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LOBRO1D4

1.d4 - Ratgeber gegen Unorthodoxe Verteidigungen

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237 pages, hardback, Kania, 1. edition 2010

€5.00
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
Gegen die Hauptverteidigungen wie Königsindisch, Nimzoindisch, Grünfeld, Benoni usw. oder z.B. das Orthodoxe und Angenommene Damengambit hat sich der 1.d4-Spieler in aller Regel seine Systeme längst zurechtgelegt.
Wesentlich unsicherer agiert er gegen die diversen Unorthodoxen Verteidigungen und Gambits. Die Literatur zu sichten ist hier mühsam, und in aller Regel ist der Gegner besser informiert. Und genau an diesem Punkt bringt dieses Buch Abhilfe: Valeri Bronznik verrät schlagkräftige Rezepte gegen vermeintliche schwarze Überraschungswaffen wie das Englund- oder Schara-Hennig-Gambit, Albins Gegengambit, Fajarowicz- und Budapester Gambit, die Keres-Verteidigung 1.d4 e6 2.c4 Lb4+, die Englische Verteidigung 1.d4 e6 2.c4 b6, den Stonewall durch die Hintertür, den "Tango" mit 1.d4 Sf6 2.c4 Sc6 und vieles mehr.
Ziel ist es dabei nicht immer, die gegnerische Spezialwaffe zu widerlegen, sondern dem Kontrahenten den Schneid abzukaufen, denn nichts frustriert beispielsweise einen Gambitspieler mehr als ein trockenes und etwas schlechteres Endspiel verwalten zu müssen. Wie in seinen vorherigen Eröffnungsbüchern zur Tschigorin-Verteidigung, zum Colle-System oder zur sizilianischen Basman-Sale-Variante bringt IM Valeri Bronznik auch hier viele neue Ideen und theoretische Verbesserungen ein - wie immer gepaart mit übersichtlicher Darstellung und einprägsamen Erläuterungen.
More Information
EAN 9783959201322
Weight 490 g
Manufacturer Kania
Width 14.8 cm
Height 21.5 cm
Medium Book
Year of Publication 2010
Author Valerij Bronznik
Language German
Edition 1
ISBN-13 978-3-95920-132-2
Pages 237
Binding hardback
004 Zeichenerklärung
005 Einführung
007 TEIL I Verschiedene 1... Züge
008 Kapitel 1 Englund-Gambit und Verwandtes
017 Kapitel 2 Holländisches Benoni
023 Kapitel 3 Das Wusel
027 Kapitel 4 Die Polnische Verteidigung
036 Kapitel 5 Die Owen-Verteidigung
044 Kapitel 6 1...Sc6
052 Kapitel 7 Die Keres-Verteidigung
072 Kapitel 8 Die Englische Verteidigung
107 TEIL II Variationen im Damengambit
108 Kapitel 9 Die Marshall-Verteidigung
116 Kapitel 10 Die Österreichische Verteidigung
126 Kapitel 11 Die Baltische Verteidigung
132 Kapitel 12 Albins Gegengambit
143 Kapitel 13 Das Schara-Hennig-Gambit
159 Kapitel 14 Der verzögerte Stonewall
181 TEIL III Indische Spezialitäten
182 Kapitel 15 Snake-Benoni
193 Kapitel 16 Der Geier
201 Kapitel 17 Das Fajarowicz-Gambit
208 Kapitel 18 Das Budapester Gambit
225 Kapitel 19 Black Knight's Tango
231 Literaturverzeichnis
232 Spielerverzeichnis
234 Index
"1.d4 - Ratgeber gegen Unorthodoxe Verteidigungen", geschrieben von Valeri Bronznik, erschienen 2010 im Schachverlag Kania: Wie lässt sich der Charakter dieses Werkes schon ganz zu Anfang einer Rezension und möglichst anschaulich beschreiben? Vielleicht so: Stellen Sie sich einmal vor, Sie hätten sich mit einem Fremden, mit dem Sie ein Geschäft abwickeln wollen, verabredet und müssten diesen nun mit Ihrem Pkw aufsuchen und dafür eine ordentliche Strecke fahren. Mit aktuellem Kartenmaterial, das Ihnen alle Fern- und Landstraßen zeigt, sowie einem Navi ausgerüstet machen Sie sich auf den Weg. Als Sie mit dem Fremden zusammentreffen, müssen sie noch ein Stückchen weiterfahren, er fährt mit dem eigenen Wagen voraus und Sie folgen. Sie bemerken, dass Sie auf einen Feldweg gelockt werden, der Sie immer weiter weg von der nächsten in Ihren Karten eingezeichneten Straße führt. Ihr Navi meldet "off road" und lässt Sie im Stich. Ihnen wird klar, dass Ihr Geschäftspartner es auf Ihre Geldbörse abgesehen hat und Sie völlig in die Irre führen will, um Ihnen abseits des bekannten Straßen- und Wegenetzes ans Leder zu gehen. Ein Königreich für eine Wanderkarte, die Ihnen auch jetzt noch den rechten Weg aus der Gefahr weist oder Sie auf bekannte Strecken zurück führt!
Was hat das mit "1.d4 -Ratgeber gegen Unorthodoxe Verteidigungen" zu tun? Alles! Dieses Werk ist jene Wanderkarte, die ein Verlaufen auf ungewohnten Pfaden, die Schwarz nach 1.d4 einschlägt, verhindert bzw. auf bekannte Eröffnungswege zurück führt! Wenn Sie sich nun noch von der Vorstellung lösen, die abwegigen Pfade müssten allesamt völlig in der Pampa liegen und so fast nie betreten werden, ist das Bild perfekt, denn unsere "Wanderkarte" enthält auch von den Ortskundigen durchaus zumindest ab und zu genutzte Strecken.
Nun aber zurück in die Welt der Schachliteratur und zu den in ihr gebräuchlichen Begriffe!
Valeri Bronznik verfolgt mit "1.d4 - Ratgeber gegen Unorthodoxe Verteidigungen" das Ziel, dem Weißen für den Fall, dass ihm der Nachziehende nach 1.d4 "unorthodox" antwortet, Eröffnungswege an die Hand zu geben, über die er dem Spiel des Gegners die Spitze abbrechen kann. Er erhebt dabei weder Anspruch auf Vollständigkeit, denn die Auswahl der weißen Möglichkeiten folgt seiner subjektiven Wertschätzung und es sind nicht alle schwarzen, außerhalb des Mainstreams liegenden Abweichungen enthalten, noch soll Schwarz immer mit einem weißen Vorteil für seinen Versuch bestraft werden. Wie heißt es hierzu im Rückentext: "Ziel ist es dabei nicht immer, die gegnerische Spezialwaffe zu widerlegen, sondern dem Kontrahenten den Schneid abzukaufen (…)" Und ergänzend eine Schlussbemerkung aus der Einführung: "In jedem Fall ist dieses Buch keine Eröffnungsbibel, sondern eher ein nach meinem Geschmack kreierter Wegweiser - wobei es natürlich oft auch andere Möglichkeiten gibt."
"1.d4 - Ratgeber gegen Unorthodoxe Verteidigungen" ist in drei Teile mit den Überschriften "Verschiedene 1… Züge", "Variationen im Damengambit" und "Indische Spezialitäten" organisiert, die insgesamt 19 Kapitel beinhalten. Die verwendeten Eröffnungsnamen sind nicht allesamt Standard bzw. dürften nicht jedem bekannt sein, was sich jeweils genau dahinter verbirgt.
Nach der Arbeit mit diesem Werk drängt sich mir ein Tipp auf, den ich den Lesern geben möchte: Beginnen Sie, wenn Sie sich ein Kapitel vornehmen, mit dem Fazit! Bronznik ist es m.E. außerordentlich gut gelungen, dort nicht nur die Kernaussagen zur behandelten Eröffnung in den Fokus zu stellen, sondern auch seine wichtigsten Ratschläge auf den Punkt zu bringen. Wenn er eine Eröffnung für inkorrekt hält, dann sagt er es in aller Klarheit hier. Wie Weiß am besten vorgeht, erfährt der Leser zwar auch in der theoretischen Erörterung zuvor, konzentriert aber noch einmal im Fazit. Auch bei Eröffnungen, die er als vollwertige Spielweise für Schwarz ansieht, nutzt Bronznik das Fazit, um komprimiert die zentralen strategischen und taktischen Ratschläge für das weiße Vorgehen zu geben. So kann dessen Länge, so wie etwa zum "verzögerten Stonewall" in Kapitel 14, auch schon mal 1,5 Seiten beanspruchen und sehr detailliert sein, während es sich in anderen Fällen, beispielsweise zum Englund-Gambit in Kapitel 1, auf gerade mal 15 Halbzeilen beschränkt.
Unabhängig davon, ob Bronznik den schwarzen Eröffnungsweg für korrekt, spielbar, gerade noch spielbar oder inkorrekt hält - immer erhält der Leser sehr detailliert eine Anleitung, wie er als Anziehender agieren kann (oder aus der Sicht des Autors agieren sollte).
Anleitung ist besonders allerdings die ausführliche theoretische Erörterung selbst im jeweiligen Kapitel. Jedes seiner Art beginnt mit einer kurzen Einführung zur gerade behandelten schwarzen Eröffnungsweise, woran sich die gründliche Erörterung anschließt. Bronznik versteht es ungemein gut, den Leser mittels ausführlicher und verständlicher Erörterungen mitzunehmen. Es geht ihm darum, dass der Leser versteht und mit dem gewonnenen Verständnis für eine Eröffnung in der eigenen Partie dem Wesen der Stellung entsprechend seine eigenen guten Züge findet. Dabei hilft er ihm auf´s Pferd, indem er regelmäßig die nach seiner Einschätzung besten Zugalternativen konkret benennt, die dann Weiß in die aussichtsreiche Grundstellung bringen sollen.
Bronznik bringt oft das ein, was er unter Einsatz seines eigenen Gehirnschmalzes erkannt hat. So wartet er mit einigen Neuerungen auf. Dies gilt für konkrete Zugvorschläge und Spielweisen wie auch für abstrakte Einschätzungen.
Ein paar Zitate, die mich - unter Berücksichtigung dessen, was er dann konkret vorschlägt - beeindruckt haben, da sie, stellvertretend auch für andere, zeigen, wie intensiv Bronznik gearbeitet hat und wie er selbst zu dem steht, was er dem Leser vermittelt:
- Seite 14: "Mir blieb nichts anderes übrig, als selbst die Analyse fortzusetzen. Im Endeffekt bin ich zu dem Schluss gekommen, (…)".
- Seite 17: "Ehlvest meinte, der Hauptnachteil des schwarzen Konzeptes sei, dass er (…). Ich bestreite diese Erklärung keineswegs, trotzdem scheint sie mir etwas schwammig zu sein. (…) Ich habe mir darüber Gedanken gemacht und bin zu folgendem Schluss gekommen: (…)".
- Seite 36: "Damit war ich nicht völlig zufrieden und habe mich entschieden, Ihnen in der Hauptpartie eine Möglichkeit zu präsentieren, (…)".
- Seite 173: Ehrlich gesagt, bin ich an dieser Stelle in Verlegenheit geraten. Einerseits schreibe ich das Buch für Weißspieler und bin sozusagen verpflichtet, etwas zu empfehlen, wonach der Anziehende zumindest die leicht besseren Chancen erhält, andererseits aber finde ich, dass gerade gegen diesen weißen Aufbau (…). … und auch die Empfehlungen für Weiß von dem bärenstarken GM Boris Avrukh (…) haben mich nicht wirklich überzeugt. Nach langer Analyse kam ich zu dem Schluss, dass (…)".
"1.d4 -Ratgeber gegen Unorthodoxe Verteidigungen" ist insgesamt sehr übersichtlich aufgebaut, was auch für jedes einzelne Kapitel gilt. Ein Literaturverzeichnis, ein Spielerverzeichnis und ein Eröffnungs- und Variantenindex schließen das Werk ab.
Die Verarbeitung des Buches ist hervorragend. Es wird erfreulicherweise als Hardcover und mit anspruchsvoller Bindung ausgeliefert.
"1.d4 -Ratgeber gegen Unorthodoxe Verteidigungen" ist ein ehrliches, ein überzeugendes Werk, das ich Ihnen ans Herz legen möchte. Als Weißer erfahren Sie, wie Sie Schwarz einen Strich durch die Rechnung machen können, wenn er Ihnen nach 1.d4 "unorthodox kommt". Als Schwarzer erfahren Sie, wovon Sie die Finger lassen sollten, zumindest im Fernschach. Und wie Sie Weiß vielleicht doch mal überraschen und ihm alles abverlangen können, wenn Sie in des Gegners Schrecksekunde Ihre bessere Vorbereitung in die Waagschale werfen können.
Mit freundlicher Genehmigung
Uwe Bekemann, Deutscher Fernschachbund
www.bdf-fernschachbund.de