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LXTERTLATOVS

The Life and Games of Vasily Smyslov

536 pages, hardback, Russell Enterprises, 1. edition 2020

€34.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost

Vasily Smyslov, the seventh world champion, had a long and illustrious chess career. He played close to 3,000 tournament games over seven decades, from the time of Lasker and Capablanca to the days of Anand and Carlsen. From 1948 to 1958, Smyslov participated in four world championships, becoming world champion in 1957.

Smyslov continued playing at the highest level for many years and made a stunning comeback in the early 1980s, making it to the finals of the candidates’ cycle. Only the indomitable energy of 20-year-old Garry Kasparov stopped Smyslov from qualifying for another world championship match at the ripe old age of 63!

In this first volume of a multi-volume set, Russian FIDE master Andrey Terekhov traces the development of young Vasily from his formative years and becoming the youngest grandmaster in the Soviet Union to finishing second in the world championship match tournament. With access to rare Soviet-era archival material and invaluable family archives, the author complements his account of Smyslov’s growth into an elite player with dozens of fascinating photographs, many never seen before, as well as 49 deeply annotated games. German grandmaster Karsten Müller’s special look at Smyslov’s endgames rounds out this fascinating first volume.

[This book] is an extremely well-researched look at his life and games, a very welcome addition to the body of work about Smyslov ...

-- from the Foreword by Peter Svidler

St. Petersburg native Andrey Terekhov is a FIDE Master, an ICCF International Master (correspondence chess) and holds a Ph.D. in Computer Science. His best results at the board were victories in the 2008 Munich Open and the 2012 Nabokov Memorial. He currently resides in Singapore.

More Information
Weight 790 g
Manufacturer Russell Enterprises
Width 15.8 cm
Height 23.5 cm
Medium Book
Year of Publication 2020
Author Andrey Terekhov
Language English
Edition 1
ISBN-13 9781949859249
Pages 536
Binding hardback

Eindeutig ein Liebhaberprojekt. Der allgemeine Trend macht es Titeln schwer, die aus Liebe zum Thema auf den Markt präsentiert werden (die beiden letzten Multibiografien von Andrew Soltis zum Beispiel, Smyslov kommt ebenfalls darin vor). Smyslovs Leben und Partien, gesammelt in einem schönen Hardcover. Peter Svidler bedankt sich im Vorwort für die Gelegenheit, ihm auf diese Weise etwas näher gekommen zu sein , auch wenn er den Weltmeister persönlich oft traf und sie sich gegenseitig grüßten.

Dieser Band handelt von den frühen Jahren - 1921 bis 1948. Vielleicht war der Russe der stärkste Turnierspieler und Praktiker seiner Zeit, was sich zum Beispiel auch in Zürich 1953 zeigte. Wikipedia berichtet, er sei von den späten Vierzigern bis in die frühen Achtziger - also fast 40 (vierzig!) Jahre, in den Top 15 der Welt vertreten gewesen. Nicht umsonst stand er 1984 mit 63 Jahren im Kandidatenzyklus im Finale gegen Kasparow, konnte diesem aber naturgemäß kein Hindernis auf dem Thron bieten. Kasparow selbst berichtet in der “Vorgänger”-Weltmeister-Serie nur Gutes über seinen Kollegen.

Er hatte erst sehr spät angefangen. Der Vater hatte eine große Bibliothek und der Junge lernte das Spiel mit acht Jahren. Doch erst viel später, wohl mit zwölf, begann er, Turnierschach zu spielen.

Die Klarheit der Spielanlage lässt oft an eine direkte Verwandtschaft mit Magnus Carlsen denken, auch die Vorliebe für unkonkrete Eröffnungen des Russen, aber das ist wohl Auslegungssache und sollte vielmehr von Carlsen selbst beantwortet werden. Und natürlich hat sich das Schach seitdem um Längen weiterentwickelt. Dennoch wäre es interessant, diesen Gedanken weiterzuführen. Vielleicht mit Hilfe des Buches “How to Out-Prepare Your Opponent” von Jeroen Bosch?

Wobei wir gerade bei dem Thema sind: Ratimir Kholmov und Vasily Smyslow waren zusammen 1965 zum Turnier in Havanna gereist. Via Telex spielte sogar Fischer mit. Eines Morgens war Kholmov nach einer Nacht mit Rum-Exzessen völlig erledigt und sollte gegen Fischer spielen. Kholmov war komplett hinüber, aber Smyslov half seinem Kollegen und zeigte ihm eine interessante Idee im Spanier. Kholmov gewann die Partie mit dem berühmten Figurenopfer auf d4.

Fernando Offermann

Berliner Schachverband

Dezember 2022


WASJAS ERSTE SCHRITTE

Wasily Smyslow, den in seiner Jugend alle nur Wasja nannten, war der herausragende Spieler der 50er Jahre. Er hat das Kunststück fertig gebracht, zwei Kandidatenturniere zu gewinnen und in drei WM-Matches gegen Botwinnik ein ausgeglichenes Ergbnis zu erzielen. Nachdem er in den 60er und 70er Jahren hinter anderen der UdSSR-­Riege zurückstand, erlebte er mit über Sechzig ein Comeback, als er 1984 noch einmal ins Kandidatenfinale vorstieß. Trotzdem nimmt er in der Wahrnehmung unter den Weltmeistern einen hinteren Platz ein. Zum einen weil sein Stil unspektakulär, aber absolut logisch war - wie Kramnik es einmal formulierte - und nicht so leicht fassbar ist wie Petrosjans Verteidigungskunst oder Tals Kombinationsgabe. Zum anderen konnte seine äußerst lakonische Partiekommentierung nicht für Breitenwirkung sorgen. Schließlich drängte er sich nie in den Vordergrund wie Botwinnik, vielleicht auch weil sein Status als gläubiger Christ in der UdSSR immer etwas prekär war.

Andrei Terechow will dieses Bild des 7. Weltmeisters nun korrigieren. Sein Mammutwerk The Life and Games of Vasily Smyslov ist auf "mindestens“ drei Bände angelegt. Der erste, der mit dem WM-Turnier 1948 endet, erschien 2020. Neben einer ausführlichen Biographie präsentiert Terechow 49 Partien, zu denen er zahl­reiche zeitgenössische Analysen berücksichtigt, die er mit modernen Engines abgeglichen hat.

Der Autor zeigt, dass Smyslows spätere Erfolge seine Leistungen in den Vierzigern überschattet haben. Dabei ist Smyslows Weg in die Spitze rasant. Mit sieben Jahren bekommt er von seinem Onkel ein Schachbuch mit der prophetischen Widmung "Dem künftigen Weltmeister“ geschenkt. Schon in der Pubertät werden Kompositionen von ihm veröffentlicht, eine Leidenschaft, die ihn bis ins hohe Alter begleitet. Mit 19 Jahren hat Smyslow bereits seinen Durchbruch bei der 12. UdSSR-Meisterschaft 1940. Er wird hinter Lilienthal und Bondarewski sensationell Dritter, noch vor den beiden potentiellen WM-Kandidaten Botwinnik und Keres. In nur sechs Jahren ist er vom Anfänger zur Weltelite aufgestiegen. Selbst Tal brauchte etwas länger dazu. In der UdSSR ist Smyslow schon früh ein Star.

Im Juni 1941 wird die UdSSR von Deutschland angegriffen. Vielleicht wegen der Lobby des Schachverbandes, vielleicht weil er noch als Student im Moskauer Luftfahrt-Institut gemeldet war, oder aber wegen seiner starken Kurzsichtigkeit - der Autor kann es nicht mit Sicherheit sagen - wird Smyslow nicht eingezogen, wie viele andere talentierte Spieler seiner Generation, die ihr Leben ließen.

Man evakuiert Smyslow von Moskau nach Kasachstan, er gibt Simultanvorstellungen in Kriegslazaretten. Und als 1942 in Stalin­grad gekämpft wird, beginnt das Schachleben in Moskau schon wieder aufzublühen und Smyslow spielt wieder Turniere.

Nach dem Krieg weiß die Welt zwar, dass die sowjetischen Spieler stark sind. Man kann sie aber nicht einschätzen. Viele hatte man im Westen noch nie gesehen, Smyslow spielt 1946 in Groningen das erste Mal überhaupt im Ausland. Erst durch das Radio-Match 1945 zwischen der UdSSR und den USA, die vor dem Krieg die führende Schachnation war, wird das Potential dieses Landes deutlich. Smyslow besiegt am 2. Brett mit Reshevsky den besten US-Spieler mit 2:0 und die UdSSR erreicht mit 15,5:4,5 einen Kantersieg.

Als 1948 das Teilnehmerfeld des WM-Turniers in Den Haag/Moskau zusammengestellt wird, das wegen des Todes Aljechins zur Ermittlung des Weltmeisters nötig geworden war, wird Smyslow nicht unumstritten berücksichtigt. Botwinnik gewinnt zwar deutlich, aber Smyslows 2. Platz weist bereits auf ein kommendes WM-Match hin, das aber dann doch erst 1954 stattfindet.

Terechow merkt man die Sympathie zu seinem Helden an. Er hat die bislang umfänglichste Biographie zu Smyslows frühen Jahren vorgelegt, die zeigt, dass er bereits in den 40er Jahren zu den besten Spielern der Welt zählte.

Harry Schaack

KARL 1/2021

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