Königsindische Verteidigung
205 pages, hardback, Beyer, 1. edition 2010
From the series »richtig gespielt«
Risikofreudige Schachspieler hatten schon immer ein Faible für die Königsindische Verteidigung, die mit ihren scharfen und taktischen Varianten oft ein Feuerwerk an Kombinationen auf dem Schachbrett entstehen lässt. Eine scharfe Waffe war diese Eröffnung in den Händen solcher Koryphäen wie David Bronstein, Jefim Geller, Robert Fischer oder Garri Kasparow. Auch heute wird Königsindisch von vielen Weltklasse-Großmeistern gespielt.
Im vorliegenden Buch bringen der russische Landesmeister Jewgeni Alexejew und der Fernschach-Vizeweltmeister Gennadi Nesis dem Leser mit großer Sachkenntnis die wichtigsten und denkwürdigsten königsindischen Partien nahe. Dabei kommentieren sie sehr prägnant alle wichtigen Wendepunkte des Schachkampfes, so dass jeder Leser - gleich welcher Spielstärke - großen Gewinn aus der Lektüre ziehen kann.
VORWORT:
Die Königsindische Verteidigung gehört formell zu den geschlossenen Eröffnungen.
Hinsichtlich ihrer Dynamik und der Schärfe ihrer Stellungen ist sie aber durchaus in der Lage, mit den offenen Partieanfängen zu wetteifern.
Als Antwort auf die Bildung des mächtigen weißen Zentrums verfügt die Gegenpartei über verschiedene Flankenschläge. Im Falle des Bauerntauschs auf d4 erhalten die schwarzen Figuren aktive Möglichkeiten auf den Feldern c5 und e5. Auf der Habenseite des Nachziehenden stehen außerdem der aggressive schwarzfeldrige Läufer sowie die Chance, mit den Schwerfiguren Druck auf der c- und e-Linie ausüben zu können.
Man kann diese Eröffnung, die eine Reihe vielfältiger Systeme umfasst, mit Fug und Recht Königin der geschlossenen Partieanfänge nennen.
Die Namensgebung stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Brahmane Moheshunder Bonnerjee aus Kalkutta diesen Aufbau zuerst in seinen Partien gegen den Engländer John Cochrane wählte. Bis dahin war es üblich, den Doppelschritt des Damenbauern (1.d2-d4) mit 1. ... d7-d5 zu beantworten. Der scharfzüngige Großmeister Savielly Tartakower erfand für die neue Eröffnung die originelle Bezeichnung Königsindisch.
Von den ersten Versuchen, dieses Entwicklungssystem anzuwenden, verdient der Beginn des Duells zwischen Adolf Schwarz und Louis Paulsen beim internationalen Turnier von Wiesbaden (1880) Aufmerksamkeit:
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. g3 d6 5. Lg2 0-0 6. Sf3 Sbd7 7. 0-0 e5
Wenn wir die heutigen Schachzeitschriften durchblättern, dann treffen wir diese Eröffnungsstellung ganz sicher auch in Partien des 21. Jahrhunderts an. Der größte Königsindisch-Kenner, Großmeister Jefim Geller, betrachtete Louis Paulsen als geistigen Vater des in diesem Buch dargelegten Partieanfangs. Paulsen selbst war es, der die Fianchettierung des schwarzfeldrigen Läufers als Methode des Kampfes gegen das weiße Bauernzentrum anwandte. Zum Anhänger der neuen Eröffnung wurde bald darauf auch der Begründer der russischen Schachschule Michail Tschigorin.
Es dauerte jedoch bis zum Ende der 1930er Jahre, ehe die Königsindische Verteidigung ihre erste große Blüte erlebte. Dies geschah dank der Bemühungen so hervorragender, wenn auch im Stile ganz verschiedener Schachspieler wie Isaak Boleslawski und David Bronstein. Später leisteten Robert Fischer, Jefim Geller, Svetozar Gligoric, Eduard Gufeld und natürlich Garri Kasparow einen großen Beitrag zur Entwicklung dieser Eröffnung.
In den vergangenen Jahren haben starke und kompromisslose Großmeister wie Weselin Topalow, Alexej Schirow, Teimur Radjabow oder Ilja Smirin Königsindisch in ihr Eröffnungsrepertoire aufgenommen. Als großer Spezialist im Spiel von Weiß gegen diese Verteidigung gilt Wladimir Kramnik.
Völlig klar ist, dass der moderne Schachspieler ein tiefes Verständnis der verschiedenen Systeme dieser vielseitigen Eröffnung besitzen muss, wenn er in der Turnierpraxis Erfolg haben will.
Als Co-Autor und Kommentator vieler aktueller Partien konnte ich Jewgeni Alexejew, einen der stärksten jungen Großmeister der Welt, gewinnen. Er ist Landesmeister Russlands, Team-Europameister und hat beim Superturnier von Dortmund 2007 den zweiten Platz belegt.
Ich hoffe, dass unsere Arbeit einen großen Kreis von Schachfreunden anspricht und dazu ermuntert, die Königsindische Verteidigung gründlich zu studieren. Ich wünsche allen Lesern viel Freude beim Nachspielen der Partien und viel Erfolg bei der praktischen Anwendung einer der interessantesten Eröffnungen unserer Zeit.
Großer Dank gilt meinem Co-Autor, dem St. Petersburger Großmeister Jewgeni Alexejew sowie meinem Berliner Schachfreund Dagobert Kohlmeyer für die fachkundige Übersetzung.
Gennadi Nesis Fernschach-Vizeweltmeister
Senior-FIDE-Trainer
Weight | 490 g |
---|---|
Manufacturer | Beyer |
Width | 15.2 cm |
Height | 21.2 cm |
Medium | Book |
Year of Publication | 2010 |
Author | Gennady NesisJewgeni Alexejew |
Series | richtig gespielt |
Language | German |
Edition | 1 |
ISBN-13 | 9783888055003 |
Pages | 205 |
Binding | hardback |
010Zeichenerklärung 011Vorwort 015Einführung
015 1 Zita - Bronstein (Prag 1946)
1. c4 e5 2. Sc3 Sf6 3. Sf3 d6 4. d4 Sbd7 5. g3 g6 6. Lg2 Lg7 7. 0-0 0-0 8. b3 Te8 9. Lb2 c6
017 2 Pachman - Bronstein (Prag 1946)
1. d4 Sf6 2. c4 d6 3. Sc3 e5 4. Sf3 Sbd7 5. g3 g6 6. Lg2 Lg7 7. 0-0 0-0 8. b3 Te8 9. e4 exd4
020 3 Kan - Boleslawski (Moskau 1952)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sf3 Lg7 4. g3 0-0 5. Lg2 d6 6. 0-0 Sbd7 7. Dc2 e5 8. Td1 Te8 9. Sc3 c6
023Kapitel 1 Das System mit g2-g3
024 4 Umansky - Berliner (Fernpartie 2001-2004)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. g3 Lg7 4. Lg2 0-0 5. Sc3 d6 6. Sf3 Sc6 7. 0-0 e5 8. d5 Se7 9. e4 Sd7 10. Se1 b6
027 5 Khalifman - Nijboer (Groningen 1997)
1. d4 Sf6 2. Sf3 g6 3. g3 Lg7 4. Lg2 0-0 5. 0-0 d6 6. c4 Sc6 7. Sc3 Tb8 8. Ld2 Lg4 9. d5 Lxf3
030 6 Golubenko - Tschasownikowa (Russland 2005)
1. d4 Sf6 2. Sf3 g6 3. c4 Lg7 4. Sc3 0-0 5. g3 d6 6. Lg2 Sc6 7. 0-0 e5 8. d5 Se7 9. e4 Sd7 10. b4
032 7 Barejew - Kowaljow (Moskau 1994)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. g3 Lg7 4. Lg2 0-0 5. Sc3 c5 6. Sf3 d6 7. dxc5 dxc5 8. 0-0 Sc6 9. Lf4 Sh5
034 8 Carlsen - Morosewitsch (Morelia 2007)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. g3 Lg7 4. Lg2 0-0 5. Sc3 d6 6. Sf3 c5 7. 0-0 Sc6 8. d5 Sa5 9. Sd2 e5 10. b3 Sg4
037 9 Khalifman - Sutowsky (Jerusalem 1997)
1. d4 Sf6 2. Sf3 g6 3. c4 Lg7 4. g3 0-0 5. Lg2 d6 6. 0-0 Sbd7 7. Sc3 e5 8. h3 exd4 9. Sxd4 Sb6 10. b3 c5 11. Sc2 Le6 12. e4
039 10 Aronian - Iwantschuk (Beer Sheva 2005)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sf3 Lg7 4. g3 0-0 5. Lg2 d6 6. 0-0 Sbd7 7. Sc3 e5 8. h3 exd4 9. Sxd4 Sb6 10. b3 d5 11. c5
042 11 Tukmakow - Jurtajew (Riga 1988)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sf3 Lg7 4. g3 0-0 5. Lg2 d6 6. 0-0 Sbd7 7. Sc3 e5 8. e4 exd4 9. Sxd4 Te8 10. h3 Sc5 11. Te1 Ld7
044 12 Vukic - Kotschijew (Pula 1988)
1. Sf3 Sf6 2. g3 g6 3. Lg2 Lg7 4. 0-0 0-0 5. c4 d6 6. d4 Sbd7 7. Sc3 e5 8. e4 a6 9. Te1 exd4 10. Sxd4 Sg4
046 13 Khalifman - Van Wely (Ter Apel 1997)
1. d4 Sf6 2. Sf3 g6 3. c4 Lg7 4. g3 0-0 5. Lg2 d6 6. 0-0 Sbd7 7. Sc3 e5 8. h3 Te8 9. e4 exd4 10. Sxd4 c6
051 14 Alexejew - Bologan (Poikowski 2007)
1. Sf3 Sf6 2. c4 g6 3. g3 Lg7 4. Lg2 0-0 5. 0-0 d6 6. Sc3 a6 7. d4 Sc6 8. Dd3 Sd7 9. Le3 h6
055Kapitel 2 Sämisch-System
056 15 Bagirow - Gufeld (Kirowograd 1973)
1. d4 g6 2. c4 Lg7 3. Sc3 d6 4. e4 Sf6 5. f3 0-0 6. Le3 Sc6 7. Sge2 Tb8 8. Dd2 a6 9. Lh6
060 16 Grischuk - Smirin (Beer Sheva 2005)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Sge2 Sbd7 7. Lg5 c5 8. d5 h6
063 17 Callagher - Wajih (Calcutta 2001)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 0-0 5. f3 d6 6. Sge2 Sbd7 7. Lg5 c5 8. d5 a6
066 18 Kramnik - Lanka (Manila 1992)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Le3 Sbd7 7. Dd2 c5 8. d5 Se5 9. Lg5 Sfd7 10. Lh6
069 19 Kramnik - Nunn (Manila 1992)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Le3 c5 7. dxc5 dxc5 8. Dxd8 Txd8 9. Lxc5 Sc6 10. La3
072 20 Mestel - Gufeld (Hastings 1986)
1. c4 g6 2. e4 Lg7 3. d4 d6 4. Sc3 Sf6 5. f3 0-0 6. Lg5 Sc6 7. Sge2 a6 8. Dd2 Tb8 9. h4 h5
076 21 von Weizsäcker - Hefka (Fernpartie 2004 - 2006)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Le3 Sc6 7. Sge2 a6 8. Dd2 Tb8 9. Tc1
078 22 Darga - Ree (Beverwijk 1967)
1. c4 g6 2. d4 Sf6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Le3 b6 7. Ld3 Lb7 8. Sh3 c5 9. d5 e6
081 23 Tichonow - Kowaljow (Minsk 2000)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Le3 e5 7. d5 Sh5 8. Dd2 f5 9. 0-0-0 a6
083 24 Bogdanowski - Kempinski (Chalkidiki 2002)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 0-0 5. Sge2 d6 6. f3 c5 7. Le3 Da5 8. d5 b5 9. cxb5 a6
085 25 Kortschnoi - Geller (Moskau 1963)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Le3 e5 7. d5 c6 8. Dd2 cxd5 9. cxd5 Sbd7 10. Sge2 a6
089 26 Wang Yue - Cheparinow (Chanty-Mansisk 2007)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Le3 e5 7. d5 Sh5 8. Dd2 f5 9. 0-0-0 a6
093Kapitel 3 Klassisches System 095 27 Najdorf - Gligoric (Mar del Plata 1953)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sf3 0-0 6. Le2 e5 7. 0-0 Sc6 8. d5 Se7 9. Se1 Sd7 10. Sd3
097 28 Iwantschuk - Cheparinow (Sofia 2008)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sf3 0-0 6. Le2 e5 7. 0-0 Sc6 8. d5 Se7 9. Se1 Sd7 10. Sd3
101 29 Larsen - Fischer (Denver 1971)
1. d4 g6 2. c4 Lg7 3. Sf3 Sf6 4. Sc3 0-0 5. e4 d6 6. Le2 e5 7. 0-0 Sc6 8. d5 Se7 9. Sd2 c5
104 30 Kasparow - Smirin (Moskau 1988)
1. Sf3 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. d4 0-0 6. Le2 e5 7. 0-0 Sc6 8. d5 Se7 9. Sd2 a5
107 31 Gelfand - Sutowsky (Pamplona 2004)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Le2 0-0 6. Sf3 e5 7. Le3 h6 8. 0-0 Sg4 9. Lc1 Sd7
110 32 Iwantschuk - Radjabow (Linares 2006)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sf3 0-0 6. Le2 e5 7. Le3 exd4 8. Sxd4 c6 9. f3 Te8 10. Lf2
113 33 Sasikiran - Topalow (Sofia 2007)
1. d4 Sf6 2. Sf3 g6 3. c4 Lg7 4. Sc3 0-0 5. e4 d6 6. Le2 e5 7. Le3 Sg4 8. Lg5 f6 9. Lh4 g5 10. Lg3 Sh6
115 34 Huzman - Bologan (Moskau 2006)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sf3 0-0 6. Le2 e5 7. Le3 Sg4 8. Lg5 f6 9.Lh4 g5 10. Lg3 Sh6 11. d5
118 35 Kramnik - Nunn (Bundesliga 1994)
1. Sf3 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. d4 0-0 6. Le2 e5 7. d5 a5 8. Lg5 h6 9. Lh4 Sa6 10. 0-0
122 36 Jussupow - Kasparow (Barcelona 1989)
1. Sf3 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. d4 0-0 6. Le2 e5 7. d5 a5 8. Lg5 h6 9. Lh4 Sa6 10. Sd2 De8
125 37 Kramnik - Kasparow (Linares 1994)
1. Sf3 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. d4 0-0 6. Le2 e5 7. d5 Sbd7 8. Lg5 h6 9. Lh4 g5 10. Lg3 Sh5
129 38 Nesis - Wladimirow (Leningrad 1978)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sf3 0-0 6. Le2 Sbd7 7. 0-0 c6 8. Te1 Se8 9. Le3 Sc7
132 39 Nesis - Thiele (Fernpartie 1983-85)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Le2 0-0 6. Sf3 Sbd7 7. 0-0 e5 8. Te1 exd4 9. Sxd4 Sc5
136 40 Iwantschuk - Piket (Wijk aan Zee 1996)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3.Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sf3 0-0 6. Le2 e5 7. Le3 Sbd7 8. 0-0 c6 9. d5 Sg4 10. Ld2
138 41 Schirow - Radjabow (Wijk aan Zee 2007)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3.Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Le2 0-0 6. Sf3 e5 7.0-0 Sc6 8. d5 Se7 9. b4 Sh5
144 42 Jermolinsky - Kindermann (Groningen 1997)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Le2 0-0 6. Sf3 e5 7. 0-0 Sc6 8. d5 Se7 9. Se1 Sd7 10. Le3
148 43 Nesis - Balendo (Fernpartie 1978)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sf3 0-0 6. Le2 e5 7. 0-0 Sc6 8. d5 Se7 9. Sd2 c5 10. dxc6 bxc6
151 44 Beljawski - Illescas (Barcelona 2007)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sf3 0-0 6. Le2 e5 7. 0-0 Sc6 8. d5 Se7 9. Sd2 a5 10. a3 Sd7
155 45 Van Wely - Ye Jiangchuan (Moskau 2001)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sf3 0-0 6. Le2 e5 7. 0-0 Sc6 8. d5 Se7 9. b4 a5 10. La3 b6 11. bxa5 Txa5
158 46 Kramnik - Kasparow (Moskau 1994)
1. Sf3 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. d4 0-0 6. Le2 e5 7. d5 Sbd7 8. Le3 Sg4 9. Lg5 f6 10. Lh4 h5 11. Sd2 Sh6
161 47 J. Alexejew - G. Guseinow (Kreta 2007)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sf3 0-0 6. Le2 Lg4 7. Le3 Sfd7 8. d5 c5 9. 0-0 Sa6 10. h3 Lxf3
165Kapitel 4 Vierbauernvariante
166 48 Stahlberg - Stein (Jerewan 1965)
1. c4 Sf6 2. Sc3 g6 3. d4 Lg7 4. e4 0-0 5. Le2 d6 6. f4 c5 7. Sf3 cxd4 8. Sxd4 Sa6 9. Le3 Sc5 10. Lf3 Lh6!?
169 49 Sokolov - Xie Jun (Niederlande 1999)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f4 0-0 6. Sf3 c5 7. dxc5 Da5 8. Ld3 Dxc5 9. De2 Lg4
171 50 Waisser - Kasparow (Moskau 1981)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f4 0-0 6. Sf3 c5 7. d5 e6 8. Le2 exd5 9. e5 Sg4
174 51 Wladimirow - Bobozow (Sotschi 1966)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f4 0-0 6. Sf3 c5 7. d5 e6 8. Le2 exd5 9. exd5 Lf5
176 52 Petronic - Petrovic (Tivat 1995)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f4 0-0 6. Sf3 c5 7. d5 e6 8. dxe6 fxe6 9. Ld3 Sc6
180 53 Sautier - Schekatschew (Bad Zwesten 1999)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f4 0-0 6. Sf3 c5 7. d5 a6 8. a4 e5 9. fxe5 Sg4
184Kapitel 5 Seltene Varianten
186 54 Piket - Van Wely (Wijk aan Zee 1997)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Le2 0-0 6. Lg5 c5 7. d5 h6 8. Lf4 e6 9. dxe6 Lxe6 10. Lxd6
190 55 Leitao - Smirin (New York 2000)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Le2 0-0 6. Lg5 Sa6 7. Dd2 e5 8. d5 c6 9. f3 Da5
192 56 Meduna - Babula (Zlin 1997)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Le2 0-0 6. Lg5 c5 7. dxc5 Da5 8. Ld2 dxc5 9. e5 Sfd7
195 57 Tomaschewski - Markus (Dresden 2007)
1. c4 Sf6 2. Sc3 g6 3. d4 Lg7 4. Lg5 d6 5. e3 Sbd7 6. Le2 a6 7. Dc2 c6 8. Sf3 b5 9. 0-0 bxc4 10. Lxc4 0-0
197 58 Sokolov - Bologan (Poikowski 2006)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Ld3 0-0 6. Sge2 a6 7. 0-0 Sbd7 8. h3 c5 9. Le3 b6
201 59 Khalifman - Damljanovic (Bled 1991)
1. d4 Sf6 2. c4 c5 3. d5 g6 4. Sc3 Lg7 5. Sf3 d6 6. e4 0-0 7. h3 e6 8. Ld3 Sa6 9. 0-0 e5
203 60 Miroschnitschenko - Mamedow (Capelle la Grande 2007)
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. h3 0-0 6. Sf3 e5 7. d5 a5 8. Lg5 Sa6 9. Sd2 De8
Seit langer Zeit schon hat die Königsindische Verteidigung alle Schachspieler fasziniert, die mit Schwarz sofort eine unbalancierte Stellung erreichen wollen, um so den ganzen Punkt zu erkämpfen. Unvergessen bleiben die Partien Fischers und Kasparovs, denen diese Eröffnung einen Großteil ihrer Popularität verdankt. In heutiger Zeit ist es hauptsächlich Radjabov, der immer wieder neue Ideen im «Königsinder» findet, und ihn somit immer noch auf höchstem Niveau spielbar hält.
Weiß hat seit der Erfindung dieser Verteidigung im 19. Jahrhundert alles versucht, um seinen Raumvorteil in etwas Zählbares umzuwandeln. Dies hat die aktuelle Theorie in ein wahres Dickicht von Varianten geführt, in dem man schnell den Überblick verlieren kann. Um das Studium dieser klassischen Kontereröffnung zu erleichtern, hat der Fernschach-Vizeweltmeister Gennadi Nesis im Joachim-Beyer-Schachverlag das Werk «Königsindische Verteidigung – richtig gespielt» verfasst, wofür er sich den starken russischen Großmeister Jewgeni Alexejew als Co-Autor ins Boot geholt hat.
Aufgebaut ist das Buch aus insgesamt fünf Kapiteln, von denen jedes ein Hauptsystem (Fianchetto-System, Sämisch, Klassisches System, Vierbauernvariante) behandelt. Jedem Kapitel wurde eine kurze Einführung vorangestellt, die neben allgemeinen Informationen auch einige historische Fakten zu den behandelten Systemen bereit hält. Das Schlusskapitel beschäftigt sich mit den selteneren Versuchen des Weißen, etwa dem Awerbach-System (1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Lg5).
Interessant dabei ist, dass nicht einfach die verschiedenen Varianten nacheinander «abgespult» werden, wie es in klassischen Theoriebüchern oft der Fall ist; das Buch ist eher als eine Partiesammlung aufzufassen, nicht als gängiges Eröffnungsbuch. Dabei enthält «Königsindische Verteidigung – richtig gespielt» sowohl ältere Partien als auch aktuelles Material bis 2008. Den Autoren geht es eher darum, die Ideen der Eröffnung vorzustellen, statt eine Masse an Theorie aufzubereiten. Sie führen den Leser mit Kommentaren durch die zum großen Teil wirklich sehr schönen Partien, die nicht selten durch hübsche taktischen Pointen entschieden werden.
Ein Beispiel aus der Partie Wang Yue – Ivan Cheparinow, FIDE-Weltcup Chanty-Mansisk 2007, sei hier kurz vorgestellt: In der Stellung nach dem 40. Zug von Weiß wäre die Umwandlung des Bauern d2 in eine Dame ein grober Fehler, da hierdurch das Dauerschach durch die weiße Dame möglich würde (40 ... d1 D?? 41.De7+ Kh6 42. Dg5+ Kg7 43.De7+ usw.). Doch Cheparinow spielte an dieser Stelle das starke 40 ... d1 S+! – der Zug gewinnt ein entscheidendes Tempo und hält den schwarzen Materialvorteil fest, gegen den Weiß kein ausreichendes Gegenspiel als Kompensation verfügt.
Abweichungen von den Textzügen bzw. Hauptvarianten der Partien werden ebenfalls durch Varianten erklärt, wobei hier (wie bereits erwähnt) keine theoretische Vollständigkeit gegeben ist. Um das Buch ohne größere Anstrengungen lesen zu können, sollte man über gewisse taktische Kenntnisse verfügen, da nicht immer alles erklärt wird, wie es z.B. in der «Starting-Out»-Reihe im Verlag «Everyman» der Fall ist. Für den fortgeschrittenen Schachfreund, der sein Wissen über die Königsindische Verteidigung aufbessern will, findet sich allerdings eine reiche Palette an interessanten Kämpfen.
Wer demgegenüber ein komplettes Repertoirebuch sucht, sollte sich vielleicht doch anderweitig umschauen, da dieser Band dem versierten Turnierspieler hierfür gewiss nicht mehr ausreichen wird. Diesen Anspruch erheben die beiden Autoren jedoch auch nicht, so dass ihr Werk einen interessanten Überblick über diese theoretisch und praktisch gleichermaßen bedeutsame Eröffnung darstellt und wichtige, in ihr stets wiederkehrende Motive begreiflich macht.
«Königsindische Verteidigung - richtig gespielt» stellt kein komplettes Repertoirebuch dar, sondern ist für Schachspieler gedacht, die einen interessanten Überblick über die wesentlichen Motive dieser wichtigen Schach-Eröffnung suchen.
Mit freundlicher Genehmigung
Malte Thodam, Glarean Magazin
http://glareanverlag.wordpress.com
Und schon wieder ein Königsindischbuch! Das Werk stammt von dem russischen Trainer und Fernschach-GM Gennadi Nesis und seinem ehemaligen Schüler und heutigen Weltklassegroßmeister Jewgeni Alexejew. Die Sammlung von 60 analysierten Partien, sortiert nach den jeweiligen Hauptvarianten, verteilt sich auf knapp 200 Seiten. Sie beinhaltet Partien vieler bekannter Meister und in der Werbung heißt es sogar: "Die wichtigsten und denkwürdigsten königsindischen Partien".
Die Einführung beginnt mit 3 alten Klassikerpartien (zweimal Bronstein und einmal Boleslawski), Danach behandeln 11 Partien den Fianchetto-Aufbau mit g3 und das Sämisch-System (im zweiten Kapitel), gefolgt von dem Hauptteil, mit der Klassischen Variante und dem Vierbauern-Angriff, abschließend noch einige selten gespielte Varianten (5 Kapitel insgesamt). Radjabow, Kasparow sowie Fischer und Nunn sind nur einige der prominenten Spieler, deren Partien mehrmals vorkommen. Nesis ist selber auch mit Weiß in einigen Fernpartien aufgeführt. Die Partien sind alle sehr lehrreich und auf entsprechend hohem Niveau - die Erläuterungen allerdings sind etwas kurz gefasst (nur 2-3 Seiten).
Gennadi Nesis wird vermutlich den Hauptanteil an dem Buch ausgearbeitet haben, während Alekseev mehr durch seinen Bekanntheitsgrad auf das Buch aufmerksam macht. Manche Abzweigungen könnten für den Vereinsspieler besser erklärt sein. Andererseits wird man auch nicht von zu vielen Nebenvarianten abgeschreckt oder gar überfordert. Um Königsindisch zu lernen, ist das Buch nicht empfehlenswert, stellt aber eine gute Ergänzung zu anderen Publikationen dieser Eröffnung dar, und man kann einige sinnvolle Ideen den Partien der Spitzenspieler entnehmen.
Mit freundlicher Genehmigung
Joachim Kutzner, Schach-Welt 4/2010
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Der gute Trainer€14.95
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Der Schachpraktiker€7.95
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