Mastering the Chess Openings - Vol. 1
336 pages, paperback, Gambit, 1. edition 2006
For many chess-players, opening study is sheer hard work. It is difficult to know what is important and what is not, and when specific knowledge is vital, or when a more general understanding is sufficient. Tragically often, once the opening is over, a player won't know what plan to follow, or even understand why his pieces are on the squares on which they sit.
John Watson seeks to help chess-players achieve a more holistic and insightful view of the openings. In his previous books on chess strategy, Secrets of Modern Chess Strategy and Chess Strategy in Action, he explained vital concepts that characterize modern chess. Moreover, he did so in ways that have enabled these ideas to be understood by club players. Here he does likewise for the openings, proceeding from the fundamental ideas that apply to all openings to more advanced ideas that are essential for substantial improvement.
In this major two-volume work, Watson explains not only the ideas and strategies behind specific openings, but also the interconnections of chess openings taken as a whole. By presenting the common threads that underlie opening play, Watson provides a permanent basis for playing openings of any type.
Weight | 615 g |
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Manufacturer | Gambit |
Width | 17,2 cm |
Height | 24,8 cm |
Medium | Book |
Year of Publication | 2006 |
Author | John L. Watson |
Language | English |
Edition | 1 |
ISBN-10 | 1904600603 |
ISBN-13 | 9781904600602 |
Pages | 336 |
Binding | paperback |
006 Symbols
006 Dedication
006 Acknowledgements
007 Bibliography
009 Introduction
0232 Opening Ideas and Positional Features
0363 The Significance of Structure
Section 1: Open Games
094 Blockading the Pawn
097 Chasing the Pieces
098 A Technical Approach: 5 d3
102 The Calm 4 d3
104 White targets f7: 4 Ng5
105Interposition with the Pawn
109Interposition with the Bishop
110 Central Play: 4 d4
1147 Philidor Defence
116Restraint
117Counterattack
118 The e5 Strongpoint
126 Chigorin Defence
130 Modern Chigorin
132 Keres Defence
133 Breyer Defence
137 Zaitsev Variation
140 Moller Defence
144 Open Variation
151 Exchange Variation
158 Marshall Attack
1669 King's Gambit
167 King's Gambit Declined
167Piece-Play
169Central Expansion
169 King's Gambit Accepted
Section 2: Semi-Open Games
17511 Sicilian Defence
178 Introduction to Systems with 2...d6
181 Dragon Variation
182Classical Dragon
185Yugoslav Attack
194 Najdorf Variation
196The Bg5 Attack
199Poisoned Pawn Variation
202Najdorf Sozin Attack
208Classical 6 Be2 System
212English Attack
216 Introduction to Systems with 2...e6
219 Sicilian Four Knights
221 Paulsen System
227 Taimanov Variation
236 Sozin Attack (and the Classical Sicilian)
239Sozin with Kingside Castling
241Velimirovic Attack
244 Accelerated Fianchetto
248 Alapin Variation
251 Caro-Kann Two Knights
254 Exchange Variation
256 Panov Attack
261 Advance Variation
271 Tarrasch Variation
273Recapture with the Pawn
278Recapture with the Queen
283Tarrasch with 3...Nf6
294 Classical Variation
298 Winawer Variation
299Positional Lines
305French Poisoned Pawn
315 Austrian Attack
327 The Bc4 Variation
328 Classical Variation
332 Index of Players
335 Index of Openings
Wenn John Watson für den Verlag Gambit Publications zur Feder greift, dann entsteht ein größeres Werk. So war es bereits bei 'Secrets of Modern Chess Strategy' und 'Chess Strategy in Action'. Beide Bücher haben in der Schachwelt Aufsehen erregt und man darf gespannt sein, ob auch sein neues Projekt ein Erfolg wird.
In dieser zweibändigen Arbeit beschäftigt er sich mit der Eröffnungstheorie. Auf ungefähr 80 Seiten erläutert er zunächst Allgemeines, z. B. Zentrum, Entwicklung, Sicherheit des Königs, Raumvorteil, Besonderheiten der Figuren, Initiative und Bauernstrukturen. Den Hauptteil des Buches bildet dann die Untersuchung konkreter Eröffnungen. John Watson geht es aber dabei nicht um die endlose Aneinanderreihung von Varianten. Der Leser soll vielmehr die Grundprinzipien einer guten Eröffnungsbehandlung verstehen. Exemplarisch behandelt der Autor die offenen Spiele Italienisch, Zweispringerspiel, Philidor, Spanisch und Königsgambit. Es folgen die halboffenen Spiele Sizilianisch, Caro-Kann, Französisch und Pirc.
Das Buch ist keine leichte Kost. Ein füchtiges Blättern bringt nichts, man wird es durcharbeiten müssen, um davon zu pofitieren. Die Mühe wird sich sicherlich lohnen und wir freuen uns bereits auf den zweiten Band.
Schach Markt
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Autor
John Watson, der Internationale Meister aus den USA, schreibt nicht einfach Schachbücher wie andere Titelträger. Er will Marksteine setzen. Sein Vierbänder über die Englische Eröffnung war in den 80er-Jahren erster Paukenschlag. Watsons Französisch-Fibel Play the Frenck ist längst ein Klassiker, und seine beiden Lehrbücher über moderne Schachstrategie wurden preisgekrönt, gelten vielen als Meisterwerke im Rang von Nimzowitschs Mein System.
Nun hat John Watson sich vorgenommen, "die Mysterien moderner Scbacheröffnungen zu entschlüsseln". Dem Leser soll der Überblick verschafft werden, damit er sich im Dschungel der Eröffnungstheorie zurechtfinde, auch wenn der Gegner früh abweicht vom breiten Weg der Hauptvarianten. Herausgekommen ist ein Zwitter. Im ersten Viertel liest sich das Paperback wie ein tiefsinniges Lehrbuch zur allgemeinen Eröffnungstheorie. Dann wieder schreibt der Autor, zumindest streckenweise, einen üblichen Eröffnungsführer mit Haupt- und Nebenvarianten. Und weil es so viel Theorie gibt, geriet dem Amerikaner sein Projekt ein wenig aus den Fugen, wie er im Vorwort andeutet. Am Ende wurden es 640 Seiten. Der Verlag verteilt das gewaltige Pensum auf zwei großformatige, dicht bedruckte Bücher. Im vorliegenden Band 1 führt Watson in das Thema ein, dann erläutert er wichtige Königsbauer-Eröffnungen eingehend. Der zweite Band mit 1.d4 soll in wenigen Wochen folgen. In den ersten drei Kapiteln stellt Watson auf 86 Seiten seine allgemeine Eröffnungstheorie vor anhand elementarer Konzepte. Er beginnt mit wichtigen Grundbegriffen: Zentrum, Königssicherheit, Entwicklung und Raum, Figuren und ihre Charakteristik; dann diskutiert er Eröffnungsideen und Zentrumstypen, erläutert Aktivität und Initiative und den Begriff der Schwäche - Was bezwecken Fianchetto-Aufbauten, wozu ist Prophylaxe gut und was sind Farbkomplexe? Das dritte Grundlagenkapitel (The Significance of Structure, 51 Seiten) ist das gehaltvollste. Praxisnah erklärt Watson Bauernstrukturen allgemein und isolierte Bauern speziell; nach der Linie, auf der sie stehen, ob allein und oder verdoppelt. Viel Material hat er zusammengetragen, mit reichlich Diagrammen illustriert. Meist sind es Fragmente, aber auch komplette Partien zeigt er. Zum Für und Wider des isolierten Doppelbauern kommentiert Watson den Klassiker Portisch-Fischer (IZT Sousse 1967) zwei Seiten lang, bis zum Remis im 46. Zug.
Das Buch enthält 128 Partien oder Fragment daraus; dank des Namensregisters sind sie leicht (wieder)zufinden. Leider fehlen im Text präzise Querverweise, der Lehrstoff im allgemeinen Teil ist mit dem im speziellen Teil kaum verknüpft. Watson erklärt zum Beispiel die Besonderheiten verdoppelter c-Bauern auf Seite 61 anhand der Spanisch-Abtauschvariante, und so heißt auch das Unterkapitel dort. Im speziellen Teil (Ruy Lopez), 90 Seiten später, wird die Abtauschvariante erneut und jetzt detailliert vorgestellt. Auch hier kein Verweis auf vorher zur gleichen Eröffnung Geschriebenes.
Der spezielle Theorieteil beginnt mit 1.e4 e5 (86 Seiten). Nach kurzer Einführung stellt der Autor fünf Eröffnungen vor: Italienisch (Giuoco Piano), das Zweispringerspiel, die Philidor-Verteidigung, Spanisch und das Königsgambit. Andere 1.e4 e5-Eröffnungen werden nur kurz und verstreut im Buch erwähnt.
Nehmen wir an, der Leser wurde am Vereinsabend mit Schottisch überspielt (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.d4). Zerknirscht kommt er nachhause, schwört Rache und hofft auf Erleuchtung von Watson und dessen dickem Buch. Leider wird Schottisch (Scotch Game) weder im Inhaltsverzeichnis vorn noch im Eröffnungsindex hinten namentlich erwähnt. Dem lernhungrigen Leser bleibt nichts übrig als in den 335 Seiten zu blättern - es sei denn, er kennt den passenden ECO. Das klassische Schottisch hat den Code C45, und dazu enthält der Index Hinweise auf zwei Textseiten. Immerhin. Der Russischen Verteidigung (Petroff Defence) ergeht schlechter: sie bekam nur 19 Halbzeilen im Grundlagenkapitel.
Die Philidor-Verteidigung dagegen stellt Watson auf 13 Seiten vor. Warum das? Weil Philidor etwas bietet, das kaum eine andere 1.e4 e5-Eröffnung schafft: Hier entscheidet Schwarz, wie eröffnet wird. Auch seien die Ideen hinter dieser "nicht so altmodischen Eröffnung" sehr instruktiv, daher nützlich auch für andere Eröffnungen. Wenn Großmeister heutzutage Philidor spielen, dann meistens mit der Zugumstellung 1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 (soweit wie Pirc) und erst jetzt 3...e5. So kommt Schwarz nach 4.Sf3 Sbd7 in die angestrebte Hauptvariante, Watson nennt sie The e5 Strongpoint, und vermeidet unerwünschte Nebenwege.
Sizilianisch bekam mit 74 Seiten von allen Eröffnungen den größten Raum. Watson konzentriert sich auf populäre offene Systeme: Drachen (normal und beschleunigt), Najdorf, die e6-Aufbauten (Vierspringer, Paulsen, Taimanow), den Sozin-Angriff und das Klassische Sizilianisch. Zum geschlossenen Sizilianisch wird nur Alapin (1.e4 c5 2.c3) näher vorgestellt.
Interessant auch die Auswahl und Gewichtung zur Französischen Verteidigung, ist John Watson doch einer der meistgelesenen Autoren zu der Eröffnung - und notorischer 1...e6-Spieler dazu. Von den 46 Seiten entfallen 24 auf die Tarrasch-Variante (1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2), sogar den zweischneidigen Angriff mit 9.Sf4 (nach 3..Sf6 4.e5 Sfd7 5.Ld3 c5 6.c3 Sc6 7.Se2 cxd4 8. cxd4 f6) erörtert er an einigen Varianten. Zum klassischen Französisch (3.Sc3 Sf6) schreibt Watson vier Seiten und 15 zu Nimzowitsch/Winawer (3.Sc3 Lb4). Das Französisch-Kapitel ist besonders gut gelungen, der Autor bringt das Wesentliche prägnant auf den Punkt.
Fazit
Das Buch wird seinen Weg machen, es gibt aktuell nichts Vergleichbares. Watsons Auswahl mag willkürlich erscheinen; zu einigen 1.e4-Eröffnungen schreibt er wenige Zeilen, zu anderen tief und variantenreich. Zusammen mit den Grundlagen im ersten Abschnitt erstellt er dem Lernenden doch ein tragfähiges Fundament an Eröffnungswissen. Darauf kann der Leser gut ein eigenes Repertoire bauen.
Im April soll der zweite Band folgen mit 1.d4 und dem Rest. Der Doppelpack wird, einmal mehr, ein neues Opus magnum von John Watson. Und eines für den Leser.
Dr. Erik Rausch, Rochade Europa 3/2007
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Unser Buch, das die respektablen Dimensionen 248 x 172 mm aufweist, ist in der Tat außergewöhnlich. Es ist so etwas wie Theorie- und Strategielehrwerk in einem, da es nicht nur eine ausreichende Materialfülle liefert, sondern diese auch ebenso brillant wie umfassend erläutert. Nennen wir zunächst die spezifisch eröffnungstheoretischen Themen, als das wären Italienisch, Zweispringerspiel, Philidor, Spanisch und Königsgambit im Bereich der Offenen Spiele sowie Sizilianisch, Caro-Kann, Französisch und Pirc, die für die Halboffenen Spiele stehen.
Ja, Sie haben richtig gelesen, der vorliegende Band beschäftigt sich ausschließlich mit Systemen nach 1. e4, wobei einige Standards wie Aljechin, Skandinavisch, Russisch oder Schottisch außen vor geblieben sind. Offensichtlich ging es dem Autor also nicht primär um Vollständigkeit, als vielmehr um das exemplarische Verstehen des Wesens der Eröffnungsphase an sich. Und Watson stellt denn auch gleich auf der ersten Seite sein Anliegen vor: es ist der Versuch, dem Leser einen festen Standort im Wirrwarr der Theorieflut zu vermitteln, von dem aus er den Anforderungen jedweder Eröffnung zu genügen vermag, auch wenn er mit ungewohnten Stellungs-bildern konfrontiert werden sollte. In genau diesem Sinne ist auch der Titel zu interpretieren, denn der Konsument soll nicht primär Varianten memorieren, sondern generell Schacheröffnungen "meistern".
Das, was man landläufig unter "Theorie" versteht, beginnt insofern erst auf der Seite 93(!). Zuvor erhält der Leser einen fundierten Einblick über diverse systemübergreifende Ideen und Parameter wie Bauernstrukturen, Felderkontrolle, Fianchettothemen, Raum, Prophylaxe und Weiteres mehr. Watson filtert gewissermaßen das Substrat aus der Vielfalt der Eröffnungssysteme heraus und stellt es seinem Publikum zur Verfügung.. Mit diesem Rüstzeug ausgestattet wird der Leser durch die oben erwähnten Systeme geführt, wobei Allgemeingültiges und Spezifisches nebeneinander vermittelt werden, Verstehen und Wissen also gewissermaßen Hand in Hand gehen.
Das gebotene Materia! reicht bis ins das Jahr 2006, ist mithin hochaktuell. Es versteht sich beinahe von selbst, dass das Buch alle schachliteraturtypischen Standards wie Bibliographie, Eröffnungsindex sowie Spielerverzeichnis enthält.
Und selbst der Preis, bei Büchern von der Insel stets der Wermutstropfen, ist diesmal absolut vertretbar. In Anbetracht der Tatsache, dass Sie für ein englischsprachiges Buch mittlerer Größenordnung (= circa 150 Seiten) selten weniger als 20 € hinblättern dürften, mag das Preis-Leistungsverhältnis im vorliegenden Falle als geradezu kundenfreundlich gelten.
Auch wenn, was manch einer bedauern mag, in unserem Buch nicht alle offenen oder halboffenen Systeme vertreten sein mögen: wir haben es mit einem Spitzenprodukt zu tun, das sich an Spieler aller Güteklassen wendet, mithin die besten Voraussetzungen für das mitbringt, was man landläufig einen "Klassiker" nennt. Band 2 soll übrigens noch im Februar erscheinen und sich mit den Eröffnungen bzw. Eröffnungsideen nach 1.d4 befassen.
E. Carl, Rochade 2/2007