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LXFIAPOICOCH

International Conference of Chess Historians

286 pages, hardback, Caissa 90-Olomouc, 2003

€37.45
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
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EAN 8385213384
Weight 530 g
Manufacturer Caissa 90-Olomouc
Width 15 cm
Height 21 cm
Medium Book
Year of Publication 2003
Author Vlastimil FialaStanislaw Sierpowski
Language English
ISBN-10 8385213384
ISBN-13 978-83-85213-38-3
Pages 286
Binding hardback
General programme
005 List of participants
008 Opening speech of International Conference by Dr. Andrzej Filipowicz,
Vice-President of Polish Chess Federation
010 Speech by Baron Thassilo von Heydebrand u. d. Lasa
012 Closing speech of International Conference by Dr. Andrzej Filipowicz

Lectures
013 Introductory lecture: Tassilo von Heydebrand und der Lasa (1818-1899) by
Prof. Dr. Stanislaw Sierpowski, Director of the Kornik Library
017 Averbach Jurij Lvovic: Vida, Rabelais und Kochanowski.
026 Ballo Harald E.: Tassilo von Heydebrand und der Lasa. Anmerkungen zu seinem Leben und seinem Schaffen im Schach.
036 Bottlik Ivan, Blaho Gyorgy: Modern Problems of Chess Historians.
040 Divinsky Nathan: Lasa.
044 Domanski Cezary W.: People Without a Life Story. Reconstructing Biographies of Distinguished Chess Players and its Usefulness
in Psychobiographic Studies.
047 Fiala Vlastimil: Biography of Baron T. v. Heydebrand u. d. Lasa
108 Hollander Hans: Von der Lasa und die Berliner Schachclubs von 1803 und 1827.
115 Josten Gerhard: Schach und Computer.
119 Krawiarz Kazimierz: My Meetings with Stefan A. Popiel (August 15, 1907 - December 27, 1987): An Important Polish
Chess Player and a Prominent one in the U. S.
123 Linder Izaak Maksovic: Von der Lasa und Russland.
131 Lissowski Tomasz: Laudatio. (Essay teilweise scherzhaft).
143 - Von Hedebrand und Warschauer „ Tygodnik Szachowy ".
148 - Kieseritzky und von Heydebrand.
152 Litmanowicz Maria Miroslawa: Archiv der Vorkriegsolimpiaden.
154 Luczak Maria: Schachkorrespondenz im Nachlafl von Tassilo von Heydebrand und der Lasa.
182 Masukawa Koichi: Japanisches Schach - von der Fruhzeit bis ins 14. Jahrhundert.
185 Meadley Robert: The Baron Down Under.
191 Meissenburg Egbert: Die Initiativgruppe Konigstein.
196 Mennerat Jean: Chapais' verkanntes Manuskript. In das Deutsche tibertragen von Harald E. Ballo.
213 Pagni Carlo Alberto: On Chess by Correspondence in German Countries up to 1860 and its Relations with Polish Territories.
227 Sanvito Alessandro: Ancient Chess Manuscripts Studied by von der Lasa in Florence.
235 Schadler Ulrich: Von Heydebrands Studie iiber die griechischen und romischen Brettspiele.
245 Whyld Kenneth: The White - Lasa Papers.
266 Wolsza Tadeusz: Zrodla do dziejow gry szachowej w Polsce (do 1945 r.)
Die Biblioteka Körnicka lud mit Schreiben vom 06. März 2002 zu einem Zusammentreffen der Schachhistoriker und Schachliebhaber vom 16.-18. September 2002 im Schloss von Körnik in Polen ein, um die berühmte Kollektion der Schachliteratur von Tassilo von Heydebrand und der Lasa, die in den Wirren des 2. Weltkriegs verloren gegangen war, der Öffentlichkeit zu präsentieren. Verbunden war die Ausstellung mit einer internationalen Konferenz von Schachhistorikern, an der auch der Urenkel des Schöpfers der Sammlung, Baron Thassilo von Heydebrand und der Lasa teilnahm. Nun liegt der zugehörige Tagungsbericht vor, der sämtliche Vorträge in deutscher oder englischer Sprache enthält. Nur der letzte Beitrag ist in polnischer Sprache gehalten. Die Unterschiedlichkeit der im Band aufgenommenen Vorträge lässt eine generelle inhaltliche Beurteilung nicht zu. Statt-dessen wird hier auf das breitgefächerte Inhaltsverzeichnis zurückgegriffen, um im Einzelfall ergänzende Aussagen einzufügen. Die einleitenden Beiträge sind die Eröffnungsrede von Dr. Andrzej Filipowics, Vizepräsident des polnischen Schachverbandes, die Begrüßungsworte von Thassilo von Heydebrand und der Lasa und der Vortrag des Direktors der Biblioteka Körnicka, Prof. Dr. Stanislaw Sierpowski zum Thema „Tassilo von Heydebrand und der Lasa (l818-1899)". Das Inhaltsverzeichnis listet die Vorträge in alphabetischer Reihenfolge auf:
Averbach Jurij Lvovic: Vida, Rabelais und Kochanowski. (Averbach weist nach, dass neben Vida und Rabelais auch der humanistische polnische Dichter Kochanowski (1530-1584) mit seinem Gedicht „Szachy" zur Verbreitung des neuen Schachs in Europa beitrug. In diesem Werk spielt das bekannte Matt der Dilaram eine zentrale Rolle.)
Ballo Harald E.: Tassilo von Heydebrand und der Lasa. Anmerkungen zu seinem Leben und seinem Schaffen im Schach.
Bottlik Ivan, Blaho György: Modern Problems of Chess Historians.
Divinsky Nathan: Lasa. (Divinsky stellt eine neue ewige Weltrangliste unter Beteiligung von Tassilo von Heydebrand und der Lasa vor mit dem Ergebnis, dass dieser an fünfter Stelle rangiere.)
Domanski Cezary W.: People Without a Life Story.
Fiala Vlastimil: Biography of Baron Tassilo von Heydebrand und der Lasa. (Dieser Beitrag ist der umfangreichste. Fiala beschreibt den Lebenslauf, die Berliner Ära, die Schachkarriere des preußischen Diplomaten einschließlich einer Bewertung, um zum Schluss eine komplette Wiedergabe aller von Lasa gespielten Schachpartien von 1836 bis zu seinem Tod 1899 zu liefern. Die Notationen sind teilweise mit Diagrammen ausgestattet.)
Holländer Hans: Von der Lasa und die Berliner Schachclubs von 1803 und 1827.
Josten Gerhard: Schach und Computer.
Krawiarz Kazimierz: My Meetings with Stefan A. Popiel.
Linder Izaak Maksovic: Von der Lasa und Russland.
Lissowski Tomasz: Laudatio.
Lissowski Tomasz: Von Heydebrand und Warschauer „Tygodnik Szachowy".
Lissowski Tomasz: Kieseritzky und von Heydebrand.
Luczak Maria: Schachkorrespondenz im Nachlass von Tassilo von Heydebrand und der Lasa. (Der Beitrag von Frau Luczak zur Korrespondenz ist sehr umfangreich und detailliert. Die Öffnung der Bibliothek sowie das Zustandekommen der Konferenz war ihrem Engagement und Organisationstalent zu verdanken, wie der Urenkel von Lasa in seinen Begrüßungswerten zum Ausdruck brachte.)
Masukawa Koichi: Japanisches Schach - von der Frühzeit bis ins 14. Jahrhundert.
Meadly Robert: The Baron Down Under.
Meissenburg Egbert: Die Initiativgruppe Königstein.
Mennerat Jean: Chapais' verkanntes Manuskript.
Pagni Carlo Alberto: On Chess by Correspondence in German Countries up to 1860 and its Relations with Polish Territories.
Sanvito Alessandro: Ancient Chess Manuscripts Studied by von der Lasa in Florence.
Schädler Ulrich: Von Heydebrands Studie über die griechischen und römischen Brettspiele.
Whyld Kenneth: The White - Lasa Papers.
Wolsza Tadeusz: Zrodla do dziejow gry szachowej w Polsce (do 1945 r.) Die Herausgeber enthalten sich jeglichen Kommentars in diesem Tagungsband und beschränken sich auf die Wiedergabe der Vorträge. Das schadet dem Buch in keiner Weise. Es ist ein bedeutendes Dokument zu Zeiten des zusammenwachsenden Europas, besonders in Hinblick auf die Nachbarschaft zwischen Polen und Deutschland. Der Rezensent selber durfte an der Tagung teilnehmen und empfand in angenehmer Weise das verbindende Element, das vom Schachspiel über alle Grenzen hinweg ausgeht. Ein bedeutender Mangel des Buches darf allerdings nicht ungerügt bleiben. Die schwarzweiß gehaltenen Abbildungen, seien es Fotos, Diagramme oder Zeichnungen, weisen im Gegensatz zum wunderschönen Titelbild, das im Hintergrund das Schloss Kornik zeigt, durchweg eine miserable Qualität auf, die es nicht gestattet, das Buch insgesamt auch als ein Schmuckstück zu bezeichnen. Ein weiterer Mangel betrifft die Formatierung des Textes, die leider nicht einheitlich gelungen ist, wohl eine Konzession an die Vielfalt der Verfasser aus vielen Ländern der Welt. Mit diesen Einschränkungen ist dieses Zeitdokument sehr zu empfehlen für
Sammler, Historiker und Schachhistoriker sowie für Schachspieler, die einen Hauch von Interesse an der Schachgeschichte haben oder in den Genuss der Partien eines alten und sehr bedeutenden Spitzenspielers kommen wollen.

Gerhard Josten, Rochade Europa 11/2003


Tassilo von Heydebrand und von der Lasa. Ein imposanter Name, ein bemerkenswerter Mann. 1818 in Berlin geboren war er Diplomat von Beruf, Weltreisender, Schachbuchsammler, Autor, Gelehrter und einer der stärksten Schachspieler seiner Zeit. Er schlug Howard Staunton in einem freien Wettkampf und konnte gegen Adolf Anderssen bestehen. Und von der Lasa war bescheiden. Sein berühmtestes Werk, der Bilguer, das lange Jahre einflussreichste Schachbuch der Welt, trägt den Namen eines anderen. Nach dem Tod Paul Rudolf von Bilguers im Jahre 1840 führte von der Lasa die Arbeit seines Freundes fort und ließ das Buch 1843 unter dessen Namen veröffentlichen. Auch alle weiteren fünf Ausgaben bis 1874 betreute von der Lasa. Aber während viele Schachspieler von heute den Bilguer als Begriff noch kennen, sagt ihnen der Name von der Lasa selten etwas.
Grund genug für die Internationale Konferenz der Schachhistoriker, die vom 16. bis zum 18. September 2002 im polnischen Kornik stattfand, sich von der Lasa und seiner Biographie anzunehmen. Der hier besprochene, von Vlastimil Fiala und Stanislaw Sierpowski herausgegebene Band legt jetzt die Vorträge dieser Konferenz als Buch vor und versammelt Aufsätze renommierter Schachhistoriker wie Juri Awerbach, Harald Ballo, Vlastimil Fiala, Hans Holländer, Gerhard Josten, Isaak Linder, Tomasz Lissowki, Egbert Meissenburg, Jean Mennerat, Alessandro Sanvito, Ken Whyld, um nur einige zu nennen.
Man erfährt etwas über von der Lasas Leben und seine Bücher, sein Verhältnis zu Russland oder Lionel Kieseritzky, seine Reise nach Australien, seine umfangreiche Korrespondenz und seine Spielstärke. Während viele der Autoren Interessantes über von der Lasa zu erzählen haben, nehmen andere die Konferenz lediglich zum Anlass, um endlich einmal über etwas berichten zu können, das sie für interessant halten und das irgendwie mit Schach zu tun hat. Ein typisches Beispiel liefert der Beitrag Krawiarz Kazumierz', der die Lebensgeschichte des polnischen Schachspielers Stefan Popiels zum besten gibt. Er berichtet, dass Popiel gerne Marmelade und Schinken zum Frühstück ass, sparsam lebte, mit Kazumierz bekannt und ein guter Schachspieler war - aber über Popiels Verhältnis zu von der Lasa oder seine Bedeutung für die Schachgeschichte fällt kein Wort.
Dies verweist auf ein strukturelles Problem des Bandes: Er ist unglaublich schlampig redigiert -wenn er überhaupt redigiert wurde. Es scheint, als hätten die Herausgeber einfach die Manuskripte aller Vorträge genommen und zwischen zwei Buchdeckel gepresst ohne sich die Mühe zu machen, eine qualitative Auswahl zu treffen oder die Manuskripte zu bearbeiten. Da der Band Aufsätze in drei Sprachen - Englisch, Deutsch und Polnisch - enthält, führt diese redaktionelle Schlamperei zu zahllosen Stilblüten und Druckfehlern, wenn die Autoren keine Muttersprachler sind. Gleich das Titelblatt glänzt mit gebrochenem Englisch und in der „Laudatio" von Tomasz Lissowski, dem Autor eines Buches über Lionnel Kieseritzky heißt es: „Besonders das Buch über L. Kieseritzky, symbolisch gesagt, feierte sein Empfängnis in Kornik, insofern weil in diesen uralten neunziger Jahren die Verfasser: keinen Zutritt zum e-mail ... hatten; ... so viel (sic) Freunde zwischen den Forschern (sic) der Schachgeschichte wie heute nicht besitzen...." (S. 131). Blättert man zur nächsten Seite geht es in diesem Stil weiter. So schreibt Lissowski über die „Drei Regeln für den Forscher der Schachgeschichte": „Alte Quellen erschtaten (sic) die Korrektur von Fehlern in neuen Quellen. Hierunter ist die Text (sic) derzweiten (sic) Partie des Wettmapfes (sic) Anderssen - Kieseritzky, gespielt in detr (sic) Runde der historischen londoner Turniers 1851 (sic)" (S. 132). Nicht alle Artikel bewegen sich auf diesem Niveau, aber man muss kein Pedant sein, um hier ungehalten zu werden und zu bedauern, dass viel Interessantes durch diese Art der Präsentation lächerlich wirkt. Dabei hat von der Lasa demonstriert, wie man es besser machen kann. So zeigt der von Ken Whyld untersuchte Briefwechsel zwischen von der Lasa und dem amerikanischen Sammler John G. White, wie behutsam, sorgfältig und leidenschaftlich sich von der Lasa der Erforschung der verschiedenen Facetten der Schachgeschichte widmete. Eigenschaften, die man den Herausgebern dieses Bandes leider nicht bescheinigen kann, und der dadurch bei allem Wissenswerten, das er enthält, ein sehr gemischtes Vergnügen bereitet.

Zeitschrift KARL, 01/2004



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