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Soviet Championships - Vol. 1 (pb)

534 pages, paperback, Elk and Ruby, 1. edition 2021

€34.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
Being awarded "Book of the Year 2021" by the British Chess Federation

From the Jury Report:
'The book reads like a novel describing how the championships were organized and played in the appalling conditions of post-revolutionary Russia. It is an extraordinary story of keeping chess alive against very considerable odds.
Voronkov states that ‘he is interested in the people and his approach is closer to a documentary movie than a dry chronicler of events. Thus the focus is on individual stories and twists of fate of the many characterful players such as Alekhine’s and Bogolubov’s exclusion from Russia, which vividly contrasts with Botvinnik’s early years. Many contemporary cartoons, photographs, press reports, and gossip make you feel that you are there when reading the book.
The chess is very good too. Gary Kasparov in his foreword praises ‘the great game selection … showing chess in the context of time’. Voronkov also has a great eye for the dramatic moments in the tournaments, positions of chess interest, and historically valuable games.
A most remarkable, absorbing, and entertaining chess history which fully lives up to its title, Masterpieces and Dramas, on and off the board.'


In his three-volume treatise, leading Russian chess historian Sergey Voronkov vividly brings to life the long-forgotten history of the Soviet championships held in 1920-1953. Volume I covers the first 10 championships from 1920-1937, as well as the title match between Botvinnik and Levenfish. The key contestants also include world champion Alekhine and challenger Bogoljubov, lesser-known Soviet champions Romanovsky, Bogatyrchuk, Verlinsky, and Rabinovich, and names that today will be unfamiliar yet were big stars at the time:
Riumin, Alatortsev, Makogonov, Rauzer, Ragozin, Chekhover, and many others.

This book can be read on many levels: a carefully selected collection of 107 of the best games, commented on mostly by the players themselves, supported by computer analysis. A detailed and subtly argued social history of the Soviet Chess School and of how chess came to occupy such an important role in Soviet society. A discussion of how the chess community lost its independence and came to be managed by Party loyalists. A portrayal of how the governing body and its leader, Nikolai Krylenko, strived to replace an entire generation of free-thinking chess masters with those loyal to the state. A study of how the authorities’ goals changed from wanting to use chess as a means of raising the culture of the masses to wanting to use chess to prove the superiority of the Soviet way of life. Or a sometimes humorous, often tragic history of talented, yet flawed human beings caught up in seismic events beyond their control who just wanted to play chess.

This book is illustrated with around 170 rarely seen photos and cartoons from the period, mostly taken from 1920s-1930s Russian chess magazines.

As Garry Kasparov highlights in his foreword "this book virtually resembles a novel: with a mystery plot, protagonists and supporting cast, sudden denouements and even ‘author’s digressions’ - or, to be exact, introductions to the championships themselves, which constitute important parts of this book as well. These introductions, with wide and precise strokes, paint the portrait of the initial post-revolutionary era, heroic and horrific at the same time. I’ve always said that chess is a microcosm of society. Showing chess in the context of time is what makes this book valuable even beyond the purely analytical point of view."
More Information
EAN 9785604176931
Weight 880 g
Manufacturer Elk and Ruby
Width 15.4 cm
Height 23.2 cm
Medium Book
Year of Publication 2021
Author Sergey Voronkov
Edition 1
ISBN-13 978-5604176931
Pages 534
Binding paperback
SCHACHLICHE LEUCHTTÜRME
Sergei Woronkow zählt zu den renommiertesten russischen Schachhistorikern. Im letzten Jahr erschien der erste Band seines Werks Masterpieces and Dramas of the Soviet Championships, das schon seit 2007 auf Russisch vorliegt, in einer aktualisierten und erweiterten Version in englischer Sprache.
Vor dem Zweiten Weltkrieg zählten die UdSSR-noch nicht zu den stärksten Turnieren der Welt. Woronkows Werk von den Anfängen der sowjetischen Schachschule dokumentiert jedoch eindrucksvoll, wie das Land zu einer dominanten Schachnation aufblühen konnte. Die Meisterschaften sind nur die Leuchttürme einer kontinuierlichen Schachentwicklung, in deren Frühzeit heute vergessene Spieler wie der Meister von 1925 Boris Werlinski, Nikolai Ismailow oder Nikolai Rjumin die Protagonisten waren. Der Autor zeigt aber auch die Zusammenhänge zwischen dem Schach, den politischen Vorgaben sowie dem historischen Kontext. Diese Chronologie ist auch die Geschichte stalinistischer Willkür, die vor dem Schachspiel nicht Halt gemacht hat. Insbezur Zeit des Großen Terrors ab 1936 werden Namen getilgt oder Spieler für Nichtigkeiten mit Repressalien bestraft.
Die erste Meisterschaft, damals „All-Russische Schacholympiade” genannt, wurde noch vor Gründung der UdSSR 1920 aus der Taufe gehoben, als im Land noch die blutigen Kämpfe des Bürgerkriegs herrschten und Hunger regierte. Iljin-Schenewski, der als Mitarbeiter der Vsevobuch, einer militärischen Trainingsorganisation, die Verantwortlichen von der Bedeutung des Schachs überzeugte, wurde zum Vater des sowjetischen Schachbooms.
Dieses erste Turnier hatte mit allerlei Widrigkeiten zu kämpfen. Schon der Transport der Teilnehmer nach Moskau stellte große Probleme dar. Vor Beginn gab es Streitigkeiten wegen der Preise, vor allem aber wegen der Essensrationen, später auch wegen der Menge täglicher Zigaretten. Aljechin, der der Organisation angehörte, heizte den Konflikt noch an, sodass das Turnier kurz vor dem Abbruch stand. Ausgerechnet der spätere Weltmeister, den man schon wenig später in der Sowjetunion zur Persona non grata erklärte, wurde erster Titelträger.
Schon in den frühesten Veranstaltungen wird die Rivalität zwischen Moskau und Leningrad um die schachliche Vorherrschaft im Land deutlich, etwa im Analysestreit von 1923 zwischen Nenarkow und Löwenfisch. Während der 3. Meister1924 kulminierte ein interner Machtkampf, als die staatlich unterstützte Zentrale Schachsektion Krylenkos die Organisation der Meisterschaften an sich riss. Weil das große, vom Staat finanzierte Internationale Turnier von 1925 sehr kostspielig war, fiel die für 1926 geplante UdSSR Meisterschaft aus. Wegen chronisch knapper Staatskassen waren die Spielbedingungen oft schlecht. Fortwährend ist ein Ringen seitens der Spieler um größere Zuund Unterstützung auf der einen und der Parteilinie Krylenkos auf der anderen Seite zu erkennen, der solche Bedürfnisse als bourgeois abtat.
Die 7. Meisterschaft 1931, zu der es erstmals ein Turnierbuch gab, stand für einen Generationenwechsel. Weil Krylenko die älteren zugunsten jüngerer Spieler ersetzen wollte, wurde dieses Turnier über eine kräftezehrende lange Distanz ausgetragen. Von dieser Direktive war später auch Löwenfisch betroffen. Nach 1935 gewann der 49-Jährige auch die 10. Meisterschaft 1937. Botwinnik, der nicht teilnehmen konnte, forderte ihn zu einem Match um den sowjetischen Titel heraus, um seine Vorherrschaft zu beweisen. Doch der Kampf endet unentschieden, und dennoch schickte man Botwinnik zum AVRO-1938.
Die größte Stärke dieses Buches ist gleichzeitig auch seine größte Schwäche. Dem Autor war es wichtig, in seinem weit über 500 Seiten starken Werk zahlreiche Originalquellen zu versammeln, teils von Spielern, teils aus schwer greifbaren zeitgenössischen Schachmagazinen und Zeitungen, dazu seltenes Bildmaterial in großer Zahl. Doch durch ein etwas ungeschicktes Layout sind die langen Zitate optisch oft nicht deutlich vom Fließtext abgesetzt, was die Lektüre erheblich beeinträchtigt.
Auch der Duktus ist zumindest diskussionswürdig. Woronkow verlässt häufig den Pfad der objektiven Berichterstattung. Er beklagt sich über die Sowjetiund Proletarisierung der schachlichen Darstellung in den verstaatlichten Zeitschriften, gelegentlich spürt man eine regelrechte Verbitterung. Und in Anbetracht der historischen Umstände wird der Autor zuweilen sarkastisch.
Dennoch ist dieses Buch ein wertvolles Quellenmit referenziellen Qualitäten.
Harry Schaack,
KARL 3/2021
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