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Sicilian Structures 1 (Najdorf, Scheveningen)

400 pages, paperback, Thinkers Publishing, 1. edition 2019

From the series »Understanding before Moving«

€31.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
International Master Herman Grooten has over thirty-five years' experience as a professional chess trainer. Many of his pupils have gone on to become very strong players. The best known are grandmasters Loek van Wely, Robin Swinkels, Wouter Spoelman, Jan Werle and Benjamin Bok.

On a journalistic level he works at the popular schaaksite.nl. As an author he has released several books, of which Chess Strategy for Club Players won Chesscafe.coms 'Book of the Year' award in 2009. A revised and extended version of this book was published in 2017. Its successor, Attacking Chess for Club Players, published in 2016, also received great acclaim.

Club players love to study openings as so much material is available. However, it has often been shown that results do not match the amount of study invested, as in practice it is much harder to navigate your way around an opening when the opponent deviates from theory. This is why Herman treats the study of openings in a completely different way. He focuses on increasing insight. In this book he discusses the backgrounds of openings, provides guidelines and explains in an instructive and accessible way the basic principles of a position.
More Information
EAN 9789492510631
Weight 450 g
Manufacturer Thinkers Publishing
Width 17 cm
Height 23.5 cm
Medium Book
Year of Publication 2019
Author Herman Grooten
Series Understanding before Moving
Language English
Edition 1
ISBN-13 9789492510631
Pages 400
Binding paperback
004 Symbols and bibliography
005 Explanation of visual aids
006 Contents
007 Foreword
013 Chapter 1: Study of openings
019 Chapter 2: Background of the Sicilian
019 Section 2.1: Introduction
021 Section 2.2: Standard Tactics
048 Section 2.3: Typical Manoeuvres and Strategic Concepts
057 Section 2.4: The Origin of the Najdorf
066 Section 2.5: Fundamentals of the Scheveningen
069 Chapter 3: Model Games with the Najdorf
069 Section 3.1: Background of the Najdorf
070 Section 3.2: Variation Overview of the Najdorf
227 Chapter 4: Model Games with the Scheveningen
227 Section 4.1: Background of the Scheveningen
229 Section 4.2: Variation Overview of the Scheveningen
381 Chapter5: Exercises
386 Chapter6: Solutions
395 Game Index
„Sicilian Structures Part 1, Najdorf & Scheveningen” ist das dritte Werk des niederländischen IM und sowohl sehr erfahrenen als auch anerkannten Autors Herman Grooten in der Buchreihe „Understanding before Moving” des belgischen Verlags Thinkers Publishing. Der Autor hat ein Händchen dafür, wie man Bücher zur Schachtheorie schreiben kann, die dem Leser den Zugang zur behandelten Materie garantieren und dabei seine Motivation aufrecht erhalten, genau darauf hinzuarbeiten. Nicht von ungefähr kommt eine Auszeichnung für ein früheres Werk von ihm als „Buch des Jahres” des renommierten Portals Chesscafe.com.

Der Masterplan des Autors wird schon sehr gut aus dem Inhaltsverzeichnis des Werkes erkennbar, das ich deshalb - auf das Wesentliche beschränkt und sinngemäß (relativ frei) ins Deutsche übertragen - voranstelle.
Kapitel 2: Grundlegendes zur Sizilianischen Verteidigung
Abschnitt 2.1: Einführung
Abschnitt 2.2: Typische taktische Wendungen
Abschnitt 2.3: Typische strategische Manöver und Konzepte
Abschnitt 2.4: Ursprung der Najdorf-Variante
Abschnitt 2.5: Grundlegende Aspekte zur Scheveninger Variante
Kapitel 3: Musterpartien zur Najdorf-Variante
Abschnitt 3.1: Allgemeine Informationen zur Najdorf-Variante
Abschnitt 3.2: Variantenübersicht zur Najdorf-Variante
Kapitel 4: Musterpartien zur Scheveninger Variante
Abschnitt 4.1: Allgemeine Informationen zur Scheveninger Variante
Abschnitt 4.2: Variantenübersicht zur Scheveninger Variante
Kapitel 5: Übungen
Kapitel 6: Lösungen.

Zunächst einmal stellt sich die Frage, warum Grooten das Buch thematisch wie beschrieben zugeschnitten hat. Dies erklärt er sehr überzeugend auf den ersten Buchseiten. Sinngemäß übersetzt schreibt er: „Jede Variante der Sizilianischen Verteidigung hat ganz spezifische Eigenschaften und verdient eine separate Behandlung. Bei der Aufteilung der Systeme in Bücher aber habe ich versucht, diejenigen zusammenzufassen, die einander am ähnlichsten sind. (…) Im vorliegenden Buch finden Sie aufgrund deren Ähnlichkeit die Najdorf-Variante und die Scheveninger Variante vor, die sogar einige Überschneidungen aufweisen.”

Sein Konzept für die Buchreihe „Understanding before Moving” ist auf das Ziel ausgerichtet, dem Leser das Verständnis für typische Manöver und jeweils wesentliche strategische und taktische Elemente zu vermitteln. Sehr schön bringt der niederländische Titel der Serie, „Begrijp wat je doet” - versteh was du tust, diese Intention zum Ausdruck. Hierfür bedient er sich Meisterpartien aus der Praxis, die häufig jüngeren Datums, teilweise auch etwas älter sind. Grooten hat sie nach inhaltlicher Eignung und nicht unbedingt nach dem Jahr ausgewählt, in dem sie gespielt worden sind. In der Kommentierung dominieren Erläuterungen, Erklärungen, Beschreibungen und nicht Varianten. Der Leser soll auch dann, wenn er am Brett auf eine ihn überraschende Fortsetzung trifft, auf der Basis seines Grundverständnisses für die beiden Eröffnungssysteme sich zu helfen wissen.
Auf Seite 15 leitet Grooten aus der Orientierung an der Eröffnungsbehandlungen meisterlicher Spieler verschiedene Fragen ab, die den Leser beim Studium wie auch als Spieler am Brett „in der Spur” halten sollen, ihn den Blick für das Ganze bewahren lassen wollen. Neben Fragen, die eher zum Grundrepertoire jedes Spielers zählen, sprechen zwei davon m.E. spezifisch den schon mit mehr Erfahrung ausgestatteten Akteur an. Diese sind:
- Können wir hier einen Plan aus einer ganz anderen Eröffnung ableiten?
- Wie lässt sich der gegnerische Plan durchkreuzen?

Die Kernkapitel 3 und 4 leitet Grooten mit ein paar allgemeinen Informationen zum jeweils behandelten System und einer Variantenübersicht ein, die um Diagramme zu den Basisstellungen ergänzt sind. Fotos dazu sorgen für Bilder im Kopf, die Assoziationen auslösen und das Erinnerungsvermögen stützen. Beispiele hierfür im Bereich der Najdorf-Variante: Die Fischer-Variante prägt sich mit ihrem Namen dem Leser durch die Abbildung des Ex-Weltmeisters und Namenspaten des Systems Bobby Fischer ein, der Englische Angriff wird vertreten von einem Bild des Wahrzeichens Big Ben.
An wenigen Stellen hat man es mit den Illustrationen für meinen Geschmack zu gut gemeint. So werden Spielerfotos auch mehrfach verwendet, was ich als etwas irritierend empfinde. Ein zusätzlicher grafischer Variantenbaum auf Seite 71 wäre verzichtbar gewesen, denn er ist unlesbar.

Der Aufbau des Buches und die damit verbundene gemeinsame Betrachtung der Najdorf-Variante und der Scheveninger Variante führen dazu, dass der Leser grundlegende Informationen zur Sizilianischen Verteidigung und zu gemeinsamen Aspekten der beiden Systeme von den jeweils spezifischen Ausführungen getrennt bearbeitet. Das Werk überspannend erfährt er sehr gut herausgearbeitet die Grundaufbauen, zentrale Konzepte, Standardmanöver, statische und dynamische Vor- und Nachteile von Positionen etc. Es ist darauf ausgelegt, dass es von Grund auf, grundsätzlich auch vollständig und im Wesentlichen chronologisch studiert wird.

Das durchgängig im Werk eingesetzte Symbol der Glühbirne kennzeichnet im Bereich der allgemeinen theoretischen Darstellung den jeweiligen Betrachtungsgegenstand, z.B. „…d6-d5” und im Kopf der Beispielpartien die Spielerseite, für die Grooten die Partie aufgearbeitet hat, also für Weiß oder Schwarz. Damit ist nun auch ein konzeptionelles Merkmal des Buches angesprochen, das ich für sehr gut gewählt ansehe. Indem der Autor die Spielführung in den Lehrbeispielen jeweils auf eine Seite konzentriert darstellt und somit daran ausrichtet, ob man mit oder gegen die beiden Verteidigungssysteme spielt, unterstützt er das Verstehen des Lesers sehr.
Zur Visualisierung von Erläuterungen eingesetzte Diagramme sind um Pfeile ergänzt, um dynamische Vorgänge anzuzeigen. Zusätzlich werden markante Felder durch dicke Umrahmungen hervorgehoben.

Für wen ist „Sicilian Structures Part 1, Najdorf & Scheveningen” in meinen Augen eine Empfehlung? Hierzu zählen:
1. Grundsätzlich ist dieses Werk für jeden geeignet, der mindestens die Grundlagen des Schachspiels beherrscht, also eine Partie logisch zu führen weiß.
2. Erfahrenere Spieler, die ihr Studium der im Buch besprochenen Systeme bisher eher auf das Einprägen von Varianten konzentriert haben und nun an ihrem Grundverständnis feilen möchten. Wer also beispielsweise in der eigenen Partie in ein Verständnisloch fällt, sobald das Erinnerungsvermögen an Varianten ausgereizt ist, kann sich mit diesem Buch qualifizieren.
3. Der Fernschachspieler, der sich sehr auf Engine und Datenbank stützt, ohne nach eigener Einschätzung die Vorschläge des Computers strategisch und konzeptionell hinreichend einordnen zu können. Ein Effekt des Studiums wird für ihn darin liegen, dass er die Engine versierter zur Berechnung einsetzen kann.

Seine Stärken kann „Sicilian Structures Part 1, Najdorf & Scheveningen” besonders dann ausspielen, wenn es neben Spezialwerken zur Eröffnungstheorie und von einer gut sortierten Partiendatenbank begleitet eingesetzt wird. Ersetzen kann es diese nicht.

Ganz nebenbei erhält der Leser eine Anleitung zum Studium unter Nutzung Datenbank (ChessBase).

Dass „Sicilian Structures Part 1, Najdorf & Scheveningen” auch Übungsaufgaben und die Lösungen darauf enthält, ist bereits dem obenstehenden Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis zu entnehmen. Diese nehme ich allerdings eher als eine Ergänzung wahr, denn für mehr hätte dieser Bereich weiter ausgebaut werden müssen.

Die Buchsprache ist Englisch. Von einigen Wörtern abgesehen, deren Bedeutung auch mit ordentlichen Fremdsprachkenntnissen auf Schulniveau nachzuschauen sein dürften, stellt sie keine besonderen Anforderungen.

Fazit: „Sicilian Structures Part 1, Najdorf & Scheveningen” ist ein sehr gelungenes „Verständnisbuch” zur Najdorf-Variante und zur Scheveninger Variante der Sizilianischen Verteidigung. So kann ich den Kauf des Werkes besten Gewissens empfehlen, wobei ich die im Text genannten Adressatenkreise hervorheben möchte.

Uwe Bekemann,
Deutscher Fernschachbund
Dezember 2020




In seinem neuen Buch "Understanding before Moving 3- Sicilian Structures Part 1 Najdorf & Scheveningen" führt uns der niederländische Internationale Meister und bekannte Schachtrainer Herman Grooten für Thinkers Publishing in die Welt der Sizilianischen Verteidigung. Nach 1.e4 wirkt der Zug c5 erst einmal merkwürdig. Schwarz entwickelt nichts und besetzt auch nicht das Zentrum. Er erschwert allerdings auch die weiße Besetzung des Punktes d4. Nach den Hauptzügen 1.e4 c5 2.Sf3 hat Schwarz eine Vielzahl von Zügen und Ideen, um sich aufzubauen. Der Autor geht hier gleich in die Vollen und kümmert sich mit der Najdorf- und der Schweveninger Variante gleich um die komplexeste Geschichte im Bereich der Sizilianer, bei denen er ab Zug 6 startet. Die Najdorfvariante ist sowas wie die Königsvariante und wird regelmäßig in der Weltspitze angewandt, da es in ihr soviele Ressourcen gibt, dass man damit auch mit Schwarz gut auf Gewinn spielen kann. Nach den obigen Zügen und 2. ...d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 ist die Grundstellung des Najdorfsizilianers erreicht. Mit a6 wartet Schwarz dabei geschickt ab, was Weiß spielt, um sich danach erst festzulegen, ob er mit e5 viel Raum im Zentrum beherrschen möchte oder mit e6 lieber nicht das Feld d5 schwächt. Spielt Weiß zum Beispiel 6.Le2, hat Schwarz nichts gegen e5 einzuwenden, da in dieser Struktur dann der weiße Läufer besser auf c4 stünde, um das Feld d5 zu kontrollieren. Wenn Weiß aber 6.Lc4 spielt, hemmt Schwarz diesen lieber mit e6. Diese Struktur geht dann in die Scheveninger Variante über, die Schwarz klassisch eher mit 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 e6 anstrebt. Es macht darum sehr viel Sinn, einfach beide Eröffnungen in einem Buch zu behandeln. Der Autor zeigt Vor- und Nachteile von beiden Aufbauten, konzentriert sich dabei aber in bewährter Weise auf das Verständnis von typischen Plänen und weniger auf die Eröffnungstheorie. Zu Beginn zeigt er erst einmal, wie man mit Datenbanken an seinen Eröffnungen arbeiten kann und dann kurz, welche typischen Opfermotive es in den beiden behandelten Sizilianischen Verteidigungen gibt. Den Hauptteil des Buches bilden dann zahlreiche gut ausgewählte und vorrangig verbal kommentierte Modellpartien. Der Autor arbeitet dabei die Hauptzüge nach dem oben gezeigten Najdorfzug 5. ...a6 und anschließend dem Scheveninger Zug 5. ...e6 ab und konzentriert sich auf typische Motive, mit denen Weiß und Schwarz sich duellieren können. Vor den jeweiligen Partien gibt er an, für welche Seite diese modellhaft ist, damit der Leser sich bei Bedarf ohne großen Aufwand auf eine Seite konzentrieren kann und die andere erst einmal weglässt.
Der erfahrene Sizilianischspieler wird hier einige moderne Klassiker wiederfinden. Zum Beispiel gibt es einige Perlen des ehemaligen Weltmeisters Garry Kasparov in dem Buch, der die Najdorfvariante sehr gut beherrschte und damit extrem gut punktete. In der Partie Kasparov-Movsesian aus Sarajevo aus dem Jahre 2000 nimmt sich IM Grooten 6 Seiten Zeit, um die Partie gut zu kommentieren. Er steigt als Kommentator nach den Grundzügen eines Englischen Angriffs 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le3 e6 7.f3 b5 8.Dd2 Sbd7 9.0-0-0 Lb7 10.g4 ein und erklärt, dass g5 unangenehm ist und Schwarz reagieren muss. Nach 10. ...Sb6 gibt es bei jedem Zugpaar Kommentare zu Alternativen und Ideen, das entscheidende Motiv folgt aber nach 11.Df2 Sfd7 12.Kb1 Tc8 13.Ld3 Txc3 Solche Qualitätsopfer machen die Sizilianische Verteidigung aus. Die nächsten Züge 14.bxc3 Dc7 15.Se2 Le7 16.g5 0-0 werden weiter verbal erklärt, aber nach 17.h4 und Kasparovs Neuerung Sa4 werden langsam auch mehr Varianten in die Kommentare übernommen. Der Autor gibt dabei in der Folge einige Verbesserungen für Weiß an, ohne allerdings zu tief zu analysieren, weil ihm wichtiger ist, dass der Leser die praktischen Chancen hinter dem Motiv des Qualitätsopfers auf c3 erkennt. Die Partie ging im Übrigen weiter mit 18.Lc1 Se5 19.h5 d5 20.Dh2 Ld6 21.Dh3 Sxd3 22.cxd3 und nach b4 riss Schwarz die ganze weiße Königsstellung auf. 23.cxb4 Tc8 24.Ka1 dxe4 25.fxe4 Lxe4 26.g6 Lxh1 27.Dxh1 Lxb4 28.gxf7 Kf8 führte recht schnell zum Sieg, da Weiß zu wenig Gegenspiel erzeugen konnte. Genauere Informationen zu der Partie finden sich natürlich in dem Buch.
Zwar ersetzt dieses Werk aufgrund der vielen möglichen konkreten Varianten nicht ganz Eröffnungsbücher zu Najdorf oder Scheveninger, aber man lernt so viele typische Motive für Weiß und Schwarz kennen, die einen diese Eröffnung besser verstehen lassen und einem vor allem weiterhelfen, wenn die Theorie mal endet. Trotz des stolzen Umfangs von fast 400 Seiten hält einen Herman Grootens unterhaltsamer Schreibstil, gespickt mit einigen schönen Anekdoten, motiviert.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich durch das Buch als Laie in den hier beschriebenen Eröffnungen einen sehr guten Einblick in deren Vielfalt erhielt und es darum jedem Spieler, der sich mit dem Najdorf- oder dem Scheveninger Sizlianer auseinandersetzen möchte, nur wärmstens empfehlen kann. Zwar kann es das pure Eröffnungsvariantenstudium in diesen konkreten Theoriemonstern nicht ganz ersetzen, macht aber definitiv mehr Spaß und bringt einiges für das Verständnis!
IM Dirk Schuh
Januar 2020
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