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LESHEESEE

Endgame Strategy

367 pages, paperback, New in Chess, 1. edition 2022

€34.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
In this widely acclaimed chess classic, Russian trainer Mikhail Shereshevsky explains how to master the most important endgame principles. Where other endgame manuals focus on the basics and theoretical endgames, this book teaches the ‘big ideas’ that will help you find the most promising and most practical moves in any endgame.

Even in endgames, it helps to think schematically instead of trying to calculate every move. To maximize your winning chances, this invaluable manual will teach you these lessons:

·Do not hurry
·Centralize your king
·Fight for the initiative
·Exploit two weaknesses
·Exchange the right pieces at the right moment

Endgame Strategy is considered to be one of the most important endgame manuals. In comparison with the 1981 publication, this new edition has been thoroughly revised and the author has added dozens of new and inspiring positions.

The book is highly recommended by club players, coaches, and grandmasters alike. ‘I especially read the chapter ”Do not hurry!“ with pleasure; not just because I agree with what he says, but more importantly because it defines the playing style of Magnus Carlsen,’ said Grandmaster Simen Agdestein, long-time trainer of the Norwegian World Champion.
More Information
EAN 9789493257375
Weight 670 g
Manufacturer New in Chess
Width 17 cm
Height 23.5 cm
Medium Book
Year of Publication 2022
Author Mikhail Shereshevsky
Language English
Edition 1
ISBN-13 9789493257375
Pages 367
Binding paperback
006 Explanation of symbols
007 From the editor
009 Foreword by Vladimir Kramnik
011 Foreword by Evgeny Tomashevsky
015 From the author
019 Chapter 1 Centralization of the king
041 Chapter 2 The principle of two weaknesses
059 Chapter 3 Assessment of the position and schematic thinking
130 Chapter 4 Between assessment and calculation
146 Chapter 5 More on the calculation of variations: resulting moves
154 Chapter 6 The initiative in the endgame
171 Chapter 7 Technique: the mastery of short tactics
189 Chapter 8 The sense of contrariness
200 Chapter 9 Am I being a fool?
205 Chapter 10 The role of pawns in the endgame
211 Chapter 11 The advantage of the two bishops
220 Chapter 12 ‘Do not hurry’
240 Chapter 13 Defending inferior positions
279 Chapter 14 The problem of exchanges
324 Chapter 15 Squeezing blood from a stone
362 Index of names
366 Bibliography
„Endgame Strategy“ von Mikhail Shereshevsky (in deutscher Schreibweise Michail Schereschewski) basiert auf einem gleichnamigen und zum Klassiker gewordenem Werk, das 1994 bei Everyman Chess erschienen ist. Für die Neuausgabe, nunmehr bei New In Chess (NIC), im Jahr 2022 wurden dessen Inhalte überarbeitet, aktualisiert und erweitert. Die aktuelle Arbeit konzentriert sich dabei auf die eigenen Analysen des Autors, wie der Verlag eingangs feststellt, so dass im Vergleich zur russischen Urausgabe auf zahlreiche Zitate anderer Autoren verzichtet wurde.
Da die moderne Endspielführung unter dem Einfluss des Computers einige Unterschiede zu jener in der Zeit der Erstausgabe aufweist, wurde auch hierauf der Fokus gerichtet.

Zunächst noch ein Wort zum Autor: Mikhail Shereshevsky ist Internationaler Meister, Trainer und Buchautor. Er ist belarussischer Abstammung und wird von der FIDE als russischer Spieler geführt. Im Jahr 1990 ist er nach Bulgarien ausgewandert.

„Endgame Strategy“ beinhaltet 15 Kapitel, die sich der Behandlung der wichtigsten Prinzipien der Endspielführung widmen. Teilweise kann der Leser bereits der Kapitelüberschrift entnehmen, welches konkrete Thema ihn im Kapitel erwartet, zum Beispiel „Centralization of the king“, „The principle of two weaknesses“, „The initiative in the endgame“ oder „Defending inferior positions“. Teilweise verbergen sich die konkreten Hinweise zur Endspielführung hinter einer abstrakten Überschrift wie „Do not hurry“ oder „Squeezing blood from a stone“.

Anhand von 228 Beispielen, die zumeist aus der Turnierpraxis stammen, aber auch Studien sein können, erörtert Shereshevsky die Prinzipien, an denen der Spieler seine Endspielplanung ausrichten kann. Es geht ihm in erster Linie um die Motive, an denen sich ein Plan ausrichten kann. Der Leser lernt zu planen, indem ihm die dabei hilfreichen Prinzipien vorgestellt und diese erläutert werden, um ihn in die Lage zu versetzen, den Anwendungsfall für ein Prinzip in seinen eigenen Partien zu erkennen und es dann auch qualifiziert anzuwenden. So geht es beispielsweise darum, die Konstellation zu erkennen, in der auf die Zentralisation des Königs gesetzt werden kann, sowie auf den möglichen Weg zur Umsetzung. Ebenso beispielhaft soll sich der Spieler in seiner Praxis an die Möglichkeit erinnern, gegen zwei gegnerische Schwächen zu spielen, wenn sich ihm diese bietet. Hat er diese Schwächen in der Stellung des Gegners erkannt, kann er sein Spiel entsprechend konkret planen. Bei der Umsetzung können dann auch die Aspekte der Endspieltaktik hinzutreten.

Der Autor erklärt und erläutert sehr ausführlich. Entsprechend hoch sind die Textanteile im Werk. Die abgebildeten Varianten veranschaulichen die konkrete Umsetzung eines Plans wie auch eventuelle fehlerhafte Wege. Die Erläuterungen sind so gestaltet, dass sie auch vom noch wenig erfahrenen Spieler sinnvoll genutzt werden können.
Zahlreiche Diagramme unterstützen den Leser bei der Bearbeitung der Beispiele, die zumeist mit einer fortgeschrittenen Partiesituation starten.

Nun mag sich die Frage stellen, welchen Wert ein Buch wie „Endgame Strategy“ für den modernen Fernschachspieler haben kann, dem die Tablebases zur Endspielführung zur Verfügung stehen und der starke Engines als Hilfsmittel einsetzen kann. Diese Hilfsmittel können eine qualifizierte Endspielstrategie nicht ersetzen. Die Tablebases umfassen nur Stellungen mit wenigen Steinen und die Engines können nicht unendlich alle möglichen Linien konkret ausrechnen.
Ich habe einige Beispielstellungen des Buches mit mehreren Engines darauf überprüft, ob deren berechnete Vorschläge mit den Ergebnissen aus dem Buch übereinstimmen. Ich habe mich dabei auf Beispiele konzentriert, in denen noch recht viel Material auf dem Brett steht. Zumeist kamen die Engines zunächst nicht auf den empfohlenen strategischen Weg. Zeigte ich ihnen diesen dann aber im Nachgang, schwenkten sie mit ihren Empfehlungen um. Ein interessantes Beispiel hierfür findet sich bereits auf Seite 31. Dieseszeigt eine Partie zwischen Sokolov und Korchnoi aus dem Jahre 1987, in dem das zumeist vorgeschlagene Rechenergebnis dem von Kortchnoi tatsächlich ausgeführten Zug entspricht, der aber nicht die beste Möglichkeit darstellte. Die prinzipielle Zentralisation des Königs war die bessere Alternative.
Wenn der Fernschachspieler die Prinzipien der strategischen Endspielführung kennt, kann er eine zukünftige strategisch günstige Stellung gezielt aus der aktuellen heraus anstreben.

Eine bemerkenswerte und auch den Fernschachspieler betreffende Feststellung trifft der Autor auf der Seite 119. Er erklärt, dass im heutigen modernen Schach Endspielstellungen zu Eröffnungsstellungen geworden sein können, wobei er einen Bezug zur Transformation bestimmter Eröffnungsvarianten ins Endspiel herstellt. Insofern ist die Endspielstrategie bereits als Thema bei der Eröffnungswahl von Relevanz.

Fazit: „Endgame Strategy“ ist ein klassisches Lehrbuch, das nach seiner Überarbeitung, Aktualisierung und Erweiterung dem Leser eine moderne Anleitung zur strategischen Endspielplanung in seinen Partien gibt. Als hauptsächlich angesprochenen Leser sehe ich den Klubspieler an, doch kann das Werk auch schon vom weniger erfahrenen Spieler sinnvoll genutzt werden.
Der moderne Fernschachspieler, der mit Tablebases und Engines arbeitet, kann zusätzlich von dem Buch profitieren, indem es ihm zeigt, wie seine strategische Planung die Aspekte einbringen kann, die weder für die Engines absolut berechenbar sind noch durch die Inhalte der Tablebases entbehrlich geworden sind.

Uwe Bekemann
April 2024

*****

Manchmal braucht man Glück: Die alte Sportverlag-Ausgabe des Buches ”Strategie der Schachendspiele“ von Mihail Shereshevsky war verschwunden, und antiquarisch waren die Preise für die 190 Seiten der vergriffenen Ausgabe einfach viel zu hoch. Es ist nicht nur das Lieblingsschachbuch von Andrew Tang (GM und Bulletgott, der sogar Stockfisch über die Zeit ziehen kann), auch Jan Gustafsson hat es sehr hoch in seinem Ranking eingestuft. Nun ist das Buch in einer neuen und gänzlich neu bearbeiteten Auflage bei New in Chess erschienen und in einem Vorwort bekennen auch Vladimir Kramnik und Evgeny Tomashevsky ihr persönliches Verhältnis zu diesem einst so schmalen Band, das mittlerweile zu einem veritabel dicken Buch angewachsen ist.

Als Shereshevsky vor fast vierzig Jahren das Buch herausgebracht hatte, war mit Computern und Schach noch nicht viel Staat zu machen und die Partien wurden nach dem 40. Zug abgebrochen, um diese später wieder aufzunehmen. Inzwischen ist der Autor eine wichtige Lehrkraft am russischen Sirius-Institut, wo Elite-Spieler ausgebildet werden und die Schachwelt ist eine ganz andere geworden.

Es gibt neben dem erfolgreichen Buch ”100 Endgames you must know“ natürlich auch noch das ”Endgame Manual“ von Dvoretzsky, das zu seinem Leidwesen auf Deutsch etwas hochtrabend ”Endspiel-Universität“ benannt wurde. In Shereshevskys Buch geht es um etwas anderes, nämlich um die vielen praktischen Entscheidungen, die im Endspiel der Situation vorausgehen, bevor es etwas formelhaft zu lösen gibt. Es gibt exakte Endspiele und es gibt praktische Endspiele. Eine Kategorie ist so wichtig wie die andere, aber die Behandlung praktischer Endspiele wird häufig unterschätzt und wir werden mit Begriffen wie ”Positionsgefühl“ und ”Spielstärke“ konfrontiert. Dabei gibt es dort sehr vieles, was sich vermitteln lässt. Shereshevskys Buch macht seinem Publikum den Zugang leicht.

Glücklicherweise hat das Buch die Auffrischung gut vertragen, es ist zeitgemäß geworden und hat doch seinen Charakter behalten. Unbedingt empfehlenswert.
Fernando Offermann
Berliner Schachverband
Dezember 2022