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Nervenkrieg - Von Aura bis Zweikampf

317 pages, paperback, Frank & Timme, 1. edition 2008

€24.80
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
Discontinued
Was fällt Ihnen zum Thema „Nervenkrieg" ein? Der alltägÄrger? Ein widerwärtiger Gegenstand oder LieblingsWer denkt nicht an Zeitnotschlachten und dramaOpferkombinationen? Vielleicht sogar an die legendäre Schachweltmeisterschaft Fischer gegen Spasski 1972 in Reykjavik?
Wie wird aus Nervenkitzel ein geistiges Abenteuer ohne Spielsucht und Nervenzusammenbruch? Wettkämpfer in der psychischen Sportart Schach beweisen lebenstaugliches Können. Vorkämpfer, Lehrer und Trainer stärken ihre Spieler als Schicksalsgefährten. Aus Spielern werden Trainer. Verantwortlich für andere erfahren sie, dass fachliches Wissen nicht ausreicht. Mentales Führen (Coaching) mit sozialpsychologischem Verstand ist eine Leistungsreserve. Das Buch bietet schachpsychologisches Wissen über die 64 Felder hinaus für das Zusammenleben.
More Information
EAN 9783865962041
Weight 410 g
Manufacturer Frank & Timme
Width 14.8 cm
Height 21 cm
Medium Book
Year of Publication 2008
Author Marion Bönsch-Kauke
Language German
Edition 1
ISBN-13 9783865962041
Pages 317
Binding paperback
Inhalt
013 Einführung
019 Modul 1 Was kann Psychologie, vornehmlich Sportpsychologie und speziell Schachpsychologie, zur Vorbereitung auf den „Nervenkrieg" beitragen?
025 Modul 2 Führungsvermögen: Qualitätsmanagement - Sozialkompetenz
061 Modul 3 Wer lehrt, ausbildet und führt, lernt!
077 Modul 4 Die bestmögliche Form: Fit für den Erfolg!
113 Modul 5 Vorbereitung auf den Gegner
145 Modul 6 Fairplay-Verhalten im Schach
163 Modul 7 Balancieren von Emotionen
197 Modul 8 Schachblindheit, Trugbilder und Aussetzer
209 Modul 9 Der kreative Trainer - Umgang mit schwierigen Situationen und schwierigen Personen oder schwierig, weil wir den „Dreh" nicht finden?
223 Modul 10 Erzeugen Kreative Konflikte?
243 Modul 11 Humor hat, wer lachend trotzt!
247 Glossar
291 Abkürzungen
293 Literaturverzeichnis
303 Personenverzeichnis
„Marion Bönsch-Kauke ist eine auf Schach spezialisierte SozialpsychoSie unterweist Lizenztrainer, Ausbilder im Deutschen OlympiSportbund und internationale Professionals in Pädagogiseher Psyund Sozialkompetenz. Als Mentalcoach betreute sie die deutSchach-Nationalmannschaften der Damen und Herren. Die Autorin verfügt über den Trainerpass für soVerhaltenstraiin Denkbeweglichkeit, Konösen, Verhandlungsführung und psycho-regulativen Verfahren; Habiin Psychologie, hat sie sich durch universitäre LehrveranstaltunForschungsprojekte und Buchöffentlichungen ausgewiesen."
Soweit die verlagseigenen Informaüber die Autorin des vorlieBuches. Leider kann der UnIhnen nicht mit Gewissheit sagen, ob es zwischen Frau Bönsch-Kauke und dem in Schachkreisen ungleich bekannteren Duo Uwe respektive Ernst Bönsch famiäre Bindungen gibt. Naheliegend wären diese allemal, zumal die Vermit beiden Herren selbigen Namens bereits publizistisch tätig geworden ist.
Um Missverständnissen vorzubeuDas Buch hat keinesfalls enzyädischen Charakter, wie die Inider Titelbegriffe Aura/Zweivermuten lassen könnten, sondern ist ganz traditionell in zuächst 11 Kapitel (so genannte „Mogegliedert, bevor sich in der Tat ein umfangreiches alphabetisch geordnetes Glossar aus den BereiSchach und Psychologie anßt.
Die 11 Module lauten im Einzelnen:
1. Was kann Psychologie, vornehmSportpsychologie und spe
Schachpsychologie, zur Vorbereitung auf den „Nervenbeitragen?
2. Führungsvermögen: Qualitäts- Sozialkompetenz
3. Wer lehrt, ausbildet und führt, lernt!
4. Die bestmögliche Form: Fit für den Erfolg!
5. Vorbereitung auf den Gegner
6. Fairplay-Verhalten im Schach
7. Balancieren von Emotionen
8. Schachblindheit, Trugbilder und Aussetzer
9. Der kreative Trainer - Umgang mit schwierigen Situationen und schwierigen Personen oder schwierig, weil wir den „Dreh" nicht finden?
10. Erzeugen Kreative Konflikte?
11. Humor hat, wer lachend trotzt!
An der pointierten Ausformulierung der Modultitel lässt sich unschwer das Bestreben der Autorin ablesen, ein möglichst breites Leserpublikum zu erreichen, eine Absicht, die auch durch diverse Querverweise auf anschachfremde Bereiche erkennbar ist. So trifft der Leser unnicht nur auf Namen bzw. Beiträge aus der Welt des Schachs oder der wissenschaftlichen Psychosondern auch auf zeitgenössiProminenz wie Celine Dion, Oliver Kahn, Franz Beckenbauer, Jürgen Klinsmann, Zinedine Zidane, Hans-Joachim Löw, Andre Agassi, Boris Becker und so fort.
Dennoch: Der gemeine Turnierspieler dürfte seine liebe Mühe damit haben, das Buch in all seinen Facetzu erarbeiten und für sich nutzzu verwerten. Dazu ist die Thematik - trotz aller Bemühung um inhaltliche Popularisierung - zu sehr dem Wissenschaftlichen verschriezu allgemeingültig und damit letztlich zu wenig schachspezifisch. Diese Einschätzung gilt allerdings nicht für die (beiden) andere(n) im Buchtitel erwähnte(n) Adressaten-gruppe(n): Wer immer als Trainer bzw. Schachlehrer tätig ist, erfährt eine Menge Dinge, die im Allgemeinen zwar nicht direkt etwas mit dem Geschehen auf dem Brett, aber umso mehr mit den Befindlichkeiten der Akteure zu tun haben. Und auf diese Befindlichkeiten positiv einzuwirist wesentlicher Bestandteil des Aufgabenprofils eines erfolgsorienCoachs, der in unserem Buch zahlreiche Anregungen finden wird.
Mit freundlicher Genehmigung
E. Carl, Rochade Europa 3/2009

**********"Nervenkrieg - von Aura bis Zweikampf" versteht sich als ein Lehrbuch über "Angewandte Psychologie für Trainer, Schachlehrer und Spieler."
Diese Rezension wirft den Blick auf und in das Werk im Fokus des Fernschachs. Deshalb wird sein Wert für Trainer und Schachlehrer außen vor gelassen und allein für den (Fernschach-) Spieler untersucht.
In 11 Kapiteln, hier Module genannt, stellt die Autorin ihre Erkenntnisse vor und versucht, diese für eine konstruktive Umsetzung aufzubereiten. Unter dem gewählten Rezensionsansatz sind folgende Kapitel interessant:
2 (in Teilen): Führungsvermögen: Qualitätsmanagement - Sozialkompetenz
4 (Abschnitt 4.4): Die bestmögliche Form: Fit für den Erfolg!
5: Vorbereitung auf den Gegner
6 (in Teilen): Fairplay-Verhalten im Schach
7 (in Teilen): Balancieren von Emotionen
8 (Abschnitt 8.4): Schachblindheit, Trugbilder und Aussetzer
Im Kapitel 2 wird u. a. die Leistungsmotivation behandelt. Was ist darunter zu verstehen, auf welchen Beweggründen basiert sie, wie kann man sie fördern? Welche - zwischenzeitlichen - Motivationskonflikte können auftreten? Der Fernschachspieler kann Nutzen zur Selbsterkenntnis aus den Erörterungen ziehen.
Im Fernschach ist der dem ambitionierten Turnierschach anhaftende Psychostress, unter dem die Nerven bewahrt werden müssen, weitgehend fremd. Deshalb gibt es für psychoregulative Verfahren, im Abschnitt 4.4 behandelt, eher spärlich Raum. Dass einzelne Buchhinweise zu diesem Punkt aber durchaus auch im Fernschach helfen können, zeigen behandelte Stressfaktoren wie "körperlich-geistiges Schwächegefühl, anstrengende Berufstätigkeit, Erholungsbedürftigkeit", "eine Partie aufgrund eines zu hohen Leistungsstrebens/Übermotivation verderben" und "Druckpositionen aushalten müssen, in denen der Gegner andauernde Initiative hat". Dabei werden Hinweise zur Stärkung der eigenen Potenziale gegeben.
Abgeschwächt und auf einzelne Elemente beschränkt gelten für das Fernschach auch die Regeln zum "ausgefuchsten Spiel und dem schmalen Grat zur Unfairness" aus Abschnitt 5.5. Die für das Brettschach offenen Versuche des Bluffens und Tarnens, die eine körperliche Präsenz des Gegners voraussetzen, fehlen. Phantom-Drohungen werden im Fernschach, besonders auch bei Rechnerunterstützung, schnell enttarnt. Gleiches gilt für Fallen, und echte Fingerfehler gibt es (fast) nicht. Ein Tipp, ggf. relativ viel Zeit in einfachen Situationen zu verbrauchen, um dem Gegner zu suggerieren, dass es etwas zu ergründen gebe, führt im Fernschach schnell zur Unfairness. Immerhin wird hier nicht in Minuten sondern in Tagen, Wochen und Monaten gerechnet.
Die situativen Unterschiede zwischen dem Brettschach und dem Fernschach sind zu groß, als dass der Fernschachspieler in einem bemerkenswerten Maße sowohl von "dirty tricks" betroffen werden oder diese selbst anwenden kann.
Das Kapitel 6 ("Fairplay-Verhalten im Schach") könnte als eine Grundlage zu einem eigenen Thema "Fairplay im Fernschach" genutzt werden. Auf Besonderheiten des Fernschachs übertragbare Buchausführungen sind für den Fernschachspieler von Nutzen. Nonverbale Störmanöver wie ein lautes Stuhlrücken gibt es allerdings nicht, wenn man von Geringfügigkeiten wie z.B. die Verwendungen von nicht "wertfreien" Karten beim Postfernschach o. ä. absieht. Manchmal sind im Brettschach verbotene Verhaltensweisen im Fernschach sogar regelkonform, was das Beispiel der Analyse einer aktuellen Stellung mit Dritten zeigt. Dass sich aber auch hier ab einem bestimmten Punkt die Frage nach der Grenze des Fairplay stellt (aber eher im verbalen Bereich), wird bei einer offenen Analyse der aktuellen Stellung zum Beispiel in einem Internetforum deutlich.
Für das Kapitel 7 ("Balancieren von Emotionen") gilt das schon für andere Inhalte angebrachte Urteil: Unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Fernschachs in Teilen hilfreich auch für den Fernschachspieler. Auch Fernpartien werden unter dem Einfluss von Emotionen gewonnen und verloren. Informationen hierzu helfen beim Umgang damit und zu deren positiver Beeinflussung.
Kann ein Fernschachspieler schachblind sein? Diese Frage kommt beim Durcharbeiten des Kapitels 8 auf (Schachblindheit, Trugbilder und Aussetzer). Ganz sicher muss man nach Fernschach mit und Fernschach ohne Engineunterstützung unterscheiden. Ohne den Einsatz eines Computers kann dieses Phänomen einen Fernschachspieler zweifellos treffen. Welcher erfahrene Spieler hätte nicht ein eigenes Beispiel auf Lager? "Schachmüdigkeit und psychische Sättigung" treten zwar anders als beim Brettschachspieler auf, müssen aber auch vom Fernschachspieler erkannt und bewältigt werden.
Aber auch bei der rechnergestützten Spielführung ist der Spieler nicht vollends vor Schachblindheit etc. gefeit. Das höchste Spielniveau ist nur unter dem kritischen Einsatz zu erreichen. Dies bedeutet, dass der Vorschlag des Computers nicht vorbehaltlos oder gar unkritisch umgesetzt werden darf. So ergibt sich auch hier der besagte kleine Raum an Schachblindheit.
"Nervenkrieg - von Aura bis Zweikampf" ist ganz sicher von hohem Nutzen für Trainer, Schachlehrer und Spieler, an die sich das Werk ausdrücklich richtet. Es hat diesen Wert natürlich auch für den Fernschachspieler, der daneben das Brettschach pflegt. Für denjenigen, der allein das Fernschachspiel betreibt, ergibt sich ein Nutzen wie beschrieben.
Dem Buch ist aber ein allgemeiner Nutzen für alle Spielerinnen und Spieler beizumessen: Es ist ganz sicher ein Werk, dass die Selbsterkenntnis fördert und Möglichkeiten und Wege zur Selbstbeeinflussung aufzeigt.
Mit freundlicher Genehmigung
Uwe Bekemann, www.bdf-fernschachbund.de

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Um gut Schach zu spielen, muss man viele Dinge erlernen. Es reicht bei weitem nicht, sich mit der Theorie zu beschäftigen, Endspiele und Taktik zu trainieren und Turnierpraxis zu sammeln. Ein wichtiger Aspekt, der nicht nur auf höchstem Niveau oft den entscheidenden Ausschlag gibt, ist die Psychologie. Immer noch gibt es dazu viel zu wenig Literatur. Die Psychologin Marion Bönsch-Kauke, die u.a. als Dozentin für die FIDE Trainer Academy in Berlin arbeitet, hat nun ein Lehrbuch in elf Modulen vorgelegt, das sich vor allem an Trainer wendet. Die Autorin fächert die unterschiedlichen Facetten des Themas systematisch auf und bietet zu jedem Problem Schritt für Schritt Lösungsmöglichkeiten. Sie zieht zu ihrer Darstellung häufig Vergleiche aus anderen Sportbereichen heran. Der Duktus ist allerdings etwas umständlich und gelegentlich gibt es irritierende Vergleiche, wenn die Autorin etwa Uwe Bönsch in eine Reihe mit Beckenbauer und Klinsmann stellt. Nervenkrieg - von Aura bis Zweikampf ist eher als Arbeits- denn als Lesebuch gedacht.
Mit freundlicher Genehmigung
Harry Schaack, KARL 4/2008

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New York, World Trade Center, 1995: Zwei vornehm gekleidete Herren sitzen in einer schalldichten Glaskabine und spielen Schach. Das leise Räuspern und Hüsteln einiger Zuschauer dringt nicht bis zu den Kontrahenten vor, in voller Konzentration über das Brett gebeugt, nehmen sie nichts von der Außenwelt war. Die bedächtige Stille dieses Ortes der praktizierten Geisteskraft auf 64 Felder wird zum Schauplatz für angewandte Psychologie und zum Lehrstück für psychologische Kriegsführung. Gary Kasparov liegt nach der neunten Partie in Rückstand und es scheint sich für den Herausforderer Anand eine Sensation anzubahnen. Dort, wo es rein sportlich gesehen für keinen der beiden Spieler ein reales Weiterkommen gibt, werden andere Register gezogen. Mit lautem Türen knallen (und anderen Mätzchen) bei jedem verlassen des Raumes, bringt Kasparov seinen Gegner derart aus dem seelischen Gleichgewicht, dass dieser in den nächsten Runden völlig einbricht…
Man mag es unfair oder auch raffiniert nennen, derartige Winkelzüge gab es schon lange vor diesem Kampf und wird es auch immer geben. Der moralische Sieger mag ein anderer sein als der, der sich am Ende des Wettkampfes als Sieger bezeichnen darf, ob dies dem Unterlegenen ein Trost ist, mag dahingestellt sein. Lehrreich sind solche Aufführungen allemal, Trainer, Psychologen und auch Spieler können daraus ihre eigenen Schlussfolgerungen ziehen und sich gezielt dagegen wappnen (oder auch selbst praktizieren). Schachpsychologie läst sich aber natürlich nicht nur auf diesen Komplex reduzieren, die praktische Anwendung umfasst viele andere Gebiete auf und neben dem Schachbrett. Wie überwinde ich meine Furcht vor einem bestimmten Angstgegner? Wie bereite ich mich psychologisch auf eine Partie vor? Welche Tricks wenden Motivationstrainer bei ihren Schützlingen an? Wie bringe ich meine Gegner mit fairen/unfairen Mitteln aus dem Gleichgewicht? Diese und viele andere Themen behandelt die Autorin auf unterhaltsame Weise, manchmal humorvoll, manchmal nüchtern sachlich, immer im Bestreben, den Leser wertvolle Informationen zu liefern und zum Nachdenken anzuregen.
Die Autorin weiß übrigens, wovon sie spricht, bzw. schreibt: Als Mentalcoach betreute sie die deutschen Schach-Nationalmannschaften, unterweist Lizenztrainer, Ausbilder im Deutschen Olympischen Sportbund und internationale Professionals in Pädagogischer Psychologie und Sozialkompetenz, kann auf zahlreiche universitäre Lehrveranstaltungen, Forschungsprojekte und Buchveröffentlichungen verweisen und verfügt noch ganz nebenbei über den Trainerpass für sozialpsychologisches Verhaltenstraining in Denkbeweglichkeit, Konfliktlösen, Verhandlungsführung und psycho-regulativen Verfahren.
Das Buch bietet interessante Einblicke in die Psychologie des Schachsports, allen damit verbundenen Begleiterscheinungen und geht darüber noch weit hinaus! Die Untersuchungen und Ergebnisse lassen sich nämlich durchaus auch auf schachfremde Bereiche übertragen, unfaire Methoden am Schachbrett oder Mobbing am Arbeitsplatz, Furcht vor dem Angstgegner oder Überwindung einer Phobie lassen sich ohne Zweifel miteinander vergleichen aufgrund ihrer Eigenschaften. Es gibt keine Patentlösungen für derartige und ähnliche Probleme, von Konfuzius stammt die bekannte Aussage Zhi yu Dao" („Ich habe meinen Willen auf das Dao (Weg) gerichtet" oder „Der Weg ist das Ziel"), die Autorin schreitet auf diesem Weg und zeigt dem Leser Lösungsansätze und wertvolle Hinweise.
Durch die Lektüre des Buches werden neue Perspektiven aufgezeigt, vielleicht verborgene Ressourcen freigelegt und scheinbar unüberwindbare Denkblockaden beiseite geräumt. Schachspieler, Trainer und Betreuer kann dieses Buch nur wärmstens empfohlen werden.
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, www.freechess.info

**********Es gibt Schachprobleme, die liegen nicht auf dem Brett - oder nicht ausschließlich dort. Doch dem deutschen Spitzenschach dämmert die Bedeutung offiziell erst jüngst, worauf Marion Bönsch-Kauke in ihneuen Buch „Nervenkrieg - von Aura bis Zweikampf. Angewandte Psychologie für Trainer, Schachlehrer und Spieler. Ein Lehrbuch in elf Modulen" verweist: „Da erst im Jahre 2006 mit dem Coaching von Kadern der Nationalmannschaft begonnen wurde, gilt es für den Einsatz spezieller Testmethoden noch grundsätzliche Überanzustellen." (S. 99) Hierzu eiBetrag zu leisten, hat sich die auch auf Schachcoaching spezialisierte Sozialpsyvorgenommen. Ein Versuch, der nur in begrenztem Umfang gelungen ist und in seiner praktischen Relevanz für Spieler hinter dem internabekannten Kennmiszurückbleibt bzw. für Trainer und Schachlehrer aus praktischer Sicht bloß verstreut Wissenswertes offeriert.
Ein Lehrbuch mit Movorzulegen, hat sich die Frau von Dr. Ernst Bönsch, dem früheren Verder DDR-Ausals Vorgabe gewählt. Was würde man erwarten? Bausteinartig aufeinander abgestimmte HandlungsVerzahnung von sportpsychologischen Erkenntnissen und ihre Befür den Schachallin Training und Wettoder Tipps für Kriin der Traiu. v. m? Leider schimmern solche Ergebnisse nur steldurch, und es fordert dem Interessierten Mühe ab, Hilfreiches für seine Situationen aus dem Nebeneinander von rein auf psychologischen Sachstand beschränkten Abschnitten und zwieingestreuten Schachbeispielen herauszufiltern. Einige Schaukästen mit Übersichten zu Schachthemen bringen Hilaber in der Summe ist es dürftig. Ein thematischer Stichwort-Index fehlt, Zuam Ende der "Module" sucht man vergebens.
Was wird auf ca. 300 Seiten ausgebreiAm Ende ein 50-seitiges Glossar zu psychologischen Fachbegriffen und schachSachverhalten - verständlich und fundiert abgefasst, ein Genuss als Einührung in diese akademische und profesWelt (es empfiehlt sich hier zuerst zu stöbern). Zu Beginn 140 Seiten über Führungsvermögen, Ausbildung, Finden der Form und Vorbereitung auf den Gegner. Hier werden aber überwiegend in akadeSchreibstil Thesen und Erkenntnisse der allgemeinen Psychologie und der Sportpsychologie angerissen, oft mit Anüpfungen zu anderen Sportarten (insbezu Fußball). Schachweisheiten sind selten aufregend wie beispielhaft die beiden Schlussthesen der Module 3 und 5 offenba„Trainer und Schachlehrer sollten sich entschließen, ein Trainingstagebuch zu fühdamit ihre kostbaren Erfahrungen nicht verloren gehen. " (S. 76) Da hätte den Prakschon eher interessiert, wie so etwas gegliedert und ausgewertet werden kann. „Computerschachprogramme, wie Chess-Base 10 können allerdings die Vorbereitung des Menschen auf den Gegner immer wirunterstützen." (S. 143) Neu klingt anders, oder? Enttäuschend, dass mit wirklich interessanten Beispielen aus der „grauen Literatur" und den praktischen Übungen der Autorin im Auftrag des DSB und der FIDE-Akademie gegeizt wird; ärdass auf solche Quellen zwar hinwird (z. B. die Trainerarbeit zur Platonov-Vidonyak-Methode oder das Reümee von Ulrich Haag über seine Arbeit mit U18-Weltmeister Arik Braun), aber keinerlei zusammenfassende Schlussfolvorgestellt werden. Stattdessen gibt es seitenlanges Nacherzählen bekannFakten zum Lasker-Mythos, zu Bobby Fischers Schachtaten oder Anekdoten über Michail Tal. Die zweiten 100 Seiten des Haupttexts vermitteln mehr Schachratäge (Fairplay, Balancieren von EmoSchachblindheit, der kreative Traikreative Konflikte und Humor), aber dennoch bleibt das Fazit, dass hier mehr das Zusammentragen als die Erstellung eines handlichen Kompendiums die Devise war. Und leider wurde wichtige Fachliteratur übersehen, und zwar genau aus jenen Gegenden, die Deutschland auf dem Gebiet der schachpsychologischen Umsetzung mindestens eine Dekade voraus sind!
Mit freundlicher Genehmigung
Harald Fietz, Schach Magazin 64 11/2008