Brett in Flammen 1997 - 2005
280 pages, hardback, Chessgate, 1. edition 2005
Die erste Partiensammlung des genialen Taktikers in deutscher Sprache. Schirow stellt seine besten Partien von 1997 bis 2005 vor (Anmerkung: die englische Version enthielt nur Partien bis 2004). In diesem Zeitraum spielten sich für Schirow turbulente Szenen in der Schachpolitik ab. Ihm wurde ein WM-Kampf gegen Kasparow versagt, obwohl er sich dafür qualifiziert hatte. Schirow lässt den Leser hautnah an seinem Turnieralltag teilhaben und überzeugt durch seine tiefen Analysen.
Vorwort:
"Fast acht Jahre sind nun seit der Veröffentlichung von Fire on Board vergangen. In dieser Zeit ist eine Menge passiert - in meinem Leben, aber auch in der Schachwelt allgemein. Neue Bedenkzeitregelungen, neue Formate für offizielle Wettbewerbe und eine ganz neue Bedeutung des Begriffs »Weltmeisterschaft« - natürlich kann man das alles positiv und negativ sehen, aber angesichts der Haltung vieler Spieler zur gegenwärtigen Situation in der Schachwelt fällt Optimismus schwer, jedenfalls im Vergleich zu den Zeiten von Fire on Board. Alles ist heute viel zu materialistisch, die Achtung von Ethik und Moral im Schach hat seither meiner Ansicht nach stark gelitten.
Ich weiß noch, dass mir in diesen Jahren, gerade als ich sportlich in Höchstform war, oft der Sinn danach stand, eine Fortsetzung zu Fire on Board zu schreiben, aber immer kam irgendetwas dazwischen - es war wirklich schwierig, sich auf die rein schachlichen Aspekte zu konzentrieren und das Buchprojekt nicht in eine »politische Waffe« im Stil von Viktor Kortschnois »Antischach« ausufern zu lassen. Zum Glück war ich dann im Sommer 2003 endlich davon überzeugt, dass nun der Moment für mich gekommen sei, meine besten Partien genauer unter die Lupe zu nehmen - dank einer langen Pause zwischen zwei wichtigen Turnieren.
Die analytische Arbeit kam gut voran, und das Finden immer neuer Ideen faszinierte mich ebenso wie das immer weitere Verfeinern komplexer »Variantenbäume«. So zog mich die Arbeit an den Partien genauso in ihren Bann wie beim ersten Buch, und damit wurde das Ziel, die (Schach-)Politik außen vor zu lassen und mich ganz auf das Geschehen auf dem Brett zu konzentrieren, letztlich erreicht. Der Kampf gegen die Zeit war schon weniger erfolgreich, denn einige Partien verlangten so viele Stunden, wenn nicht Tage der Analyse (z. B. die Partie gegen Karpow), dass das nächste Turnier, worauf das übernächste unmittelbar folgen würde, immer näher rückte. Also entschloss ich mich, meinen Turniervorbereitungen gebührend Raum zu geben und die Fertigstellung des Buchs nicht übers Knie zu brechen.
Nicht alle Turniere in dieser Zeit waren von Erfolg gekrönt (beim Schreiben des ersten Buchs war das nicht anders), aber nachdem ich im Mai 2004 in Sarajevo gewonnen hatte, schien mir der richtige Zeitpunkt gekommen, um auch auf literarischem Gebiet endlich Nägel mit Köpfen zu machen, und zwei Monate später war dann die zweite Partiesammlung endlich fertig.
Wie lässt sich dieses Buch mit dem Vorgänger vergleichen? Ich weiß noch, dass ich früher sehr ungern erwähnt habe, welche Züge aus dem Computer stammen und welche nicht. Heute fuhrt daran wohl kein Weg mehr vorbei. Die Analyse-Engines sind inzwischen derart hoch entwickelt, dass man auf der Suche nach der »Wahrheit« in manchen Stellungen ohne die elektronischen Helfer nicht mehr auskommt. Gleichzeitig fand ich es sehr interessant, mit dem Silikon-Sekundanten quasi in Wettstreit zu treten, denn oft gefielen mir meine Ideen einfach besser als die von Freund Fritz. Komischerweise brauchte ich gerade dann Fritz, um die Richtigkeit meiner Sicht der Dinge zu beweisen! Ich hoffe, auf diese Weise die Zahl der Analysefehler auf ein Minimum zu reduzieren, wenngleich die Kommentare dadurch mitunter etwas technischer und weniger kreativ ausfallen könnten als früher. Heutzutage gebe ich nur ungern eine »klare« Bewertung ab, wenn ich mir nicht absolut sicher bin, denn es liegt doch ein großer Unterschied zwischen den früher üblichen allgemeinen Erläuterungen auf der Grundlage strategischer Regeln und dem Abgeben einer tief erarbeiteten Bewertung im Rahmen der begrenzten menschlichen Möglichkeiten.
Ich habe also die Methode der Analyse meiner Partien ein wenig verändert, aber dennoch versucht, die Auswahlkriterien für die Aufnahme einer Partie in das Buch beizubehalten. Ich wollte dem Leser in erster Linie ungewöhnliche Ideen und Opfer, meine besten Angriffspartien und Endspiele, denkwürdige, aber auch einige besonders schmerzliche Momente präsentieren - genau wie in Fire on Board aus dem Jahr 1996 also, wenngleich sich mein Spiel seither in mancherlei Hinsicht weiterentwickelt hat.
Ich kann das Urteil darüber, ob meine neueren Partien mehr Genuss bereiten als die älteren, natürlich nur dem Leser überlassen - aber wenn Sie ein weiteres Mal in das Universum messerscharfen und »geschmackvollen« Schachs eintauchen möchten, können Sie mit meinem neuen Buch eigentlich nicht ganz falsch liegen."
Alexej Schirow
Weight | 600 g |
---|---|
Manufacturer | Chessgate |
Width | 17 cm |
Height | 24,6 cm |
Medium | Book |
Year of Publication | 2005 |
Author | Alexei Shirov |
Language | German |
Edition | 1 |
ISBN-10 | 3935748108 |
ISBN-13 | 9783935748100 |
Pages | 280 |
Binding | hardback |
007 Vorwort
009 Schach und Kreativität
015 Kampf ohne Grenzen
028 Meine besten Partien 1997-2005
028 1997
028 Partie 1: Schirow - Teske
032 Partie 2: Schirow - Short
035 Partie 3: Schirow - Kramnik
038 Partie 4: Schirow - Jussupow
044 Partie 5: Schirow - Short
048 Partie 6: San Segundo - Schirow
050 Partie 7: Schirow - Salow
053 Partie 8: Schirow - Akopjan
058 1998
058 Partie 9: Schirow - Kramnik
061 Partie 10: Schirow - Topalow
065 Partie 11: Schirow - Kramnik
069 Partie 12: Karpow - Schirow
075 Partie 13: Kramnik - Schirow
081 Partie 14: Markowski - Schirow
085 Partie 15: Schirow - Kornejew
088 Partie 16: Schirow - Ftäcnik
093 Partie 17: Schirow - Hracek
096 1999
096 Partie 18: Schirow - Reinderman
101 Partie 19: Schirow - van Wely
104 Partie 20: Schirow - Ljubojevic
106 Partie 21: Schirow - Topalow
111 Partie 22: Schirow - Short 111
115 Partie 23: StohI-Schirow
119 2000
119 Partie 24: Schirow - Topalow
124 Partie 25: Bacrot- Schirow
126 Partie 26: Schirow - Akopjan
131 Partie 27: Schirow - Rublewski
134 Partie 28: Schirow - Bauer
138 Partie 29: Schirow - Barejew
141 Partie 30: Schirow - Grischuk
146 Partie 31: Schirow - Grischuk
153 2001
153 Partie 32: Schirow - Piket
158 Partie 33: Schirow - Grischuk
161 Partie 34: Schirow - Topalow
165 Partie 35: Fjodorow - Schirow
169 Partie 36: Schirow - Agrest
174 Partie 37: Gyimesi - Schirow
178 2002
178 Partie 38: Ponomariow - Schirow
181 2003
181 Partie 39: Ponomariow - Schirow
187 Partie 40: Schirow - Topalow
192 Partie 41: Schirow - van Wely
197 Partie 42: Schirow - Drejew
202 Partie 43: Radjabow - Schirow
206 Partie 44: Schirow - Atalik
210 Partie 45: Hräcek - Schirow
215 2004
215 Partie 46: Schirow - Sokolov
219 Partie 47: Schirow - Radjabow
226 Partie 48: Kasparow - Schirow
231 Partie 49: Schirow - Atalik
236 Partie 50: Schirow - Bologan
241 Partie 51: Huzman - Schirow
244 Partie 52: Schirow - Fressinet
248 Partie 53: Schirow - Navara
251 2005
251 Partie 54: Schirow - Spraggett
257 Partie 55: Schirow - Flear
261 Partie 56: Schirow - Mowsesjan
266 Partie 57: Bologan - Schirow
273 Partie 58: Schirow - Shabalov
276 Anhang
276 Verzeichnis der Eröffnungen nach Namen
276 Verzeichnis der Eröffnungen nach ECO
277 Personenverzeichnis
280 Verzeichnis der Gegner Schirows
Erst vor wenigen Ausgaben konnten wir Ihnen in Heft 4/2005 die Fortsetzung von Alexei Shirovs bekanntem Buch "Fire on Board" vorstellen. Nach dieser englischen Ausgabe mit dem Titel "Fire on Board Part II: 1997-2004" ist beim deutschen Verlag Chessgate nun erfreulicherweise auch eine deutsche Version dieses zweiten Bandes erschienen.
Wie der Titel schon andeutet darf sich die deutschsprachige Schachwelt dabei sogar über eine Erweiterung freuen, denn zu den 53 Partien Schirows in der englischen Ausgabe, die nur die Zeit bis einschließlich 2004 abdeckte, sind noch fünf zusätzliche Partien aus dem Jahr 2005 hinzugekommen, natürlich ebenfalls von Schirow ausführlich kommentiert.
Der schöne Festeinband sowie die hervorragende Druck- und Papierqualität runden dieses spannende Buch und das darin gezeigte faszinierende Schach würdig ab. Der Preis liegt bei 27,80 Euro.
Schach Markt 2/2006
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Der lettische GM Alexej Schirow, heute in Spanien lebend, zählt seit mehr als zehn Jahren zur absoluten Weltspitze. Wegen seines kompromisslosen, kombinationsträchtigen, "messerscharfen" Stils ist er oft mit seinem großen Landsmann, dem 1992 verstorbenen Ex-Weltmeister Michail Tal verglichen worden. Wie jener, so kann auch der jetzige "Schachzauberer von Riga" auf eine stattliche Fangemeinde unter den Jüngern Caissas verweisen.
Unter dem Titel "Fire on Board" hat Schirow im Jahr 1996 eine Sammlung seiner besten Partien herausgebracht, welche damals vom Publikum gut aufgenommen worden ist. Nunmehr hat er einen zweiten Teil folgen lassen, wo die "Flammen am Brett" ähnlich stark wüten wie im ersten und den Leser in ihren Bann schlagen. Diesmal stellt er 58 seiner besten Leistungen aus den Jahren 1997 bis 2005 vor und versieht sie in gewohnter Weise mit sehr ausführlichen Analysen (natürlich auch mit Computerunterstützung) und Anmerkungen zum Drumherum, etwa zur Turnier- und Wettkampfsituation bei der Austragung.
Im ersten Abschnitt "Schach und Kreativität" (S. 9-14) lässt Schirow den Leser teilhaben am Schaffensprozess während zwei seiner Partien gegen den heutigen FIDE-Weltmeister Veselin Topalow.
Im zweiten Kapitel "Kampf ohne Grenzen" (S. 15-27) beschreibt der Autor die Höhen und Tiefen seiner Karriere im genannten Zeitraum, so etwa seinen Wettkampfsieg gegen Kramnik 1998 in Cazorla. Damit war er eigentlich für das WCC-WM-Match gegen Kasparow qualifiziert, welches jedoch bekanntlich niemals stattfinden sollte. Ein weiteres Highlight seiner Karriere war das Erreichen des FIDE-WM-Finales gegen Anand in Teheran 2000, welches er jedoch (deutlich) verloren hat.
Der Hauptteil "Meine besten Partien 1997-2005" (S. 28-275) lässt sodann 58 Top-Leistungen des Protagonisten folgen, an denen der Leser seine helle Freude haben wird, wenn ihm die Feuer der Kombinationen und Einfälle das Schächer-Herz erwärmen.
Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 3/2006
'Brett in Flammen' is the German title for 'Fire on board part II' from Alexei Shirov which we reviewed on July 2004 and which I would like to repeat on big lines but first this German edition from ChessGate has quite some positive differences. First there are around 90 more pages in this German edition and some differences in chapters and text, a much clearer index of names, games and eco codes plus five extra 2005 Schirov games. This all is covered in hardcover and printed in the finest quality which we normally only see by McFarland and Olms. Shirov, the chess genius from Latvia and now living in Spain needs nearly no introduction at all, an immensely strong junior who reached the magic 2700-level before the age of 20. Shirov is an enormously talented chess player and the 53 games of this book give us an excellent insight of his ability to create unbelievable complications. Besides all the smashing wins there are in this book also some painful moments as in his first 'Fire on board' book from 1996. Chapter one starts with a nine page introduction on Shirovs career after the year 1996 where he interestingly mentions: As long Kasparov and Kramnik continue their eternal privileges, I am not going to fight for the title of World champion anymore. But of course, it is not my plan to abandon the ‘struggle without limits’- the struggle to perfect my play, the struggle against my opponent of tomorrow, the struggle for brilliancy in chess. Chapter two starts with a readable chapter on creativity where Shirov discusses his invention on the Sveshnikov with his amassing move: 1.e4 c5 2.Nf3 Nc6 3.d4 cxd4 4.Nxd4 Nf6 5.Nc3 e5 6.Ndb5 d6 7.Bg5 a6 8.Na3 b5 9.Bxf6 gxf6 10.Nd5 f5 11.Bxb5 axb5 12.Nxb5 Ra4 13.b4 Rxb4 14.Nbc7+ Kd7 15.0-0 Qxc716.c3 As Shirov wisely mentions most of the brilliant chess ideas are born at home in a quiet atmosphere. By the way, the technical aspects of this Sveshnikov game can be found in game 11 of this book where the author makes some use of some of his older Informator notes, but many games in this book, as for instance Kramnik - Shirov WCC Candidates 1998 game 25 of this book, have never seen any publication before. Interesting is the story from Shirov and his simultaneous exhibition in Paris where he was inspired by an amateur to take up the Budapest Gambit. Please see game 25 of this book Bacrot - Shirov, Sarajevo 2000 where black went for the Budapest Gambit where Schirov was out of the book already on move four! Conclusion: A very impressive game collection!
With kind permission of the author John Elburg (www.chessbooks.nl)
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