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LXIPAUATMC1
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Unconventional Approaches to Modern Chess 1

Attributes

360 pages, paperback, Thinkers Publishing, 1. edition 2019

€14.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
This book is about the practical approach to the game of chess. It shaped me as a player and now I would like to share my philosophy with you. My objective is to combat several generally accepted misconceptions, such as a) only studying opening theory will make you a better player, b) one should always follow the first or second line shown by Komodo or Stockfish, and finally, c) that ”in theory“ is equivalent to ”over the board“. The last fallacy is especially dangerous because it implies that players will keep on making the best moves over the board, and therefore sidelines should never be played as the opponent will always find a way to retain and convert the advantage. That is in theory. In practice, however, many players will feel like fish out of water once they end up in a position that is objectively better for them but one that they have never analyzed. Overall, based on my experience as a chess professional, I strongly believe that the above-mentioned fallacies do not hold true empirically,
The book is divided into four parts. Part I covers sidelines in the mainstream openings where I take a major opening and analyze one or several sidelines. This is the most theoretical part of the book, where I share a significant amount of original thoughts and analyses that constitute my opening repertoire. Part II discusses the concept that I refer to as systems. It still involves theory, but less so in comparison to Part I. What I am trying to convey in this part is the ”schematic thinking“ where you think in terms of plans and typical ideas. Part III takes one step further in abstraction it analyzes notable modern games where one player showed ambition early on in the game and it worked out well for him. Part IV covers the so-called ”early surprises“ where early on in the game a player implemented a move that shocked his opponent.
More Information
Weight 830 g
Manufacturer Thinkers Publishing
Width 17 cm
Height 23.5 cm
Medium Book
Year of Publication 2019
Author Alex Ipatov
Language English
Edition 1
ISBN-13 9789492510488
Pages 360
Binding paperback
004 Key to Symbols
007 Preface
PART I -Sidelines In Mainstream Openings
013 Chapter 1 - Early Deviations in the Ruy Lopez
047 Chapter 2 - Later Deviations in the Ruy Lopez
109 Chapter 3 - Scotch Game
131 Chapter 4 - Caro-Kann Defense
153 Chapter 5 - Rauzer Variation
163 Chapter 6 - Philidor Defense
177 Chapter 7 - Nimzo-Indian Defense
PART II - Systems
197 Chapter 8 - Double Fianchetto
237 Chapter 9 - 1.d4 d6
273 Chapter 10 - Malakhov System
PART III - Showing Ambitions
PART IV - Early Surprises
359 Final Thoughts
Ich bin immer wieder überrascht, wieviele interessante Möglichkeiten es im Schach gibt. Für mich war das Jahr 2004 dabei eine Offenbarung, als ich den ersten Teil der "Schach ohne Scheuklappen"-Reihe von New in Chess in meinen Händen hielt. Darin wurden Nebenwege in der Eröffnung aufgezeigt, die auf der einen Seite abwegig erschienen, aber auch oft einiges an Gift enthielten und den Gegner zum eigenständigen Denken zwangen. Ich war sofort begeistert und ab sofort war das jeweilige Eintreffen des neuen der dann insgesamt 14 Bände für mich wie ein Fest. Darum wurde ich auch sofort hellhörig, als "Unconventional Approaches to Modern Chess Volume 1" vom ukrainischstämmigen Großmeister Alexander Ipatov bei Thinkers Publishing angekündigt wurde. Nun halte ich es in meinen Händen und fühle mich ein wenig wie vor 15 Jahren.
Der Autor ist mir schon vorher aufgefallen, da er manchmal wie ich keine große Lust auf zu großen Theorieballast zu haben scheint und dann einfach früh eigene Wege einschlägt. Zum Beispiel war für mich seine Partie gegen GM Samuel Shankland aus Saint Louis von 2018 ein großer Spaß, als er nach 1.d4 einfach Sa6 spielte und dann nach 2.c4 mit e5 3.dxe5 d6 einen Bauern opferte und gegen den mittlerweile 2700er ein Remis erreichte, wobei sogar mehr drin war. Diese Partie ist natürlich auch in dem Buch enthalten und in kommentierter Form sogar noch unterhaltsamer.
Aber worum genau geht es jetzt in diesem Werk? Der Autor zeigt 33 Eröffnungsideen für Schwarz, nach denen dem Gegner nicht nur recht wahrscheinlich die Kinnlade herunterklappt, sondern mit denen Schwarz auf kreative Art und Weise Gewinnchancen generieren kann. Wichtig ist ihm dabei aber, dass er nicht jede Idee als perfekt darstellt, sondern auch genau zeigt, worin jeweils die Risiken liegen. So weiß der Leser später recht gut, worauf er sich einlässt. Schön finde ich auch, dass kein festes Eröffnungsrepertoire für Schwarz gezeigt wird, sondern verschiedenste Ideen besprochen werden, aus denen man sich dann das heraussuchen kann, was einem gefällt. Es beginnt darum zuerst auch mit gängigen Eröffnungen, in denen er neue Wege zeigt, die man in sein vorhandenes Repertoire als Überraschung einbauen kann. So wird zum Beispiel gegen die Spanische Eröffnung unter anderem die Norwegische Verteidigung nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 b5 5.Lb3 Sa5 analysiert. Das sieht komisch aus, aber wenn Weiß ungenau spielt, holt sich Schwarz einfach das Läuferpaar und hat einen langfristigen Vorteil. GM Ipatov zeigt jetzt zuerst, was passiert, wenn Weiß mit 6.Sxe5 oder 6.Lxf7 versucht, die Variante zu widerlegen und kommt dann langsam zur kritischen Variante nach 6.0-0 d6 7.d4 Sxb3 8.axb3 f6, in der Schwarz ein wenig aufpassen muss, dass sich die Stellung nicht zu sehr öffnet, wonach sin Entwicklungsnachteil zum Problem werden kann. Aber all diese Probleme werden angesprochen und Lösungsansätze aufgezeigt. Selbst mögliche Neuerungen für Weiß und Schwarz werden antizipiert und eingearbeitet. Bei bestem Spiel von Weiß sieht er Probleme für Schwarz beim Spiel auf Gewinn, aber ein überraschter Gegner hat einige Möglichkeiten fehlzugreifen und er gibt jeweils mehrere Ideen für Schwarz an, wenn dies möglich ist, damit man flexibel bleiben kann.
Umfassender sind aber die "Systeme", bei denen er quasi jeweils komplette Schwarzrepertoires gegen 1.d4, 2.c4 analysiert. Dabei wird auch endlich mal das Malakhovsystem näher erläutert, das nach 1.d4 g6 2.c4 Lg7 3.Sc3 e6 entsteht und nach zum Beispiel 4.e4 Se7 5.Sf3 mit d5 seine typische Struktur offenbart. Als ich das zum ersten Mal in einer Partie sah, dachte ich nur, was denn der Mist soll, aber mittlerweile haben sich schon einige Großmeister, natürlich auch der Autor, daran versucht und es ist nicht so einfach zu knacken. Schwarz überlässt Weiß nach hypermoderner Manier das Zentrum, um es dann mit d5 zu attackieren und so Gegenspiel zu erhalten. Die Schwächung der schwarzen Felder am Königsflügel ist allerdings nichts für Ästheten. Das System ist schon recht alt, kam aber erst in den letzten Jahren in Mode und bietet darum noch viel Raum für frische Ideen. Auch hier bleibt der Autor aber objektiv und gibt zu, dass Weiß mit 4.Sf3 Se7 5.h4 recht unangenehm fortsetzen kann. Zwar hat er auch hier Ideen für Schwarz, aber Weiß hält wohl etwas Vorteil, was aber natürlich vertretbar ist und von den meisten normalsterblichen Schachspielern auch nicht zwingend umgesetzt werden kann. Weiß kann natürlich auch 1.d4 g6 2.e4 spielen, aber hierzu gibt es auch Material, zum Beispiel Lg7 3.Sc3 und jetzt einfach d5, das auch schon bei "Schach ohne Scheuklappen" vorkam.
Am Schluss des Buches gibt es dann noch einige Eröffnungen, in denen Schwarz früh mit g5 oder anderen Zügen fernab der Schablone agiert, siehe auch die oben genannte Shanklandpartie. Hier wird natürlich auch die phantastische Partie Aronian-Kramnik aus dem Kandidatenturnier 2018 analysiert, in der Schwarz nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sf6 4.d3 Lc5 5.Lxc6 dxc6 6.0-0 De7 7.h3 mit Tg8 und einem Bauernsturm den Weißspieler überrollte.
Seine Kapitel hat der Autor recht gut aufgebaut. Er bespricht meist Partiefragmente , in denen viele Textkommentare wie auch Analysevarianten und andere Partiefragmente enthalten sind. Die Partien stammen teils von ihm, aber auch vielen noch bekannteren Großmeistern. Vor allem Magnus Carlsen, der ebenfalls gerne mal experimentiert, ist hier häufig vertreten.
Insgesamt bietet das Buch ein tolles Buffet an interessanten Eröffnungsvarianten, mit denen man Weiß überraschen kann. Die Darstellung ist sehr gut, sodass man viele Varianten schnell in ein bestehendes Repertoire einpflegen kann, ohne großartig weiter daran feilen zu müssen. Zudem sieht man hier einmal mehr, wie abwechslungsreich Schach noch immer sein kann. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!
IM Dirk Schuh
März 2019
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