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Article Number
LOSMIE3P
Author

e3 Poison (pb)

392 pages, paperback, Quality, 1. edition 2017

€25.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost

When Axel Smith was chasing his final Grandmaster norm, he decided he needed a change in his White opening repertoire. Instead of his usual approach of memorizing many concrete moves to try to force an advantage, he would focus on pawn structures and typical plans. The result was a repertoire based on a set-up with the moves d4, Nf3, c4 and e3. It helped Axel Smith to the GM title, and led to the creation of e3 Poison .

This repertoire can be played using many different move orders, and Smith explains their pros and cons. The reader will not have to memorize many moves, but hard work is still essential to understand the themes, so many exercises are provided to test the reader. Smith shows that a practical repertoire can also be a grandmaster repertoire – it is all about understanding the positional themes and plans.

Grandmaster Axel Smith from Sweden is a successful player and coach. Using his methods on himself, in the space of ten years he improved from a rating of 2093 to becoming a Grandmaster. His previous book for Quality Chess, Pump Up Your Rating, won the ChessCafe Book of the Year prize.

More Information
Weight 660 g
Manufacturer Quality
Width 16.9 cm
Height 23.9 cm
Medium Book
Year of Publication 2017
Author Axel Smith
Language English
Edition 1
ISBN-13 978-1784830373
Pages 392
Binding paperback

003 Structure of the Book

006 Bibliography

008 Key to symbols used & Thanks

PART 1 - Introduction

009 1. The Post-Theoretical Era

014 2. An Academic Advantage

018 3. A Poisonous Repertoire

PART 2 - Indian Defences

023 4. Sneaky Grünfeld

036 5. Reversed King’s Indian Attack

061 6. Poor Man’s Benoni

085 7. Anti-Benko Gambit

097 8. Queen’s Indian and Bogo-Indian

PART 3 - Move Orders

117 9. History, Heroes and a New Trend

128 10. Move Orders

PART 4 - Junctions

142 11. Panov

174 12. Timid Tarrasch

187 13. Irregular Slavs

216 14. Chigorin

226 15. Dutch

PART 5 - 1.Nf3 d5 2.e3

243 16. Anti-Queen’s Gambit (Accepted)

257 17. Slav Nirvana

PART 6 - 1.d4 d5 2.Nf3

265 18. Queen’s Gambit Accepted

286 19. Queen’s Gambit Declined

298 20. Slow Slav

309 21. Miscellaneous

PART 7 - 1.c4 e5 & 1.e3 e5

321 22. e3 English

345 23. Exchange French

PART 8 - Exercises

362 24. Final Test

368 25. Solutions

390 Index of Main Games

"e3 Poison" aus der Feder des schwedischen Großmeisters Axel Smith wartet mit einem abschreckenden Cover auf, das aber zum Titel passt. Er empfängt den Leser mit Totenkopf und gekreuzten Knochen, also dem Zeichen für Gift. Und genau das soll auch sein Repertoire enthalten, auch wenn sein Kern, der Bauernzug e2-e3, nun gerade nicht als allzu giftig gilt. Sein "Eröffnungsrepertoire für das 21. Jahrhundert" stützt sich auf einen weißen Aufbau mit d4, Sf3, c4 und e3. Nach seinen Worten hat es ihm dabei geholfen, die letzten Hürden zum GM-Titel zu nehmen.

Smith sieht die Schachwelt in einer "Post-Theorie-Ära". Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass die Eröffnungstheorie so extrem weit ausgearbeitet worden ist, dass in den Hauptlinien kaum noch ein Vorteil errungen werden kann und deshalb selbst gut mit Theoriekenntnissen ausgestattete Spieler die Hauptlinien vermeiden. Gesucht sind interessante Stellungen mit Potenzial, besonders auch abseits der Hauptwege.

Die von Smith verfolgte Aufstellung ist als Allrounder und deshalb gegen viele Eröffnungen einsetzbar. Es gibt mannigfaltige Zugfolgen, die zum Einsatz seines Repertoires führen können, so etwa aus dem Bereich der indischen Verteidigungen, dem Damengambit wie auch solche mit Wurzeln in der Englischen Eröffnung oder sogar der Abtauschvariante in der Französischen Verteidigung. Für den Leser bedeutet dies, dass er sich auch intensiv mit den Zugumstellungen befassen muss, die ihn auf dem Weg zum Einsatz "seines Repertoires" erwarten. Verschiedentlich geht Smith auf diese ein, im dritten Abschnitt des Werkes sogar ausschließlich.

Sinngemäß übersetzt schreibt Smith auf Seite 17: "Dieses Buch verlangt Einsatz vom Leser. Aber wenn er die Energie aufbringt, wird er mit etwas ausgestattet, das er für eine lange Zeit spielen kann." Er hat Recht. "e3 Poison" ist nichts für einen Spieler, der auswendig zu lernende Varianten sucht. Auch derjenige, der spezielle konkrete Lösungen für bestimmte Systeme sucht, sollte besser andere Quellen zur Hand nehmen. Wer aber ein Repertoire für die Praxis sucht, das sich an Stellungsstrukturen orientiert und das er wie der Heimwerker sein Multi-Tool einzusetzen versuchen kann, ist der angesprochene Adressat.

"e3 Poison" enthält 25 Kapitel, die sich auf acht Abschnitte des Werkes verteilen. Die Kapitel 2 und 3 möchte ich als "Pflichteinstieg" bezeichnen, unabhängig davon, mit welchem Bereich er in der Folge weitermachen will. Im Grunde genommen braucht er aber alle Inhalte des Werkes, um tatsächlich einen Repertoire-Allrounder zur Verfügung zu haben.

Es macht für mich wenig Sinn, einzelne Varianten herauszufischen, um auf diese genauer einzugehen. Sie stehen nicht im Fokus des Buches. Schon vom Ansatz ausgehend, den Smith mit "e3 Poison" verfolgt, werden sie oftmals mit einer weniger optimistischen Stellungsbewertung enden als alternative Hauptwege. Aber gerade darrum geht es - nicht die nach den gängigen Theorieempfehlungen besten und weit berechneten Varianten zu präsentieren, sondern in der Praxis Perspektive gebende Strukturen. In diesen mag sich dann der Leser besser auskennen als sein Gegner, der in den Hauptlinien über vielleicht sogar das größere Knowhow verfügt.

"e3 Poison" hat entsprechend eher den Spieler im Visier, der unmittelbar am Brett und auf sich allein gestellt bestehen muss. Für einen Einsatz im Fernschach, in dem der Spieler alle Wissensquellen und Engines nutzen kann, relativieren sich die von Smith hervorgehobenen Vorzüge etwas.

Vor diesem Hintergrund ist es auch verständlich, dass der Autor auf die Aufnahme eines Variantenverzeichnisses, dem ich allgemein in Eröffnungswerken eine gehobene Bedeutung beimesse, verzichtet hat. Unterschiedlichste Zugfolgen, die dem Anziehenden Gelegenheit zur Umsetzung seines angestrebten Aufbaus geben, und die Ausrichtung an Strukturen nehmen einem Variantenverzeichnis einen großen Teil seines Sinns.

Die Kapitel sind so aufgebaut, dass der Leser zunächst einen kurzen theoretischen Abriss erhält, in dem die (Bauern-)Strukturen im Zentrum des Interesses stehen, aber auch unterschiedliche in Betracht kommende Zugfolgen. Es schließen sich praktische Partien an, die einerseits bereits der Darstellung der Theorie dienen, zugleich aber auch den Einsatz der Ideen des Autors veranschaulichen. Im Anschluss daran kommt der eigentliche Teil der theoretischen Behandlung. Mehrere mittels eines Diagramms eingeführte Übungen, in denen der Leser sein Verständnis überprüfen und vertiefen kann, bilden den Abschluss.

"e3 Poison" ist ein Buch für ein langes Studium. Um ein gut abgesichertes Repertoire zu haben, das so weit wie möglich unabhängig von bestimmten Zugfolgen eingesetzt werden kann und auch den breiten Fächer der für den Einsatz geeigneten Eröffnungsbereiche für sich nutzt, sollte der Leser das Werk komplett durcharbeiten. Er erhält damit zudem universelle Informationen, die sein Gesamtverständnis erhöhen. Allerdings macht Axel Smith die Arbeit mit dem Buch auch dadurch einfach, dass er frisch und locker schreibt. Kurzweilig ist es zudem durch das eine oder andere narrative Element. Auch kommen zahlreiche Akteure der Meisterszene über Zitate zu Wort, die zwar auch dem Heben des Knowhows des Lesers dienen, ihn aber zudem unterhalten.

Auffällig ist übrigens die Breite der Quellen, die Smith genutzt hat. Er unterscheidet zwischen wichtigen, anderen und geprüften Ressourcen und benötigt zwei Seiten, um diese aufzuzählen. Dass er intensiv mit ihnen gearbeitet und zahlreiche Empfehlungen und Urteile anderer Spieler bzw. Autoren reflektiert hat, wird an der Zahl der Erwähnungen über alle Teile des Buches hinweg deutlich. Selten habe ich in Büchern eine ähnlich intensive Auseinandersetzung mit anderen Meinungen dokumentiert gesehen.

Wenn der Leser sich am Ende des Studiums wähnt, wartet ein Letzter Test auf ihn, für dessen Aufgaben er die Lösungen gleich im Anschluss findet. Er hat sich anhand von Diagrammen zu entscheiden und zu begründen, ob er die weiße oder die schwarze Stellung bevorzugt, oder aber zu erkennen, welche Seite am Zug ist.

Die Buchsprache in Englisch. Der Fremdsprachler sollte schon recht geübt sein, um bequem mit dem Werk arbeiten zu können, da es reichlich zu lesen gibt.

Fazit: Mit Ausnahme des Covers gefällt mir "e3 Poison" sehr gut. Der Leser erhält ein an Strukturen, an Stellungsmerkmalen orientiertes Eröffnungsrepertoire, das er für zahlreiche unterschiedliche Bereiche der Eröffnungslandschaft einsetzen kann. Das Repertoire ist solide, setzt auf längerfristig angelegte Pläne und liegt abseits der weit ausanalysierten Systeme. Mit dem Verständnis, das der Leser über dieses Buch aufbaut, sollte er seine eigenen Partien mit Sinn und Verstand und am Brett gefundenen Lösungen spielen können.

Eigene Fertigkeiten im Leistungsbereich des Klubspielers sollte der Leser mitbringen. "e3 Poison" setzt auf den Aufbau eines Verständnisses beim Adressaten, das aber meines Erachtens ein entsprechendes Vorwissen bereits voraussetzt.

Im Fernschach schätze ich das Potenzial dieses individuellen Repertoires niedriger als im Brettschach ein, weil hier Zeit, eigenes Variantenwissen, eigene Rechenfähigkeit und persönliche Aspekte keine gleiche Bedeutung haben.

Uwe Bekemann

www.BdF-Fernschachbund.de

August 2018


Der schwedische Großmeister Axel Smith hat 2013 mit "Pump Up Your Rating" sein Debut als Schachautor gegeben und gleich ein vielbeachtetes Werk geschaffen. Nun hat der Quality Chess Verlag mit "e3 Poison" sein zweites Buch veröffentlicht und auch dieses weiß zu überzeugen.

Der Autor gibt dem Leser diesmal einen sehr modernen Einblick in die Welt der Eröffnungen. Ich kannte Axel Smith immer als Theoriehai und durfte auch schon Bekanntschaft mit seinem gefürchteten 1.e4 Aufschlag schließen, als er mich 2008 damit niederrang. Seinen Aufstieg vom Schachtalent zum starken IM konnte man bereits in seinem Erstlingswerk nachvollziehen. Nun geht es um seinen Eröffnungswandel, um den Schritt vom IM zum GM zu schaffen und gleichzeitig auch um das Umdenken auf der Meisterebene weg von den langen Theorieschlachten hin zu frischeren Stellungen, wo beide Seiten früher eigene Wege beschreiten und man sich im besten Falle einfach nur besser auskennt als der Gegner, aber objektiv keinen Vorteil hat.

In dem Buch wird ein flexibles Eröffnungsrepertoire für Weiß vorgestellt, in dem Weiß meist die Züge Sf3, e3, c4 und d4 spielt und sich je nach Gegner überlegen kann, mit welchem Zug er beginnen möchte. Das Ganze ist kein einfaches Repertoire, da Weiß verschiedenste Stellungstypen beherrschen muss. Zwar werden einige vollständige Partien behandelt, damit der Leser auch ein Gefühl für die Mittelspiele aufbauen kann, aber bei der Vielzahl an Möglichkeiten muss natürlich auch einiges vorausgesetzt werden. Der Autor empfiehlt dem Leser darum auch, das Repertoire nur zu nutzen, wenn er bereits zahlreiche Erfahrungen in Hauptvarianten gesammelt hat. Wichtig ist natürlich auch, dass man als Weißer die vielen Zugumstellungen zu nutzen weiß, weshalb an vielen Stellen des Buches darauf eingegangen wird, wie die jeweilige Stellung zustande kommen kann und was man beachten sollte, um nicht selbst ausgetrickst zu werden. Sehr wichtig ist für den Autor auch, dass der Leser bei der Nutzung des Repertoires mit Verständnis glänzen kann und bespricht dabei in jedem Kapitel die Vor- und Nachteile der jeweiligen Bauernstruktur und auch die günstigsten Figurenaufstellungen. So hat man auch bei möglichen Abweichungen des Gegners in der Praxis immer noch einen guten Grundplan in der entstandenen Stellung parat.

Das Komplettrepertoire ist sehr weitläufig, je nachdem, mit welcher Zugfolge man beginnt, ich werde aber ein paar Beispiele nehmen, um seinen Nutzen aufzuzeigen. Beginnen möchte ich mit einer Partie aus meinem letzten Turnier. Ich hatte Weiß gegen einen für mich unangenehmen Gegner. Zuletzt spielte ich 1.d4 gegen ihn, habe gegen seine Holländische Verteidigung aber nicht viel erreicht. Diesmal begann ich darum mit 1.Sf3, da es nun nach 1. ...f5 einige Optionen gibt, die für Schwarz nicht so angenehm sind. Im Buch nennt GM Smith zum Beispiel 1-Sf3 f5 2.c4 Sf6 3.e3 e6 4.b3 d5 5.Le2 c6 6.0-0 Ld6 7.La3 gegen den Stonewall, den mein Gegner häufiger spielt. Hätte Weiß früh d4 gespielt, wäre La3 schwieriger zu bewerkstelligen, da entweder Da5+ oder De7 möglich sind, die das Ganze verhindern. Mein Gegner wich darum mit 1. ...Sf6 ab und nach 2.c4 wusste ich, dass er gerne c5 antwortet, aber dann kommt Weiß mit 3.e3 g6 4.d4 cxd4 5.exd4 d5 6.cxd5 Sxd5 7.Db3 Lg7 8.Lc4 in eine günstige Isolanistellung, da Schwarz zu e6 gezwungen ist. In meiner Partie wich der Gegner abermals mit 2. ...e6 ab, aber nach 3.e3 b6 4.d4 Lb7 5.Ld3 Le7 6.Sc3 c5 7.0-0 cxd4 8.exd4 hatte ich ihn in eine trickreiche Stellung gelockt, die er nicht kannte. 8. ...d5 wäre jetzt der Hauptzug gewesen, aber nach 9.cxd5 Sxd5 10.Se5 hat Weiß wieder eine aktive Isolanistellung erreicht, die im Buch analysiert wird. Mein Gegner spielte 8. ...0-0, aber nach 9.d5 steht Weiß deutlich besser. exd5 10.cxd5 Sxd5 11.Sxd5 Lxd5 12.Lxh7+ Kxh7 13.Dxd5 ist jetzt super für Weiß, aber auch nach seinem Zug 10. ...d6 11.Sd4 stand Weiß sehr gut und gewann in 17 Zügen.

Hilfreich ist bei solchen Zugumstellungstricks natürlich, wenn man weiß, welche Eröffnungen der Gegner bevorzugt.

Die angebotenen Varianten sind häufig angenehmer oder auch einfacher für Weiß zu spielen und bieten Schwarz oft wenig Raum zu großem Gegenspiel.

Die einzige Variante, die mir persönlich nicht gefiel, war die gegen die Königsindische Verteidigung. Auch hier setzt Weiß auf e3 und bekommt nach zum Beispiel 1.d4 Sf6 2.Sf3 g6 3.c4 Lg7 4.e3 0-0 5.Le2 d6 6.0-0 Sbd7 7.Sc3 e5 einen königsindischen Angriff mit vertauschten Farben, der in normaler Form häufig nach 1.e4 e6 2.d3 d5 3.Sd2 Sf6 4.Sgf3 c5 5.g3 Le7 6.Lg2 Sc6 7.0-0 0-0 in der Praxis vorkommt. Weiß greift mit Te1, e5 und dann später h4, Sg5 oder h4-h5-h6 an und punktet in der Praxis recht gut. Wir haben in unserer Version jetzt ein Tempo mehr für die Verteidigung und häufig sicher das Glück, dass der Gegner das System nicht mit Weiß in seinem Repertoire hat und nicht folgerichtig fortsetzt. Dennoch ist dies die einzige Variante, in der wir auch sehr genau spielen und uns verteidigen müssen. Aber wegen der Flexibilität kann man diese eine Variante zur Not auch ersetzen.

Ansonsten gibt der Autor viele Ansätze, wie Weiß auch abseits der von ihm empfohlenen Varianten das Repertoire erweitern kann und hat so ein sehr umfangreiches Repertoire auf nur 392 Seiten präsentiert.

Insgesamt ist das Buch ein Muss für alle erfahreneren Schachspieler, die die geschlossenen Eröffnungen mögen oder ihr Verständnis in Sachen Eröffnungsarbeit erweitern wollen. Die Lektüre war für mich ein großer Genuss und ich habe es quasi in einem Rutsch durchgelesen. GM Smith kann gerne weitere solcher tollen Schachbücher schreiben!

IM Dirk Schuh

August 2017