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LXKINEC

Edgard Colle

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272 pages, paperback, Russell Enterprises, 1. edition 2021

€12.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
The Belgian master Edgard Colle was one of the most dynamic and active chess players of the 1920s and early 1930s. Though his international career lasted only ten years, Colle played in more than 50 tournaments, as well as a dozen matches. Moreover, he played exciting and beautiful chess, full of life, vigor, imagination and creativity. As with such greats as Pillsbury and Charousek, it was a tragedy for the game that his life was cut short, at just age 34.

Author Taylor Kingston has examined hundreds of Colle’s games, in an effort to understand his skills and style, his strengths and weaknesses, and present an informed, balanced picture of him as a player. Colle emerges as a courageous, audacious, and tenacious fighter, who transcended the limitations his frail body imposed, to battle the giants of his day and topple many of them. 110 of Colle’s best, most interesting, and representative games have been given deep and exacting computer analysis. This often revealed important aspects completely overlooked by earlier annotators, and overturned their analytical verdicts. But the computer’s iron logic is tempered always with a sympathetic understanding that Colle played, in the best sense, a very human kind of chess.

Though not intended as a tutorial on the Colle System, the book has many instructive examples of that opening. Additionally, there is an extensive excerpt from Max Euwe’s Gedenkboek Colle, several other memorial tributes, biographical information about many of Colle’s opponents, his full known tournament and match record, and all his available tournament crosstables.

We invite the reader to get acquainted with this wounded but valiant warrior, whom Hans Kmoch called a ”chess master with the body of a doomed man and the spirit of an immortal hero."
More Information
EAN 9781949859270
Weight 360 g
Manufacturer Russell Enterprises
Width 15.2 cm
Height 22.7 cm
Medium Book
Year of Publication 2021
Author Taylor Kingston
Language English
Edition 1
ISBN-13 978-1-949859-27-0
Pages 272
Binding paperback
005 Author’s Preface
007 Foreword by Andy Soltis
010 Annotation Symbols and Frequently Used Abbreviations
012 Part I: Biographical Basics, Historical Background, Colleagues’ Reminiscences, and Memorial Tributes
015 Gedenkboek Colle by Max Euwe
025 Hans Kmoch in the Wiener Schachzeitung
026 Bataviaasch Nieuwsblad
028 Fred Reinfeld in Colle’s Chess Masterpieces
029 Part II: Annotated Games
032 Marvelous Miniatures
051 An Abundance of Brilliancies
061 Colle Lucks Out
091 Follies, Failures, and Might-Have-Beens
103 Colle and the Endgame
121 Colle and Positional Play
141 Colle’s Fighting Games
201 Salvaging the Draw
212 Colle and Yates
223 Colle’s Gem
228 Swan Song
234 Epilogue
235 Appendix A: Unannotated Games
238 Appendix B: Colle’s Tournament and Match Record
242 Appendix C: Tournament Crosstables
268 Bibliography
270 Index of Players
272 Index of Openings
„Edgard Colle - Caissa’s Wounded Warrior” gehört zu den Werken, die ich nur schwer aus der Hand legen konnte, als ich es zur Anfertigung dieser Rezension erst mal etwas genauer unter die Lupe genommen hatte. Es handelt sich bei ihm um eine Biografie, geschrieben von Taylor Kingston und 2021 bei Russell Enterprises erschienen. Sie ist Edgard Colle gewidmet, der von 1897 bis 1932 gelebt hat und in den 20er Jahren bis in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ein sehr starker Spieler war. Rückwirkende Berechnungen sehen ihn damals an 14. Stelle der Weltrangliste. Da Colle fortwährend unter schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen litt, ist eine solche Platzierung im Weltschach besonders anerkennenswert. Ein chronisches Magengeschwür, von dem er operativ nicht geheilt werden konnte und das ihn letztlich auch das Leben kostete, störte seine Konzentration und nahm ihm die Ausdauer.

Bis in unsere Zeit berühmt gemacht hat Colle allerdings das Colle-System, eine von ihm häufig eingesetzte Spielweise, zu deren Entwicklung und Popularisierung er entscheidend beigetragen hat. Weiß eröffnet mit 1.d4 und baut sich dann verhalten mit Sf3, e3, Ld3, Sbd2, c3 und 0-0 auf, wobei die Reihenfolge der Züge differieren kann.
Seinen Namen trägt auch das mit dieser Eröffnung verwandte Colle-Zukertort-System, bei dessen Wahl Weiß statt c2-c3 den b-Bauern zieht, also mit b2-b3 fortsetzt.

Kernstück der Biografie sind von Colle gespielte Partien. Diese hat der Autor, wie es sich für eine Hommage gehört, so ausgewählt, dass sie den porträtierten Meister auf der Seite des Erfolges zeigen. So hat Kingston sich auf Colles Gewinnpartien konzentriert und diese nach Qualität und Unterhaltungswert ausgewählt. Aber auch Remispartien haben es ins Buch geschafft. Diese können den Spieler ebenfalls auszeichnen, wenn er beispielsweise gegen einen großen Gegner einen Teilerfolg erzielt oder aber eine beinahe verlorene Stellung gehalten hat.

Die meisten Partien sind in ihrer vollen Länge im Buch zu finden. In manchen Fällen setzt Kingston an späterer Stelle ein, wobei er die Ausgangssituation mit einem Diagramm einführt. Auch sind fast alle Partien kommentiert, teilweise sogar erfreulich ausführlich. Lediglich am Ende des Buches sind 9 unkommentierte Partien hinzugefügt worden. Die Kommentierung besteht aus Textkommentaren und natürlich Varianten.
Kingston hat die Partien mit Computerunterstützung überprüft und teilweise ganz neue Erkenntnisse gewonnen, die auch ein anderes Bild auf den Verlauf eines Duells werfen können. Soweit Edgard Colle wie auch andere in Anmerkungen zu Wort kommen, hat Kingston dies kenntlich gemacht. Dies gilt beispielsweise für Fred Reinfeld, dessen Buch „Colle’s Chess Masterpieces” aus dem Jahr 1936 Kingston als Quelle genutzt hat. Als Engines hat er Komodo und Stockfish eingesetzt. In Analysen macht er die jeweils eingesetzte Engine durch „K” bzw. „SF” erkennbar.
Der Rückentext spricht von 120 Partien im Buch, die Nummerierung endet jedoch bei 119.

Die Partien werden regelmäßig über eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Punkte ihrer Entwicklung eingeführt, bevor sie dann im Detail durchgegangen werden. So bekommt der Leser bereits vorab „die Schmankerl” im Duell angekündigt.

Es dürfte nicht überraschen, dass die am häufigsten zum Einsatz gekommene Eröffnung in Colles Weißpartien im Werk das Colle-System ist. Wer sich für diese Spielweise interessiert, erhält mit „Edgard Colle - Caissa’s Wounded Warrior” sehr gut aufbereitetes Material zur Verfügung, quasi aus erster Hand.

Die Partien sind verschiedenen Kapiteln zugeordnet, die Kingston nach deren Charakteren gebildet hat. So lauten die Überschriften beispielsweise auf „Marvelous Miniatures”, „An Abundance of Brilliancies” wie auch „Colle’s Fighting Games” oder „Salvaging the Draw”.

„Edgard Colle - Caissa’s Wounded Warrior” ist erkennbar das Ergebnis einer großen Fleißarbeit. Kingston hat sehr viele Informationen über Colle zusammengetragen. Diese finden sich nicht nur vorne im Werk, wo er Colle biografisch vorstellt, sondern durchgehend. Daneben erfährt der Leser viel über andere Spieler, mit denen er am Brett gesessen hat oder die seine Freunde waren. Schachhistorie und das damalige allgemeine Zeitgeschehen finden sich an zahlreichen Stellen des Buches. Alles zusammen sorgt für einen wirklich großen Unterhaltungswert. Dieser war es, der mich, wie oben schon kurz erwähnt, mehrfach davon abgehalten hat, das Buch nach einer gewissen Zeit wieder aus der Hand zu legen.
Stellvertretend für alle beschreibenden Buchinhalte mit Fesselungspotenzial möchte ich eine kleine Anekdote anführen, die auf Seite 18 zu finden ist und für Colle tragisch war. Im Turnier in Budapest 1926 spielte er gegen E. Steiner, dessen König umfiel und versehentlich auf einem falschen Feld neu aufgestellt wurde, was aber zunächst niemand bemerkte. Maßgeblich wegen dieses „Unfalls” verlor Colle die Partie. Der Fehler wurde nach dem Ende festgestellt und die Schiedsrichterentscheidung lautete, dass das Ergebnis Bestand behalten musste.
Bis dahin war Colle aussichtsreich im Turnier vertreten, was auch die Abschlusstabelle am Ende des Buches bestätigt.

Neben dieser Abschlusstabelle finden sich am Ende des Werkes alle weiteren Turniertabellen, die Kingston sich verfügbar machen konnte. Ebenfalls dort platziert sind ein Report über Colles Turnierteilnahmen, ein Spieler- sowie ein Eröffnungsverzeichnis sowie das Quellenverzeichnis.

Die Anforderungen an die Fremdsprachenkenntnisse des Lesers sind moderat. Lediglich dann, wenn die Erzählungen den Bereich des Schachspiels verlassen, wird der verwendete Wortschatz etwas breiter. Mit dem Nachschlagen einiger selten in Schachbüchern vorkommender Begriffe dürfte es aber getan sein.

Fazit: „Edgard Colle - Caissa’s Wounded Warrior” ist eine sehr gut gelungene Biografie. Sie ist einem großen Schachspieler der Vergangenheit gewidmet, der besonders für seinen Beitrag zur Eröffnungstheorie bekannt und berühmt ist, aber auch ein Denkmal als Spieler verdient. Er war ein Kämpfer auf dem Brett und zugleich gegen seine Krankheit, die vermutlich noch größeren Erfolgen im Wege gestanden hat.

Wer gut gemachte Biografien mag, gut unterhalten werden möchte und gut kommentierte Partien, besonders auch zum Colle-System, schätzt, wird mit diesem Buch sehr zufrieden sein.

Uwe Bekemann
Deutscher Fernschachbund
September 2022
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