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CNSAP2DL

Sapphire II de Luxe / Novag

€287.50
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
Out of stock
  • By far the best and most luxurious wooden auto-sensory chess computer for any serious chess player
  • This beautiful, full-sized wooden chessboard is hiding NOVAG's latest and strongest chess program
  • 81 LED lamps (one on each corner of the square) indicate which piece the computer wishes to move
  • Includes all the electronic wizardry of the SAPPHIRE II as well as the intelligent sensing software of the Universal chessboard
  • Likewise it can be linked to any PC via the serial port - and therefore it is compatible to the majority of the popular chess software programs
  • Detachable control unit with built-in LCD and 24 command keys allows access to all the variety of game options and yet also shows the computer's "thought-process"
  • Stores games to be played later on the board or on the LCD screen of the control unit
  • The WCHESS 1.06 software which has won the prestigious HARVARD CUP 1994 with impressive 2895 points is included with the package.
  • The SAPPHIRE II DELUXE is supplied with all necessary connection cables and the NOVAG adapter #8210

More Information
Weight 4.4 kg
Manufacturer Novag
Width 37 cm
Height 34 mm
Length 37 cm
Year of Publication 1997
Number of LEDs 81
LCD Features clock, coaching, depth of search, evaluation, moves, variations
Field square 37 mm
Board Size 37 cm
making a move magnetic sensory board
Batterien Micro
Number of batteries 4
King's Size 64 mm
ROM 160 kByte
RAM 129 kByte
PCI Rate 32 MHz
Elo (manufacturer) 2,420
Programmable Moves 3,000
Opening book 123,000 half moves
Functions handicap-levels, tea­ching op­tion
Levels 64
solves mate 8 moves
take-back (ply) 400 half moves

Rezension mit freundlicher Genehmigung des Autors D. Pordzik Veröffentlichung Rochade Europa, Heft 12, 1998 Weihnachtszeit : Brettcomputerzeit NOVAG Sapphire II de Luxe Als mir der Postbote diesen Computer brachte, glaubte ich mich in die Zeit meiner Käufe von Schachcomputern in der Größe kleiner Esstische zurückversetzt. Ein mächtig großer Karton gab mir erst einmal Rätsel auf - eigentlich wollte ich den Handheld SAPPHIRE II testen. Günter NIGGEMANN hatte es aber gut gemeint und mir das Prunkstück dieser Baureihe zur Verfügung gestellt, nämlich den " de Luxe ".

Vorab sei noch ein Tip an die vielen Besitzer von Brettcomputern gerichtet werden. Im Grunde genommen gibt es nach meiner Einschätzung eigentlich nur noch 3 Firmen, die sich diesem Segment ausführlich widmen - KETTERLING in Berlin, ...... und eben besagten Schach NIGGEMANN. Die genannten Firmen sind sozusagen alte Hasen auf diesem Gebiet, sie bedienen den Markt in seiner gesamten Breite, halten so manch gutes Gebrauchtgerät bereit und, was vielleicht am wichtigsten ist - sie reparieren auch noch - und zwar durch wirkliche Fachleute. Wer sich noch des Desasters entsinnen kann, was so vielen FIDELITY Kunden bei defekten Geräten lange Zeit widerfuhr, wird den Service dieser beiden Firmen ganz besonders zu schätzen wissen. Günter NIGGEMANN, den ich seit über 12 Jahren in dieser Branche kenne, hat einmal in einem Telefonat durchblicken lassen, daß sein Unternehmen grundsätzlich jedes Gerät reparieren kann, sofern die benötigten Ersatzteile überhaupt noch irgendwie zu beschaffen sind. Wohl kaum anders ist es bei KETTERLING; SAITEK - MEPHISTO wickelt selbst nur noch Garantiefälle ab, man bekommt sein Gerät zwar repariert, jedoch wird dies meiner Information nach fremddelegiert.

Ein Operator des TASC R40, der die holländische Firma auch offiziell bei den verschiedensten open vertrat, hat mir erst kürzlich geschrieben, daß er eines seiner sündhaft teuren Modelle quasi als Brennholz hätte verwenden können, wenn er es nicht noch durch solcher Spezialisten repariert bekommen hätte. Besondere Geschäfte sind heutzutage hiermit ganz sicher nicht mehr zu vermuten - allein die hochqualifizierten Mitarbeiter stehen dem wohl entgegen. Jedenfalls sollte so ein Service, der über viele Jahre stabil präsent ist, durchaus auch einmal im Rahmen einer Schachcomputer - rezension Erwähnung finden dürfen; für den Fall, daß so ein Gerät nämlich einmal den Dienst quittiert, stehen für den Besitzer viel Geld, u.U. einige tausend DM Ex-Kaufsumme auf dem Spiel.

Zurück zum SAPPHIRE II :

Lieferumfang und technische Peripherie

Für zugegeben satte DM 899,- bekommt der Käufer einen Poduktumfang, der seinesgleichen sucht - und nicht finden wird. Egal wie die Firma heißt, die so etwas verkauft, das habe ich in der Tat noch nicht gesehen. Herzstück ist selbstredend der SAPPHIRE II, der zunächst in einem ansprechenden Kunstlederrolli mitsamt einem Kabelsatz, einem ultraflachen, klappbaren Magnetreiseschachbrettchen, sowie der beiliegenden software untergebracht ist. Das Magnetbrettchen hat ausgeklappt immerhin eine Spielfläche von 15,5 x 15,5 cm, die Figuren sind als Magnetplättchen mit gut erkennbarer Symbolik gefertigt. Dem beigefügt ist noch ein Etui für die wertvollen Holzfiguren. Der Handheld selbst ist nur etwa 8 x 16 x 2 cm groß und wiegt bestückt mit den 4 benötigten Typ AAA 1,5 V MICRO Batterien nur etwas 160 Gramm. Mithin ist er zusammen mit dem Magnetbrett bestens geeignet, als Reisebegleiter zu fungieren. Der Schutz des Gerätes gefällt mir bei MIAMI deutlich besser - den SAPPHIRE II schützt nur ein elegantes, jedoch kaum widerstandsfähiges Samtetui. Die Batteriebestückung ist deutlich gekennzeichnet, das Benutzen der Abdeckung sollte etwas umsichtig betrieben werden - die Sache ist ein wenig hakelig. Somit kann der SAPPHIRE II mobil, aber auch stationär mittels eines, im Preis enthaltenen Netzteils (!) betrieben werden. Das besondere highlight dieses Produkts stellt jedoch unzweifelhaft das enthaltenen UNIVERSAL electronic chess board dar. Ein vollelektronisches Magnet - Echtholzbrett mit 81 Feld LED's, ca. 37 x 37 x 3,5 cm groß bei einer Königshöhe von ca. 68 mm. Die Einheit wirkt in sich sehr gut proportioniert, Verarbeitungsqualität, Figurensatz, Erkennen der Leuchtdioden und das Ansprechverhalten der Feldelektonik sind wirklich erstklassig und erinnern mich an die Produkte der Firma BOHEMIA zu ihren Glanzzeiten.

So hat man schon einmal eine sehr ansprechende Kombination von Reisegerät und Echtholzbrett, damit sind die Möglichkeiten und Ausstattung aber noch lange nicht beendet. Über beigefügte Treibersoftware ist die Einheit SAPPHIRE II nebst Schachbrett auch an ein IBM Thinkpad anschließbar; der Modelltyp ist unerheblich, nur muss es ein IBM sein, sofern an einen Einsatz mitsamt Laptop gedacht ist. Darüber hinaus kooperiert das Schachbrett als Eingabemedium mittels der software mit einer ganzen Reihe von Schachprogrammen; als da wären Fritz 1-3, Rebel 7-9 ( jawohl......auch Vs 9 ) , Mephisto Advantage, HIARCS 6, Genius 3 - 5, jeweils NUR die DOS Vs und natürlich mit W-Chess von Dave Kittinger. Das ausserordentlich starke PC Programm in der Vs. 1.06 liegt dem SAPPHIRE II quais als Draufgabe bei. Komplettiert wird die Aufzählung der funktionalen Möglichkeiten dieser Einheit durch die Option, das System an die NOVAG - eigene Distributor Box anzudocken, um sodann mit einem Fernseher, einem Videorecorder oder externen Drucker zusammenzuarbeiten. Eine zunächst verwirrende Vielfalt von Möglichkeiten - aber all' das bekommt der Käufer nun einmal geboten. Die Kombination der Geräte untereinander ist auch denkbar einfach. Das UNIVERSAL electronic chess board ist für die Stromversorgung verantwortlich, an ihm wird der Netzadapter angeschlossen. Der SAPPHIRE II selbst wird mittels eines additiven Kabels vom Schachbrett mit Strom versorgt, der Datenaustausch beider Geräte untereinander geschieht durch ein weiteres Kabel mit Western - steckern. Das Schachbrett selbst letztlich kann durch einen weiteren Westernport über ein beigefügtes Kabel an einem beliebigen COM port an den PC angeschlossen werden. Allein die Tatsache, daß endlich einmal für so etwas NICHT der LPT , also Druckerport herhalten muss, ist ein besonderes Lob wert. Manch' einer von Ihnen wird nur zu gut wissen, was ich hier meine. Bis vor Kurzem segnete uns CB noch mit einem pass-through dongle - der kam an den LPT. Der Drucker wurde im günstigsten Fall durch den Scanner durchgeschleift, dieser dann an den Dongle gesteckt - klappte der Datendurchlass überhaupt, war das schon ein Segen an sich. Diese Konstruktion war aber schon durch die schiere Länge mechanisch äußerst bedenklich. Vollendet wurde das Dilemma, wenn man gar noch ein autosensoryboard besaß, etwa das TASCBOARD. Die daraus resultierenden Probleme sind nicht zu beschreiben; sowas endete regelmäßig damit, daß man den PC aufschrauben musste und eine Karte mit eben zwei LPT ports einbauen musste. Wie bereits erwähnt, hat sich NOVAG hier eigenständig Gedanken gemacht, vielleicht auch in Kenntnis der erwähnten Umstände. Die Installation der Treibersoftware vom DOS prompt aus gestaltet sich durch die Menüführung recht einfach, bereits nach kurzer Zeit wird man vergnügt feststellen können, daß die Zusammenarbeit von Brett und besagten Programmen einwandfrei und ohne Irritationen klappt.

Nicht zuletzt soll aber auch noch W-Chess auf dem PC installiert werden. Auch das ist mit keinerlei Problemen verbunden; ich rate hier dennoch dringend, sich VORHER gründlich zu überlegen, WOHIN es denn installiert werden soll. W-Chess fällt wirklich unangenehm durch einen archaisch-restriktiven Kopierschutz auf. Schlimmer und Anwenderfeindlicher geht es wirklich nicht, das soll ganz klar gesagt werden. Ganze drei Installs lässt die Diskette zu, damit könnte man u.U. noch konform gehen, wenn sich der Install in Manier des früheren HIARCS wenigstens noch auf die Diskette zurückübertragen ließe, wenn man das Betriebssystem neu installieren möchte oder ähnliches. Gar nichts geht bei W-Chess in dieser Art : Install ist Install - jedesmal einer weniger. Also Vorsicht bitte - keinesfalls auf die Bootpartition c. Es mag zwar sein, daß der Distributor aus Kulanz weitere Installs nach deren Verbrauch draufspielt oder die Diskette tauscht - ich konnte diesen Punkt leider bislang nicht klären, verlassen sollte man sich darauf also besser nicht.

Technik des SAPPHIRE II : Den Motor des Kittinger Programms liefert der wohlbekannte HITACHI H8, die Struktur ist, wie schon des öfteren erläutert, RISC - ähnlich ( RISC = Reduced Instruction Set Chip ), einem Prozessor also, der mit reduziertem Befehlssatz bei erhöhter Ausführungsgeschwindigkeit für Schachcomputer bestens geeignet ist, im Falle des SAPPHIRE II darüber hinaus mit einer 32 MHZ Taktrate die Nähe seiner technischen Möglichkeiten kommt. Der Programmumfang beträgt stattliche 160 K ROM, 129 K RAM stehen als Arbeitsspeicher zur Verfügung. Die Eröffnungsbibliothek, für deren ausgewiesene Qualität immer noch IM Larry Kaufmann verantwortlich zeichnet, beinhaltet insgesamt 123.000 HZ, darüber hinaus noch in verschiedene, frei anwählbare Bibliotheken unterteilt, wie im weiteren Verlauf noch erläutert wird. 64 Spielstufen aller bekannten Formen stehen dem experimentierfreudigen Benutzer zur Verfügung, darunter die obligatorischen 8 Mattsuchstufen. Ein Matt bis in 8 wird bei genügend Zeit recht oft zuverlässig erkannt, Mattansage - über diesen Horizont hinaus kann bis zu Matt in 14 erfolgen. Zugzurücknahme ist bis zu 400 Halbzügen möglich ( wer macht sowas - hier kann nur an die Möglichkeit der Mehrfachanalyse mitsamt Zugzurücknahmen im größeren Stil gedacht worden sein ), die max. Rechentiefe endet bei 28 Halbzügen. In Sachen Eröffnungsbibliothek ist NOVAG, typisch für seine Spitzengeräte seit jeher, bis an die Grenze des technisch Machbaren bei diesem geringen Grundspeicher gegangen.

Ausgehend vom benannten Gesamtvolumen von 123.000 HZ kann der Benutzer zwischen der normalen Turnierbibliothek, einer " aktiven " und einer " passiven " Bibliothek wählen, oder diese sogar in Kombination mit dem großen book einsetzen. Gemeint ist hierbei, daß bei " aktiv " eher offenere, bei " passiv " eher halbgeschlossene Stellungsbilder erreicht werden, die ja bekanntlich für moderne Maschinen nicht mehr das Hindernis sind, was sie einmal waren. Die max. Eindringtiefe bei gespeicherten Eröffnungen wird mit 60 HZ angegeben. Die frei programmierbare Eröffnungsbibliothek fasst 3,000 HZ, hernach kann man noch bestimmen, in welcher Reihenfolgen die Bibliotheken befragt werden sollen, oder etwa nur die selbstprogrammierte, usw. Bis zu 64 Spielen oder insgesamt 10.000 HZ können additiv langzeitgespeichert werden - was den NOVAG sogar als Analyseinstrument für's Fernschach interessant erscheinen lässt und zu guter Letzt können auch noch bis zu 140 Positionen separat gespeichert werden. Wird das nicht vom Benutzer selbst gemacht und die Funktion " learn " ist eingeschaltet, legt der SAPPHIRE hierin Positionen ab, bei denen er selbst in Nachteil geraten ist. Diese Funktion ist sicher sehr interessant, man sollte sich jedoch vor Augen führen, daß soetwas NUR zu Ergebnissen führen kann, wenn man regelmäßig mit dem Gerät spielt. Das Display des SAPPHIRE ist von einer eher fein gezeichneten Strichgrafik geprägt, ich möchte sie mit Blick auf früher als etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch klar erkennbar bezeichnen. Wie bei allen Spitzenmodellen diese Herstellers kann zwischen einer selektiven und einer brute force Suchweise gewählt werden. Aus langjährigem Umgang mit diesen Geräten kann ich versichern, daß sie im gewünschten Sinne ganz ausgezeichnet funktionieren. Letztlich ist noch eine besonderer Algorithmus zuschaltbar, die sog. " extensions ". Hier untersucht der SAPPHIRE eine bestimmte Position mittels einer besonderen Programmierung durch Dave Kittinger unter dem Aspekt, möglichst intensiv und rasch an seinen Rechenhorizont zu gelangen. Es kann also passieren, daß taktische Schläge hier übersehen werden oder als nicht relevant unbeachtet bleiben, genausogut kann es aber dazu führen, daß Drohungen jenseits des normalen Rechenhorizonts erkannt werden.

Weitere Funktionen sollen hier nur noch kurz der Vollständigkeit halber Erwähnung finden, um den Artikelrahmen nicht zu sprengen - wie etwas " next best " - wenn einem der errechnete Zug nicht gefällt, Spieler- bewertung, in welcher der SAPPHIRE Ihnen eine auf FIDE Basis emulierte ELO zuerkennt, je nach Anzahl und Resultat der zwischen Ihnen und ihm gespielten Partien, wobei die Ausgangannahme für den Spieler bei ELO 1.400 liegt. Zufallsgenerator bei Zügen mit ähnlich hoher Ausspielpräferenz - das funktioniert nur außerhalb des Eröffnungsbuches......und so weiter. Sie sehen, sollten Sie sich für diese Einheit zu Weihnachten entscheiden, brauchen Sie sich um Ihre künftige Freizeitbeschäftigung nicht weiter zu sorgen.....darum wird sich Ihr neuer SAPPHIRE II abendfüllend kümmern.

Die Praxis : Natürlich der wichtigste Aspekt eines jeden Artikels - was vermag das besprochene Gerät denn in etwa zu leisten ?

Seit jeher bemühe ich mich darum zu erforschen, was ein Programm grundsätzlich kann / weiss - das ist bei weitem entscheidender für eine zuverlässige Aussage als die in den letzten Jahren immer mehr in Mode gekommene Unart, Qualitätsaussagen allein darauf zu stützen, daß immer neue Fabelzeiten bejubelt werden ( oft für seit eh' und je verwendete Positionen....) und daraus dann massiv Qualitätsaussagen abgeleitet werden. Mir persönlich vermag es überhaupt nicht zu imponieren, wenn Prog. xy bestimmte Stellungen allesamt in xx Sekunden löst. Der einzige Eindruck, der sich mir bei soetwas aufdrängt, ist, daß der Programmierer offenkundig seine Befehlssätze optimiert hat oder daß ein modernerer Prozessor zum Einsatz gekommen ist. Programmiertes Wissen oder mindestens Erkennungsmuster sind meines Erachtens nach durch keine noch so hohe Operandengeschwindigkeit zu ersetzen.

W : Kh1,Da7,La3,a4,Te4,Ba2,b3,c3,g2,h2

S : Kc8,Df5,Ld6,d7,Td8,h8,Bc6,e5,g7,h7

Interessant erscheint zunächst 1. Da6, was bei Schachgebot gleichzeitig das Matt auf f1 deckt. Viel besser ist jedoch 1.Lb5 !! -(falls nun : cxb5, 2.Da6 + nebst Lxd6++)...Tdf8; 2.Lxd6 - Df1+ 3. LxD - TxL, 4. Dg1-TxD, 5.KxT....mit gewonnenem Endspiel für W. e5 fällt und W besitzt die verbundenen Freibauern.

( Ljubojevic - Durao, Orense 1974 )

SAPPHIRE II will nur wenige Sekunden lang mit der Dame Schach geben, wechselt alsbald auf den korrekten Zug und wickelt nach Vorgabe ....Tdf8 einwandfrei ab.

W : Kg1,De3,Lc3,Td1,d2,Ba2,b4,c4,d4,f4,g2,h2

S : Kg8,Df5,Lf6,Td7,d8,Ba7,b7,c6,e6,f7,g7,h5

Man möchte meinen, W steht überlegen. Er besetzt das Zentrum, steht deutlich aktiver - oder ? 1...b5! Das glatte Gegenteil ist der Fall. Das Feld d5 wird schwach, da W c4 nicht halten kann - der bauer d4 wird schwach und mithin erweist sich der W Läufer als schlecht.W versuchte, dies mit allen Mitteln zu brechen : 2.Df3 bxc4 3.Dxc6 Dxf4 4.Dxc4 e5 Und nun wird der e Bauer auf d4 zu einem mächtigen Freibauern, der alsbald die Partie entscheidet

( Kmoch - Aljechin, Kecskemet 1927 ) Hier interessierte mich eigentlich am meisten, mit welcher Stellungsbewertung SAPPHIRE II die Position sah. Resultat : je nach Einstellung sel / brute force beurteilt er nach einigen Minuten tatsächlich S als hoch überlegen. Die weiße Fortsetzung hätte er allerdings so nicht gespielt

W : Kh1,Db4,Lf3,Td1,f8,Ba2,b3,e3,f2,h4

S : Kh7,Dc8,Lc6,Tg7,h6,Ba7,b7

Eine Falle ! Es gilt, 1.Le4 +nicht zu spielen 1.De4+! [1.Le4+ falls so, dann kommt vernichtend 1...Df5!! ..und W steht unmittelbar vor einem Matt...] 1...Lxe4 2.Lxe4+ Tgg6 3.Lxg6+ Kxg6 4.Txc8 .....und so hätte W gewonnen - der tatsächliche Partieverlauf war jedoch !.Le4 + - Df5 !!.....und Aufgabe W

( Silitsch - Rochlin, 1929 ) SAPPHIRE II hätte zumindest in dieser Partie besser gespielt als der Meister der Vergangenheit

Zwischenfazit :

Realistischerweise bedürfte es natürlich hunderter von Positionstests, um ein Programm vernünftig auszuloten. Ich habe jedoch bei SAPPHIRE II und auch bei ATLANTA jeweils eine ganze Reihe absolviert und die für das Spielverhalten und Sichtweise des Programms typischsten Positionen jeweils ausgewählt.

Nun wieder zum allseits beliebten - oder gefürchteten ( ? ) Endspiel - wissen.....

W : Kc6,Lc3,Ba2

S : Kc8

Ein Schulbeispiel der Endspiellehre : Falsche Ecke 1.Kb6?? 1...Kb8

[1.a4?? - Kb8 ] Wie man unschwer erkennt - der S König nistet sich in beiden Fällen komfortabel ein - und trotz der Materialhoheit kann W nun nicht mehr gewinnen. Allein richtig ist :

1.Le5 Und nun fällt es einem förmlich entgegen : das Feld b8 ist dem S König verwehrt und der a -Bauern kann gemütlich seinen Weg zur Umwandlung antreten. 1 : 0

Lehrbeispiel Dieses Motiv war schon früher bei Kittinger Programmbestandteil; Le5 wird erkannt und nicht verworfen.

W : Kg3,Sf4,Be4,h4/

S : Kd2,Se5,Bg4,g6

Gelingt S der Zug 1....Ke3, so ist die Partie remis. 1.Sxg6!! Das unerwartete Opfermotiv ermöglicht den Sieg 1...Sxg6 2.h5 Sf8 Egal wohin - ein Springer allein kann 2 Freibauern nicht aufhalten 3.h6 Ke3 4.e5 ...und gegen die Folge 5. e6 nebst 6.h7 gibt es kein Mittel. S gab auf.

( Christiansen - Root, 1983 ) Man könnte sagen, soetwas läge NOVAG Programmen ja besonders - blos ist diese Antwort zu einfach. Es muss das Wissen vorhanden sein, daß ein Springer ohne König 2 Freibauern nicht stoppen kann. SAPPHIRE II weiss es offenkundig.

W : Kf3,Th5,Bc6,e4,f2

S : Kd4,Ta2,Ba4,e6,f4

Man mag glauben, der S Turm steht Lehrbuchhaft im gegnerischen Lager auf der 2. Reihe. Das ist zwar richtig, die Ausnahme hier besteht jedoch darin, daß ihn sein eigener Bauer blockiert. 1.Tc5!! Dieser absurd aussehende Zug gewinnt sofort : 1...Kxc5 2.c7! Nunmehr ist die c - Linie für den Turm blockiert - ein Racheschach wäre auch nur noch sinnlos. S gab auf.

( Szabo - Cebalo, 1987 ) Wieder so ein Opferzug - man ahnt es förmlich : nach relativ kurzer Zeit erkennt der SAPPHIRE II die Situation mit sehr hoher Bewertung für W. Betrachten wir nun noch eine Partie des Programmbruders des SAPPHIRE II - DIAMOND :

Novag Diamond - H. de Kleijnen

AEGON Den Haag , 1997

C 09, Französisch, Abtauschvariante

- Abweichung von der Hauptvariante -

1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 c5 4.exd5 exd5 5.Lb5+ Sc6 6.Sgf3 Ld6 [6...cxd4 7.De2+ De7 8.Sxd4 Dxe2+ 9.Kxe2! Ld7 10.S2f3 Sxd4+ 11.Sxd4 Lc5 12.Td1 Se7 13.Le3 Lxd4 14.Lxd7+ Kxd7 15.Txd4 Thc8 16.c3 Tc4 17.Tad1 Txd4 18.Lxd4 f6 19.c4 An dieser Stelle ebensogut, wenn nicht einfacher spielbar - vgl. hierzu Hübner - Kortschnoi, Meran, 1980] 7.0-0 Sge7 8.dxc5 Lxc5 9.Sb3 Ld6 10.Sbd4 0-0 11.c3 Lg4 12.Da4 Sehr interessant gespielt - die Dame begibt sich auf einen höchst ungewöhnlichen Platz 12...Dc7 ( Eine erste Ungenauigkeit; entweder muss hier im Zentrum getauscht werden und hernach der Läufer zurück auf d7, oder die Dame muss sofort auf d7 ) 13.Sxc6 bxc6 14.Dxg4 cxb5 15.Le3 f5 16.Dh5 g6 17.Dh3 Eine Dame auf Wanderschaft....als Ergebnis dieser ungewöhnlichen Spielweise sieht die S Stellung nun bereits ziemlich zerrupft aus 17...Sc6 18.Tad1 Tad8 19.Sg5 Tfe8 20.Tfe1 Td7 21.Kh1 Te4 Das war so ziemlich der schlimmste der möglichen Züge. Hinhaltenderen Widerstand hätte unbedingt Turmverdopplung gebracht, evtl. auch Sperrung der Linie mit einer Leichtfigur - der Textzug jedoch verliert sofort 22.Sxe4 dxe4 23.f3 Te7 24.Lg5 Te8 25.fxe4 fxe4 26.Lf4 Se5 27.Txe4 Te7 28.Dg3 Dc6 29.Tee1 Dc7 30.Td5 1-0

Fazit : Angesichts der vielen Möglichkeiten, die dieser Computer mitsamt seinen peripheren Beigaben bietet, fällt es trotz gleich intensiver Rezension wie im Falle des ATLANTA schwer, ihm auch nur annähernd hinsichtlich Ausstattung und Komfort gerecht zu werden.

Dies sollte letztlich dem frohen Besitzer überlassen bleiben - meine Erläuterungen sollen hier nur eine Art Leitfaden darstellen. Der SAPPHIRE II ist in beiden bekannten Ranglisten vertreten. In Schweden ist er mit einer SSDF ELO von 2.111 auf Platz 83 ( incl. der PC Programme ), nur um insgesamt 10 Punkte von MEPHISTO BERLIN 12 MHZ und FIDELITY ELITE, 68.030, Vs 9, entfernt. Im Kontext mit diesen Plazierungen ergibt sich ein recht gutes Bild für eine globale Spielstärkeeinstufung.

In der Ratingliste der SELECTIVE SEARCH von ERIC HALLSWORTH, Nov. 1998, ist er mit einer BFC ELO von 2.175 auf Platz 23 der reinen Brettcomputerrangliste, 33 Punkte unter dem ATLANTA, lässt nach dieser Liste jedoch besagten FIDELITY ebenso knapp hinter sich wie auch den Ex-Weltmeister PORTOROSE 68.020. Das läßt insgesamt den Schluß zu, daß a) beide Listen das Leistungsvermögen hier akkurat reflektieren und b) die tatsächlichen Spielstärkeunterscheide bei den o.g. Geräten marginal bis nicht vorhanden sind. Nach ausführlicher Beschäftigung mit diesen beiden, sehr spielstarken Modellen bin ich insgesamt zu dem Schluss gekommen, daß eine klare Empfehlung an den Leser in diesem Fall nicht möglich ist.

Der Liebhaber der klassischen Produktlinie, dem all' die Extras des NOVAG unwichtig sind - und der evtl. auch gar keinen Platz für ein großes Extrabrett hat, wird ganz gewiss mit dem Münchener Modell bestens bedient sein.

Der andere Leser, der sich eben gerade an einem schönen, großen Sensorbrett mitsamt den vielen Möglichkeiten erfreuen kann, wird zweifelsohne sofort zum SAPPHIRE II greifen. In beiden Fällen bekommt man für sein gutes Geld ansprechenden Gegenwert, darauf lege ich mich fest. Und um die Qual der Wahl vor Weihnachten noch zu vergrößern :

man kann den SAPPHIRE II auch viel schlichter bekommen - ohne Holzbrett, etc : dann heisst er :

DIAMOND II............

An dieser Stelle erlaube ich mir, Ihnen allen eine gesegnete Weihnacht und ein glückliches 1999 zu wünschen.

Detlef Pordzik

email : DPordzik@owl-online.de

Besonderheiten: Magnet-Klappbrett und Bereitschaftstasche im Lieferumfang; PC-Anbindung optional (über Distributorbox); Novag Universal-Schachbrett (PC-Sensorbrett) im Lieferumfang enthalten. (excl. Notebook)