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LXKEISH

Schach-Höhepunkte ...1997 bis 2003

319 pages, hardback, Kania, 1. edition 2004

€9.95
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Kurzzeitig im Juli 1997 und endgültig im April 1998 trat ich die Nachfolge von Theo Schuster (1911-1998) als Schach-Berichterstatter der STUTTGARTER ZEITUNG an. Jeden Samstag erscheint dort eine Kolumne -und die in den vergangenen Jahren erschienenen Kolumnen waren die Grundlage für dieses Buch.

Warum nun ein solches Buch? In erster Linie war es mir ein Bedürfnis, die zahllosen "Funde" - oft hoch originelle Partien, von denen manche nirgendwo sonst veröffentlicht wurden - einem breiteren, teils auch einem ganz anderen Publikum zugänglich zu machen. Denn eine Schachspalte, mag sie sich auch lokal einer recht großen Beliebtheit erfreuen, wird doch nur wenige Interessenten in anderen Teilen der Republik erreichen können.

Dabei stellte sich mir natürlich die Frage: Wie fasst man Kolumnen sinnvoller Weise zu einem Buch zusammen? Die Zeitung ist der Aktualität verpflichtet; dort stehen Partien, die in die Schachgeschichte eingehen können, oft neben Meldungen, die nur für den Moment von Bedeutung sind. Wen interessiert heute noch der lokale Ergebnisdienst vom Januar 1999? Das simple Aneinanderreihen der erschienenen Kolumnen wäre also nur eine billige Zweitverwertung und höbe unter anderem auch Texte ins Buch, die uns heute überhaupt nichts mehr zu sagen haben.

Nach einer kritischen Lektüre des vorhandenen Materials zog ich es vor, Interessantes und zeitlos Aktuelles her-auszufiltern und anhand von Themensträngen zu Kapiteln zusammen zu

fügen. Die Leitfäden sind dabei mal schachlicher (etwa Pattrettungen), mal journalistischer Natur (z.B. die Größen dieser Jahre oder Wunderkinder).

Direkt aus den Zeitungsartikeln übernommen wurden die charakteristischen Kurzberichte (hier in etwas anderer Schrift) sowie die Partien. Hinzu gekommen sind Verbindungstexte, Ergebnis-und sonstige Übersichten sowie gegebenenfalls aktuelle Ergänzungen. Bei der Überarbeitung wurden die Berichte ggf. gekürzt, die Partiekommentare mitunter erweitert und aktualisiert, wobei nicht nur die neuesten Computerprogramme eingesetzt, sondern auch später veröffentlichte Kommentare in Fachpublikationen (Schach-Informator, Zeitschrift Schach u.v. m.) beachtet wurden. Bei den Partieanalysen wird allerdings kein "wissenschaftlicher" Anspruch erhoben. Das wäre in vielen Fällen dem Witz der Sache abträglich.

Zur Inhaltsübersicht:

Der erste Teil ist dem Absurden am Schachbrett gewidmet - Tim Krabbe mit seinen köstlichen Schach-Besonderheiten (EGON 19877/88) stand hierbei Pate. Beispielsweise betreffs meiner Faszination für überraschende Königswanderungen (Kapitel 3). Im zweiten und im dritten Teil ist Journalistisches der Schwerpunkt, bevor im vierten und letzten Teil nochmals die Schönheit des Schachs im Vordergrund stehen soll. Besonders für die journalistischen Teile habe ich für dieses Buch viel nachrecherchiert, Übersichten zusammengestellt, den Strang der Ereignisse aufgezeigt, der einem selbst im hektischen Tagesgeschehen gelegentlich verlorengeht.

Der Zeitraffer-Effekt bringt mitunter ein paar gewollt selbstironische Effekte -zum Beispiel wenn er zutage fördert, dass der Autor in bestimmten Situationen immer wieder zu denselben Kommentarschablonen greift. In der Realität hat dann meist ein halbes Jahr oder mehr dazwischengelegen.

Allen Änderungen und Umbauarbeiten zum Trotz - Prognosen und dergleichen habe ich ganz bewusst stets unverändert gelassen. Ich gehöre nicht zu denen, die hinterher schon immer alles vorher gewusst haben wollen. Schließlich spiegeln Prognosen nicht nur die Meinung des Autors wider, sondern reflektieren den Zeitgeist, die allgemein vorherrschende Meinung. Ein Beispiel ist der Weltmeisterschaftskampf Kaspa-row - Kramnik (Kapitel 13): Niemand wagte ernsthaft den Sieg Kramniks vorauszusagen, dennoch kam es so.

Dem Leser wünsche ich nun, dass er bei der Lektüre mindestens so viel Spaß hat wie der Autor beim Schreiben (nun ja, meistens ...). Doch das Buch soll natürlich nicht nur der Unterhaltung

dienen, sondern auch - oder vor allem -informieren, erinnern, einordnen. Wer es gelesen hat, sollte ganz gut mitreden können beim typischen "Schach-Smalltalk" auf Turnieren und in den Klubs.

Die obligatorischen Danksagungen. Es war schon immer mein Hobby, das Schachgeschehen detailliert zu verfolgen, und der STUTTGARTER ZEITUNG - namentlich Gerhart Cordier - danke ich für die Chance, dem einen beruflichen Zweck zu geben. Nicht viele Tageszeitungen gönnen sich heutzutage den Luxus einer aktuellen Schachberichterstattung; zu groß ist die Konkurrenz durch die Magazine sowie durch das Internet mitsamt der hoch aktuellen Ergebnisfülle. Dank auch an die Zeitung für die freundliche Genehmigung, die Originaltexte hier verwenden zu dürfen.

Herzlichen Dank ebenso an den Grafiker Frank Stiefel, der sich intensiv in das noch unfertige Manuskript eingelesen hatte, um so perfekt passende Karikaturen entwerfen zu können.

Harald Keilhack Schwieberdingen, im April 2004

More Information
Weight 610 g
Manufacturer Kania
Width 14.7 cm
Height 21.7 cm
Medium Book
Year of Publication 2004
Author Harald Keilhack
Language German
Edition 1
ISBN-10 3931192245
ISBN-13 9783931192242
Pages 319
Binding hardback

004 Vorwort

006 Teil l Das Außergewöhnliche am Schachbrett

007 Kapitel 1 Damenopfer

029 Kapitel 2 Figuren auf Abwegen

039 Kapitel 3 Majestäten auf Wanderschaft

059 Kapitel 4 Das Patt

069 Kapitel 5 Endspiele - Umwandlung und Matt

083 Kapitel 6 Die Unterverwandlung

089 Kapitel 7 Die Rochade und das Rückwärtsschach

098 Teil II Randgruppen am Schachbrett

101 Kapitel 8 VIPs am Schachbrett

109 Kapitel 9 Computer

123 Kapitel 10 Wunderkinder

141 Kapitel 11 Dinos

163 TEIL IV Am Puls des Weltschachs

167 Kapitel 12 Chalifman, K.o. und Las Vegas

179 Kapitel 13 Kasparow und Kramnik

211 Kapitel 14 Die Nicht-Ereignisse

231 Kapitel 15 Schwarze Momente

241 Kapitel 16 Die Amber-Turniere

249 Kapitel 17 Die Russische Verteidigung

257 TEIL IV Spektakuläres zum Schluss

257 Kapitel 18 Kurzpartien

267 Kapitel 19 Sturmläufe

287 Kapitel 20 g2-g4 oder "Was ist modernes Schach?"

299 Kapitel 21 Ein Abschiedsstrauß an bunten Bildern

311 Lösungen der Aufgaben

316 Spielerverzeichnis

318 Turnierübersicht

319 Quellen

Letztes Jahr legte Martin Breutigam eine Sechs-Jahre-Schau seiner Schachkolumnen vor, nun zieht Harald Keilhack mit einem Zusatzjahr nach. Und was für Breutigam gilt (siehe SM 64 Nr. 18/2003, S. 493), trifft auch auf Keilhacks Schachspalten aus der Stuttgarter Zeitung zu: In der Zusammenstellung registrieren die wöchentlichen Betrachtungen seismographisch die Erschütterungen der kleinen, weiten Schachwelt um die Jahrhundertwende - man staunt immer wieder, was alles in dieser kurzen Zeitspanne einem Wandel unterlag. 320 Seiten messen EKG-gleich die feinen und groben Strömungen der lokalen und globalen Schachinfarkte, wobei Keilhack nicht chronologisch, sondern thematisch diagnostiziert: "Das Außergewöhnliche am Schachbrett", "Randgruppen am Schachbrett", "Am Puls des Weltschachs" und "Spektakuläres zum Schluss" lauten die vier Oberkapitel, die eine Gratwanderung zwischen skurriler Kurzweil und faktenreicher Berichterstattung präsentieren. Wo Breutigam einen feuilletonistischen Stil bevorzugt, schreibt Keilhack eher im Jargon des Schachkorrespondenten. Viele Fakten, Chronologien und Resultate werden als Tabellen und Kästen eingestreut. Reizvolle Spezialgebiete (z. B. Unterverwandlungen, Königsmärsche, Studien und Probleme) oder Zeittrends (z. B. die "Dinos", d. h. die Senioren, Schnell- und Blindschach, Beton-Eröffnungssysteme und innovative Ideen mit g2-g4-Keil) bekommen ihren Platz. Ganze Partien und Stellungsdiagramme halten sich ebenso wie Unterhaltung und Didaktik die Waage. Ein Extralob muss Frank Stiefel gezollt werden. Er schafft es, mit seinen Karikaturen in besonderer Weise einzufangen, was Henri Cartier-Bresson als Ideal für seine Schwarz-Weiß-Bilder mit dem "entscheidenden Augenblick" bezeichnete. Die französische Fotoreporter-Legende betrachtet seine Aufnahmen von Menschen und Ereignissen als "beschleunigte Zeichnungen" - wir sehen den Moment, aber verstehen die Dynamik der Zeit. Solche punktgenauen Interpretationen stechen bei einer Reihe Stiefelscher Motive hervor. Ein Bild haftet mehr im Gedächtnis als hundert Varianten. So werden Phänomene wie Mensch-Computer-Vergleiche, die Wunderkinderschwemme, Schachpolitik und viele Schachpersönlichkeiten ironisch auf die Schippe genommen.

Wer leichte Revuen ohne Seichtheiten mag, wird sich schnell festlesen. Am Ende mag das Gefühl beschleichen, dass es sieben fette Jahre mit allen Höhen und Tiefen waren, doch ungewiss ist, ob nun sieben magere Jahre folgen. Will man angesichts der Zukunftsperspektiven nicht leiden, bleibt mit diesen kurzen Abstechern, die nahe Vergangenheit zu genießen. In solidem Preis-Leistungsverhältnis erhält der vielfältige Zerstreuung suchende Schachfreund ein mit Fadenbindung und feinem Papier auch handwerklich ansprechendes Werk. Neben dem Vergnügen am heimischen Brett zugleich ein heißer Tipp für das Reisegepäck.

Harald Fietz, Schach-Magazin 64 2004/14

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Dieses ungewöhnliche Buch vermittelt einen originellen und sehr persönlichen Einblick in das deutsche und internationale Schachgeschehen der vergangenen Jahre. Der Autor, Harald Keilhack, erweist sich als feinsinniger, aber auch kritischer Beobachter, als kompetenter und geistreicher Kommentator:

Er versteht es, immer wieder nicht nur die packendsten Partien, sondern auch die handelnden Personen mit all ihren Eigenheiten ins rechte Licht zu rücken.

Dem Leser wird so nicht nur ein Stück Schachgeschichte vermittelt. Das Buch bietet mehr: Es lässt die ganze Schachszene der letzten Jahre mit all ihren Höhen und Tiefen, ihren Entwicklungen und Verwerfungen Revue passieren.

Die eigenwillige, journalistisch pointierte Art der Darstellung kommt nicht von ungefähr: Grundlage des Buches sind Harald Keilhacks Kolumnen in der Stuttgarter Zeitung, deren wöchentliche Schachrubrik der Autor seit 1997 betreut.

Alle Beiträge wurden überarbeitet und zu thematisch homogenen Kapiteln zusammengefasst. Schwerpunkte des Buches sind u.a. Kuriositäten wie Königswanderungen im Mittelspiel, Pattfallen und Unterverwandlungen -viele dieser sehenswerten Partien wurden bisher nirgendwo sonst veröffentlicht. Andere Kapitel handeln von Computern, Wunderkindern oder den Größen der Vergangenheit. Ergänzt wurde dies alles durch Übersichten und Ergebnistafeln sowie viele Karikaturen von Frank Stiefel.

FM Harald Keilhack ist neben seinem Wirken für die Stuttgarter Zeitung als verantwortlicher Redakteur beim Schachverlag Kania tätig. Als Buchautor ist er bisher mit Eröffnungsmonografien wie der "Tarrasch-Verteidigung" in Erscheinung getreten. Zudem hat er sich mit seinen Rezensionen in der Zeitschrift "Schach" als Literaturexperte einen Namen gemacht.

Schachmarkt 03/2004

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Im April 1998 trat Harald Keilhack, Jahrgang 1963, die Nachfolge des bekannten Schachjournalisten Theo Schuster als Schachberichterstatter für die Stuttgarter Zeitung an. Die dort seither von ihm erschienenen Schachspalten bildeten die Grundlage für dieses Buch, jedoch liegt keine bloße Aneinanderreihung der Schachspalten vor. Vielmehr hat Keilhack das Material an notwendigen Stellen überarbeitet und zu verschiedenen Themengebieten zusammengefasst. Herausgekommen ist, das sei schon vorweggenommen, ein vielseitiges, interessantes und amüsantes Schachbuch, das Chronik, Partiensammlung und ein bunter Blumenstrauß voller Schacheinfälle und -reinfälle zugleich ist. Dies belegt auch schon ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis:

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

TEIL I Das Außergewöhnliche am Schachbrett Kapitel l Damenopfer

Kapitel 2 Figuren auf Abwegen

Kapitel 3 Majestäten auf Wanderschaft

Kapitel 4 Das Patt

Kapitel 5 Endspiele - Umwandlung und Matt

Kapitel 6 Die Unterverwandlung

Kapitel 7 Die Rochade und das Rückwärtsschach

TEIL II Randgruppen am Schachbrett

Kapitel 8 VIPs am Schachbrett

Kapitel 9 Computer

Kapitel 10 Wunderkinder

Kapitel 11 Dinos

TEIL III Am Puls des Weltschachs

Kapitel 12 Chalifman, K.o. und Las Vegas

Kapitel 13 Kasparow und Kramnik

Kapitel 14 Die Nicht-Ereignisse

Kapitel 15 Schwarze Momente

Kapitel 16 Die Amber-Turniere

Kapitel 17 Die Russische Verteidigung

TEIL IV Spektakuläres zum Schluss

Kapitel 18 Kurzpartien

Kapitel 19 Sturmläufe

Kapitel 20 g2-g4 oder 'Was ist modernes Schach?'

Kapitel 21 Ein Abschiedsstrauß an bunten Bildern

Lösungen der Aufgaben

Spielerverzeichnisse

Turnierübersicht Quellen

Innerhalb der einzelnen Kapitel geht Keilhack teils chronologisch vor, z.B. im Kapitel über Kasparow und Kramnik, teils thematisch, z.B. im Kapitel Sturmläufe, je nachdem wie es der Stoff erfordert. Der Leser erfährt dabei viele Fakten wie aktuelle Turnierergebnisse bis hin zu Übersichten wie den Seniorenweltmeistern von 1991-2003 (S. 161), weiter Pressemitteilungen wie z.B. über die Verhandlungen über WM-Kämpfe (S. 212 ff), ebenso Nachrufe über verstorbene Schachgrößen (S. 149 ff) oder auch einfach Anekdoten. Probleme fehlen ebenso wenig wie natürlich zahlreiche Partien. Die Partien sind dabei fachgerecht kommentiert, vor allem an den kritischen Stellen auch ausführlich, eine komplettere Kommentierung hätte aber den Schachspalten-Charakter freilich gesprengt. Nebenbei, ich kenne ja die Schachspalten im Original nicht, aber dem Buch nach ist anzunehmen, dass sicher so mancher Schachfreund froh wäre, gäbe es in seiner Zeitung eine ähnlich qualitativ gute und vielseitige Schachspalte...

Insgesamt jedenfalls ein empfehlenswertes Buch zum Schmökern und Nachspielen, dem eine Fortsetzung zu wünschen ist.

Helmut Riedl, Rochade Europa 09/2005

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Kennen Sie noch Dr. Tröger (Deutsche Schachzeitung ), Alfred Diel (Darmstädter Echo ) oder Theodor Schuster? Nein?? Sollten sie aber!? Diese drei Namen sind quasi das How is how in der heutzutage ausgestorbenen Gattung der deutschsprachigen Schachkolummisten gewesen. Das neue Internetjahrhundert hat u.a. dafür gesorgt, dass die meisten Schachkolumnen in den sogenannten "arrivierten" Wochenendenzeitungen verschwunden sind.

Dass hierfür ein großer Bedarf besteht, zeigt nicht zuletzt das gut verkaufte Buch von Martin Breutigam - und natürlich auch Pflegers Bücher - im letzten Jahr. Der Schachverleger Harald Keilhack hat vor 7 Jahren die Nachfolge des großen Theo Schuster in der Stuttgarter Zeitung angetreten und, das sei schon vorweg gesagt, seinen Vorgänger in puncto Qualität fast noch übertroffen.

Der Autor des Bestsellers Die Tarrasch-Verteidigung - das erfreulicherweise in diesem Jahr im Kania-Verlag neu aufgelegt wurde - stellt mit dem vorliegenden Werk seine wöchentliche Schachspaltenarbeit vor. D.h. in den kurzweiligen 320 Seiten geht er auf das Schachgeschehen der ereignisreichen letzten 7 Jahren ein. Man staunt doch, wie viel in dieser kurzen Zeit passiert ist; hierbei geht Keilhack nicht chronologisch, sondern thematisch vor, so z.B. spricht er von "Randgruppen am Schachbrett" oder ist " Am Plus der Schachwelt" oder beschäftigt sich mit "Das außergewöhnliche am Schachbrett" und dem "Spektakulären zum Schluss. Die vier Oberkapitel präsentieren Kurzweiliges aber auch faktenreiche Berichterstattung wobei das "Ländle" natürlich nicht zu kurz kommen darf. z.B. wusste ich bisher nicht, dass der seit Jahren in Ulm beheimatete Ire Mark Heidenfeld - auf den ich mich mal anlässlich einer Partie in der österreichischen Staatsliga vorbereitet hatte - seit Jahren für den Heimatclub von GM Klaus Bischoff in der Bundesliga um Punkte kämpft, auch für sein Heimatland regelmäßig in der Olympiamannschaft spielt. 1998 in Elista hat er dort seine letzte IM-Norm erzielt.

Bevorzugte Martin Breutigam in seinem Buch eher den konventionellen feuilletonistischen Stil, so schreibt der schwäbische FM eher im Schachkorrespondentenstil. Chronologie, Fakten und Resultate werden als Tabellen und Kästen eingestreut. Attraktive Themen wie z.B. Königsmärsche (meine Immergrüne zu diesem seltenen Thema - Dr. Eperjesi - Brustkern FS-Budapest Juni 04 - hat er leider nicht aufgenommen), der Unterverwandlung oder Studien haben dort genauso Platz wie "Zeittrends" (Seniorenschach, Schnell-und Blindschach, innovative Ideen wie z.B.der"g2-g4-Keil").

Der herausragende Schachkarikaturenzeichner Frank Stiefel interpretiert in diesem Werk mit vielen gelungenen Skizzen. z.B. nimmt er mit herrlichen frechen Zeichungen neue Phänomene wie z.B. Mensch-Maschine-Vergleiche, Wunderkinderschwemme, Schachpolitik und viele Schachpersönlichkeiten herrlich auf die Schippe und trägt zu einem rundum gelungenen Werk bei.

Fazit: Absolut lesenswerte und informative Schachunterhaltung im besten Stil. An dem soliden Preis-Leistungsverhältnis gibt es nichts zu meckern. Ein Nikolausgeschenk für gute Freunde oder natürlich für einen selbst, denn wie sagte der deutsche Meister von 2000 GM Robert Rabiega so schön: "Ein gutes Schachbuch will man immer mit ins Bett nehmen!" und Keilhacks Werk gehört sicherlich dazu.

FM Jürgen Brustkern, Rochade Europa 12/2004