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LOBAUTMAD

The Modernized Alekhine Defense

543 pages, Thinkers Publishing, 1. edition 2021

€34.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost

Preface

When Thinkers Publishing suggested I could try to produce a book on the Alekhine Defense, since for some reason I seem to have the reputation of using maverick openings, this idea looked reasonable. In that Covid period I had nothing better to do after all! After a few months I however realized that Thinkers Publishing had passed me a hot potato (many thanks!), i.e. the arduous task of checking the serious recent works of Kornev and Negi, plus the mammoth book of Chetverik and Kalinichenko, not to mention some "already ancient" suggestions fram John Shaw dated 2016!

You will therefore find some references to those inspiring sources throughout this book (Chetverik & Kalinichenko being abbreviated to C&K). I wasn't sure at first whether I wanted to talk about "all existing" lines of this intriguing opening, and discovered in the process there were quite a few, or whether I would sort them out to offer a Black repertoire. I finally decided on the first approach, to give you, dear reader, a broader choice. Among all the lines included in that book, the Four Pawns Attack Classical, covered in the Bonus Lines chapter, is probably the only one where a Black player would need more knowledge in order to be "safe" from a theoretical standpoint.

Hope you'll enjoy reading this book!

More Information
Weight 720 g
Manufacturer Thinkers Publishing
Width 17 cm
Height 23.5 cm
Medium Book
Year of Publication 2021
Author Christian Bauer
Language English
Edition 1
ISBN-13 9789464201185
Pages 543

004 Key to Symbols

007 Preface

009 Chapter 1 - Alternatives on move 2

035 Chapter 2 - Alternatives on move 3

089 Chapter 3 - Four Pawns Attack

129 Chapter 4 - Exchange Variation with 5...exd6

167 Chapter 5 - Exchange Variation with 5...cxd6

235 Chapter 6 - Modern Variation with 4...--

267 Chapter 7 - Modern Variation with 4...g6

323 Chapter 8 - Modern Variation with 4...dxe5

407 Chapter 9 - Modern Variation with 4...Bg4

467 Chapter 10 - Bonus Lines

523 Chapter 11 - Exercises

Die Aljechinverteidigung nach 1.e4 Sf6 ist in meinen Augen ein arg unterschätztes System. Ich habe sie seit 2010 in meinem Repertoire und spiele sie zwar nicht immer, aber die Gründe dafür sollten regelmäßigen Lesern meiner Rezensionen bereits bekannt sein: es gibt einfach zu viele tolle Eröffnungen, die mich reizen. Damals suchte ich einfach eine Alternative zur Französischen Verteidigung, gegen die sich die meisten Weißspieler irgendwie besser auskannten als ich. Gerade hatte ich ein Turnier in Maastricht gespielt und dort mit Weiß zwar für Außenstehende eine lockere Partie gegen dieses System gewonnen, aber mich während der Partie gar nicht so wohl gefühlt. Schließlich bekommt man den Aljechin nur etwa alle 5 Jahre mal auf das Brett, muss dann aber eine etwas eigentümliche Struktur mit viel Raum verteidigen, in der sich eher Spieler der geschlossenen Spiele wohlfühlen sollten. Als Schwarzspieler habe ich das auch immer wieder gemerkt. In den 15 Turnierpartien, die ich damit gespielt habe, kam zweimal mit 2.Sc3 die totale Verweigerung, fünfmal die Abtauschvariante und viermal eine unkritische Nebenvariante auf das Brett. Dreimal versuchten sich die Gegner erst an der Hauptvariante, wichen aber dann auch schnell ab, wonach ich keine Probleme mehr hatte. Mit Weiß spielte ich auch immer nur die Abtauschvariante, weil sie zumindest einfach für Weiß zu spielen ist. Ein großes Problem für Weiß ist auch, dass es nicht nur die eine Aljechinverteidigung gibt, sondern Schwarz gegen jedes Abspiel mehrere teils recht unterschiedliche Ideen hat, die man als Anziehender eigentlich alle kennen müsste.

Der Französische Großmeister Christian Bauer versucht jetzt in "The Modernized Alekhine Defense" für Thinkers Publishing, diese Ideen aufzuzeigen. Aber trotz stolzer 543 Seiten Umfang wirkt sein Projekt für mich gescheitert. Ich fragte mich dabei relativ oft, für wen das Buch eigentlich gedacht ist und kam zu keiner vernünftigen Antwort. Für Freunde der Aljechinverteidigung wäre ein klassisches Repertoirebuch mit mehr Tiefe sicherlich die bessere Wahl gewesen, für Leute, die sich die Variante einfach mal ein wenig ansehen wollen, ist das Buch aber wiederum zu dick und variantenlastig.

Ich möchte in der Folge ein paar Variantenbeispiele aus dem Buch geben, um meinen Eindruck zu untermauern. Gegen die Abtauschvariante wird zum Beispiel nach 1.e4 Sf6 1.e5 Sd5 3.d4 d6 4.c4 Sb6 5.exd6 sowohl das kämpferische cxd6 als auch die solide Alternative exd6 behandelt. Vor allem die erste Variante fasziniert mich seit längerem. Nach 5. ...cxd6 6.Sc3 g6 muss Weiß bereits etwas aufpassen, da Schwarz auf Sf3 hofft, um dann mit Lg7, 0-0, Lg4, d5 den d4 festzulegen und mit einem Springer auf c6 plus der Umgruppierung Sc8-e7-f5 letztlich stark unter Druck zu setzen. Weiß folgt darum meist dem sogenannten Voronezhplan und wartet mit Sf3. Mit 7.Le3 Lg7 8.Tc1 0-0 9.b3 gelingt das recht gut, da jetzt d5 wegen c5 nicht gut für Schwarz und nach Sc6 d5 sehr unangenehm zu spielen ist. Der klassische schwarze Plan ist hier 9. ...e5, der im Bonuskapitel besprochen wird, während sich das Hauptkapitel einzig mit dem noch relativ frischen 9. ...Lf5 auseinandersetzt. Die Idee des Zuges ist, dass nach 10.Sf3 Lg4 immer noch recht unproblematisch ist, während Schwarz nach 10.Le2 mit d5 11.c5 Sc8 wieder den d4 festlegt und später den weißfeldrigen Läufer über g4 oder e4 abtauscht. Ich habe das selbst bereits gespielt und kann sagen, dass ich mit Schwarz bisher nie Probleme gehabt habe. Das ist also immerhin ein positiver Punkt für das Buch!

Bei der Hauptvariante werden nach 1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.d4 d6 4.Sf3 sowohl Lg4, als auch dxe5, g6 sowie kurz weitere Antworten analysiert. Leider muss der Autor hier in vielen Abspielen Züge auslassen oder darauf verweisen, dass man sich diese oder jene Stellung selbst noch genauer ansehen möge. Ich frage mich da, warum ich denn sein Buch kaufen soll, wenn er eh nur Partien aus der Datenbank zitiert und interessante neue Wege immer nur kurz angerissen und dann abgebrochen werden, um noch die nächste und übernächste Eröffnungsvariante unterbringen zu können. Als Beispiel nenne ich mal die Passage aus dem Buch, die mich am meisten aufgeregt hat. Es geht um eine wieder kämpferische Variante nach 1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.d4 d6 4.Sf3 g6 5.Lc4 Sb6 6.Lb3 Lg7 7.Sg5 e6 8.Df3. Hier ist De7 der Hauptzug, aber neben diesem gibt es auch ein Kapitel zu 8. ...0-0, der extrem heiß aussieht. Nach 9.Dh3 h6 10.Sf3 dxe5 11.dxe5 c5 wird die Stellung extrem komplex. GM Bauer analysiert hier nur 12.Lxh6 und gibt zu 12.Sa3, 12.c3 und 12.c4 lediglich an, dass sie c4 von Schwarz verhindern und zu einem komplexen Mittelspiel führen, irgendeine Beispielvariante sucht man aber vergebens! Nach 12.Lxh6 c4 13.Le3 S8d7 14.Sg5 Te8 15.Dh7 Kf8 16.Sc3 ist die spannende Frage, ob Schwarz mit dem Materialgewinn oder Weiß mit dem Angriff jubeln kann. Der Autor schreibt aber lediglich, dass die Stellung eine tiefere Analyse benötigt, um zu klären, ob sie für Schwarz spielbar ist. Was soll der Leser denn damit anfangen? Witzigerweise gibt es die tiefere Analyse dann später sogar noch in dem Bonuskapitel, aber nur, weil dort größtenteils die Analyse von GM Parimarjan Negi aus dessen Buch gegen seltenere Verteidigungen wie Aljechin abgeschrieben wurde. Ein Hinweis darauf findet sich aber in dem eigentlichen Kapitel zu dieser Variante nicht, was bei mir leider auch noch den Eindruck vermittelte, das Buch sei recht kurzfristig zusammengeschustert worden. Die Variante ist übrigens wohl nicht spielbar! Solche Auslassungen bringen mich auf die Palme, da man entweder alle Abweichungen von einer Hauptvariante für die Masse behandeln sollte oder eben die kritischen Hauptvarianten in der Tiefe für die stärkere Leserschaft. Ich dachte erst, dass der Autor die g6-Variante vielleicht einfach nicht so wichtig findet, aber sie ist die einzige, in der Weiß nicht immerzu über einen leichten Vorteil durch die angegebenen Varianten verfügt.

Insgesamt festigte sich dadurch bei mir das Urteil, dass dieses Buch zwar ziemlich dick, aber eben nicht so wirklich nützlich ist. Der Autor hätte sich besser auf ein festes Repertoire einlassen und dieses dann lückenlos gestalten sollen. So ist dieses Buch leider nichts Halbes und nichts Ganzes und wirkt recht unfertig!

IM Dirk Schuh

September 2021

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