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Author

4...Dh4 in der Schottischen Partie

Attributes

216 pages, paperback, Eigenverlag, 1999

€7.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
"Das Leben selbst trtt einen Schritt zurück
Und schaut verwundert auf die Formen"

Iossif Brodskij

Ich habe versucht, das Kolorit der "Goldenen Zeiten", die Ideen eines Steinitz, Tschigorin, Lasker und Tarrasch, um nur einige zu nennen, mit der "Moderne" zu verbinden. Meine Ausführungen bewegen den Leser zum eigenen Mitdenken. Wenn er dadurch - bewußt oder auch unbewußt - seine Spielstärke steigert, hat mein Buch sein Ziel erreicht.

Lev Gutman

More Information
Weight 320 g
Manufacturer Eigenverlag
Width 11.4 cm
Height 16.3 cm
Medium Book
Year of Publication 1999
Author Lev Gutman
Language German
Pages 216
Binding paperback
Gewinnen mit Schottisch im neuen Jahrtausend!

Band 1 "4...Dh4 in der Schottischen Partie, Wilhelm Steinitz und sein System"

Inhalt

006 Vorwort
008 Einleitung
014 Erster Teil: 5.Dd3
031 Zweiter Teil: 5.Le3 und weniger verbreitete Gambitfortsetzungen
061 Dritter Teil: Die Horwitz-Variante 5. Sb5
129 Vierter Teil: Die "Moderne Variante" 5.Sc3
192 Fünfter Teil: Die Fraser-Variante 5.Sf3
212 Variantenverzeichnis
216 Biographie
Das nunmehr schon dritte im Eigenverlag herausgegebene Schottischbuch beschäftigt sich mit der Variante:
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.d4 ed4: 4.Sd4: Dh4!?
Der erste Eindruck des Buches war für mich schon faszinierend: die talentierte 15-jährige (!) Tochter Tali Gutman entwarf mit dem geschmackvollen Buchumschlag einen optischen Leckerbissen, der den geneigten Leser sofort zum Schmökern einlädt.
Der streitbare Theoretiker (s. A. die hierzulande viel beachtete öffentliche Diskussion mit GM Nunn zu dem Buch „4.d4 im schottischen Vierspringerspiel” anno 1994) hat mit dem vorliegenden Werk den anspruchsvollen und wie auch ehrenhaften Versuch unternommen, die Schachidee unserer Schachurgroßväter, und hier insbesondere Wilhelm Steinitz, auf die moderne dynamische Schachpraxis unserer Tage zu übertragen.
In dem Prolog geht Gutman nicht nur auf die interessante Entstehungsgeschichte des frühen Damenzugs ein (lt. E. Lasker sol ein „verdrehter englischer Querkopf” namens Potter, Steinitz motiviert haben, diesen „bizarren” Zug zu spielen...), sondern zählt auch gleich die m. E. wichtigen Vorteile von 4...Dh4 auf:
1. die Unbekanntheit des Zugs,
2. Weiß wird zu einem frühen Zeitpunkt gezwungen ein Gambit zu spielen, was nicht jedem Positionsspieler liegt,
3. der provokative Zug widerspricht den schachlichen Grundprinzipien, daß er „eine psychologische Wirkung auf den Gegner ausübt - das Widerlegenmüssen” aus „Gambit-Revue” April 1997.
Der langjährige Sekundant von „Victor (Kortschnoj) dem Schrecklichen” hat nicht nur eine Fülle von Datenmaterial verarbeitet (ca. 1000 Partien Stand von Juli 99, 22 Referenzbücher, und unzählige antiquarische Artikel ...), sondern er gibt, und das ist m. E. mit einer der größten Vorteile dieses Buches mit nachvollziehbaren eigenen Varianten (kein Dschungelkrieg!) und knappen aber zutreffenden Einschätzungen dem Amateur wie auch dem Meisterspieler ein wichtiges Rüstzeug an die Hand.

Aufbau und Stil:
Wie ernst es dem vielfachen deutschen Schnellschachmeister mit dem o.g. Anspruch ist, zeigt er in der Aufteilung des 'Variantenkomplex‘, bevor er die Hauptvarianten näher untersucht - 5.Sb5, 5.Sc3 und 5.Sf3 dem „schachlichen Erbe” des letzten Jahrhunderts - geht er ausführlich (mit 47 Seiten sind das immerhin 25% des Buchumfangs!) auf die, auf den ersten Blick harmlosen Fortsetzungen 5.Dd3 und 5.Le3 ein.
Hierbei fiel mir besonders positiv auf, daß sich Gutman nicht nur mit den bestehenden Referenzbüchern gut auskennt (erstes Buch 1992 „Gewinnen mit Schottisch” und 1995 „4.d4 im Vierspringerspiel”), sondern auch immer wieder auf die Zugumstellungsproblematik hinweist. Dies hebt sich nach meiner Meinung wohltuend von vielen anderen Eröffnungsbüchern ab.
Der Hauptteil des Buches ist eine wahre Analysefundgrube nicht nur für Schottisch-Liebhaber; ich habe noch kein Eröffnungsbuch gelesen, das sich mit einer derartigen Menge von interessanten Eröffnungsbildern beschäftigte wie das vorliegende Werk.
Bei Gutmans Versuch, die Ideen der alten Meister mit der heutigen interpretation zu verknüpfen, werden Themen besprochen, die normalerweise im Mittelspiel eine wichtige Rolle spielen:
- die des soliden schwarzen Spiels - ohne daß Schwarz den Be4 frißt -
- die vielfältigen Möglichkeiten der dynamischen Stellungsbehandlung
- Schwarz verzichtet mit Kd8 auf die Rochade,
- Spiel mit entgegengesetzten Rochaden,
- früher Königsangriff auf beiden Seiten (!),
- aktives Spiel gegen Felderschwächen (Bc7 bzw. Bf2),
- originelle Aktivierung von Schwerfiguren auf der 3. bzw. 6. Reihe.
Dieses Buch geht daher weit über die reine Eröffnungsbehandlung hinaus und kann mit Fug und Recht als ein gutes Mittelspielbuch genutzt werden.
Da der Lehreffekt somit ein universaler ist, können natürlich auch Schachspieler davon profitieren, die sich weder mit Schwarz noch mit Weiß auf diese Eröffnung einlassen. Bekanntlich läßt sich über Geschmack nicht streiten, aber schon Vishy Anand hat in seinem hervorragenden Buch („Meine besten Partien”) überzeugend auf die kreativen Aspekte und somit den neuen „Appetit auf das Schach überhaupt” - seiner Eröffnungsumstellung nach dem verlorenen Match gegen Kasparow - berichtet.

Layout:
Der Schriftsatz ist tadellos und das DIN-A6-Format liegt gut in der Hand, so daß das Buch gut auch für „unterwegs” geeignet ist. Die geschickt gesetzten Diagramme (zwischen 2 - 3 pro Seite!) in Verbindung mit einem kurzen Aufforderungstext versetzen den Leser sofort in die Lage, sich mit einer interessanten Idee näher zu beschäftigen. Des weiteren ermöglicht es die gute Druckqualität die Varianten schnell zu finden. Auf Beispielpartien verzichtet Gutman, da in dem Text viel Datenmaterial verarbeitet wird.
M.E. hat der Autor dem Leser hiermit einen guten Dienst erwiesen, da die vielen interessanten Stellungsbilder zum Selbststudium anregen sollen und es von daher nicht so wichtig ist ob X gegen Y in wievielen gewann.

Transparenz:
Obwohl Ihr Rezensent lieber die englische (1...b6) als die schottische Verteidigung bevorzugt, hat es der Autor durch die o.g. Technik immer wieder geschafft meine Neugier auf die vielfältigen Positionsbilder zu entfachen. Beim Nachspielen der Gutmanschen Analysen kam mir sehr oft das Bild der Degenfechter in den Sinn: Angriff, Parade, Gegenparade!
Diesen Vergleich provoziert der erfahrene Mitfünfziger geradezu, indem er nicht nur die alten Meister zitiert, sondern mit leidenschaftlichen Analysen dem Leser den Atem raubt. Diese Begeisterung steckt an, hier mit Herz geschrieben!
„Der Mann ohne weißen Hauptvariantenaufschlag” (laut GM Klaus Bischof) scheut sich nicht davor, seine eigene Erfahrung mit den weißen Steinen im Fernschach gegen Leisebein zum Besten zu geben.
Immer wieder beschwört er lebhaft den Pioniergeist der Schachspieler des 19. Jahrhunderts, der z. B. zu einem theoretischen Disput zwischen der englischen (Cordel, Blackburn, Horowitz etc.) und der schottischen Schachschule (u.a. Macdonell, Faser) mündet.
...

Fazit:
Gutman lehnt sich in seinem Vorwort weit aus dem Fenster wenn er meint: „...daß nur solche Werke Ihr spielerisches Potential verbessern können.”
Dies findet meine ungeteilte Zustimmung, wobei der geneigte Leser schon eine Spielstärke von DWZ 1700 - 2500 haben müßte, um von diesem dynamischen Eröffnungssystem zu profitieren. Gäbe es wie in England (von der Zeitschrift „Chess” initiiert) eine „Wahl zum Buch des Jahres”, so hätte Lev sicherlich mit diesem Werk gute Chancen, diesen Preis zu gewinnen. Apropos Preis-/ Leistungsverhältnis: mit 34,- DM ist die monatelange Analysierarbeit sicherlich nicht unterbezahlt. Bei der diesjährigen Deutschen Einzelmeisterschaft erhielt Gutman bei der Präsentation von den GM-Kollegen höchstes Lob.
GM Vlasti Hort: „Dieses Buch ist einfach fantastisch!”
GM Karsten Müller: „Das Layout ist wirklich klasse, ein bemerkenswertes Buch!”
Somit möchte ich den sieben Jahre alten Appell von GM Gerald Hertneck nochmals aufgreifen: „Investieren Sie in eine Zukunft, in der bessere Schachbücher als bisher auf dem Markt sein werden!”
Dem ist kaum mehr etwas hinzuzufügen außer:
Dieses Buch ist es allemal Wert als Geschenk die Weihnachtstage und weit darüber hinaus zu bereichern.

Jürgen Brustkern, Rochade Europa 12/99

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