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Garry Kasparov on Garry Kasparov 1 (hc)

520 pages, hardback, Everyman, 1. edition 2011

€37.50
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
Discontinued
Garry Kasparov on Garry Kasparov: Part 1 is the first book in a major new three-volume series made unique by the fact that it will record the greatest chess battles played by the greatest chessplayer of all-time. The series in itself is a continuation of Kasparov's mammoth history of chess, comprising My Great Predecessors and Modern Chess.

Kasparov's historical volumes have received great critical and public acclaim for their rigorous analysis and comprehensive detail regarding the developments in chess that occurred both on and off the board. This new volume and series continues in this vein with Kasparov scrutinising his most fascinating encounters from the period 1973-1985 whilst also charting his development away from the board.

This period opens with the emergence of a major new chess star from Baku and ends with Kasparov's first clash with reigning world champion Anatoly Karpov - a mammoth encounter that stretched out over six months. It had been known in Russia for some time that Kasparov had an extraordinary talent but the first time that this talent was unleashed on the western world was in 1979. The Russian Chess Federation had received an invitation for a player to participate in a tournament at Banja Luka and, under the impression that this was a junior event, sent along the fifteen year old Kasparov (as yet without even an international rating!). Far from being a junior tournament, Banja Luka was actually a major international event featuring numerous world class grandmasters. Undeterred Kasparov stormed to first place, scoring 11.5/15 and finishing two points clear of the field. Over the next decade this ”broad daylight“ between Kasparov and the rest of the field was to become a familiar sight in the world's leading tournaments.


Garry Kasparov is generally regarded as the greatest chess player ever. He was the thirteenth World Champion, holding the title between 1985 and 2000. His tournament record is second to none, featuring numerous wins in the world's major events, often by substantial margins. As well as his outstanding successes, Kasparov has constantly promoted the game; he has done more than anyone to popularise chess in modern times.

More Information
EAN 9781857446722
Weight 1.05 kg
Manufacturer Everyman
Width 17.5 cm
Height 25 cm
Medium Book
Year of Publication 2011
Author Garri Kasparow
Language English
Edition 1
ISBN-13 9781857446722
Pages 520
Binding hardback
Kasparows literarisches Mammutwerk ist in eine neue Phase getreten. Nachdem er seine weltmeisterlichen Vorgänger und all seine Partien mit seinem Dauerrivalen Karpow abgearbeitet hat, wendet er sich nun in der auf drei Bände konzipierten Serie Garry Kasparov on Garry Kasparov sich selbst zu.
Der 520-seitige Band „Part I: 1973-1985” versammelt hundert ausgewählte Partien Kasparows vom Aufstieg bis hin zur Weltmeisterschaft 1985. Zugleich ist es eine Autobiographie. Durch die vielen zeitgenössischen Zitate gelingt eine atmoärisch überzeugende Darstellung des persönlichen Rückblicks. Es ist besonders reizvoll, dieses Buch mit dem ebenfalls in diesem KARL auf S. 60 besprochenen Werk über Carlsen zu vergleichen, weil beide Spieler unter unterschiedlichen historischen Vorausähnlich erfolgwaren.
Die Partienauswahl beschränkt sich keineswegs auf Kasparows größten Siege, sondern zeigt auch immer wieder denkwürdige Niederlagen, die für seine Karriere nicht weniger wichtig waren.
Kasparows Biographie ist eine Aneinandervon außergewöhnlichen Erfolgen und Rekorden. Er wird am 13.4.1963 in Baku geDie 13 soll die Glückszahl des späteren 13. Schachweltmeisters werden. Er stammt aus einer musikaffinen Familie, zeigt aber früh ein außergewöhnliches Talent für das Schachspiel. Sein Vater entscheidet, dass sein Junge Schach spielen und nicht Musik studieren wird. Nicht zuletzt dadurch ist Kasparow sehr durch seinen Vater geprägt, obwohl der schon 1971 mit nur 39 Jahren stirbt. Noch heute trägt Kasparow stets ein Bild seines Vaters bei sich.
1973 ist ein wichtiges Jahr für Kasparows Aufstieg. Als er gerade einmal zehn Jahre alt ist, veröffentlicht der Informator erstmals eine Partieanalyse von ihm. Bei den All-Union Jugendspielen wird Kasparows späterer Trainer und Freund Nikitin auf den Knaben aufmerksam und arrangiert noch im selben Jahr eine Einladung in die Botwinnik-Schule. Schnell wird er zum Lieblingsschüler des Patriarchen.
Als Kasparow mit elf Jahren den siebten Platz bei der sowjetischen Landesmeisterschaft der Junioren (U18) belegt, prophezeit Leonard Barden im Guardian, dass er Karpows Nachwerden wird.
1975 nimmt Kasparow den Namen seiner Mutter an. Der latente Antisemitismus in der Sowjetunion droht die sich ankündigende verheißungsvolle Karriere Kasparows zu ruinieren. Nikitin war überzeugt, dass die Funktionäre Garri als „Weinstein” in den 80er Jahren einen Kampf gegen Karpow nicht erlaubt hätten.
1975 kommt es beim Teamsimultan zum ersten Aufeinandertreffen mit dem frischgekürten Weltmeister Karpow. Kasparow verliert unücklich, kann aber gegen Kortschnoi und Polugajewski remisieren, wodurch sein Name schnell einer größeren Öffentlichkeit bekannt wird.
1976 wird er mit zwölf Jahren jüngster U18 Landesmeister. Daraufhin vertritt er die UdSSR als jüngster Spieler der Geschichte bei der Kadetten-WM (U17). 1977 verteidigt er seinen Titel bei der UdSSR-Meisterschaft mit 8,5/9 und zwei Punkten Vorsprung. Doch auch bei seinem zweiten Versuch kann er die Kadetten-WM nicht gewinnen, was ihn in eine erste Krise stürzt. Nur wenig später sind alle Zweifel verflogen, als er 1978 in Minsk sein erstes Ersensationell mit 13/17 geund fast die gesamte weißrussische Elite düpiert. Danach ist Kasparow in der gesamten UdSSR berühmt. Er qualifiziert sich mit 15
Jahren für die Landesmeisterschaft, was zuvor noch nie jemandem in diesem Alter gelang. Den endgültigen Durchbruch schafft Kasparow 1979 beim seinem ersten internationalen Erin Banja Luka. Er hat noch keine Elo und die Ausrichter sind zunächst verärgert, dass die Sowjets ein weitgehend unbekanntes Talent geschickt haben. Doch der Junge aus Baku deklassiert das starke Feld, in dem sich mehrere Weltklassespieler befinden. Noch während des Turniers bezeichnet ihn die Presse als „neuen Fischer”. Schlagartig ist er auch international bekannt und wird fortan als WM-Kandidat gehandelt.
Im selben Jahr holt er bei seinem zweiten Anlauf bei der sowjetischen Landesmeisterschaft die Bronzemedaille, was einem 16-Jährigen noch nie glückte.
1980 ist eines der erfolgreichsten Jahre in Kasparows Karriere. Er schließt die Schule mit Auszeichnung ab und schafft die Aufnahmeüfung an das Aserbaidschanische Institut für Fremdsprachen. Mit dem sowjetischen Team wird er Europameister, woran er mit 5,5/6 erheblichen Anteil hat. In seiner Heimatstadt Baku gewinnt er ein starkes Turnier knapp vor dem in Topform befindlichen Beljawski. Mit 17 Jahren ist er danach der jüngste Großmeister seiner Zeit. In Dortmund holt er nach, was ihm bei den Kadetten misslang und wird Juniorenweltmeister. Schließlich gesellt sich in diesem triumphalen Jahr noch seine erste olympische Medaille dazu.
Beim Match der UdSSR-Teams trifft Kasparow 1981 erstmals in einer offiziellen Begegnung auf Karpow. 3000 Zuschauer verfolgen die beiden Remispartien im Spielsaal.
Nach einigen Jahren ungebremsten Aufstiegs musste Kasparow 1981 in Tilburg einige Lektionen lernen, als er nur 50% erreicht. Er verliert insgesamt drei Partien, zwei davon gegen die Ex-Weltmeister Spasski und Petrosjan, die einen unerhörten Eindruck auf ihn machen. Über letzteren schreibt er: „Die Partien mit Petrosjan haben meinen Horizont ungemein erweitert. Wären diese Begegnungen nicht gewesen, hätte ich möglicherweise nie den Gipfel der Schachwelt erklommen. Petrosjan zeigte mir, wie viele subtile Verteidigungsin beengten Stellungen vorhanden sind.”
1981 gewinnt Kasparow gemeinsam mit Psachis die sowjetische Landesmeisterschaft und wird mit 18 Jahren der bei weitem jüngste Sieger der Geschichte. Nach anfänglicher Mühe siegt er 1982 im Interzonenturnier in Moskau klar mit 1,5 Punkten Vorsprung. In Luzern gewinnt er am zweiten Brett mit dem Team der UdSSR souverän die Olympiade. Er besiegt den DissiKortschnoi, der die Schweizer Mannschaft anführt. Es ist eine der denkwürdigsten Partien dieser Olympiade und sie ist vermutlich ausschlaggebend dafür, dass Kasparow den von Journalisten vergebenen Schachoscar für den besten Spieler des Jahres erhält.
Überlegen setzt er sich 1983 auch in den Kandidatenmatches gegen Beljawski, Kortschnoi und Smyslow durch und wird WM-HerausDas Buch endet mit einem kurzen Rückblick auf das erste Match mit Karpow, dem sich Kasparow schon ausführlich in seinem Band über seine Partien mit Karpow gewidmet hat.
Der Lektüre vermittelt sehr gut die Intensität und den unbedingten Willen, mit der Kasparow in die Weltspitze vorpreschte. Deshalb ist dieses Werk nicht nur wegen der Analysen ein Muss für jeden Schachfreund.
Mit freundlicher Genehmigung
Harry Schaack, KARL 1/2012

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"Garry Kasparov on Garry Kasparov Part I: 1973-1985" zählt zu jenen Büchern, bei denen ich den Grund dafür, dass ich sie in die Hand genommen habe, nämlich die Vorbereitung einer Rezension, schon nach einem kurzen Anlesen vergessen hatte. Es ist so fesselnd, dass ich die Arbeit damit teilweise nicht gern unterbrechen mochte, wozu es aber zwangsläufig etliche Male kommen musste. Mit 520 Seiten, gefüllt mit viel Lesestoff und 100 kommentierten Partien, ist es schon "ein ordentliches Pfund".
Garry Kasparow schreibt über sich selbst und breitet die besagten 100 Partien aus der Zeit von 1973 bis 1985 vor dem Leser aus. So ergibt sich ein in sich geschlossenes Werk, eine unterhaltsame und informative Symbiose aus historischen Beschreibungen und auch eine Art Selbstreflektion des Autors auf der einen und meisterhaft kommentierten Partien auf der anderen Seite. Um diese Wertungen nachvollziehbar zu machen, muss ich weiter ins Detail gehen.
Was es zu den Texten zu sagen gibt …
Besonders zu Beginn trägt das Werk autobiografische Züge. Kasparow schildert private Dinge wie auch Aspekte, die ihm zu seinem Werdegang als Schachspieler wichtig erscheinen. So erfährt der Leser auch, dass sein Vater eine entscheidende Rolle dabei gespielt hat, den jungen Garry auf das Schachspiel zu konzentrieren, ihn Schach studieren zu lassen. Sein Nachname lautete zu dieser Zeit noch auf Weinstein. Sein Vater starb dann allerdings sehr früh infolge einer Erkrankung.
Für seine persönliche Entdeckung des Schachspiels sowie seine Entdeckung als Schachspieler waren auch die damaligen Verhältnisse in seiner Heimatstadt Baku sowie der Sowjetunion insgesamt von Bedeutung. Kasparow lässt seine Erinnerungen daran nicht aus und beschreibt sie nach meiner Wahrnehmung eher nüchtern bis analytisch.
Die im Buch aufgenommenen Partien haben ihre eigene Geschichte. Kasparow erzählt sie jeweils und ordnet sie bei Bedarf auch in die "große Schachgeschichte" ein. Auch wenn dies regelmäßig ebenso nüchtern bis analytisch passiert, so zeigen seine Ausführungen zum 1985 abgebrochenen WM-Kampf gegen Karpov doch, dass es hierzu auch heute noch in ihm brodelt. Hier sind auch die wenigen Stellen zu finden, in denen er den Pfad des berichtenden Schreibens verlässt und sich in Deutungen, Schlussfolgerungen und für ihn auf der Hand liegenden Erklärungen versucht. Für mich als unbefangenem Leser klingt es schlüssig und überzeugend, was er ausführt, es ist auf jeden Fall logisch und gut nachvollziehbar.
"Garry Kasparov on Garry Kasparov Part I: 1973-1985" hat seinen "zweiten" Wert als wirklich fesselndes Lesebuch.
Nun aber zu seinem erstrangigen Wert: Was es zu den Partien zu sagen gibt …
Es klingt alles so einfach und so logisch, wenn man Kasparows Partiekommentaren folgt!
Wie startete Lehrer Brömmel im Film "Die Feuerzangenbowle" seine Ansprache an die Schulklasse? "Wat is en Dampfmaschin? Da stelle mer uns janz dumm. Und da sage mer so: En Dampfmaschin, dat is ene jroße schwarze Raum, der hat hinten un vorn e Loch. Dat ene Loch, das is de Feuerung. Und dat andere Loch, dat krieje mer später."
Lehrer Brömmel war ganz sicher nicht Kasparows Vorbild! In "Garry Kasparov on Garry Kasparov Part I: 1973-1985" geht es nach der Devise: "Wat is en Schachpartie? Da stelle mer uns überhaupt nich dumm. Und da sage mer so: En Schachpartie, dat is ene jeschlossene Einheit aus Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel. Se bejinnt mit de Eröffnung und schließt mit de Endspiel. Un wie dat allet funscheniert, dat gucke we uns jetzt allet janz jenau an und verschiebe nix auf später."
Kasparow kommentiert inhaltlich sehr verständlich, er setzt ganz überwiegend auf die textliche Darstellung. Analysen reduziert er auf das Wichtigste. Dabei macht er keinen systematischen Unterschied zwischen Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel, alle Partiephasen werden beleuchtet. Ein Reiz der Kommentierung liegt auch darin, dass man als Leser das Gefühl bekommt, in bisher verborgene Geheimnisse eingeweiht zu werden. Wer sollte diese Partien besser vor dem Leser ausbreiten können als Kasparow, der sie selbst gespielt hat?
Von vielen Partien weiß ich es, von den anderen nehme ich es an: Es sind Schätzchen, aber keine, die der Öffentlichkeit bisher verborgen gewesen sind. Schön früher und wiederholt sind sie kommentiert erschienen, zumindest zum Teil auch von Kasparow selbst. In dieser Überarbeitung aber sind sie erstmals zu finden, die Kommentierung hat sich entwickelt, so wie sich auch Kasparow selbst entwickelt hat. So bewertet er etliches anders, als er es früher, als junger und aktiver Spieler, getan hat.
Er geht auch auf die Analysen anderer Kommentatoren ein; was zeitgenössisch Rang und Namen hat, ist an Kasparows Partien nicht vorbeigekommen. Viel davon hat in der Vergangenheit die Öffentlichkeit erreicht.
Das intensive Studium der 100 im Werk behandelten Partien unterhält nicht nur, es hebt das Schachverständnis und damit die Spielstärke.
"Garry Kasparov on Garry Kasparov Part I: 1973-1985" ist Band 1 einer auf drei Bände angelegten Reihe. Erschienen ist er bei Everyman Chess, in englischer Sprache. Die Anforderungen an die Fremdsprachkenntnisse sind nach meiner Einschätzung durchaus als gehoben einzuschätzen.
Die Verarbeitung des Buches ist ausgezeichnet. Ausgeliefert wird es gebunden, mit Hardcover im Schutzumschlag. Der Druck ist sehr sauber, das verwendete Papier ist angemessen.
Fazit: "Garry Kasparov on Garry Kasparov Part I: 1973-1985" ist ein großartiges Werk, das ich ohne jede Einschränkung zum Kauf empfehlen und dem Buchliebhaber besonders ans Herz legen kann.
Mit freundlicher Genehmigung
Uwe Bekemann, Deutscher Fernschachbund
www.bdf-fernschachbund.de

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Viele halten Garry Kasparov für den besten Schachspieler aller Zeiten - wahrscheinlich zurecht. 1985 eroberte er den Thron des Weltmeister und verlor den Titel im Wettkampf erst 15 Jahre später an Vladimir Kramnik, Dazwischen hat er eine Reihe von WM-Matches gespielt, die meisten gegen Karpov, außerdem gegen Short und Anand. Als Kasparov etwa 1979 aus dem Dunkel der UdSSR im internationalen Turniergeschehen auftauchte, war er schon ein ziemlich fortgeschrittener Spieler.
Nachdem Kasparov mit My great Predessors (5 Bände) eine Geschichte der besten Schachgeschichte abgeliefert hat und mit Kasparov on Modern Chess (3 Bände) die Entwicklung von Schacheröffnungen in den 1970er und 1980er Jahren sowie seine Begegnungen mit Karpov reflektiert hat, präsentiert er mit Garry Kasparov on Garry Kasparov eigene kommentierte Partien.
Die neue Reihe ist auf 3 Bände angelegt. Im vorliegenden ersten Band werden Partien der Jahre 1973 bis 1985 vorgestellt. Es ist Kasparovs vorweltmeisterliche Phase. Das Buch beginnt mit einigen autobiografischen Notizen aus der Kinder- und Jugendzeit, in denen Kasparov viele interessante Erinnerungen aus dem Baku der Sowjetzeit wiedergibt. Sein Vater, selber kein Schachspieler, hatte das Talent des Jungen erkannt und sich dafür eingesetzt, dass Garik Weinstein, so der Name von Geburt, Schach studiert. Im Alter von 39 Jahren stirbt der geliebte Vater an Blutkrebs und hinterlässt schmerzhafte Erinnerungen und eine Schachuhr.
Die erste der insgesamt 100 "memorable games" stammte aus dem Jahre 1973 und wurde in einem Jugendfreundschaftskampf gegen eine Auswahl Turkmenistans gespielt. Die letzte Partie entstammt dem WM-Kampf gegen Karpov aus dem Jahr 1985.
Der beste Schachspieler aller Zeiten kommentiert die Partien des besten Schachspielers aller Zeit. Was kann man da erwarten? Hochklassige Kommentare zu hochklassigen Partien, natürlich. Und so ist es auch. Logischerweise hat niemand Kasparovs Partien besser verstanden als Kasparov selbst. Die frühen Partien des jugendlichen Noch-nicht-Weltmeister sind vielleicht weniger gehaltvoll als die späteren. Aber jede Partie, die in diese Sammlung aufgenommen wurde, hat ihre Position in der Geschichte der Entwicklung dieses Schachspielers.
Wie schon in den vorherigen Büchern erzählt Kasparov auch die Geschichten, die zu den Partien gehören, so dass das Buch nicht nur ein reines Schachbuch ist, sondern sich auch gut zum Lesen eignet. Der Leser erfährt dabei viele interessante Details aus der Schachgeschichte. Interessant ist es auch, Kasparov dabei zuzuschauen, wie er "andere" Eröffnungen spielt. So war er in seiner Jugend ein Anhänger der Caro-Kann-Verteidigung, bis Gufeld ihn einmal auslachte und sagte: "Schau dich an. Du siehst aus wie einer von der Mafia. Du solltest nur Sizilianisch spielen."
Die Aufmachung dieses von Everyman verlegten Buches entspricht den Kasparov-Büchern der früheren Serien, großes Format, Hardcover, schönes und übersichtliches Druckbild.
Fazit: Ein weiteres großartiges Kasparov-Buch mit vielen tollen Partien.
Mit freundlicher Genehmigung
André Schulz, www.chessbase.de

**********Garry Kasparov legt nun also den ersten Teil seines auf drei Bände konzipierten Werkes über sich selbst vor. Die 100 Partien im Buch stammen aus dem Zeitraum 1973 bis zum Ende des abgebrochenen 84er WM-Kampfes mit Karpov. Wie man es von Kasparov erwarten darf, sind die Partieanalysen auf sehr hohem Niveau. Daneben findet man aber noch allerhand biographisches Material zu Kasparovs Schachkarriere, angefangen von ersten Gehversuchen im Schachverein von Baku über bittere Lektionen beim Superturnier in Tilburg bis hin zum ultimativen Showdown der Schachgeschichte in Moskau 1984.
Historisch gesehen ist das Werk Kasparovs ganz hoch einzuordnen, die meisten Partien wurden zwar bereits von ihm analysiert doch für dieses Buch hat er nochmals alte Analysen überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Aber auch seine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse sind ein wahrer Fundus für jeden Schachliebhaber. Vieles war bis zum heutigen Tage unbekannt oder nur Insidern bekannt, lassen Sie sich überraschen!
Für mich stellt das Buch eine Zeitreise dar. Eine Reise, in der solche unverwechselbaren Spielerpersönlichkeiten wie Jan Timman, Viktor Kortschnoi, Ljubomir Ljubojevic oder eben Anatoli Karpov das Turniergeschehen prägten und in der ein junger Heißsporn aus Baku zum besten Spieler aller Zeiten heranreifte.
Aus erster Hand erfährt der Leser viel über die damalige Zeit und den Weg Kasparovs zum Champion. Natürlich ist das Ganze absolut lesenswert und deshalb kann ich dieses epochale Werk nur uneingeschränkt jedem Schachfreund empfehlen.
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, November 2011