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LOGEOTSS2012

The Sharpest Sicilian 2012

332 pages, paperback, Chess Stars, 1. edition 2012, first edition 2007

€22.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost
Discontinued
Five years after the first edition, the book was completely rewritten and redesigned. While remaining true to the original structure, this new edition underwent major changes.
The most notable one is the section devoted on the variation 6.Be3 e5. It was divided on two separate parts for the retreats 7.Nf3 and 7.Nb3. Both of them are totally new. For instance, Black's repertoire against 7.Nb3 Be6 8.f3 is now based on the topical 8...h5 where the authors analyse original new plans.
The Poisoned Pawn section has also been considerably changed to reflect the new discoveries in the 7.f4 h6 line.
The Fianchetto system now considers 6...e5, together with 6.g3 e6.

The 6.f4 system has been enriched with 6...Qc7 while retaining 6...e5 as a main repertoire.
6.a4 is now met by 6...e5, instead of 6...Nc6.

The rare systems also underwent a major update due to the increased popularity of lines like 6.h3 and 6.Qf3.
The book now includes games played until 25.09.2012
More Information
EAN 9789548782906
Weight 440 g
Manufacturer Chess Stars
Width 14.5 cm
Height 21.4 cm
Medium Book
Year of Publication 2012
Author Kiril GeorgievAtanas Kolev
Language English
Edition 1
ISBN-13 978-9548782906
Year of First Edition 2007
Pages 332
Binding paperback
005 Foreword from the Publisher
007 Introduction
008 About the Structure of This Book
010 Part 1. The Poisonded Pawn
086 Part 2. The Sozin
116 Part 3. The Classical System I
152 Part 4. The Classical System II
162 Part 5. On the Path to the English Attack
190 Part 6. The English Attack
218 Part 7. The 6.f4 System
244 Part 8. The Fianchetto
260 Part 9. Rare Variations
282 Part 10. Early Deviations for White
300 Part 11. The Moscow Variation
329 Index of Variations


"The Sharpest Sicilian 2012", sinngemäß übersetzbar mit "das Schärfste in der Sizilianischen Verteidigung 2012" vom großmeisterlichen Autorenduo Kiril Georgiev und Atanas Kolev ist zweierlei in einem, also sowohl Neuerscheinung als auch Neuauflage eines Werkes aus 2007. Dieses jüngst im bulgarischen Chess Stars-Verlag erschienene Buch basiert auf einer vorherigen Veröffentlichung des Jahres 2007, wurde aber in weiten Teilen praktisch neu geschrieben. Damit ist unter anderem der Effekt verbunden, dass der Leser ein top-aktuelles Eröffnungswerk in die Hand bekommt, dessen Struktur sich bereits bewährt hat.

"The Sharpest Sicilian 2012" beinhaltet 11 Kapitel, deren Gegenstand der theoretischen Behandlung ich über die jeweiligen Initialzüge bezeichne. So kann jeder Leser dieser Rezension ermessen, inwieweit diese Zugfolgen für sein Repertoire relevant sind, andererseits umgehe ich so das Problem unterschiedlicher Namensgebungen in der Literatur für jeweils identische Systeme.
Das vorliegende Werk widmet sich dem Sizilianer über die folgenden Anfänge:

Kap. 1: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Lg5 e6
Kap. 2: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Lc4
Kap. 3: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le2 e5
Kap. 4: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.a4
Kap. 5: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le3 e5
Kap. 6: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le3 e5 7.Sb3 Le6
Kap. 7: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.f4
Kap. 8: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.g3
Kap. 9: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 (seltene Varianten)
Kap. 10: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 (frühe Abweichungen für Weiß)
Kap. 11: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.Lb5+.

"The Sharpest Sicilian 2012" ist ein Repertoirebuch, also keine Monografie. Die behandelten Varianten folgen also Einschätzungen und Empfehlungen der Autoren, die somit eine Auswahl getroffen und zwangsläufig auch auf Linien verzichtet haben, die ihnen als weniger bedeutungsvoll oder nicht gleichwertig erscheinen. Geschrieben ist das Werk aus der Sicht von Schwarz, sodass die Weiß eröffneten Möglichkeiten behandelt werden, auch wenn sie aus der Sicht der Autoren nicht die besten Alternativen sind. Dieses Vorgehen ist notwendig, wenn das Repertoire rund sein soll, Schwarz also nicht schnell aus den ihm bekannten Linien gedrängt werden können soll. Hinsichtlich der Weichenstellungen im Bereich der nach Einschätzung der Autoren vollwertigen Linien hat Schwarz den Hut auf.
"The Sharpest Sicilian 2012" ist sehr gründlich aufgemacht, sodass es teilweise wie eine Monografie, wie eine umfassende Erörterung wirkt. Auch erinnert es passagenweise an eine Anleitung nach dem Prinzip "wie spielt man …". Für meinen Geschmack haben die beiden Autoren eine wunderbare Mischung aus den genannten Stilvarianten gefunden. "The Sharpest Sicilian 2012" ist ein sehr überzeugendes Buch, welches ich auf jeden Fall zu den wichtigsten Neuerscheinungen 2012 im Bereich der Sizilianischen Verteidigung zähle.

Das Werk folgt den für Eröffnungsbücher aus dem Verlag Chess Stars typischen Aufbau. Zunächst wird die besprochene Variante in "Quick Repertoire" theoretisch eingeführt. Und dabei so weit dargestellt, dass der Leser sie im Clubspiel anwenden können soll. Die Autoren gehen davon aus, dass 90% der gespielten Clubpartien auf der Basis der hier behandelten Linien gespielt werden und die meisten Leser nicht mehr als diesen Teil der Darstellungen brauchen. Durch die Brille des Fernschachspielers ist die sich anschließende Vertiefung in "Step by Step" unverzichtbar. Hier wird die Besprechung vertieft und auch ins Detail bzw. in seltene Verzweigungen geführt. Dieser Abschnitt macht aus dem VW Golf einen geländegängigen VW Tiguan, um mal ein Bild zu benutzen.
Ergänzt werden die theoretischen Erörterungen um Partien aus der Praxis, die allesamt instruktiv und am Ziel ausgerichtet kommentiert sind, dem Leser neben dem Praxiseinsatz auch noch weitere theoretische Details zu vermitteln. Nach den Worten der Autoren haben sie ihre Partien so ausgewählt, dass der Leser sie möglichst noch nicht zig Mal nachgespielt haben kann.

"The Sharpest Sicilian 2012" ist sehr gut zu lesen. Die Sprache ist erfrischend und vermittelt das Gefühl, von einem Bekannten in eine Sache eingeweiht zu werden. Verfasst ist das Werk in Englisch, die Fremdsprachkenntnisse werden aber nicht besonders gefordert. Vielleicht ist auch gerade die Besinnung auf einfache und verständliche Formulierungen ein Grund für die gute Lesbarkeit.
"Wer a sagt, muss auch b sagen" - getreu diesem Motto und dabei auch im Stil einer Anleitung "wie spielt man …" weist "The Sharpest Sicilian 2012" auf Gesetzmäßigkeiten in Spielaufbauen hin, die für den Leser ungemein wichtig sein können. Diese sehen in einem abstrahierten Beispiel wie folgt aus: "Wenn Weiß den Aufbau mit xy wählt, dann gehört der schwarze Läufer auf yz. In der Folge muss Schwarz vermeiden, seinen z-Bauern auf das Feld xy vorzuziehen, weil …". Dies ist angewandte Schachstrategie pur. Ähnliche Beispiele gibt es oft genug auch für die Taktik.

Ausweislich der Bibliografie haben die Autoren eine Auswahl der wichtigsten aktuellen Werke zum Thema berücksichtigt, eine vollständige Liste des "Who-Is-Who" der Literatur ist dies nicht. Mir sind aber keine Stellen aufgefallen, wo sich dies verkürzend hinsichtlich des theoretischen Materials ausgewirkt haben könnte. Zudem dürften weitere Quellen genutzt worden sein, vielleicht nicht in einem Umfang, dass eine Aufnahme in die Bibliografie geboten gewesen wäre. Dies ergibt sich aus verschiedenen Textpassagen.
Genutzt haben die Autoren auch Material aus dem Fernschach. Aufgefallen ist mir, dass bisweilen auch Unterschiede zwischen Turnierschach und Fernschach angesprochen werden, beispielsweise zum Vorkommen bestimmter Varianten.

Das Variantenverzeichnis am Ende des Werkes ist erfreulich detailliert und ermöglicht eine gute Orientierung, auch im Sprung zu ganz bestimmten Abspielen.

Noch ein Wort zur Verarbeitung: Diese ist insgesamt als gut zu bezeichnen. Mir gefällt nur der für Chess Stars-Bücher nicht ungewöhnliche dünne Umschlagskarton nicht. Es ist vermutlich leichter einen Pudding an die Wand zu nageln als diesen dünnen Umschlag. Hier könnte Chess Stars mal etwas nachlegen.

Fazit: "The Sharpest Sicilian 2012" ist ein sehr zu empfehlendes Werk. Für denjenigen, der die Najdorf-Variante schon im Repertoire hat, ist es ein hervorragendes Werk zur Ergänzung.

Uwe Bekemann, BdF
November 2012



So kann man eine Neuauflage auch direkt im Titel unterbringen. Eigentlich keine schlechte Idee - wenn es denn dadurch auch klar wird!? Wie auch immer: Die Autoren hatten bereits 2007 ein Buch unter dem Titel „The Sharpest Sicilian” herausgebracht, aber es lohnt sich nicht, auf Details zwischen den Auflagen einzugehen, da es nicht nur kleinere Aktualisierungen gab, sondern das Material komplett umgestellt wurde.

Wieder einmal ein Eröffnungsbuch, dessen Titel den Leser von außen nicht erkennen lässt, was ihn innen erwartet. Komplette Behandlung der Eröffnung oder ein Repertoire? Für den Weißspieler oder den Schwarzspieler? Man weiß es nicht. Vielleicht ist doch das ganze Leben ein Quiz…

Also: Es ist ein Repertoirebuch, geschrieben aus schwarzer Sicht und basierend auf der Najdorf-Variante! Ein Untertitel in gewohnter Form wie z. B. „Winning with the Najdorf” hätte da schon sehr geholfen. Aber gut - nun wissen wir es ja…

Ich mag Kiril Georgiev als Autor sehr gerne, da er nicht nur eine enorme Spielstärke mitbringt, sondern auch über die Fähigkeit (und Bereitschaft) verfügt, seine schachliche Kompetenz im Buch umzusetzen. Auch Co-Autor Atanas Kolev ist ein sehr starker Spieler und laut Herausgeber Semko Semkov (im Vorwort) war seine Hauptaufgabe, Repertoire-Bereiche abzudecken, in denen Georgiev über weniger Erfahrung verfügt, die aber aus Gründen der Praktikabilität des Repertoires vorzuziehen waren.

Damit kommen wir dann auch gleich zum Repertoire selbst. Gegen die klassische Hauptvariante 6.Lg5 empfiehlt Georgiev die topaktuelle Spielart der Bauernraubvariante: 6…e6 7.f4 Db6 8.Dd2 Dxb2 9.Tb1 Da3 10.e5 dxe5 11.fxe5 und jetzt 11…h6 12.Lh4 Sd5. Das ist natürlich eine sehr scharfe Gangart und vielleicht hätte sich der eine oder andere Leser hier etwas weniger Forciertes gewünscht, aber andererseits ist Najdorf nun mal Najdorf!

Gegen den Englischen Angriff 6.Le3, die andere „große Hauptvariante”, wird der Komplex mit 6…e5 angeboten. Genau hier kommt denn auch Atanas Kolev ins Spiel, denn Georgievs eigenes Repertoire wäre hier eher 6…e6, aber Herausgeber Semkov erklärt, dann hätte man zwecks Einheitlichkeit auch nach 6.Le2 mit dem Scheveninger System 6…e6 arbeiten müssen, was die ganze Geschichte laut Semkov zu komplex gemacht hätte. Die Wahl des Systems war an dieser Stelle also eine Frage der Machbarkeit und weniger eine Frage der Präferenz des Hauptautors. Das ist zwar zunächst nicht ganz so befriedigend, aber erstens leuchten die Gründe durchaus ein und zweitens steht die objektive Qualität des Aufbaus mit 6…e5 außer Frage.

Auf die weniger häufig gespielten Systeme gegen Najdorf wurden dann jeweils individuell die bevorzugten Varianten gewählt, und abgerundet wird das Repertoire schließlich noch durch die Behandlung der (nichtoffenen) weißen Nebenvarianten. Dabei hat man übrigens eine ungewöhnliche - und für mich nicht hundertprozentig nachvollziehbare - Entscheidung getroffen: Es ist nämlich ein Komplettrepertoire gegen 1.e4 c5 2.Sf3 beabsichtigt. Was ich dabei nicht ganz verstehe, ist, warum man dann nicht noch wenigstens die sonstigen weißen Züge im zweiten Zug behandelt hat. Und wenn das zu viel Platz in Anspruch genommen hätte - warum es nicht einfach bei der Stellung nach dem Najdorf-Zug 5…a6 belassen? So hat der Schwarze ein „Fast-Komplett-Repertoire” - was ich einen Tick merkwürdig finde, zumal es zusätzlich noch ein Kapitel über 1.e4 c5 2.Sc3 a6 gibt. Äh?!

Davon abgesehen geht es aber in erster Linie um die Behandlung der Najdorf-Variante selbst, und hier hat Georgiev (und natürlich auch Kolev) die Qualität geliefert, die man von ihm gewohnt ist. Man muss aber auf jeden Fall bedenken, dass die angebotenen Varianten nichts für Theorieverächter sind. Hier werden die Stiere (d. h. die Hauptvarianten) bei den Hörnern gepackt, und damit ist auch der Leser stark gefordert, wenn er das Repertoire in der Praxis anwenden will. Die Qualität der Analysen und auch der verbalen Erläuterungen ist hervorragend. Wie häufig bei Büchern aus dem Chess Stars-Verlag gilt, dass die Verwendung der englischen Sprache nicht ganz so gewandt ist wie bei manchen anderen Büchern, aber die Texte sind trotzdem klar verständlich, und der Inhalt ist top! Und andererseits vergaloppieren sich manche Autoren, deren Englisch sehr gewandt ist, auch gerne mal in diversen Anekdoten und Abschweifungen, die manchem gefallen mögen und manchem eben nicht. Bei Georgiev und Kolev gibt es dagegen nur Schach pur und kein Chi-Chi…

Die vorgeschlagenen Varianten gefallen mir sehr gut. Nirgends gibt es „einfache Lösungen”, sondern alle schwarzen Aufbauten sind theoretisch gut fundiert und solide analysiert und werden durch kompetente verbale Erklärungen, worauf in welchem Aufbau zu achten ist, ergänzt. Wer bereit ist, die Arbeit auf sich zu nehmen, die eine Vorbereitung auf die Najdorf-Hauptvarianten nun einmal mit sich bringt, der hat hier eine gute Basis, um mit dieser Arbeit zu beginnen. Ja, „beginnen”, denn auch das beste Buch mit mehr als 300 Seiten kann bei Najdorf nur ein Anfang sein…
Klaus Kögler







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REZENSIONEN ZUR AUFLAGE 2007:

Vor einiger Zeit brachte der bulgariChess Stars Verlag ein Eröffnungsbuch mit dem Titel „The Safest Sicilian" heraus, wobei mit dem „sichersten" Sizilianisch das Taimanov-System gemeint war. Jetzt hatte der Herausgeber IM Semko Semkov die Idee, als Kontrast dazu den „schärfsten" Sizilianer anzubieseiner Meinung nach das Najdorf-System 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3. d4 c:d4 4.S:d4 Sf6 5.Sc3 a6. Die Realisierung dieser Aufgabe überdie beiden bulgarischen Nationaltramer, GM Kiril Georgiev (Männerteam) und GM Atanas Kolev (Frauen).
Der formale Aufbau des Buches setzt die Tradition der Eröffnungsbücher dieses Verlages fort: jedes Kapitel enthält die Unterabschnitte „Quick Repertoire" (wo das Wichin Kurzfassung serviert wird); „Step by Step" (ausführliche Abder Theorie und „Complete Games" (kommentierte Meiszum Thema, hier insge50).
Der vorliegende Band soll dem Schwarzspieler ein Repertoire an die Hand geben, wie er seinen Najdorf am effektivsten einsetzt und gleichdie überaus möglichen, quasi überall lauernden Reinfälle im ersStadium der Partie vermeidet.
1) Vergifteter-Bauer-Variante: 6.Lg5 e6 7.f4 Db6 8.Dd2 D:b2. Hier werden auch die Alternativen 7...Sbd7 und 7...Dc7 betrachtet (S. 10-69, mit 12 Musterpartien).
2) Sozin-Variante 6. Lc4. seinerzeit eine bevorzugte Variante von Bobby Fischer (S. 70-91, mit vier Partien).
3) Das klassische System mit 6. Le2, heutzutage etwas aus der Mode gekommen (S. 92-113, mit fünf Partien).
4) Der englische Angriff 6.Le3, seit geraumer Zeit überaus populär (S. 114-174, mit acht Partien).
5) Weißer Hemmungsversuch am Damenflügel mit 6.a4 (S. 175-182, eine Partie).
6) Angriff mittels 6.f4, der sofort durch 6...e5! gekontert wird (S. 183-197, mit drei Partien).
7) Fianchetto-Variante 6.g3 - oft als Einleitung zu mehr positionellem Spiel gedacht, gelegentlich aber auch als Auftakt des kommenden Bauernsturmes mit f4 und g4 (S. 198-220, mit sechs Partien).
Die restlichen drei Kapitel befassen sich in erster Linie mit weißen Abnach den Anfangszügen 1.e4 c5 2.Sf3 d6:
8) Die Moskauer Variante 3.Lb5+ (S. 221-245, mit fünf Partien).
9) Raritäten in der Najdorf-Variante: 6.h3, 6.Ld3, 6.Tg1; oder die frühe Abweichungen 3.d4 c:d4 4.S:d4 Sf6 5.f3 e5! bzw. hier 5.Ld3 Sc6 oder auch 3.d4 c:d4 4.D:d4 a6 (S. 246-259, mit vier Partien).
10) Weiße Alternativen im dritten Zug, etwa 3.c3, 3.Lc4, 3.b4, 3.Sc3, 3.b3, 3.c4 (S. 260-269, mit zwei Beispielpartien).
Das sizilianische Najdorf-System dürfte wohl gegenwärtig eine der meist analysierten Abschnitte der gesamten Erörmungstheorie sein. Insofern können es sich die beiden bulgarischen Verfasser durchaus als Verdienst anrechnen lassen, den beUrwald an Varianten etausgelichtet und den Schwarzspielern viele Ratschläge und Empfür die besten Behandgegeben zu haben. Gleichwohl bleibt für den Najdorf-Fan noch jede Menge eigener Lernarbeit zu leisten, die er am besten mit englischen Sprachkenntnissen in Angriff nimmt, da die beiden Autoüber die vielen Varianten hinaus sehr zahlreiche verbale Erklärungen und Erläuterungen offerieren.
Mit freundlicher Genehmigung
Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 2/2008
______________________


Zu den Autoren:
Der Ex-Juniorenweltmeister GM Kiril Georgiev (ELO 2661) ist Coach und Spitzenbrett der bulgarischen Nationalmannschaft. GM Atanas Kolev (ELO 2538) ist Coach der bulgarischen Damennationalmannschaft.
Die Najdorfvariante in der Sizilianischen Verteidigung zählt zu den schärfsten und auch erfolgreichsten Erwiderungen auf 1.e4. Großmeister wie Bobby Fischer und Garri Kasparow haben die Najdorfvariante während ihrer gesamten Schachkarriere erfolgreich angewendet und um zahlreiche Ideen bereichert.
Im gegenwärtigen Turnierschach ist diese Eröffnung nicht wegzudenken, viele der führenden Großmeister bedienen sich dieser scharfen Waffe.
Das vorliegende Werk hat nach eigenen Angaben der beiden Autoren „das ehrgeizige Ziel, Sie mit einem kompletten Repertoire gegen 1.e4 c5 2.Sf3 zu bewaffnen”.
Dazu stellt das Autoren-Team (Kolev ist für die Kapitel 6.Le2, 6.Le3 und 6.a4 verantwortlich, Georgiev für den Rest des Buches) die Najdorfvariante (1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cd: 4.Sd4: Sf6 5.Sc3 a6) vor.
Warum sollte man die Najdorfvariante spielen?
Nach Ansicht der Verfasser des Buches ist es nicht verkehrt, wenn Anfänger offene Eröffnungen (1.e4 e5) spielen, doch mit fortschreitender Spielstärke sollte man sich mit anspruchsvolleren Eröffnungen (zum Beispiel Najdorfvariante) auseinandersetzen, wenn man sich verbessern will. Diese Aussage kann ich nicht ganz teilen, es gibt genügend Beispiele, in denen jemand sehr erfolgreich und über einen längeren Zeitraum 1. …e5 gespielt hat oder noch spielt. Mit seinen anderen Argumenten hat Georgiev natürlich recht, wenn er schreibt, dass man Najdorf ein ganzes Leben lang spielen kann und es nie langweilig wird. Gleichzeitig erwähnt er auch, dass die Najdorfvariante nichts für faule Spieler ist, die Theorie entwickelt sich in rasendem Tempo weiter und es ist sehr zeitaufwendig hier Schritt zu halten.
Das zeigt sich vielleicht am besten an folgendem Beispiel:
Das Buch ist topaktuell und es wurde wie bereits erwähnt, die aktuelle Theorie bis Februar 2007 berücksichtigt. Beim kurz darauf (März 2007) zu Ende gegangenen Supergroßmeisterturnier in Morelia / Linares (Kategorie 20) wurden 6 Partien mit der Najdorfvariante eröffnet. Keine dieser Partien folgte länger den Analysen dieses Buches, sondern es wurde schon nach ca. zehn Zügen abgewichen!
Das vorgeschlagene Repertoire behandelt alle weißen Antworten auf 5. …a6 und möglichen weißen Abweichungen im 3.Zug (3.Lb5).
Beide Autoren haben nach eigenen Angaben 14 Monate an diesem Buch gearbeitet und die aktuelle Theorie bis 10.Februar 2007 berücksichtigt (!).
Jedes vorgestellte System ist in 3 Kapitel unterteilt: Quickrepertoire, Step by Step und Complete Games. Quickrepertoire beinhaltet alle wichtigen Informationen um die Variante spielen zu können, typische Ideen, kritische Positionen und typische Zugfolgen. Step by Step befasst sich hingegen mit der genauen Analyse der Variante. Complete Games stellt ausgewählte Musterpartien vor (ca.10 pro System) die sowohl den letzten Stand der Theorie markieren als auch noch einmal alle typischen Ideen und entstehende Mittelspielstrukturen einprägsam aufzeigen.
Der schriftliche Teil des Buches ist auch ohne großartige Englischkenntnisse einigermaßen verständlich. Lobenswert ist das Vorgehen, den Leser nicht mit Analysen zu erdrücken sondern auch die Ideen lehrreich zu vermitteln und typische Motive zu erklären.
Der analytische Teil des Buches ist wie bei jedem Eröffnungsbuch den Gesetzen der Zeit unterworfen. Besonders in scharfen Systemen wie der Najdorfvariante kann das geschriebene Wort nicht mit der aktuellen Entwicklung Schritt halten. Dies kann man aber nicht als Vorwurf ansehen, es liegt eben in der Natur der Sache.
Bei der „Vergifteten Bauernvariante” wird darauf hingewiesen, dass Weiß ein forciertes Remis in diesem Abspiel zur Verfügung hat (insbesondere dann ärgerlich, wenn ein schwächerer Spieler mit Weiß gegen einen stärkeren Spieler diese Variante anwendet).
Hier wird für Schwarz eine interessante Alternative angeboten.
Ansonsten bieten die umfassenden Analysen einen sehr guten Überblick über den augenblicklichen Stand der Theorie.
Das Ende des Buches ziert ein ausführlicher Variantenindex, zu mehr hat es hier leider nicht gereicht, wehmütig denkt man an die Zeit zurück als ein Partienverzeichnis eigentlich Standard bei Schachbüchern war.
Fazit: Das bulgarische GM-Duo bietet mit „The Sharpest Sicilian” ein komplettes Repertoire anhand der Najdorf-Variante an. Für ambitionierte Fortgeschrittene und Profis, die Najdorf in ihr Repertoire aufnehmen wollen, durchaus zu empfehlen.

Martin Rieger, www.freechess.info


So kann man eine Neuauflage auch direkt im Titel unterbringen. Eigentlich keine schlechte Idee - wenn es denn dadurch auch klar wird!? Wie auch immer: Die Autoren hatten bereits 2007 ein Buch unter dem Titel „The Sharpest Sicilian” herausgebracht, aber es lohnt sich nicht, auf Details zwischen den Auflagen einzugehen, da es nicht nur kleinere Aktualisierungen gab, sondern das Material komplett umgestellt wurde.

Wieder einmal ein Eröffnungsbuch, dessen Titel den Leser von außen nicht erkennen lässt, was ihn innen erwartet. Komplette Behandlung der Eröffnung oder ein Repertoire? Für den Weißspieler oder den Schwarzspieler? Man weiß es nicht. Vielleicht ist doch das ganze Leben ein Quiz…

Also: Es ist ein Repertoirebuch, geschrieben aus schwarzer Sicht und basierend auf der Najdorf-Variante! Ein Untertitel in gewohnter Form wie z. B. „Winning with the Najdorf” hätte da schon sehr geholfen. Aber gut - nun wissen wir es ja…

Ich mag Kiril Georgiev als Autor sehr gerne, da er nicht nur eine enorme Spielstärke mitbringt, sondern auch über die Fähigkeit (und Bereitschaft) verfügt, seine schachliche Kompetenz im Buch umzusetzen. Auch Co-Autor Atanas Kolev ist ein sehr starker Spieler und laut Herausgeber Semko Semkov (im Vorwort) war seine Hauptaufgabe, Repertoire-Bereiche abzudecken, in denen Georgiev über weniger Erfahrung verfügt, die aber aus Gründen der Praktikabilität des Repertoires vorzuziehen waren.

Damit kommen wir dann auch gleich zum Repertoire selbst. Gegen die klassische Hauptvariante 6.Lg5 empfiehlt Georgiev die topaktuelle Spielart der Bauernraubvariante: 6…e6 7.f4 Db6 8.Dd2 Dxb2 9.Tb1 Da3 10.e5 dxe5 11.fxe5 und jetzt 11…h6 12.Lh4 Sd5. Das ist natürlich eine sehr scharfe Gangart und vielleicht hätte sich der eine oder andere Leser hier etwas weniger Forciertes gewünscht, aber andererseits ist Najdorf nun mal Najdorf!

Gegen den Englischen Angriff 6.Le3, die andere „große Hauptvariante”, wird der Komplex mit 6…e5 angeboten. Genau hier kommt denn auch Atanas Kolev ins Spiel, denn Georgievs eigenes Repertoire wäre hier eher 6…e6, aber Herausgeber Semkov erklärt, dann hätte man zwecks Einheitlichkeit auch nach 6.Le2 mit dem Scheveninger System 6…e6 arbeiten müssen, was die ganze Geschichte laut Semkov zu komplex gemacht hätte. Die Wahl des Systems war an dieser Stelle also eine Frage der Machbarkeit und weniger eine Frage der Präferenz des Hauptautors. Das ist zwar zunächst nicht ganz so befriedigend, aber erstens leuchten die Gründe durchaus ein und zweitens steht die objektive Qualität des Aufbaus mit 6…e5 außer Frage.

Auf die weniger häufig gespielten Systeme gegen Najdorf wurden dann jeweils individuell die bevorzugten Varianten gewählt, und abgerundet wird das Repertoire schließlich noch durch die Behandlung der (nichtoffenen) weißen Nebenvarianten. Dabei hat man übrigens eine ungewöhnliche - und für mich nicht hundertprozentig nachvollziehbare - Entscheidung getroffen: Es ist nämlich ein Komplettrepertoire gegen 1.e4 c5 2.Sf3 beabsichtigt. Was ich dabei nicht ganz verstehe, ist, warum man dann nicht noch wenigstens die sonstigen weißen Züge im zweiten Zug behandelt hat. Und wenn das zu viel Platz in Anspruch genommen hätte - warum es nicht einfach bei der Stellung nach dem Najdorf-Zug 5…a6 belassen? So hat der Schwarze ein „Fast-Komplett-Repertoire” - was ich einen Tick merkwürdig finde, zumal es zusätzlich noch ein Kapitel über 1.e4 c5 2.Sc3 a6 gibt. Äh?!

Davon abgesehen geht es aber in erster Linie um die Behandlung der Najdorf-Variante selbst, und hier hat Georgiev (und natürlich auch Kolev) die Qualität geliefert, die man von ihm gewohnt ist. Man muss aber auf jeden Fall bedenken, dass die angebotenen Varianten nichts für Theorieverächter sind. Hier werden die Stiere (d. h. die Hauptvarianten) bei den Hörnern gepackt, und damit ist auch der Leser stark gefordert, wenn er das Repertoire in der Praxis anwenden will. Die Qualität der Analysen und auch der verbalen Erläuterungen ist hervorragend. Wie häufig bei Büchern aus dem Chess Stars-Verlag gilt, dass die Verwendung der englischen Sprache nicht ganz so gewandt ist wie bei manchen anderen Büchern, aber die Texte sind trotzdem klar verständlich, und der Inhalt ist top! Und andererseits vergaloppieren sich manche Autoren, deren Englisch sehr gewandt ist, auch gerne mal in diversen Anekdoten und Abschweifungen, die manchem gefallen mögen und manchem eben nicht. Bei Georgiev und Kolev gibt es dagegen nur Schach pur und kein Chi-Chi…

Die vorgeschlagenen Varianten gefallen mir sehr gut. Nirgends gibt es „einfache Lösungen”, sondern alle schwarzen Aufbauten sind theoretisch gut fundiert und solide analysiert und werden durch kompetente verbale Erklärungen, worauf in welchem Aufbau zu achten ist, ergänzt. Wer bereit ist, die Arbeit auf sich zu nehmen, die eine Vorbereitung auf die Najdorf-Hauptvarianten nun einmal mit sich bringt, der hat hier eine gute Basis, um mit dieser Arbeit zu beginnen. Ja, „beginnen”, denn auch das beste Buch mit mehr als 300 Seiten kann bei Najdorf nur ein Anfang sein…