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The Modernized Berlin Defense

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216 pages, paperback, Thinkers Publishing, 1. edition 2019

€21.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost

This book’s journey began on the first day of January 2018 when one of my New Year resolutions was to write a chess book. The journey has been very long, but certainly fun, and has in many ways made me understand myself better, both as a person and as a chess player!

If it has taken a long time, you also have to know the distance the book has covered! It has travelled 14,130 km, as the first page was written when I was about to complete my Master’s degree at Webster University in St Louis in the USA, and now, as I write my preface, I am a full-time chess trainer, currently living in Bengaluru, India.

So how did I fall in love with this beautiful Berlin Defense? In mid-2003, when I was preparing for the World U-10 Championship, I found that my Philidor Defense wasn’t good enough to be played in a tournament of such stature, and my coach at the time, IM Raja Ravi Sekhar, suggested the Berlin to me as it was at the peak of its popularity after the 2001 World Championship match between Kasparov and Kramnik.

The Berlin was a good fit for me then, as it didn’t have extensive theory (unlike now!) and the lines given in ECO were simple and easy to remember, which made me very happy, as I never really enjoyed memorizing moves in the opening.

Since then, the Berlin has been my go-to, rain or shine opening against 1.e4, and has given me the chance to play a whole bunch of memorable games against players of all rating levels. An incident that is still fresh in my mind happened in the World U-16 Championship in 2009, when I was paired against an opponent who was 200 points lower rated than me. I was scared to play the Berlin as I thought he might hold me to a draw, but my coach, GM R.B. Ramesh, told me to go and play it confidently, and the result was a 31-move victory!

The Berlin Defense has had a significant impact on my chess career, as it made me a positional player who would happily exchange queens in the firm belief of outplaying his opponents in practical endgames. The Berlin has made me enjoy these endgames and has had a huge impact on my playing style.

When I set out to write this book, I was clear on certain aspects, like keeping the moves simple and giving as much explanation as possible at the critical moments, as I wanted to ensure that someone interested in learning the intricacies of the Berlin doesn’t get swamped by long theoretical lines, but acquires a deeper understanding of the dynamics of the positions. If you manage to grasp the dynamics of these lines, then you can play not just the systems recommended in the book, but also other popular Berlin variations that have not been covered in this book for the Black side.

GM Priyadharshan Kannappan

More Information
Weight 410 g
Manufacturer Thinkers Publishing
Width 17 cm
Height 23.5 cm
Medium Book
Year of Publication 2019
Author Pridyadharshan Kannappan
Language English
Edition 1
ISBN-13 9789492510662
Pages 216
Binding paperback

004 Key to Symbols

007 Foreword by Susan Polgar

008 Preface

015 Chapter 1 - Alternatives on Move 4

035 Chapter 2 - The Four Knights Variation

077 Chapter 3 - Lines without 5.d4

123 Chapter 4 - Lines without 6.Bxc6

139 Chapter 5 - The Endgame

175 Chapter 6 - The 4.d3 System

211 Appendix - 100 Games to Help You Understand the Berlin Endgame

Auf die Zeit kurz vor Weihnachten freue ich mich immer besonders, weil dann viele neue spannende Schachbücher erscheinen. Eines davon ist "The Modernized Berlin Wall Defense" vom indischen Großmeister Priyadharshan Kannappan aus dem Thinkers Publishing Verlag, in dem die Berliner Verteidigung gegen die Spanische Eröffnung nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sf6 behandelt wird. Mit dieser verbindet mich eine längere Geschichte.

Bereits 1998 fand ich in Großmeister Paul Motwanis "S.T.A.R. Chess", etwas später sogar im Kania Verlag auf deutsch erschienen, eine Partie mit dieser mysteriösen Eröffnung, in der Schwarz nach den obigen Zügen und 4.0-0 Sxe4 5.d4 Sd6 6.Lxc6 dxc6 7.dxe5 Sf5 8.Dxd8 Kxd8 die schlechtere Bauernstruktur und einen luftigen König in der Mitte bekam und einzig durch das Läuferpaar dagegen hielt. Ich habe nichts gegen komische Königsstellungen und darum war natürlich mein Interesse geweckt. Als dann auch noch im Jahre 2000 Wladimir Kramnik mit dieser Verteidigung den Weltmeister Garri Kasparow zur Verzweiflung brachte, musste ich sie unbedingt selbst spielen. Sie hat mir in der Folge viele Punkte beschert, wobei ich vor allem die obige Hauptvariante mag, weil Schwarz nach dem Damentausch gar nicht soviel Theoriewissen benötigt, sondern eher nach Endspielprinzipien spielen kann. 2008 habe ich dann doch mal literarisch an meiner Liebe gearbeitet, nachdem "The Berlin Wall" vom Internationalen Meister John Cox bei Quality Chess erschienen war. Dieses Buch war phantastisch und ich kann es immer noch jedem Neuling in dieser Variante nur wärmstens empfehlen, wenn er oder sie es noch irgendwo kaufen kann. Der Autor hat dort nicht nur die Theorie der Berliner Verteidigung dargestellt, sondern vor allem viel Wert auf die vielen Endspiele gelegt und herausgearbeitet, welche Figurenkonstellationen für Schwarz günstig oder ungünstig sind. Es hat darum immer noch einen besonderen Platz in meiner Büchersammlung.

Nun hat sich aber seitdem einiges in der Berliner Verteidigung getan. Die Mauer, wie sie aufgrund ihrer Solidität auf Topebene genannt wird, wurde immer wieder angegriffen, hielt aber bisher allen Allem stand und ist auch mit dafür verantwortlich, warum die Elite mittlerweile hauptsächlich von der Spanischen zur Italienischen Eröffnung gewechselt ist.

"The Modernized Berlin Wall Defense" bringt dabei einigen frischen Wind mit. Der Autor möchte nicht einfach nur eine ruhige solide Stellung haben, in der man aus einer gesicherten Position heraus langsam auf Gewinn spielen kann, er bietet ein kleines Repertoire ab Zug 4, in dem Schwarz stets komplexere Stellungen anstrebt, wenn das möglich ist, um auf den vollen Punkt zu gehen. Die Zugvorschläge machen durchaus Sinn und sind, soweit ich das sehen konnte, auch relativ wasserdicht, aber ich bin nicht sicher, ob es unterhalb der Meisterebene wirklich soviel Anklang findet, weil die Varianten insgesamt nicht gut zusammenpassen. Ich gebe ein paar Beispiele, um meinen Standpunkt zu untermauern.

Es beginnt gleich mit der ersten Variante. Nach den obigen 3 Zügen folgt 4.De2. Ich hatte diesen Zug noch nie auf dem Brett und würde wahrscheinlich einfach meine typische Schablone gegen ruhige weiße Aufbauten auf das Brett bringen: d6 5.0-0 Ld7 6.c3 g6 7.d4 Lg7. Das ist relativ solide und kann man sich auch merken, wenn man die Variante in 5 Jahren das nächste Mal sieht. Der Autor empfiehlt hier 4. ...Ld6 und möchte unter anderem nach 5.d3 0-0 6.Lg5 Te8 7.0-0 h6 8.Lh4 mit g5 die GM-Partie Adams-Malakhov verbessern. Letzteren nennt er auch als Helden der Variante, dessen Partien dazu man sich ansehen kann, wenn man die Feinheiten noch besser verstehen möchte. Diesen Service bietet er auch bei anderen Varianten, was ich sehr sinnvoll finde. Ein bisschen schade finde ich aber, dass er nach g5 nur 9.Lxc6 angibt, weil das eben die Engine spielt und nicht zeigt, warum 9.Lg3 hier schon schlecht für Weiß ist, 9. ...g4 kann man aber natürlich auch so finden. Dieser erste Abschnitt des Buches zeigt schon, wohin die Reise gehen soll. Statt ein Grundgerüst zu schaffen, dass man sich auch die selteneren Varianten lang genug merken kann, wird gegen jede kleine Idee von Weiß etwas eigenes vorgestellt, was ich sehr unpraktisch finde. Als ich das erste Kapitel las, ahnte ich davon noch nichts und dachte, dass er die Ld6-Idee vielleicht auch im Spanischen Vierspringerspiel anbringt. Dieses hätte er weglassen können, da es eher nicht zum spanischen Komplex gezählt wird und ich rechne ihm hoch an, dass er es über die Zugfolge mit 4.Sc3 dennoch analysiert, aber statt mit 4. ...Ld6, eine mittlerweile angesehene Variante, einen kleinen Bogen zum ersten Kapitel zu spannen, wird es auch hier mit 4. ...Sd4 wieder recht komplex und wieder bin ich nicht sicher, ob der typische Berlinspieler, der gerne Endspiele und klare Strukturen mag, mit der Rubinsteinvariante so gut klar kommt. Ich finde hier neben 4. ...Ld6 auch 4. ...Lc5 ziemlich problemlos für Schwarz. 4. ...Sd4 bietet ein Bauernopfer an und kann sehr komplex werden, gibt Weiß aber auch die Möglichkeit, mit 5.Sxd4 exd4 6.e5 jegliches Leben aus der Stellung zu pressen, was auch der Autor eingesteht. Trotz dieser Gefahr muss Schwarz dann aber auch sowas wie zum Beispiel 5.Lc4 Lc5 6.Sxe5 De7 7.Sf3 d5 8.Lxd5 Lg4 9.d3 0-0-0 kennen. Der Witz an dieser Variante ist, dass sie extrem scharf aussieht, aber auf Topebene quasi als Remisangebot gilt, weil es hier nach 10.Le3 Sxd5 11.Sxd5 Txd5 12.exd5 Te8 13.0-0 Lxf3 14.gxf3 Dh4 15.f4 Ld6 zu einigen Dauerschachs kam, wie zum Beispiel nach 16.Lxd4 Lxf4 17.Kg2 Dxh2 18.Kf3 Dh3 19.Kxf4 Dh2 20.Kf3 und so weiter in McShane-So beim Grand Swiss vor etwa 2 Monaten. Das praktische Problem ist auch hier, dass man natürlich recht viele konkrete Varianten lernen muss, um nicht baden zu gehen, sie dann aber nur selten auf das Brett kommt. Ich hatte zumindest nur einmal in knapp 20 Jahren e5-Praxis das Spanische Vierspringerspiel auf dem Brett. Wenn der Gegner dann eine der Remisvarianten kennt, sehe ich selbst in dem Fall keinen großen Spaß. Ich bleibe da lieber beim weniger zwingenden 4. ...Lc5.

In der Endspielvariante überrascht er im neunten Zug nach 9.Sc3 mit a5. Den Zug kannte ich noch nicht, aber einerseits zeigt das, was man im Berliner Endspiel alles spielen kann und andererseits bleibt es damit natürlich ein Endspiel und wird nicht konkreter als sonst. Raumgewinn kann im Endspiel nicht schaden und er üerzeugte mich mit seinen Varianten, weshalb ich diese Idee demnächst sicher einmal ausprobieren werde. Leider habe ich beim letzten Kapitel aus praktischer Sicht wieder etwas zu meckern. Gerade unterhalb der Meisterebene sind die d3-Spanier in den letzten Jahren extrem beliebt geworden, um Theorie zu sparen und trotzdem halbwegs gehaltvolle Stellungen auf das Brett zu bekommen. Ich finde vor allem den Rauzerplan mit dem Springermanöver von b1 über d2, f1, g3 nach f5 und auch von g1 über f3, h2 nach g4 sehr lästig und spiele nach 4.d3 darum einfach mit d6 und dann g6, Lg7. f5 ist dann geschützt, die Schablone geht nicht mehr, gleichzeitig kann Schwarz aber mit f7-f5 auch einfach mal angreifen. 4. ...Lc5 ist auch kein großes Problem, der Autor möchte hingegen nach 4. ...d6 5.0-0 mit Le7 6.c3 0-0 7.Te1 a6 8.La4 b5 in die Hauptvariante übergehen, die normalerweise nach 3. ...a6 entsteht. Natürlich hat Schwarz hier keine großen Probleme, aber das ist genau das, was Weiß möchte und der Theorieaufwand ist auch hier relativ groß. Ich bin darum nicht ganz davon überzeugt, für wen dieses Repertoire eigentlich geeignet ist.

Insgesamt ist dies ein Repertoire mit einigen frischen Ideen, das mir aber recht unpraktisch erscheint und von Schwarz ein universelles Können erfordert, da er sowohl recht taktische Stellungen als auch endspielnahe damenlose Mittelspiele beherrschen muss. Für einen Großmeister stellt das wohl kein großes Problem dar, aber ich als Internationaler Meister musste bei den meisten Empfehlungen aufgrund ihrer Theorielast schon schlucken und kann es wegen diverser zwingender Remisvarianten auch gar nicht in Open anwenden, wo ich auch mit Schwarz meistens gewinnen muss. Für Spieler, die bereits die Berliner Verteidigung spielen, können hier einige neue und frische Ideen gefunden werden, aber Neulinge sollten sich lieber das Buch von John Cox besorgen.

IM Dirk Schuh

Dezember 2019

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