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The Complete Manual of Positional Chess

320 pages, paperback, New in Chess, 1. edition 2016

€26.50
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
Russia boasts a long and rich tradition in chess education, and Russian chess teachers and trainers are simply the best in the world.

The Complete Manual of Positional Chess, probably the most thorough grounding in the history of teaching chess, was recently created for chess teachers at the DYSS, the special sports school for young talents in Russia.

Konstantin Sakaev and Konstantin Landa present a complete set of instructions and tips for trainers and self-improvers. You will learn not only how to enhance your fundamental knowledge and technical skills, but also how to work on your physical and psychological conditioning.

You are handed basic and advanced tools to improve in a wide array of areas:
·quick development and fighting for the centre in the opening
·clean calculation and decision-making in the middlegame
·tackling your fear of disturbing the material balance, and, last but not least:
·how to restrict the role the chess computer plays in your life.

If you complete Sakaev and Landa’s course you will be able to assess virtually any chess position you are confronted with. With its all-encompassing approach this ground-breaking book allows everyone to reap the fruits of the long tradition of instructive excellence in Russia.

Konstantin Sakaev is a Grandmaster and a former Russian Champion. He won Olympiad gold in 1998 and 2000 with the Russian team and has assisted World Champion Vladimir Kramnik as his second. Konstantin Landa is a Russian Grandmaster and a FIDE Senior Trainer.
More Information
EAN 9789056916824
Weight 610 g
Manufacturer New in Chess
Width 17 cm
Height 23.5 cm
Medium Book
Year of Publication 2016
Author Konstantin SakaevKonstantin Landa
Language English
Edition 1
ISBN-13 978-9056916824
Pages 320
Binding paperback
007 Introduction
017 Part I - The Opening
018 Chapter 1: An advantage in development
025 Chapter 2: The centre and its significance
037 Chapter 3: Do not make unnecessary pawn moves if you have not completed your development
043 Chapter 4: Do not develop the queen too early
051 Chapter 5: Do not move the same piece twice
055 Chapter 6: Do not leave the king in the centre
062 Chapter 7: An unprepared attack
069 Part II - The Middlegame
070 Chapter 8: Calculation of variations and methods of taking decisions
076 Chapter 9: The piece and pawn centre and the fight against it
088 Chapter 10: Coordination and piece activity
099 Chapter 11: Developing the initiative
112 Chapter 12: Prophylactic thinking. Fighting against the opponent’s ideas
122 Chapter 13: Limiting the opponent’s counterplay and piece manoeuvrability
133 Chapter 14: Prophylaxis, strengthening one’s own position
143 Chapter 15: Schematic thinking. Regrouping one’s forces, transferring pieces to more favourable positions
162 Chapter 16: A space advantage
173 Chapter 17: The problem of exchanges. Simplifying positions
191 Chapter 18: Weak squares. Control of key central squares or a complex thereof
213 Chapter 19: Open and half-open files
226 Chapter 20: The advantage of two bishops
238 Chapter 21: ‘Good’ and ‘bad’ bishops
248 Chapter 22: Knight or bishop?
257 Chapter 23: Opposite-coloured bishops
261 Chapter 24: Secure points, outposts
268 Chapter 25: A knight on the edge of the board stands badly/well
272 Chapter 26: Play on the wing. Do not attack on the wing if the centre is insecure!
284 Chapter 27: Transferring the king from flank to flank
292 Chapter 28: ‘Superfluous’ pieces
296 Chapter 29: Paying attention to the opponent’s possibilities. Loss of concentration
302 Chapter 30: Methods of defence
315 Index of Games
Wenn sich ein Buch darauf berufen kann, auf Material der russischen Schachschule aufzubauen, dann ist dies wie eine Art Prä-Qualifizierung. Was von dort kommt, muss gut sein, denn Erfolge lügen nicht - so oder ähnlich sieht die Wirkung auf den Betrachter aus.

"The Complete Manual of Positionel Chess" von Konstantin Sakaev und Konstantin Landa, 2016 von New In Chess (NIC) auf den Markt gebracht, basiert auf Material, mit dem Schachlehrer der DYSS, Talentschule im russischen Schach, schon viele fortgeschrittene junge Spielerinnen und Spieler zur weiteren Entwicklung verholfen haben. Ausgerichtet ist es an einer Spielstärke der Schützlinge, die sich an einer Elozahl von ca. 2000 bis 2200 orientiert. Die Autoren wollen in erster Linie Schachlehrer mit ihrem Werk erreichen und ihnen Material, Anleitung und Unterstützung zukommen lassen. Daneben richten sie sich auch an Autodidakten, was ich nach der Gestaltung des Werkes und der schon sehr respektablen Spielstärke der adressierten Spielerinnen und Spieler für sehr nachvollziehbar halte.

Das Buch besteht aus zwei Teilen, die insgesamt 30 Kapitel beinhalten. Teil 1 befasst sich mit der Eröffnung, Teil 2 mit dem Mittelspiel. Das Inhaltsverzeichnis ist sehr konkret und damit besonders aussagekräftig.

Die Kapitel sind grundsätzlich gleichartig aufgebaut. Zunächst findet der Leser eine Einleitung vor, die eine Beschreibung des behandelten Gegenstandes mit Erfahrungswissen verbindet. So erfährt er nicht nur, worum es im Detail gerade geht, sondern auch etwas zum Auftreten in einer Partie, zu Stellungstypen und mehr. Es ist nicht so, dass die "Basics" des Positionsspiels in der Einleitung ganz außen vor bleiben, sie werden nur nicht weiter ausgeführt. So spricht das Werk beispielsweise von guten und schlechten Läufern sowie von schwachen Feldern und sagt dann, was einen Läufer dem einen oder dem anderen Lager zuordnen lässt bzw. wie sich die Schwäche eines Feldes definiert. Damit sollte dem Leser klar sein, worum es geht. Die Detailkenntnisse sollte er dann parat haben, was angesichts der Ausrichtung des Buches an einer Spielstärke jenseits von 2000 Elo angemessen ist.

Der Einführung schließen sich kommentierte Partiefragmente, ausnahmsweise auch ganze Partien an, die das eigentliche Schulungsmaterial ergeben. Ein oder mehrere Sterne geben einen Hinweis auf den Schwierigkeitsgrad des folgenden Stoffes, immer von einfach bis schwer geordnet.
Der Schachlehrer soll, so empfehlen es die Autoren zu Beginn des Werkes, seinen Schüler immer erst zu einer eigenen Stellungseinschätzung animieren und ihn ausführen lassen, wie die Partie weiter behandelt werden sollte, mit welchem Zug fortgesetzt werden sollte etc. Der Schüler soll sich selbst mit einer Stellung auseinandersetzen und sich so das Gefühl für die angebrachte Behandlung erarbeiten. Dem dient auch der Hinweis, dass die Partien komplett durchgegangen werden sollen, also immer auch die angegebenen Varianten. Diese sind bewusst insoweit reduziert, dass sie die generellen Vorgehensweisen verdeutlichen, den Schüler also lernend profitieren lassen. Anders als bei allgemein kommentierten Partien geht es also weniger um die Abbildung alles dessen, was im Verlauf eines Duells schlummerte oder wie alle plausiblen Varianten hätten verlaufen können, sondern immer nur um das Herausfeilen der Aspekte, die ein gutes Beispiel für die richtige Spielführung bilden.

Den Kapitelabschluss bildet fast immer die Zusammenstellung von Ergänzungsmaterial, bestehend aus Partien, die dann aus einer anderen Quelle stammen müssen, regelmäßig aus einer Partiendatenbank.

Das für den Schachlehrer beschriebene Vorgehen empfehlen die Autoren auch dem autodidaktisch lernenden Spieler. Auch er soll sich immer zunächst seine eigenen Gedanken machen, bevor er den Partien und Kommentaren folgt. Ihm fehlen dann allerdings die Rückmeldungen eines Tutors.

Die Autoren legen Wert auf die Feststellung, dass "The Complete Manual of Positionel Chess" durchgearbeitet werden kann, ohne dass die Reihenfolge der Kapitel eingehalten werden muss. Es sollte nur sichergestellt sein, dass alle Stoffgebiete am Ende auch tatsächlich behandelt worden sind.

Die zur Schulung verwendeten Partien stammen aus fast allen Epochen des Schachspiels. Es sind also sehr alte Schätzchen genauso wie Duelle aus der modernen Turnierpraxis enthalten. Das Alter eines Beispiels spielt bei einem Buch wie diesem keine nachteilige Rolle, eine damit verbundene Skepsis ist unbegründet. Wenn es schon vor zig Jahren bewiesen hat, dass es gut zur Anleitung taugt, dann wird es diese Eignung auch nicht verloren haben.

Im Rahmen der Einführung geben die Autoren noch allgemeine Empfehlungen zur Anleitung eines Spielers und damit auch zur Selbst-Schulung. Die hier ausgeführten Punkte von Studium der Partien aus Partiensammlungen bis zur Analyse der eigenen Spiele, von Empfehlungen zur Steigerung der Kompetenz im Schach sowie zur Rolle des körperlichen und des psychischen Befindens des Spielers sind genereller Natur und zählen zum Standard von Handbüchern ("Manuals") wie diesem.

Die Buchsprache ist Englisch, die Anforderungen an die Fähigkeiten des Fremdsprachlers sind nicht allzu hoch.

Zu erwähnen bleibt, dass "The Complete Manual of Positionel Chess" der erste Band einer zweiteiligen Mini-Serie ist. Angekündigt ist Band 2 mit dem Fokus auf die Bauern und die Dynamik im Mittelspiel.

Fazit: "The Complete Manual of Positionel Chess" ist ein qualifiziertes Schulungs- und Trainingsbuch, das den schon recht spielstarken Schachfreund (ca. 2000 - 2200 Elo) im Auge hat. Es richtet sich an Schachlehrer und Autodidakten und enthält eine umfängliche Darstellung der Elemente des Positionsspiels. Diese vermittelt es in einer Weise, die dem Lernenden ein Verinnerlichen der Methoden erlauben soll.

Uwe Bekemann
www.BdF-Fernschachbund.de
Mai 2017




Im New in Chess Verlag ist ein neues Lehrbuch erschienen. Die beiden starken Großmeister Konstantin Sakaev und Konstantin Landa wollen in "The Complete Manual of Positional Chess ein umfassendes Werk über positionelle Motive erstellen, der Untertitel "The Russian Chess School 2.0- Opening and Middlegame zeigt ein wenig den Ursprung.
Ursprünglich war das Material für Lehrer an russischen Sportschulen gedacht, jetzt kann jeder davon profitieren. Das Niveau des Buches soll für Spieler zwischen 2000 und 2200 Elo gedacht sein, aber meiner Meinung nach bedarf es da dann noch eines um mindestens 200 Punkte stärkeren Trainers, um es für sie problemlos aufzubereiten. Dabei sind die Themen an sich sehr wertvoll und für jeden Schachspieler wichtig. Es geht grob um das Figurenspiel in Eröffnung und Mittelspiel der Schachpartie, ein zweiter Teil zum Spiel mit den Bauern ist noch geplant. Das Endspiel wird ausgespart, allerdings sind einige damenlose Mittelspiele schon sehr dicht an diesem Bereich.
In der Einleitung wird erst einmal erwähnt, wie ein Lernender sich schachlich steigern kann kann. Es geht um das Studium der Klassik, das Lösen von Taktikaufgaben und werden hilfreiche Büchertipps gegeben, die ich als hauptberuflicher Schachtrainer absolut nachvollziehen konnte.
Im Eröffnungsteil, der leider nur 51 von insgesamt 320 Seiten ausmacht, werden klassische Eröffnungsregeln mit Beispielen gefüllt. Wie soll man zum Beispiel einen Entwicklungsvorsprung ausnutzen, wenn der Gegner Zeit vergeudet? Warum ist das Zentrum von Bedeutung? Warum sollte man nicht zu lang mit der Rochade zögern? Diese Dinge beschäftigen bereits den Anfänger, werden aber hier anhand von Meisterpartien geklärt. Die Zahl der Beispiele variiert dabei. Wichtig und gut finde ich, dass viel mit Worten erklärt wird, aber leider kann man oft nicht so einfach die Wahl der Züge in den Partien nachvollziehen, da abweichende Varianten kaum genannt werden oder einfach zu kurz sind. Da muss man dann das Ganze häufiger in den Rechner eingeben und die Engine befragen, was ich recht störend fand. Ein gutes Buch sollte mögliche häufige Fragen besser antizipieren und erklären. Wenn ich als IM da schon Schwierigkeiten habe, wird es für den Spieler mit einer Elo von 2000 irgendwann demotivierend, weshalb ich eher eine DWZ von 2100 als Untergrenze sehe und auch da sollte man etwas Geduld mitbringen.
Der Mittelspielteil ist wiederum recht umfassend mit 23 verschiedenen Kapiteln. Meine Lieblingsthemen waren hier "Das Stärken der eigenen Position" und "Das Problem des Abtausches", aus praktischer Sicht empfehle ich zudem das Kapitel zum "Raumvorteil". Beim Stärken der eigenen Position wird auf das einfache wie wichtige Motiv der schlechtesten Figur hingewiesen, was man in jeder Spielstärke verstehen kann, weshalb ich es als sehr wichtig erachte. Wenn man nicht genau weiß, was man ziehen soll, sollte man schauen, welches die schlechtesten eigenen Figuren sind und wie man sie verbessern kann. Spieler wie zum Beispiel Artur Jussupow, der hier mit einem schönen Beispiel vertreten ist, beherrschen diese Verbesserung sehr gut.
Ebenfalls jeder Schachspieler kann von dem Problem des Abtausches profitieren. Gerade schwächere Spieler neigen dazu, sehr unbedarft alles abzutauschen, um die Stellung zu vereinfachen. Dabei sollte man sich vor jedem Abtausch bewusst machen, ob dieser für einen selbst oder für den Gegner jeweils besser ist. So gibt es das Beispiel, in der eine Seite mit der Dame ihre letzte mögliche Gegenspielmöglichkeit abtauscht und dann ohne Perspektive zusammen geschoben wird oder, dass jemand seinen schlechten Läufer gegen den guten des Gegners tauscht, wonach der Vorteil erhält, da seine restlichen Figuren besser sind. Ganz wichtig ist auch das Motiv des Raumgewinns in einer besseren Stellung. Man steht aktiver, aber es ist nicht sonderlich viel los. Mit dem Gewinn von Raum kann man dann einerseits den Gegner weiter einschränken, aber auch für das spätere Endspiel schonmal einen langfristigen Vorteil anhäufen, um dann später bei Freibauernwettrennen die Nase vorn zu haben.
Die Beispiele sind allesamt sehr gut gewählt und es gibt eine gute Mischung aus klassischen Partien, die man als erfahrener Trainer oder Trainierender schon anderswo gesehen hat und aktuellen, die diesen in nichts nach stehen und für frisches Blut sorgen. Die Autoren haben auch viel eigenes Partienmaterial verarbeitet, was mir sehr gut gefiel. Zudem werden am Ende der Kapitel noch zusätzliche Modellpartien genannt, die es nicht in das Buch geschafft haben, aber zur Vertiefung des jeweiligen Themas in einer gängigen Datenbank nachgeschlagen werden können.
Einzig die Kommentierung ist mir oft zu knapp geraten. Die verbalen Erläuterungen sind sehr gut, aber in kritischen Situationen hätten die erklärenden Varianten länger und zahlreicher sein können. Hier muss der Leser oft selbst nacharbeiten, was aber wiederum auch sehr lehrreich sein kann.
Insgesamt ein gutes Buch auf einem aber doch nicht zu unterschätzenden hohen Niveau, das von Trainern aber für jedes Niveau zugeschnitten werden kann.
IM Dirk Schuh
Dezember 2016
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