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LOLAKHUBB

How Ulf Beats Black

288 pages, paperback, New in Chess, 1. edition 2018

€27.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
In his prime, in the 1970-s and 80-s, legendary Swedish chess grandmaster Ulf Andersson was a Top 10 player with a distinct, immediately recognizable style. He almost never lost a game and kept scoring wins from quiet positions.

Quiet positons? Acclaimed chess author Cyrus Lakdawala has played Andersson’s lines for decades and explains that those positions only LOOK quiet. Ulf Andersson, who understood the subtleties of strategic chess better than almost anyone else, always detected and exploited hidden opportunities.

As Andersson’s openings tend to glide into the middlegame and often into the endgame, How Ulf Beats Black is much more than just a chess opening manual. Lakdawala’s lucid explanations offer a practical guide to positional technique that will improve your endgame skills as well. On top of that it is also a games collection of a great but often misunderstood chess player.

This repertoire is not based on forcing variations but on understanding the underlying principles and techniques. As a result your opponent will not be able to surprise you because you forgot to check recent novelties. The final chapter ‘What did Ulf play?’ presents exercises to test your understanding.
More Information
EAN 9789056917715
Weight 530 g
Manufacturer New in Chess
Width 17 cm
Height 23.5 cm
Medium Book
Year of Publication 2018
Author Cyrus Lakdawala
Language English
Edition 1
ISBN-13 9789056917715
Pages 288
Binding paperback
006 Explanation of symbols
007 Ulf Andersson's opening repertoire - introduction
013 Chapter 1: Ulf versus the King's Indian
071 Chapter 2: The Pseudo-Grünfeld
087 Chapter 3: Queen's Indian and Hedgehog lines
110 Chapter 4: Quadruple fianchetto lines
121 Chapter 5: The move order 1.Nf3 d5 2.c4
132 Chapter 6: Ulf in the Catalan
153 Chapter 7: Ulf versus the Tarrasch Defence
166 Chapter 8: Ulf versus the Symmetrical English
204 Chapter 9: Ulf versus the Modern, the Pirc and the Accelerated Dragon
223 Chapter 10: Ulf versus the Dutch
234 Chapter 11: Ulf in the Exchange Slav
250 Chapter 12: What did Ulf play?
261 Solutions to exercises
281 Index of variations
285 Index of players
287 Bibliography
Als ich mich etwas in das Werk „How Ulf Beats Black” vertieft hatte, kam mir das Stichwort „Industriespionage” in den Kopf. Ich verbinde es mit einem Vorgang, bei dem ein Unberechtigter sich Zugang zu einem Betriebsgeheimnis verschafft, z. B. zu geschützten Informationen über ein Produkt. Sein Ziel mag es sein, dieses Produkt selbst herstellen zu können. Aber was bedeutet es, wenn diese Informationen offen verfügbar sind, keinem Patentschutz o. ä. unterliegen und nur herausgearbeitet oder entschlüsselt werden müssen? Ein ganz normaler Vorgang, der beim Gelingen zum eigenen Produkt verhilft.

Der US-amerikanische IM, Schachlehrer und Trainer sowie sehr fleißige Autor Cyrus Lakdawala hat sich die Partien des früheren Weltklassespielers Ulf Andersson vorgenommen, um dessen Repertoire mit Weiß herauszuarbeiten. Dies ist nicht erst mit der Absicht geschehen, das vorliegende Buch zu schreiben, sondern bereits vor vielen Jahren, weil er das Repertoire für seine eigene Praxis adaptieren wollte. Er hat dann herauszuarbeiten versucht, welche Gemeinsamkeiten die von Andersson eingesetzten Systeme verbinden. Aus diesen hat er die Leitideen für die Spielführung wie auch seine Einschätzung abgeleitet, für welche Spielernatur das Repertoire geeignet ist.

Herausgekommen ist ein aus meiner Sicht systematisch sehr harmonisch abgestimmtes Repertoire, das Lakdawala im Buch in seiner gewohnt eingängigen Art erörtert. Wo er einen Bedarf auf Neuerungen gesehen hat oder ihm Partien aus dem Fundus von Andersson zur Vervollständigung der Darstellung gefehlt haben, hat er auf Beispiele anderer Spieler zurückgegriffen, nicht zuletzt auch auf eigene Duelle.
Nicht überall, wo sich Theorie und Praxis heute andere Zugfavoriten gesucht haben, hat Lakdawala diesen Bedarf gesehen oder anerkannt. Wer seine Eröffnungsvorbereitung mit dem Einprägen konkreter Zugfolgen verbindet, sollte zumindest eine gut sortierte und vor allem aktuelle Partiendatenbank hinzuziehen. Allerdings ist dieser Spielertypus eher nicht der von Lakdawala angesteuerte Adressat.

Schon in seiner Einführung beschreibt Lakdawala, für welchen Spielertyp das Repertoire geeignet ist. Zu den Kriterien bzw. Anforderungen an den Spieler zählen u.a.:
- Er favorisiert Eröffnungen, die sich mit einem guten Konzept erfolgreich spielen lassen, ohne dass man alle Züge aus dem Gedächtnis reproduzieren kann.
- Er ist eher Positionsspieler als ein geborener Angreifer, Taktiker, auf Offene Spiele und Iniative ausgerichteter Spieler.
- Er erzielt gute Ergebnisse in ruhigen Partien mit positionellen Manövern.
- Für seine Spielstärke besitzt er ausgeprägte Fähigkeiten für das späte Mittelspiel und das Endspiel.
- Er hat ein gutes Auge im Umgang mit schwachen Feldern im gegnerischen Lager.
- Er ist gut im Spiel mit Leichtfiguren, insbesondere wenn die gegnerischen schwächer als die eigenen sind.
- Er ist ein eher vorsichtiger Spieler, der nicht auf einen schnellen Sieg gepolt ist und zu dessen Eröffnungspräferenzen Einfachheit und Klarheit gehören. Diese letztgenannte Eigenschaft korrespondiert mit Lakdawalas Feststellung, dass Andersson gerne früh in der Partie das Material reduziert hat, nach Möglichkeit auch die Damen.

Lakdawala erörtert das Repertoire, wie oben schon angedeutet, anhand von Partien. Er erklärt viel, erläutert Hintergründe und gibt sich insgesamt größte Mühe, dem Leser das Verständnis der Systeme zu erleichtern. Für seine besondere sprachliche Kompetenz, die auch in einem breiten Wortschatz ihren Ausdruck findet, und seinen metapherhaften, teilweise „blumigen” Stil ist er bekannt. Diese Eigenschaft lebt er im vorliegenden Werk geradezu aus. Mir persönlich macht es Spaß, ihm zu folgen. Allerdings muss man als Fremdsprachler mit mehr Mühe rechnen, um dem Autor in dessen Muttersprache immer voll folgen zu können. Definitiv zählen in „How Ulf Beats Black” etliche Vokabeln nicht zum zumindest erweiterten Grundwortschatz.
Es wäre übertrieben, "How Ulf Beats Black" auch einen biografischen Charakter zuzusprechen, aber immerhin bietet das Werk auch einen Ausschnitt aus dem praktischen Schaffen Ulf Anderssons an.

Zur Erläuterung hat Lakdawala fortlaufend Aufgaben in die Kommentierungen eingebaut, die den Leser veranlassen, sich auch produktiv mit dem Stoff zu befassen. Die Ergebnisse erfährt dieser sogleich fließend im Anschluss. Wenn es etwas mit prinzipieller Bedeutung im Spiel gibt, hat er dies entsprechend hervorgehoben. Auch arbeitet er gerne mit Aufzählungen, die dem Leser die kompakte Wissensaufnahme erlauben.

Der folgende Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis und in der englischen Originalsprache zeigt an, welche Systeme das Repertoire bilden.
1: Ulf versus the King's Indian
2: The Pseudo-Grünfeld
3: Queen's Indian and Hedgehog lines
4: Quadruple fianchetto lines
5: The move order 1.Nf3 d5 2.c4
6: Ulf in the Catalan
7: Ulf versus the Tarrasch Defence
8: Ulf versus the Symmetrical English
9: Ulf versus the Modern, the Pirc and the Accelerated Dragon
10: Ulf versus the Dutch
11: Ulf in the Exchange Slav
12: What did Ulf play?

Im 12. Kapitel hat Lakdawala 39 Aufgaben zusammengestellt. Hierbei handelt es sich um Brettsituationen aus Anderssons Praxis. Der Leser erfährt über ein Diagramm und eine ausführliche Beschreibung, was von ihm erwartet wird. Die Lösungen sind gesammelt im sich anschließenden Teil zu finden.

Am Ende des Werkes sind vor allem ein Varianten- und ein Spielerverzeichnis aufgenommen. Das Variantenverzeichnis ist ausführlich und um Diagramme zu den Schlüsselstellungen bereichert.

Ich habe Cyrus Lakdawala oben als fleißigen Autor bezeichnet. Er schreibt Bücher fast wie am Fließband. Das eine oder andere Werk hat ihm in der Vergangenheit die Kritik eingebracht, oberflächlich gearbeitet zu haben oder auch fehlerhaft. Ich habe viele Arbeiten von ihm gesehen und manche dabei als weniger gelungen eingeschätzt. Man sollte sich aber hüten, gegenüber einer neuen Arbeit dieses Autors Vorbehalte zu entwickeln. „How Ulf Beats Black” ist nach meiner Feststellung keine oberflächliche Arbeit und auch "echte" Fehler konnte ich nicht feststellen.

Bevor ich zum Fazit komme: Auch in diesem Werk habe ich, wie früher schon in anderen Büchern Lakdawalas, deutsche Worte gefunden, ohne dass diese auf eine Übersetzung aus dem Deutschen hindeuten würde. Diesmal ist es auf Seite 21 "Ich bin ein Ulfier." Ich habe keine Idee, was es damit auf sich haben könnte, aber interessant ist dies schon.

Fazit: „How Ulf Beats Black” ist ein Werk, das einer interessanten Idee zur Zusammenstellung eines Repertoires folgt. Die Umsetzung ist sehr gut gelungen, insbesondere im Hinblick auf die Darstellung des roten Repertoire-Fadens als auch der vorbildlichen Erläuterungen des Autors. Wer sich dem Spielertyp zugehörig sieht, den Lakdawala selbst definiert hat, erhält ein gelungenes Buch und ein nicht minder qualifiziertes "systematisches" Repertoire an die Hand.

Uwe Bekemann
www.BdF-Fernschachbund.de
Januar 2019




Da ist er wieder, der Vielschreiber IM Cyrus Lakdawala. Geändert hat sich seit meiner letzten Rezension eigentlich nur eines, denn statt für Everyman Chess darf er jetzt für New in Chess schreiben. Ansonsten hat er einerseits eine gute Buchidee gehabt, die aber, um es vorwegzunehmen, andererseits an zahlreichen Auslassungen scheitert. Als ich die Ankündigung zu "How Ulf Beats Black- Ulf Andersson`s Bulletproof Strategic Repertoire for White" las, schwante mir schon Böses.
Ich spiele seit 2012 mit Ulf Andersson beim Düsseldorfer SK in einer Mannschaft und auch wenn er aufgrund zahlreicher anderer Verpflichtungen meist nur zwei- bis dreimal im Jahr spielt, schätze ich ihn sehr. Nicht nur dass er in den 6 Jahren nur einmal verloren hat und wichtige Punkte für uns holte, er ist auch immer nett und sympathisch und hilft bei schachlichen Fragen sofort weiter.
Sein Schachstil ist legendär und darum finde ich die Idee, diesem ein Buch zu widmen, erst einmal sehr gut. Bisher ist "Grandmaster Chess Strategy" (New in Chess, 2011)von meinem Freund FM Jürgen Kaufeld und IM Guido Kern das einzige Buch über Ulf gewesen, von dem ich weiß. Dort werden vor allem typische Mittel- und Endspiele aus seinen Partien beleuchtet. Dass jetzt neben diesen auch die Eröffnungswahl analysiert wird, ist theoretisch interessant und einer Publikation würdig.
Leider wurde es lediglich eine Partiensammlung aus Ulf Anderssons und auch Cyrus Lakdawalas Schaffen. Das Problem der verfehlten Buchthematik beginnt schon mit dem ersten Zug. Ulf spielt meistens 1.Sf3, aber variiert auch mal mit 1.c4 oder gar 1.d4, um mögliche Vorbereitungen zu umgehen. Die Vor- und Nachteile eines jeden Eröffnungszuges werden nicht besprochen und auch, dass der Leser mit 1.Sf3 starten soll, wird nur mit dem knappen Kommentar, Ulf Andersson und der Autor eröffnen immer so, in der ersten kommentierten Partie des Buches abgetan. Witzigerweise gibt es später aber einige Partien, die mit 1.c4 oder 1.d4 beginnen, ohne dass der Autor irgendwie mal die angedachte Zugfolge aus dem Repertoire nennen würde. Einzig das Variantenverzeichnis am Ende des Buches gibt gewisse Aufschlüsse.
Der Autor unterschätzt auch mal wieder gravierend, dass sich heutzutage sehr viele Gegner auf jedem Spielstärkelevel schachlich vorbereiten und selbst bei Nebenvarianten, zu denen 1.Sf3 aber auch nur halb zählt, eine genaue Eröffnungskenntnis sehr wichtig ist. Wenn ich mir da zum Beispiel das Kapitel zu Igelaufbauten ansehe, die Ulf mit Weiß wie mit Schwarz meisterhaft beherrscht, und dann als modernes Referenzwerk "The Hedgehog vs The English/Reti" (chess stars, 2017)von den GM Igor Lysyj und Roman Ovetchkin zu Rate ziehe, muss ich gar nicht weit analysieren, sondern sehe, dass diese nach 1.Sf3 Sf6 2.c4 c5 3.g3 b6 4.Lg2 Lb7 5.0-0 e6 6.Sc3 Le7 7.d4 cxd4 8.Dxd4 das moderne 0-0 empfehlen und Herr Lakdawala diesen Zug gar nicht erwähnt und nur 8. ...Sc6 oder 8. ...d6 kennt. Das ist kein Einzelfall! Als weiteres schon recht peinliches Beispiel möchte ich noch den Holländischen Stonewall nennen, in dem nach 1.Sf3 f5 2.g3 Sf6 3.Lg2 e6 4.0-0 nur Le7 und dann später d5 aufgezeigt wird, nicht jedoch d5 und dann Ld6, der Le7 mittlerweile ganz klar den Rang als Hauptwaffe abgelaufen hat. So kann man kein Repertoire präsentieren!
Das Zweite, das mich sehr stört, ist das Fehlen von Mittelspielmotiven. Ulfs Stil ist schon recht prägnant. Er gilt als einer der stärksten Endspieler der Welt und tauscht darum gerne mal aus der Eröffnung direkt in Endspiele ab. Vor allem den Damentausch sieht man bei ihm häufig in einem frühem Stadium der Partie. Recht bekannt ist zum Beispiel seine Antigrünfeldbehandlung nach 1.Sf3 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.dxc3, wonach Dxd1+ 7.Kxd1 direkt in ein ruhiges damenloses Mittelspiel führt. Um in solchen Stellungen dennoch auf Gewinn zu spielen, benötigt man entweder eine sehr gute Technik wie Ulf, was aber dann die angedachte Leserschaft dieses Buches sehr gering halten würde, oder man benötigt gute technische Anweisungen und Pläne vom Autor. Diesem Auftrag wird er aber nicht gerecht, sondern schreibt schon in der Einleitung, dass er dieses Wissen voraussetzt. Als großer Fan von Ulf Andersson habe ich vor 2 Jahren selbst den Schritt vom 1.e4-Spieler hin zu 1.Sf3 gewagt und habe auch schnell gemerkt, dass man die vielen ruhigen Varianten eben nur mit einem klaren Plan zu den typischen Bauernstrukturen erfolgreich spielen kann. In diesem Bereich erscheinen mir die Kommentare aus dem Buch aber viel zu oberflächlich.
Insgesamt halte ich dieses Buch deshalb für ein selbst für Lakdawalaverhältnisse sehr schwaches Eröffnungswerk. Man merkt leider ziemlich deutlich, dass das Buch schnell zusammengeklöppelt wurde und dadurch viele Fehler entstanden sind. Wenn sich aber wer für das Schaffen Ulf Anderssons interessiert und ihn die Lakdawalapartien daneben nicht stören, kann ich dieses Buch schon empfehlen, auch als Ergänzung zu dem oben genannten "Grandmaster Chess Strategy.
IM Dirk Schuh
Mai 2018
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