entscheidende Bedeutung. 19. c5 Lf8 Der Läufer auf d6 ist nicht lange zu ertragen. Noch ein Zug und nach e4-e5 hätte Weiß eine erdrückende Position eingenommen. Jetzt hingegen könnte 20. e5 mit 20... Sxc5 beantwortet werden. Nachteilig für Weiß ist ebenfalls 20. Lxf8 Txf8 21. Sxd4 Se5! 20. Te1 Die einzige Möglichkeit, die Initiative aufrechtzuerhalten. 20. ...Lxd6 21. cxd6 c5 22. Dg3 Nach 22. Sg3 wäre die Aufgabe von Schwarz wohl schwieriger gewesen, denn es wäre sofort der Turm b2 abgetauscht worden. Es muss ergänzt werden, dass das äußerlich aktive 22. e5 Lb7 23. Dg4 auf die unangenehme Erwiderung 23... f5! trifft. 22. ...Lb7 23. e5 Die Idee von Weiß besteht darin, den Vorstoß f4-f5 mit großem Effekt zu verwirklichen. Die Öffnung der f-Linie verspricht Weiß gefährlichen Angriff. Schwarz steht jedoch eine Möglichkeit zur Verfügung, alle Drohungen zu parieren. 23. ...Txa2! Der Clou der Stellung liegt darin, dass Schwarz um jeden Preis die potenziell aktivste Figur des Weißen liquidieren muss - den Läufer. Der letzte Zugverfolgt vor allem dieses Ziel. Jetzt wäre (beispielsweise als Antwort auf 24. f5) die Drohung 24... Ta3 sehr unangenehm. Weiß möchte den Läufer auf einer anderen Diagonalen ins Spiel führen, aber auch hier erwischt ihn der schwarze Turm. 24. Lc4 Ta4 25. f5 Txc4! Mit dem Verlust dieses Läufers sind alle Hoffnungen des Weißen auf die Schaffung gefährlicher Drohungen zerstört. Deutlich schwächer wäre 25... exf5? 26. Lxf7! 26. Txc4 exf5 27. Txf5 Le4 28. Tf1 Nicht besser wäre 28. Tg5 Ld3. 28. ...Txe5 Zum Sieg ausreichenden Materialvorteil hätte auch 28... Sxe5 29. Txc5 Dxd6 gesichert - drei Bauern für die Qualität. Doch Schwarz hätte in diesem Falle noch gewisse Schwierigkeiten bei der Realisierung des Übergewichts gehabt. In nahender Zeitnot strebt der Nachziehende nach mehr. Jetzt entstehen erneut taktische Verwicklungen. 29. Df4 Es droht 29... Tg5. 29. ...De8 30. Sxd4! cxd4 31. Tfc1 Kg7 31... De6 ist wegen 32. Dh6! schwächer. 32. Tc7 Dieser Zug stellt eine Falle. Nach dem sich anbietenden 32... De6 würde Weiß mit 33. Txd7 Tf5 34. Te7! Txf4 35. Txeö fxe6 36. d7 Tf8 37. Tc8 gewinnen. 32... .Tf5 33. Dd2 Td5 Jetzt ist der Ausgang der Partie entschieden. Schwarz verfügt über Materialvorteil und einen mit jedem Zug wachsenden Angriff. 34. T7c6 De6 35. Db4 Lxg2 0:1

Harald Fietz, Schachmagazin 17/2004
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