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Lilienthal's hundred best games

245 pages, paperback, Caissa Chess Books, 2001

€18.80
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
Discontinued
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Weight 300 g
Manufacturer Caissa Chess Books
Width 10.6 cm
Height 14.6 cm
Medium Book
Year of Publication 2001
Author Andor Lilienthal
Language English
Pages 245
Binding paperback
Der Name Andor Lilienthal dürfte vielen Schachfreunden nicht vertraut sein, deswegen wollen wir zunächst seinen schachlichen Werdegang skizzieren. Seinen ersten bedeutenden Erfolg feierte Lilienthal 1930, als er in Stubnanske Teplice vor Schachgrößen wie Flohr, Pirc und Gilg gewinnen konnte.
Dies läutete eine Reihe von Erfolgen bei internationalen Turnieren in den 30er Jahren ein, so siegte Lilienthal beispielsweise auch in Sitges 1934 vor Tartakower und Spielmann und im selben Jahr in Ujpest vor Pirc, Flohr, Eliskases, Grünfeld, Stahlberg, Vidmar usw.
In den folgenden Jahren wurde er deshalb zur Teilnahme an den großen Turnieren Moskau 1935 und Moskau 1936 eingeladen, in deren Teilnehmerlisten klangvolle Namen wie Aljechin, Capablanca, Lasker, Botvinnik, Flohr, Spielmann usw. standen.
Trotz dieser außergewöhnlich starken Besetzung gelangen Lilienthal sehr respektable Plazierungen im vorderen Mittelfeld.
Seinen Zenit erlebte er 1940, als er die 12. UdSSR Meisterschaft vor Smyslov, Keres, Boleslavsky, Botvinnik, Petrov und Kotov gewann. 1948 gelang ihm die Qualifikation für das Kandidatenturnier, womit er zu den zehn besten Spielern jener Zeit zählte. Ab dem Ende der 50er Jahre nahm Lilienthal dann nur noch vereinzelt an Turnieren teil.
Anlässlich seines 90sten Geburtstags im letzen Jahr wurde nun von George Negyesi eine Sammlung von 100 Partien Lilienthals herausgebracht, die neben den Partien auch ein 14-seitiges Vorwort enthält, in dem Negyesi in vielen kleinen Geschichten auf das ereignisreiche Leben Lilienthals zurückblickt.
So schildert er die gute Bekannt- -bzw. Freundschaft Lilienthals mit allen (!) Weltmeistern seit Lasker. Zur Einschätzung seiner Spielweise zitieren wir zwei dieser Weltmeister: Smyslov bescheinigte ihm ein erstaunliches Positionsgefühl, er sei gleichgefährlich im positioneilen und kombinatorischen Kampf.
Botvinnik hingegen sprach von einem sonderbaren Stil: Während er die Eröffnung meist anspruchslos behandle, stelle er im Mittelspiel seinen
Gegnern durch seine originellen Pläne viele Schwierigkeiten in den Weg.
Nun noch ein paar Bemerkungen zum Buch. Neben dem Vorwort besteht das Buch aus 100 Partien Lilienthals, die von ihm selbst kommentiert wurden.
Die Materialverteilung spiegelt das oben zu den Erfolgen Lilienthals gesagte wider, denn die Hälfte der Partien stammen aus seiner erfolgreichsten Zeit in den 30er Jahren, hier finden Sie natürlich auch seinen berühmten Sieg gegen Capablanca in Hastings 1934.
Die Partien sind sehr interessant und gut kommentiert, wobei ungewöhnlicherweise auch mehrere Remispartien aufgenommen wurden.
Der Anhang bietet dann noch eine Übersicht seiner Turnierergebnisse, ein Spielerverzeichnis, in dem wir z.B. 5x Botvinnik, 3x Capablanca, 3x Keres, 3x Lasker, 3x Smyslov usw. lesen, einen Eröffnungsindex und last but not least 11 Bilder von Lilienthal.
Für den Genuß dieses schönen Buches sollten zumindest grundlegende Englischkenntnisse vorhanden sein.

Schachmarkt 02/2002



Das Buch enthält 15 Seiten Biographie zur Einführung, 6 Fotoseiten am Schluss, ein paar Statistiken, ungewöhnlicherweise biographische Daten seiner Gegner und ansonsten vor allem einhundert ausgewählte kommentierte Partien von Lilienthal. Höhepunkt der Sammlung ist Lilienthals Sieg gegen Capablanca (Hastings 1934/35) mit dem spektakulären Damenopfer 20. e:f6!!. Wie Herausgeber Negyesi im Vorwort angibt, sind 89 Partiekommentare aus Schach ist mein Leben (Corvina 1988, nicht mehr erhältlich) übernommen worden, 11 sind von Lilienthal neu bearbeitet worden. Etwas verwirrend daher, dass bei einigen wenigen Partien andere zeitgenössische Kommentatoren genannt werden.
Die Partiekommentare sind überdurchschnittlich (mit einem guten Textanteil in leicht verständlichem Englisch), dabei jedoch eher für den Durchschnittsspieler geeignet. Die Produktion ist mittelmäßig, die Schrift ist für meine Begriffe zu groß, „dafür" ist an Diagrammen gespart worden.

Harald Keilhack
Mit freundlicher Genemigung der Zeitschschrift Schach (Ausgabe 05/2002)