Currency
Language
Toggle Nav
Call +49 2501 9288 320

We are pleased to assist you!

Free Shipping

From within Germany from 50 €

My Cart My Cart
Article Number
LXWIESZKUZ

Schach zur Kaiser- und Zarenzeit

375 pages, paperback, Neu-Jung, 2002

€24.80
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
Discontinued
Ein Buch das die Weltgeschichte mit der Schachgeschichte zur Kaiser-und Zarenzeit sehr lebendig kombiniert. Dabei sind 100 kommentierte Partien über diese Epoche.
More Information
Weight 500 g
Manufacturer Neu-Jung
Width 10.9 cm
Height 15.3 cm
Medium Book
Year of Publication 2002
Author Helmut Wieteck
Language German
Pages 375
Binding paperback
004 Vorwort

007 Teil 1: Schach zur Kaiserzeit
009 Das Deutsche Reich entsteht
014 Die deutschen Vorkämpfer (Anderssen und Paulsen)
017 Der Sieger von Baden-Baden 1870
029 Der Sieger von Leipzig 1877
036 Gründerzeit und Schachboom
074 Jubiläumsturnier, Berlin 1897
086 Der Lotse geht von Bord
091 Die Rivalen (Tarrasch und Lasker)
128 Die Wilhelminische Epoche
150 Zwei starke Spieler (Mieses und Teichmann)
168 Der erste Weltkrieg und das Ende der Monarchie
182 Die Meister am Schachbrett

199 Lösungen
200 Partienindex

202 Teil 2: Schach zur Zarenzeit
204 Der "Gendarm Europas" und der Beginn des russischen Schachlebens
212 Der "Zar-Befreier" und der neue Aufschwung im russischen Schach
219 Die russische Schachschule
235 Der russische Vorkämpfer: Michail Tschigorin
257 Russlands aufsässige Söhne
267 Russland an der Schwelle zum 20. Jahrhundert
292 Die letzten großen Meister der russischen Schachschule
311 Eine misslungene Freundschaft
329 Das Ende der Zarenzeit
335 Die Ermordung der Romanows
336 Die neuen Machthaber
339 Die polnische Variante
351 Der Retter Polens

372 Lösungen
373 Partienindex

Partienindex
Teil 1
020 1. Anderssen - Steinitz (1:0)
021 2. Steinitz - Anderssen (0:1)
023 3. Steinitz - Paulsen (1:0)
030 4. Paulsen - Morphy (1:0)
033 5. Paulsen - Zukertort (1:0)
041 6. Paulsen - Tarrasch (0:1)
042 7. Harmonist - Paulsen (1:0)
052 8. Kolisch - Paulsen (0:1)
055 9. Rosanes - Anderssen (0:1)
056 10. Zukertort - Minckwitz (0:1)
058 11.Gunsberg - Schallopp (0:1)
060 12. Lasker - Bauer (1:0)
062 13. Tarrasch - v. Scheve (1:0)
065 14. Pillbury - Lasker (0:1)
071 15. Lasker - Schiffers (1:0)
078 16. Zinkl - Metger (1:0)
079 17. Süchting - Metger (0:1)
083 18. Charousek - Tschigorin (1:0)
098 19. Nimzowitsch - Tarrasch (0:1)
102 20. Tarrasch - Mieses (1:0)
113 21. Tschigorin - Lasker (0:1)
115 22. Winawer - Lasker (0:1)
117 23. Lasker - Capablanca (1:0)
121 24. Tarrasch - Lasker (0:1)
124 25. Tarrasch - Lasker (0:1)
140 26. Lipke - Janowski (1:0)
141 27. Leonhardt - Tarrasch (1:0)
143 28. Schlechter - Swiderski (0:1)
145 29. Carls - Spielmann (1:0)
147 30. Köhnlein - Eljaschoff (1:0)
152 31. Marco - Mieses (0:1)
154 32. Mieses - Dr. Oehquist (1:0)
156 33. Teichmann - Mieses (0:1)
161 34. Teichmann - Schlechter (1:0)
163 35. Teichmann - Rubinstein (1:0)
165 36. v. Scheve - Teichmann (0:1)
175 37. Weiss - Schallopp (0:1)
176 38. John - Süchting (0:1)
177 39. Brinckmann - Olson (1:0)
180 40. Aljechin - Fahrni (1:0)
182 41. Showalter - W. Cohn (0:1)
184 42. Mieses - Snosko-Borowski (1:0)
185 43. Leonhardt - Schallopp (1:0)
187 44. Swiderski - Berger (1:0)
188 45. E. Cohn - Tartakower (1:0)
191 46. Köhnlein - Dus Chotomirsky (1:0)
192 47. Süchting - Salwe (1:0)
194 48. Hartlaub - Beary (1:0)
195 49. Carls - Tarrasch (1:0)
196 50. Dr. Eduard Lasker - Sir George Thomas (1:0)

Teil 2
208 1. Hoffmann - Petrow (0:1)
215 2. v. Jänisch - v. d. Lasa (1:0)
216 3. S. Urusow - Kolisch (1:0)
221 4. Schiffers - Harmonist (1:0)
223 5. Schiffers - Pillsbury (1:0)
225 6. Steinitz - Schiffers (0:1)
229 7. Alapin - Loman (1:0)
231 8. Alapin - A. Romanowski (1:0)
233 9. Alapin - Spielmann (1:0)
237 10. Tschigorin - L. Paulsen (1:0)
240 11. Tschigorin - Pollock (1:0)
243 12. Tschigorin - Steinitz (1:0)
245 13. Tschigorin - Steinitz (1:0)
251 14. Tarrasch - Tschigorin (0:1)
253 15. Tschigorin - Gunsberg (1:0)
258 16. Tschigorin - Schlechter (1:0)
261 17. Tschigorin - Maroczy (1:0)
262 18. Marshall - Tschigorin (0:1)
264 19. Teichmann - Tschigorin (0:1)
278 20. Maljutin - Sybin (1:0)
279 21. Snosko-Borowski - Dus-Chotimirsky (1:0)
280 22. Romanowski - Maljutin (1:0)
282 23. Blumenfeld - Hellbach (1:0)
282 24. Lewitzki - Blumenfeld (1:0)
284 25. v. Freymann-Rubinstein (1:0)
286 26. Teichmann - Dus-Chotimirsky (0:1)
287 27. Rabinovich - Salwe (1:0)
288 28. Löwenfisch - Leonhardt (1:0)
290 29. Rusakow - Verlinsky (0:1)
294 30. Albin - Bernstein (0:1)
295 31. Bernstein - Metger (1:0)
297 32. Bernstein - Lasker (1:0)
301 33. Aljechin - Bogoljubow (0:1)
302 34. Bogoljubow - Taubenhaus (1:0)
305 35. Bogoljubow - Selesniew (1:0)
309 36. Aljechin-Feldt (1:0)
314 37. Capablanca - Aljechin (1:0)
319 38. Aljechin - Capablanca (0:1)
322 39. Capablanca - Aljechin (0:1)
340 40. Winawer - Steinitz (1:0)
342 41. Salwe - Schlechter (1:0)
344 42. Romanowski - Langleben (0:1)
347 43. Tschigorin - Janowski (0:1)
349 44. Flamberg - Lewitzky (1:0)
355 45. Janowski - Przepiorka (0:1)
357 46. Tartakower - P. Johner (1:0)
360 47. Rotlevi - Kutschinski (1:0)
363 48. Glücksberg - Najdorf (0:1)
365 49. Reshevsky - Doery (1:0)
370 50. Rotlevi - Rubinstein (0:1)
Dieses Buch berichtet von einer Epoche, die auch gerne als „die gute alte Zeit" beschrieben wird. Gekrönte Häupter regierten hüben (Kaiserreich) wie drüben (Zarenreich) und die Welt schien in Ordnung zu sein.
Erfindungen und Neugründungen von Industrieunternehmungen hatten das 19. Jahrhundert zu einer prosperierenden Zeit werden lassen.
Man denke nur an das Aufkommen der Eisenbahn, der Elektrizität, der Dampfkraft oder im medizinischen Bereich an die segensreiche Einführung der Narkose, der Schutzimpfung usw.
Männer wie Werner Siemens (Starkstromtechnik), Walter Rathenau (AEG) oder August Borsig (Lokomotiv- und Maschinenbau), hatten mit ihrem Unternehmertum für Arbeit und Brot gesorgt, und so strömten die Menschen nach Berlin, um hier ihr Auskommen zu finden.
Ähnlich in Russland, das dank seiner Rohstoffe und seiner räumlichen Ausdehnung gute wirtschaftliche Voraussetzungen bot. Hier war der Bau der Transsibirischen Eisenbahn (1891 -1916), mit einer Strecke von über 11.000 Km, eine gewaltige technische Leistung.
Es war. eine Zeit im Aufbruch und die Menschen in Deutschland waren von ihrem jungen Kaiser Wilhelm II. begeistert, der versprach, sie besseren Zeiten entgegenzuführen. Krieg schien undenkbar, ja in Zeitungsartikel konnte man lesen, dass es einen Krieg zwischen den Großmächten nie mehr geben werde. Waren doch die Repräsentanten von Deutschland und Russland sogar miteinander verwand. (Wilhelm II. und Nikolaus II. waren Vettern)
Das Schachspiel gedieh in diesem friedfertigen Klima großartig. Deutschland, das sich um die Jahrhundertwende zur ersten Schachnation aufgeschwungen hatte, veranstaltete große internationale Turniere wie in Baden-Baden, Leipzig, Hamburg, Nürnberg, Breslau, Köln, München oder Berlin. Während sich in Russland die Turniertätigkeit auf Moskau und besonders auf St. Petersburg konzentrierte.
Spieler wie Adolf Anderssen, Louis Paulsen, Siegbert Tarrasch oder der Weltmeister Emanuel Lasker in Deutschland, und Carl Friedrich von Jänisch, Simon Alapin, Emanuel Schiffers und der Begründer der russischen Schachschule Michail Tschigorin in Russland, prägten das Schachspiel und brachten eine Schachkultur hervor, die zur Gründung von neuen Schachklubs führte, sowie eine Fülle von Schachbücher und Schachzeitschriften erscheinen ließen.
Neue theoretische Erkenntnisse im Schach blieben nun nicht mehr über Jahre geheim, sondern machten in Partieanalysen und Besprechungen schnell die Runde um die Welt.
Doch dann so peu à peu mehrten sich hüben wie drüben starke patriotische Töne, zwar war in den Briefen der beiden Vettern immer noch die Rede vom lieben „Willi" und vom lieben „Niki", aber jetzt zeigte sich immer mehr, welch unglückseligen Maximus Rex sich die Deutschen eingefangen hatten. Sein Säbelrasseln schreckte die Welt auf und nach den Schüssen von Sarajewo waren die Völker nicht mehr zu halten. „Die Völker waren Friedensmüde", meinte später ein Politiker und er dürfte nicht so ganz unrecht gehabt haben.
Das was kommen musste, kam dann auch 1914. „Wir sind einfach so in den Weltkrieg hineingeschlittert", meinte ein englischer Diplomat.
Und als die Apokalyptischen Reiter weiter gezogen waren und die hungernden Menschen wieder den Kopf hoben, sahen sie den deutschen Kaiser in Holland beim Holzhacken, während der liebe „Niki" mit seiner gesamten Familie in einem Keller in Jekaterinburg, auf Befehl von Lenin, gemeuchelt worden war.
Doch nun kam eine neue Zeit, in der die beiden ehemaligen Kaiser- und Zarenreiche in eine abstruse Epoche glitten (Nationalsozialismus und Kommunismus). Wonach die Aussage eines französischen Journalisten, der noch zu Anfang des Jahrhunderts gemeint hatte, dieses Jahrhundert könnte das Jahrhundert der Deutschen werden, als ad absurdum geführt wurde.
Denn dieses 20. Jahrhundert, sollte zum blutrünstigsten Jahrhundert in der Geschichte der Menschheit werden. Als es zu Ende war, blickte die Welt auf gut 60.000 Millionen Tote durch die Nazis und noch einmal auf 100.000 Millionen Tote durch den weltweit agierenden Kommunismus zurück. Wahrlich ein schreckliches Jahrhundert.

Helmut Wieteck im Vorwort (Andernach, 2002)


Von Helmut Wieteck haben wir Ihnen schon einige Beiträge zur Schachgeschichte vorgestellt, vor allem sein Buch 'Die Wiener Schachschule' (Schach Markt Nr. 3/2001), in dem er das Schachleben in Wien von 1866 bis 1938 eingebettet in die geschichtlichen Verhältnisse beschreibt.
In seinem neuesten Werk 'Schach zur Kaiser- und Zarenzeit' geht er nun ähnlich vor. Sein Thema lautet diesmal Schach in Deutschland und Russland, wobei er ungefähr den gleichen Zeitraum gewählt hat. Auch hier beschränkt er sich nicht auf die Meister und ihre Wettkämpfe, sondern berücksichtigt die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe jener Zeit.
Der erste (deutsche) Teil des Buches beginnt schachlich mit dem Turnier Baden Baden 1870 und politisch mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871. Nach etwa 200 Seiten enden die Schilderungen beim Deutschen Schachkongress Mannheim 1914 und dem Ausbruch des ersten Weltkrieges.
Der zweite (russische) Teil setzt zu einem etwas früheren Zeitpunkt ein und ein genau definiertes Ende lässt sich gar nicht angeben, weil die Biographien vieler Meister (z.B. Aljechin, Rubinstein) weit über die Zarenzeit hinausreichen.
Das Buch enthält 100 kommentierte Partien, 12 Schachaufgaben, viel Text, zahlreiche Diagramme und Photographien sowie einige (allerdings schlecht lesbare) Turniertabellen. Insgesamt handelt es sich um ein leicht verständliches Lesebuch für Schachspieler jeglicher Spielstärke.

Schachmarkt 02/2003