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Dangerous Weapons: The Ruy Lopez

299 pages, paperback, Everyman, 1. edition 2012

From the series »Dangerous Weapons«

€20.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
Do you need to freshen up your chess openings?

Stun your opponents with new and exciting ideas!

Dangerous Weapons is a series of opening books which supply the reader with an abundance of hard-hitting ideas to revitalize his or her opening repertoire.
In this book, three opening experts team up and take a contemporary look at the Ruy Lopez, one of the most popular chess openings. Instead of analysing the well-trodden main lines they concentrate on fresh or little-explored variations, selecting a wealth of 'dangerous' options for both colours. Whether playing White or Black, a study of this book will leave you confident and fully-armed, and your opponents running for cover!

·A modern study of the Ruy Lopez
·Packed with original ideas and analysis
·Ideal weapons to shock your opponents
More Information
EAN 9781857446913
Weight 450 g
Manufacturer Everyman
Width 15.2 cm
Height 22.9 cm
Medium Book
Year of Publication 2012
Author John EmmsTony KostenJohn Cox
Series Dangerous Weapons
Language English
Edition 1
ISBN-13 978-1857446913
Pages 299
Binding paperback
003 About the Authors
007 Preface
009 Series Introduction
013 1. The Aronian Variation
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 a6 4 Ba4 Nge7)
043 2. Classical Berlin: Introduction
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 Nf6 4 0-0 Bc5)
080 3. Classical Berlin: 5 c3 Main Line
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 Nf6 4 0-0 Bc5 5 c3)
129 4. 6 Ba4 versus the Berlin
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 Nf6 4 0-0 Nxe4 5 d4 Nd6 6 Ba4)
142 5. New Ideas in the 4 d3 Berlin
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 Nf6 4 d3)
159 6. An Evans Gambit in the Lopez
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 Bc5 4 0-0 Nd4 5 b4)
173 7. Fighting the Exchange Variation
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 a6 4 Bxc6 dxc6 5 0-0 Bg4 6 h3 Bh5)
195 8. New Ways to Play d3
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 a6 4 Ba4 Nf6 5 0-0 Be7 6 d3)
230 9. Another g4 Lunge
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 a6 4 Ba4 Nf6 5 d3 b5 6 Bb3 Be7 7 g4)
242 10. A Gambit against the Anti-Marshall
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 a6 4 Ba4 Nf6 5 0-0 Be7 6 Re1 b5 7 Bb3 0-0 8 a4 Na5)
257 11. The 9...a5 Variation
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 a6 4 Ba4 Nf6 5 0-0 Be7 6 Re1 b5 7 Bb3 d6 8 c3 0-0 9 h3 a5)
275 12. An Open Chigorin
(1 e4 e5 2 Nf3 Nc6 3 Bb5 a6 4 Ba4 Nf6 5 0-0 Be7 6 Re1 b5 7 Bb3 d6 8 c3 0-0 9 h3 Na5 10 Bc2 c5 11 d4 exd4)
294 Index of Variations
296 Index of Games
Was kommt eigentlich dabei heraus, wenn sich zwei Großmeister und ein IM wochenlang zusammensetzen um in einer speziellen Eröffnung möglichst giftige Seitenwege und Varianten auszugraben?
Dabei müssen es erst gar keine halsbrecherischen Gambits oder dergleichen sein die da im großmeisterlichen Hirn rumgeistern, es reichen auch kleine, subtile Methoden der giftigen Vorbereitung. Man darf stark annehmen, dass irgendwo in England, genauer gesagt in London, eine übel riechende, grün ätzend dampfende Schachgiftküche existiert in der drei Schachhexenmeister, genannt Emms, Kosten und Cox ihrem schändlichen Tun in aller Seelenruhe nachgehen.
Ihr Objekt der Begierde ist diesmal die spanische Eröffnung (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5). Ersonnen wurde sie ausgerechnet von einem Geistlichen, dem spanischen Schachspieler, Pfarrer und Mönch Ruy López de Segura.
In diesem vorliegenden Werk sind die Anstrengungen der drei Giftköche verewigt, insgesamt 12 Kapitel wurden zusammengetragen. Die schriftlichen Aufzeichnungen geben dem Leser, Lernenden und Wissbegierigen reichlich Anschauungsmaterial in Sachen Schachvorbereitung mit gefährlichen Seitenwegen oder auch eben „ Dangerous Weapons”.
Neben einem Gambit gegen Anti-Marshall (8.a4 Sa5) wird die Aronjan-Variante (3.Lb5 a6 4.La4 Sge7), ein Evans-Gambit im Spanier (3.Lb5 Lc5 4.0-0 Sd4 5.b4) und eine große Menge an Material zu der Berliner Mauer geboten. Daneben gibt es noch viele weitere Übersichten und Materialien zu giftigen, ekelhaften und ätzenden Varianten die bestens dazu geeignet sind, unvorbereitete Gegnerschaft dem Erdboden gleich zu machen.
Die optische Aufmachung ist als äußerst gelungen zu bezeichnen, sehr viele Diagramme, optische Warnhinweise zu Tipps, wichtigen Ratschlägen und Merksätzen erleichtern das Studium.
Die drei Autoren haben eine große Menge an frischem Material zusammengetragen und dies mit vorzüglichen Analysen garniert.
Wieder einmal ein absolut gelungenes Werk aus der englischen Giftküche!
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, Rochade Europa / Schach-Zeitung

**********
Untertitel von "Dangerous Weapons: The Ruy Lopez" ist "Dazzle Your Opponents!". "Dazzle" ist zu übersetzen mit "blenden, verblüffen, verwirren". Das neue Werk aus der Feder des Autorentrios John Emms, Tony Kosten und John Cox verfolgt den Zweck, sowohl Weiß als auch Schwarz auf dem Gebiet der Spanischen Partie ("Ruy Lopez") Varianten an die Hand zu geben, die zugleich als gefährliche Waffe ein aussichtsreiches Spiel versprechen und den Gegner verblüffen können. Sie vermeiden dabei die ausanalysierten und bestens bekannten Linien in den Weiten dieser Eröffnung, eben um dem vorbereiteten Spieler einen Vorteil gegenüber seinem womöglich verblüfften Gegner zu verschaffen.

"Dangerous Weapons: The Ruy Lopez" enthält insgesamt 12 Kapitel, für jedes von ihnen zeichnet sich einer der Autoren allein verantwortlich.
Die Initialzugfolgen jeder "gefährlichen Waffe" - jeweils dargestellt bis zur thematischen Diagrammstellung in jedem Kapitel - sind …

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sge7
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sf6 4.0-0 Lc5
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sf6 4.0-0 Lc5 5.c3
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sf6 4.0-0 Sxe4 5.d4 Sd6 6.La4
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sf6 4.d3
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Lc5 4.0-0 Sd4 5.b4
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.Lxc6 dxc6 5.0-0 Lg4 6.h3 Lh5
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.d3
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.d3 b5 6.Lb3 Le7 7.g4
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 0-0 8.a4 Sa5
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 d6 8.c3 0-0 9.h3 a5
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 d6 8.c3 0-0 9.h3 Sa5 10.Lc2 c5 11.d4 exd4.

Die Titel der 12 Kapitel enthalten nur teilweise die gebräuchlichen Namen des jeweils behandelten Abspiels, weshalb ich sie an dieser Stelle fehlen lasse. Bei Interesse empfehle ich einen Blick in das vielerorts online veröffentlichte Inhaltsverzeichnis des Werkes.

In den einzelnen Kapiteln wird die jeweilige Variante zunächst kurz textlich eingeführt und dann an einer oder auch an mehreren kommentierten Partien aus der Meisterpraxis auf das Wesentliche konzentriert theoretisch behandelt. Die intensive theoretische Erörterung folgt im Abschnitt "Looking a Little Deeper". Abgeschlossen wird das Kapitel mit einer kurzen Zusammenfassung, die sich zumeist auf eine Aussage zur Erfolgsaussicht des Kerngedankens der Variante beschränkt.
Die "Dangerous Weapons"-Serie von Everyman Chess, in der auch das vorliegende Werk erschienen ist, arbeitet mit Symbolen, die den Leser optisch deutlich auf Schlüsselsituationen oder -züge aufmerksam machen sollen. Das Bildchen einer Kanone zeigt Stellen an, die eine Zugfolge zu einer gefährlichen Waffe machen. Ein Blitz warnt vor einer unmittelbaren Gefahr, ein aufgeschlagenes Buch kennzeichnet eine trickreiche Überleitung in eine andere Eröffnung und zwei Würfel stehen für eine Variante, die nach der Einschätzung der Autoren bzw. des Autors des jeweiligen Kapitels eher für Blitzpartien u.ä. geeignet ist.

Inhaltlich habe ich mir, stellvertretend für alle, das 6. Kapitel genauer angeschaut, das mit "An Evans Gambit in the Lopez" überschrieben ist.
Zur Zugfolge "1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Lc5 4.0-0 Sd4 5.b4" habe ich insgesamt 42 Partien in meiner Datenbank gefunden. Das Gambit wird von Weiß gespielt, also ist auch besonders die Erfolgsquote des Anziehenden interessant dabei. Diese weist insgesamt ein Ergebnis von 58,3% aus. Eine Konzentration auf Partien von sehr guten Spielern (Rating von 2400 aufwärts) und auf die vergangenen Jahre 2010 bis 2012 bringt kein verwertbares Ergebnis. Es liegen insgesamt nur 12 Partien unter Beteiligung von Weißspielern mit Elo 2400 aufwärts vor. Vier dieser Partien wurden in diesem Jahrtausend gespielt, zwei davon gewann Weiß und zwei gingen mit einem Remis aus. Diese Zahlen deuten an, dass die Themaeröffnung tatsächlich sowohl ein selten genutzter Pfad ist und die Einschätzung, eine gefährliche Waffe zu sein, bestätigen könnte.

Das ausgewählte Kapitel wurde von John Emms geschrieben, der für die theoretische Einführung eine von ihm selbst in 2012 gespielte Ligapartie ausgewählt hat. Er stellt somit eine Variante vor, der er selbst in einer aktuellen Partie vertraut hat. Er hat diese Partie auch gewonnen, wenn auch nach einem deutlichen Fehler seines Gegners in drückender Zeitnot. An dieser Partiestelle hatte es sein Kontrahent in der Hand, in Vorteil zu kommen. Allerdings hat auch Emms selbst in dieser Partie an verschiedenen Stellen nicht optimal fortgesetzt.
Ich sehe es als vorteilhaft für das ganze Kapitel an, dass sein Autor die behandelte Variante selbst in der jüngsten Praxis erlebt und auch durchlitten hat, um diese im Anschluss dann über die Analyse dieser eigenen Partie auf ihre Höhen und Tiefen insgesamt besser einschätzen zu können.

Im Abschnitt "Looking a Little Deeper" möchte ich "Dangerous Weapons: The Ruy Lopez" das Prädikat "fernschachtauglich" verleihen. Die Analysen und Partiefragmente aus der Praxis, auch aus dem Fernschachspiel, geben genügend detailliert das Rüstzeug an die Hand, um die eigene Partie begleitend zu gutem Spiel zu verhelfen.
Nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Lc5 4.0-0 Sd4 5.b4 berücksichtigt Emms für Schwarz die drei Fortsetzungen 5…Lxb4, 5…Lb6 und 5…Sxf3+, während er 5…Sxb5 als zweifelhaft ansieht und nicht näher betrachtet. In der genannten eigenen Partie wurde Emms von seinem Gegner 5…Sxf3+ präsentiert, was er aus der Sicht des Anziehenden als am erfreulichsten einschätzt. In allen drei Abspielen entlässt er den Leser mit Abschluss der jeweiligen Hauptvariante mit Aussicht auf Vorteil für Weiß aus den Betrachtungen. Auf dem Weg dahin sieht er für Schwarz keine Möglichkeiten, die Linie zwingend zu verbessern. Über alle drei Hauptvarianten habe ich Houdini 3 laufen lassen. Klare Verbesserungen hat auch der Engineeinsatz nicht aufgezeigt.

Nach meiner Einschätzung sind die Empfehlungen von Emms in diesem Kapitel es wert, für den Einsatz in der eigenen (Fernschach-) Partie ins Kalkül gezogen zu werden. Eine ähnliche Qualität in den weiteren Buchkapiteln vorausgesetzt, enthält "Dangerous Weapons: The Ruy Lopez" einige interessante Ideen für innovative Erweiterungen des eigenen Repertoires.
Für mich ist es interessant und auch erstaunlich, dass auch in einer so präsenten und in große Tiefen analysierten Eröffnung wie der Spanischen Partie immer wieder neue interessante Nebenpfade gefunden oder zumindest ausgegraben und neu untersucht und bewertet werden und dann auch noch mit Aussicht auf das Brett gebracht werden können.

Ein qualifiziertes Variantenverzeichnis sowie ein Partienverzeichnis schließen das Werk ab.
Die Buchsprache ist Englisch. Doch auch wenn alle drei Autoren in ihrer Muttersprache geschrieben haben, ist es ihnen gelungen, das Anforderungsniveau für den fremdsprachigen Leser niedrig zu halten.

Fazit: "Dangerous Weapons: The Ruy Lopez" ist ein interessantes Werk für Weiß und für Schwarz. Es widmet sich Spezialvarianten auf dem Gebiet der Spanischen Partie, die - wenn nicht sogar eindeutig spielbar - schwer zu widerlegen sein werden. In Duellen, in denen man auf Vorteil auch durch ein Überraschen des Gegners hoffen darf, können die Erfolgsaussichten des innovativen Spielers nur weiter steigen.
Ich kann "Dangerous Weapons: The Ruy Lopez" zum Kauf empfehlen.
Uwe Bekemann, BdF
Februar 2013



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Everymanchess hat eine Reihe von Serien auf dem Markt, die sich speziell an Anfänger richten bzw. Spieler, die an eine Eröffnung herangeführt werden sollen (vgl.: Move by move, Starting Out etc.).
Während sich die Move-by-move-Serie und die Starting-Out-Reihe mehr an Spieler richtet, die eine Eröffnung zum ersten Mal spielen wollen und einen „Crashkurs” in Sachen Grundideen, Plänen und Motiven brauchen, ist die Dangerous Weapons-Serie eher eine Erweiterung des Repertoires mit giftigen kleinen Nebenvarianten, die allesamt voller Stolperfallen stecken!
In diesem Buch geht es ausschließlich um nette Gemeinheiten aus dem Spanier oder auch Ruy Lopez. Drei Autoren sind an diesem Werk beteiligt, allesamt starke Spieler und erfahrene Autoren, die es verstehen Wissen sowohl an den Anfänger als auch an den bereits erfahrenen Turnierspieler zu bringen. Während ich die letzte Woche damit verbracht habe das Buch zu studieren und jede einzelne Variante abzutippen und zu überprüfen ist mir besonders der sehr hohe didaktische Gehalt aufgefallen. Die Autoren bemühen sich nicht elend lange variantenbasierende Analysen zu bieten, sondern viel mehr Wert auf das geschriebene Wort zu legen! So findet der kund freudige Leser viele Anmerkungen, Hinweise, Tipps, Warnungen und Pläne über das ganze Buch verteilt, die ihm helfen sicher und zielstrebig am Brett zu agieren.
Dangerous-Weapons Ruy Lopez behandelt nicht nur geschlossene Abspiele, sondern auch alternativen wie die klassische Berliner Variante und Abspiele mit frühem d3, die in letzter Zeit (besonders durch Magnus Carlsens Ansatz, Partien einfach nur zu spielen und theorielastige Abspiele zu meiden) sehr populär geworden sind. Aber auch die ein oder andere „Nebenvariante” wird ausgegraben und zu einer tödlichen Klinge geschmiedet, vor der sich jeder unvorbereitete Gegner in Acht nehmen sollte!
In dieser Rezension werde ich mich auf mein Lieblingskapitel in dem Buch konzentrieren und es ein wenig unter die Lupe nehmen:
Aronianvariante -Kapitel 1
Die Aronianvariante, benannt nach dem armenischen Superstar Levon Aronian, ist Herzstück des ersten Kapitels. Die Grundstellung entsteht nach folgenden Zügen
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sge7 (vermeidet den allseits gefürchteten Abtauschspanier. Der Autor, J. Emms jedoch bevorzugt die Zugfolge mit 3…a6!?) 4.0-0 a6 5.La4 (5.Lxc6 Sxc6 ist nicht gefährlich für Schwarz, dürfte ihn sogar eher begünstigen!) g6!? 6.c3 Lg7 7.d4 exd4 8.cxd4 b5! (Laut Emms wichtig, bevor Weiß zu d5 kommen kann)
Hier teilt sich das Kapitel in zwei Abspiele:
A) 9.Lc2
B) 9.Lb3
Bevor jedoch beide Abspiele detailliert und sehr präzise unter die Lupe genommen werden, klärt John Emms alle möglichen Zugfolgen und manch unabhängige Varianten die aus ihnen entstehen können (z.b. bei der Zugfolge mit frühem a6 kann Weiß statt zu rochieren 5.Nc3 spielen mit der Idee 5…g6 6.d4 exd4 7.Nd5!, welches unter „BEWARE”eingestuft wird; also Vorsicht geboten ist! Aber auch hier bringt er einen überzeugenden, präzisen Weg zum Ausgleich für Schwarz. Zusätzlich werden genügend verbale Erläuterungen gebracht, wie man die schwarze Stellung zu spielen hat, worauf man lieber verzichten sollte und auch was Weiß lieber nicht wagen sollte, wenn er um Vorteil bzw. in manchen Fällen noch um Ausgleich kämpfen will!
In beiden Abspielen, A und B werden die strategischen Ziele, Ideen und Hinweise in gewohnt didaktisch wertvoller Manier vermittelt und auch Vergleiche zwischen beiden Abspielen gebracht (da B) manchmal in Abspiel A)überleiten kann, nur mit vertauschtem Zugrecht und Mehrtempi für Schwarz!).
Während dem Kapitel eine einleitende Partie (Leko - Aronian, Blitzweltmeisterschaft 2009) voranging, finden sich im Theorieteil wesentlich ausführlichere Kommentare mit Verweisen auf weitere Partien, von denen sehr viele jüngeren Datums sind (2011, 2010 etc.). Somit wird deutlich, dass die in dem Buch gezeigten Ideen und „gefährlichen Waffen”keineswegs Auslaufmodelle sind, sondern in verschiedensten Ligen zum Zuge kommende Geschütze darstellen, die regelmäßig auf ihren theoretischen Gehalt hin überprüft werden!
Der Theorieteil umfasst ungefähr 25 Seiten, auf denen einzelne Abspiele mit Untervarianten und Verzweigungen sowie kleinen Anmerkungen zu grundlegenden strategischen Fragen des Mittelspiels (z.b. in Kapitel 1: Spielt Schwarz c6 oder lieber sofortiges c5? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus und worauf muss Schwarz gefasst sein wenn er sich für die ein oder andere Variante entscheidet… ), die allesamt durch verbale Erläuterungen leserfreundlich gestaltet werden. Somit lässt sich sowohl für den Anfänger etwas aus den Büchern ziehen als auch für den erfahrenen Praktiker, der eine gefährliche Waffe mit mundgerechten Varianten sucht, die ihm den Mund wässrig machen und seine Gegner ins Schwitzen bringen wird!
Soweit ich das sehen konnte waren alle relevanten Varianten abgedeckt und sowohl die Qualität der Analysen wie auch der Stellungsbewertungen korrekt und kaum anzuzweifeln (manche Sachen sind und bleiben einfach Geschmackssache). Druck und Schrift sind wie immer eigentlich einwandfrei und die regelmäßigen Diagramme ermöglichen ein Studium der Hauptvarianten ohne Brett. Da die Nebenvarianten teilweise sehr verzweigt sind, würde ich hierfür empfehlen ein Brett aufzubauen. Für den ersten Eindruck jedoch genügend die reine Vorstellungskraft!
Die Kapitel und Themen sind sorgfältig ausgewählt worden und werden sicherlich Grundlage für viele Partien der kommenden Jahre werden. Dies gilt besonders für die Abspiele mit frühem d3, da dieser Zug vermehrt in Top-GM Partien auftaucht und diskutiert wird! Somit stellt dieses Werk den Vorreiter einer Variante dar, die prächtige Zukunftsaussichten hat und für viele Jahre das Turniergeschehen diktieren wird!
Fazit:
Während ich ein paar ältere Werke der Dangerous-Weapons-Reihe bereits gelesen und erfolgreich angewendet habe, kann ich die Entwicklung dieser Serie nur gut heißen! Die Qualität der Analysen und der praktische Gehalt haben nicht nachgelassen, eher noch zugenommen! Meine Empfehlung für jeden Spieler, sowohl mit Weiß als auch mit Schwarz, der eine giftige Variante für die eigene Praxis sucht! Besonders aber dürften die verbalen Erklärungen hilfreich für eine Zielgruppe zwischen DWZ/ELO 1300-1900 sein. Den mitunter größten Nutzen sehe ich langfristig verstärkt bei Blitz- und Schnellturnieren, wo giftige Varianten einen nicht zu unterschätzenden Zeitvorteil herausschlagen können!
Lukas Wedrychowski
http://schachrezensionen.blogspot.de
Januar 2013
Everyman chess has some series published which aim at beginners or at player’s who want to learn a new opening (i.e.: Move-by move, Starting Out: etc.).

While the Move-by-Move and Starting Out-Series concentrate more on introducing openings and to show certain plans, structures, some basic lines and idea’s, the dangerous weapon’s series requires some basic knowledge in an opening. There It usually presents certain lines, which are not without poison and will surely enrich your own repertoire and make sure your opponent will be careful in order to survive the opening battle!

This book mainly discusses the Ruy Lopez (or Spanish opening) which arises after 1.e4 (1.e4 e5 2.Nf3 Nc6 3.Bb5). The authors are all strong players and thus make sure that the information provided is correct and based upon a sound understanding of chess! So it’s not only relevant for newcomers but also for the well-proofed tournament player! While studying the lines offered and checking the evaluation and relevance of those lines I noticed the very high didactic value in this book! The authors tried not to rely too much on heavy-readable variations but kept it more verbal! This makes sure that the book will be easier to read and to study! Throughout the whole book the reader can find warnings, tips, plans and notes which will help him getting a deeper understanding of this truly ancient opening!

"Dangerous weapons - Ruy Lopez" does not only cover the closed lines but also certain fashionable variations such as the berlin defense (the classical line for instance) and lines with an early d3 which were popularized by Magnus Carlsen and his approach to avoid heavy theoretical lines to simply play chess! But there are also some ”sidelines“ which were forged to dangerous blades to ensure a battle for all results will be on the board!

In this review I would like to show you my favorite chapter in that book

Aronian variation - Chapter 1

Aronian’s variation, named after the Armenian hero and superstar Levon Aronian! It’s the subject of the first chapter and is reached after the following moves:

1.e4 e5 2.Nf3 Nc6 3.Bb5 Nge7 (avoiding certain lines like the Exchange variation. J. Emms, author of the first chapter prefers the move order with a6) 4.0-0 a6 5.Ba4 (5.Bxc6?! Nxc6 is not dangerous for black, maybe even favorable already!) g6!? 6.c3 Bg7 7.d4 exd4 8.cxd4 b5! (According to Emms important, before white can play d5!)

Now the play deviates into two parts:
A) 9. Bc2
B) 9. Bb3

Before going into great detail, John Emms points out all different move order tricks and explains which lines you have to keep in mind when choosing your favorite move order! For example there is a small line, which contents some poison. The move order with 3…a6 and 4…Nge7 allows 5.Nc3 before castling with the following idea: 5…g6 6.d4 exd4 7.Nd5! which is highlighted by ”BEWARE“, a common word throughout the whole book! In those cases you’ll better make sure to be well prepared as those small lines can cost you the game right at the beginning!

But even here Emms shows a nice way for black to equalize, by playing very precise moves! He also shows the reader which lines he should avoid and which he should strive for!

In both lines, A and B, the relevant plans, ideas and themes are explained and even compared with each other (line B can transpose to line A but with an extra tempi for black!) While the chapter starts with a game played by Aronian himself (Leko - Aronian, World blitz ch. 2009) the theoretical part is filled with numerous games annotated by the experienced GM!
All the games are rather new (~2011,2010…) to make sure that the proudly presented weapon is not an old-timer but a highly respected opening choice which is even playable in our modern, engine-based times and tested frequently!

The theoretical part is written on 25 pages, covering all important main lines and sidelines as well as strategic notes on how to play the resulting positions. All relevant questions to the middle- and endgame are answered in clear verbal style! So it’s almost guaranteed that the well prepared player will have a poisoned weapon at the board which will force your opponent to move with caution!

As far as I can tell all relevant lines are covered and the analysis together with the assessments are correct and the quality of the lines given is also superb! The printing is without complains as always by Everyman Chess! The frequently placed diagrams allow the study of the main lines without a chess board! But for the sidelines I would recommend to build up a chess board as they can become quite long!

The chapters are well chosen and will be the base for many games to come! Especially the lines with an early d3, fashionable among Top-GM’s, have a very big value as they can be regarded to be the first sources in chess literature, and therefore the starting point of repertoire choices for future 1.e4-repertoire books!

Conclusion:

I’ve read various ”Dangerous weapons“ books by Everyman Chess and I’m happy to see that the quality and development of this series has not faded! I’ll recommend this book for players playing with both, black and white, who are looking for a tricky line! Especially the verbal explanations are valuable for players ranged1300-1900 ELO!
But the biggest potential in my opinion lies in Blitz and Rapid tournaments, where some tricky, well analyzed lines can win you some time on the clock and thus yield you a decisive advantage!

Lukas Wedrychowski
http://schachrezensionen.blogspot.de
Januar 2013
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