Artikelnummer
LOSEMSTKID
Autor
Squeezing the King's Indian Defence
248 Seiten, kartoniert, Chess Stars, 1. Auflage 2020
This book presents a full repertoire based on the Gligoric System against the King’s Indian Defence - 1.d4 Nf6 2.c4 g6 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.Nf3 0-0 6.Be2 e5 7.Be3. The key point of this set-up is that White does not commit his king to any flank, at least for a while. That makes Black’s thematic attack with ...f5-f4, ...g4 pointless and allows White to play chess without having to memorise tons of variations. The authors focus on typical positions and methods of handling them, which is essential for the Gligoric System.
EAN | 9786197188295 |
---|---|
Gewicht | 330 g |
Hersteller | Chess Stars |
Breite | 14,5 cm |
Höhe | 21,5 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2020 |
Autor | Semko SemkovYuriy Krykun |
Sprache | Englisch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 978-619-7188-29-5 |
Seiten | 248 |
Einband | kartoniert |
Name | Chess Stars |
---|---|
Adresse | Complex "Geo Milev" BL. 248 Ap. 47 Sofia 1113 Bulgarien |
Internet | www.chess-stars.com |
semkov@chess-stars.com |
004 Bibliography
005 Preface by Semkov
006 Preface by Krykun
Chapter 1. The Gligoric Variation 1.d4 Nf6 2.c4 g6 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.Nf3 0-0 6.Be2 e5 7.Be3 Ng4
009 Main Ideas
014 Step by Step
024 Annotated Games
Chapter 2. The Main Line 8.Bg5 f6 9.Bh4 Nc6 10.d5 Ne7 11.Nd2 Nh6
041 Main Ideas
045 Step by Step
057 Annotated Games
Chapter 3. 7...Nc6?!
065 Main Ideas
069 Step by Step
076 Annotated Games
Chapter 4. 7...c6
083 Main Ideas
088 Step by Step
095 Annotated Games
Chapter 5. 7...Na6
107 Main Ideas
112 Step by Step
123 Annotated Games
Chapter 6. 7...Nbd7
135 Main Ideas
138 Step by Step
155 Annotated Games
Chapter 7. 7...exd4
163 Main Ideas
166 Step by Step
176 Annotated Games
Chapter 8. 7...h6
181 Main Ideas
183 Step by Step
187 Annotated Games
Chapter 9. 7...Qe8
189 Main Ideas
191 Step by Step
Chapter 10. 7...Qe7
197 Main Ideas
198 Step by Step
201 Annotated Games
Chapter 11. Rare Seventh Moves
205 Main Ideas
206 Step by Step
212 Annotated Games
Chapter 12. Rare 6th Moves
215 Main Ideas
218 Step by Step
227 Annotated Games
Chapter 13. 6...c6
233 Main Ideas
235 Step by Step
242 Annotated Games
244 Index of Variations
005 Preface by Semkov
006 Preface by Krykun
Chapter 1. The Gligoric Variation 1.d4 Nf6 2.c4 g6 3.Nc3 Bg7 4.e4 d6 5.Nf3 0-0 6.Be2 e5 7.Be3 Ng4
009 Main Ideas
014 Step by Step
024 Annotated Games
Chapter 2. The Main Line 8.Bg5 f6 9.Bh4 Nc6 10.d5 Ne7 11.Nd2 Nh6
041 Main Ideas
045 Step by Step
057 Annotated Games
Chapter 3. 7...Nc6?!
065 Main Ideas
069 Step by Step
076 Annotated Games
Chapter 4. 7...c6
083 Main Ideas
088 Step by Step
095 Annotated Games
Chapter 5. 7...Na6
107 Main Ideas
112 Step by Step
123 Annotated Games
Chapter 6. 7...Nbd7
135 Main Ideas
138 Step by Step
155 Annotated Games
Chapter 7. 7...exd4
163 Main Ideas
166 Step by Step
176 Annotated Games
Chapter 8. 7...h6
181 Main Ideas
183 Step by Step
187 Annotated Games
Chapter 9. 7...Qe8
189 Main Ideas
191 Step by Step
Chapter 10. 7...Qe7
197 Main Ideas
198 Step by Step
201 Annotated Games
Chapter 11. Rare Seventh Moves
205 Main Ideas
206 Step by Step
212 Annotated Games
Chapter 12. Rare 6th Moves
215 Main Ideas
218 Step by Step
227 Annotated Games
Chapter 13. 6...c6
233 Main Ideas
235 Step by Step
242 Annotated Games
244 Index of Variations
"Squeezing the King's Indian Defence" von Semko Semkov und Yuriy Krykun ist 2020 im bulgarischen Verlag Chess Stars erschienen, aber auch knapp 5 Jahre nach seinem Erscheinen noch aktuell. Die Autoren wollen Weiß mit einem Repertoire gegen die Königsindische Verteidigung ausstatten und ihn dabei so präparieren, dass er es auf der Basis eines breiten Verständnisses einsetzen kann. Dabei konzentrieren sie sich auf das Gligoric-System, das über die Züge 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.Le2 e5 7.Le3 eingeleitet wird.
Wer mit Schwarz die Königsindische Verteidigung einsetzt weiß, dass diese grundsätzlich auf eine längere Frist bis zu einem ebenbürtigen Spiel ausgelegt ist, er also geduldig auf seine Chancen hinspielen und sich auf eine gewisse Leidenszeit einstellen muss. Er hat im Kopf, dass zu seinen lukrativsten Vorgehensweisen der Vorstoß des f-Bauern bis f4, flankiert vom bis g4 voranschreitenden g-Bauern zählt. Und genau daran orientiert sich das im Buch behandelte System. Weiß lässt seinen König lange im Zentrum und gibt so dem Gegner keinen frühen Anhaltspunkt, auf welcher Flanke er den weißen König attackieren kann.
Gegliedert ist das Werk in 13 Kapitel. Diese sind nach dem berühmten Schema der Eröffnungsbücher von Chess Stars gegliedert. I ersten Abschnitt "Main Ideas" werden die wesentlichen strategischen Aspekte und auch grundlegende taktische Umsetzungen vorgestellt. Hierdurch wird der Leser in die Lage versetzt, den roten Faden im Spiel zu erkennen und einzuhalten. Dies hilft im nichtnur bei der Arbeit mit dem folgenden Abschnitt "Step by Step", der die umfassende Erörterung des vorgeschlagenen Repertoires enthält, sondern natürlich auch in seiner eigenen Praxis am Brett. Der abschließende Abschnitt "Annotated Games" vertieft und spezialisiert das Material anhand von kommentierten Partien aus dem allgemeinen Turnierschach wie auch aus dem Fernschach.
Die Autoren erläutern mustergültig in einem Mix aus Text und Varianten. Sie gehen dabei so grundlegend und ausführlich vor, dass schon der einfache Klubspieler kaum Probleme mit einem Verstehen haben wird. Mir gefällt dabei auch das bisweilen anzutreffende Aufwerfen konkreter Fragen, wie sie auch beim Leser anzunehmen sind, um diese dann sofort und gewohnt ausführlich zu beantworten.
Merksätze und klare Anwendungsregeln durchziehen das Werk. Sie sind besonders hervorgehoben und lassen sich vom Leser einprägen. Gelegentlich gibt es Ausführungen unter der Überschrift "Theoretical Status", in denen der Leser die Einschätzung der Autoren zu einer ausgewählten und noch nicht eindeutig geklärten Spielweise erfährt. Am Beispiel derartiger Ausführungen auf Seite 111 zur Fortsetzung 7…Sa6 greifen sie in diesen Bereichen auch die theoretische Behandlung in anderen Werken auf, hier etwa seitens Khalifman und Kotronias. Der Leser erhält entsprechend neue Ansätze für seine eigenen Bewertungen, insbesondere wenn die Spielweise kein Neuland für ihn ist.
Die Orientierung im Stoff ist einfach. Die Hauptvarianten sind durch Fettdruck hervorgehoben.
Es gibt zahleiche Diagramme, die den Leser durch Visualisierung unterstützen. Soweit sie in den Nebenvarianten zum Einsatz kommen, sind sie etwas kleiner als die übrigen.
Das zugbasierte Inhaltsverzeichnis und ein auf wesentliche Linien begrenztes Variantenverzeichnis am Ende des Buches helfen beim gezielten Ansteuern bestimmter gesuchter Inhalte.
Fremdsprachenkenntnisse auf Schulniveau sollten ausreichen, um recht bequem mit dem Werk arbeiten zu können. Der verwendete Wortschatz entspricht im Großen und Ganzen dem in Schachbüchern Üblichen.
Wenn ich mich eingangs positiv zur Aktualität des Werkes festgelegt habe, so stützt sich dies auch auf meine Auswertung der Partiendatenbank. Die von den Autoren unterstützten Varianten werden auch heute noch gespielt, ausgewählte neue Wege sind noch nicht von der Praxis widerlegt worden und bergen weiterhin ein - gesundes - Überraschungspotenzial. Insgesamt behält Weiß zumeist im für die Königsindische Verteidigung typischen Rahmen die Oberhand. Im modernen Fernschach beschränkt sich dieser Vorteil auf eine homöopathische Größe.
Fazit: "Squeezing the King's Indian Defence" ist ein empfehlenswertes Repertoirebuch für den Spieler ab Klubniveau. Es richtet sich an Weiß, ist aber im Rahmen der für Weiß getroffenen Repertoireentscheidungen auch für die Vorbereitung für den Spieler mit Schwarz geeignet.
Uwe Bekemann
März 2025
Als 2018 und 2019 die beiden Bände zu GM Kiril Georgievs und IM Semko Semkovs "The Modern English"-Reihe bei Chess Stars erschienen, war ich davon recht angetan und hatte nur einen größeren Kritikpunkt. Trotz eines angekündigten vollständigen Repertoires fehlten einige Systeme. Vor allem das Auslassen der Königsindischen Verteidigung mit dem Hinweis, man solle einfach relativ schnell mit d4 in eine Hauptvariante dieses Systems übergehen, ohne weitere Tipps zu nennen, stieß mir sauer auf. Offensichtlich war auch IM Semko Semkov damit nicht ganz zufrieden und liefert mit "squeezing the king`s indian defence" nun ein Weißrepertoire nach, das auch Englischspielern gefallen könnte. Diesmal holte er sich mit dem jungen Ukrainischen FM Yuriy Krykun frische Unterstützung dazu und das Ergebnis kann sich durchaus sehr gut sehen lassen.
Die Königsindische Verteidigung ist für viele Freunde der Geschlossenen Spiele ein Problem. Sowohl nach 1.d4, als auch 1.c4 oder 1.Sf3 kann Schwarz 1. ...Sf6, 2. ...g6, 3. ...Lg7 spielen und zum Beispiel nach einer natürlichen Entwicklung wie 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.Le2 e5 7.0-0 Sc6 8.d5 Se7 danach schnell mit Sd7 und f5 einen Bauernsturm am Königsflügel entfachen. Die Engines meinen dabei stets, dass Weiß gut steht, aber unterschätzen oft das schwarze Angriffspotential. Wer ein-, zweimal mit Weiß in solchen Stellungen auseinandergenommen wurde, der kann schnell einmal verzweifeln, aber es gibt in meinen Augen aus weißer Sicht einen Trick, der viele Schwarzspieler stören wird. Man rochiert einfach nicht oder erst später kurz!
Das sehen auch unsere Autoren so und empfehlen nach den obigen ersten Zügen einfach 7.Le3. Das sogenannte Gligoricsystem ist sehr trickreich und war auch schon meine Wahl in meiner 1.Sf3-Zeit. Weiß spielt einfach wie in der oben skizzierten Hauptvariante, aber rochiert nicht kurz, weshalb der schwarze Angriff ins Leere läuft. 7. ...Sc6 bekam ich zum Beispiel in Onlineblitzpartien selbst gegen ganz gute Gegner erstaunlich häufig auf das Brett. Nach 8.d5 Se7 9.Sd2 Sd7 10.b4 f5 11.f3 Sf6 12.c5 f4 13.Lf2 g5 14.Sc4 Sg6 15.cxd6 cxd6 16.Sb5 brennt es am Damenflügel lichterloh, während der schwarze Angriff nur gefährlich wäre, wenn der weiße König noch kurz rochieren würde.
Die besten schwarzen Versuche sind in meinen Augen darum 7. ...Sg4 und 7. ...exd4. Nach ersterem geht es mit 8.Lg5 f6 9.Lh4 weiter. Spielt Schwarz nun 9. ...g5, werden aber seine weißen Felder recht schwach, was Weiß gut ausnutzen kann, während 9. ...Sc6 nach 10.d5 Se7 11.Sd2 Sh6 12.f3 c5, um den weißen Damenflügelangriff zu stoppen, 13.dxc6 bxc6 14.b4 Le6 15.Sb3 d5 16.0-0 zu einer gehaltvollen Stellung führt, in der Schwarz seine typische Schablone nicht gut anwenden kann, während Weiß am Damenflügel durchaus über gute Möglichkeiten verfügt. Die Autoren zeigen hier recht gut, wie Weiß auf Gewinn spielen kann. Ich persönlich fand darum immer 7. ...exd4 lästig. Zwar spielt Schwarz hier auch abseits seiner normalen geschlossenen Struktur, bringt aber Weiß ebenfalls aus seiner üblichen d5-Komfortzone. Hier wird in dem Buch mit 8.Sxd4 Te8 9.Dc2 eine frische Idee gebracht, die nach 9. ...c6 10.0-0 De7 mit der Empfehlung 11.Tae1 noch frischer wird. Dieser Zug wurde laut Datenbank bisher nur einmal gespielt, allerdings vom sehr starken GM Pentala Harikrishna. Weiß opfert den e4 und erhält dafür einige Kompensation, die durch eine ausführliche Analyse aufgezeigt wird. Das gebräuchlichere 11.Lf3 wird für weniger abenteuerlustige Gemüter aber auch behandelt.
Theoretisch macht das Buch einen recht guten Eindruck, aber sein Hauptvorteil ist die Rückkehr zum bewährten Chess Stars Stil, der zuletzt leider kaum vorkam. Jedes Buchkapitel besteht dabei aus drei Teilen. Erst werden die Hauptideen präsentiert und der Leser erfährt die kritischsten Varianten und typische taktische wie strategische Motive zur Orientierung. Dann gibt es Schritt für Schritt die Theorie zu der jeweiligen Kapitelvariante und abschließend gut kommentierte Modellpartien, die dem Leser zeigen, wie typische Mittel- oder Endspiele aussehen oder auch, was man richtig oder falsch machen kann. Für mich ist das die ideale Struktur, um eine neue Eröffnung häppchenweise zu studieren. Zuerst sehe ich mir alle Hauptideen an und kann danach bereits erste Trainingspartien spielen. Die Fragen, die in diesen auftauchen, klären dann die anderen Teile, sodass man schnell und gut neue Eröffnungsvarianten in sein bestehendes Repertoire einbauen kann. Zudem wird auch viel Wert auf verbale Erklärungen und typische strategische Merksätze gelegt. So ist es zum Beispiel in meinen Augen eigentlich immer sinnvoll, mit einem Springer den schwarzen weißfeldrigen Läufer wegzufischen. Das und vieles andere wird natürlich auch in dem Buch erklärt. Sehr gut finde ich auch, dass sich die Autoren angesehen haben, was Königsindischautoren gegen das Gligoricsystem empfohlen haben, und diese Empfehlungen genau unter die Lupe nehmen.
In meinen Augen ist hier das Gligoricsystem, das ich als starke Waffe gegen die Königsindische Verteidigung einschätze, in sehr guter Form aufbereitet und analysiert worden. Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen!
IM Dirk Schuh
November 2020
Wer mit Schwarz die Königsindische Verteidigung einsetzt weiß, dass diese grundsätzlich auf eine längere Frist bis zu einem ebenbürtigen Spiel ausgelegt ist, er also geduldig auf seine Chancen hinspielen und sich auf eine gewisse Leidenszeit einstellen muss. Er hat im Kopf, dass zu seinen lukrativsten Vorgehensweisen der Vorstoß des f-Bauern bis f4, flankiert vom bis g4 voranschreitenden g-Bauern zählt. Und genau daran orientiert sich das im Buch behandelte System. Weiß lässt seinen König lange im Zentrum und gibt so dem Gegner keinen frühen Anhaltspunkt, auf welcher Flanke er den weißen König attackieren kann.
Gegliedert ist das Werk in 13 Kapitel. Diese sind nach dem berühmten Schema der Eröffnungsbücher von Chess Stars gegliedert. I ersten Abschnitt "Main Ideas" werden die wesentlichen strategischen Aspekte und auch grundlegende taktische Umsetzungen vorgestellt. Hierdurch wird der Leser in die Lage versetzt, den roten Faden im Spiel zu erkennen und einzuhalten. Dies hilft im nichtnur bei der Arbeit mit dem folgenden Abschnitt "Step by Step", der die umfassende Erörterung des vorgeschlagenen Repertoires enthält, sondern natürlich auch in seiner eigenen Praxis am Brett. Der abschließende Abschnitt "Annotated Games" vertieft und spezialisiert das Material anhand von kommentierten Partien aus dem allgemeinen Turnierschach wie auch aus dem Fernschach.
Die Autoren erläutern mustergültig in einem Mix aus Text und Varianten. Sie gehen dabei so grundlegend und ausführlich vor, dass schon der einfache Klubspieler kaum Probleme mit einem Verstehen haben wird. Mir gefällt dabei auch das bisweilen anzutreffende Aufwerfen konkreter Fragen, wie sie auch beim Leser anzunehmen sind, um diese dann sofort und gewohnt ausführlich zu beantworten.
Merksätze und klare Anwendungsregeln durchziehen das Werk. Sie sind besonders hervorgehoben und lassen sich vom Leser einprägen. Gelegentlich gibt es Ausführungen unter der Überschrift "Theoretical Status", in denen der Leser die Einschätzung der Autoren zu einer ausgewählten und noch nicht eindeutig geklärten Spielweise erfährt. Am Beispiel derartiger Ausführungen auf Seite 111 zur Fortsetzung 7…Sa6 greifen sie in diesen Bereichen auch die theoretische Behandlung in anderen Werken auf, hier etwa seitens Khalifman und Kotronias. Der Leser erhält entsprechend neue Ansätze für seine eigenen Bewertungen, insbesondere wenn die Spielweise kein Neuland für ihn ist.
Die Orientierung im Stoff ist einfach. Die Hauptvarianten sind durch Fettdruck hervorgehoben.
Es gibt zahleiche Diagramme, die den Leser durch Visualisierung unterstützen. Soweit sie in den Nebenvarianten zum Einsatz kommen, sind sie etwas kleiner als die übrigen.
Das zugbasierte Inhaltsverzeichnis und ein auf wesentliche Linien begrenztes Variantenverzeichnis am Ende des Buches helfen beim gezielten Ansteuern bestimmter gesuchter Inhalte.
Fremdsprachenkenntnisse auf Schulniveau sollten ausreichen, um recht bequem mit dem Werk arbeiten zu können. Der verwendete Wortschatz entspricht im Großen und Ganzen dem in Schachbüchern Üblichen.
Wenn ich mich eingangs positiv zur Aktualität des Werkes festgelegt habe, so stützt sich dies auch auf meine Auswertung der Partiendatenbank. Die von den Autoren unterstützten Varianten werden auch heute noch gespielt, ausgewählte neue Wege sind noch nicht von der Praxis widerlegt worden und bergen weiterhin ein - gesundes - Überraschungspotenzial. Insgesamt behält Weiß zumeist im für die Königsindische Verteidigung typischen Rahmen die Oberhand. Im modernen Fernschach beschränkt sich dieser Vorteil auf eine homöopathische Größe.
Fazit: "Squeezing the King's Indian Defence" ist ein empfehlenswertes Repertoirebuch für den Spieler ab Klubniveau. Es richtet sich an Weiß, ist aber im Rahmen der für Weiß getroffenen Repertoireentscheidungen auch für die Vorbereitung für den Spieler mit Schwarz geeignet.
Uwe Bekemann
März 2025
Als 2018 und 2019 die beiden Bände zu GM Kiril Georgievs und IM Semko Semkovs "The Modern English"-Reihe bei Chess Stars erschienen, war ich davon recht angetan und hatte nur einen größeren Kritikpunkt. Trotz eines angekündigten vollständigen Repertoires fehlten einige Systeme. Vor allem das Auslassen der Königsindischen Verteidigung mit dem Hinweis, man solle einfach relativ schnell mit d4 in eine Hauptvariante dieses Systems übergehen, ohne weitere Tipps zu nennen, stieß mir sauer auf. Offensichtlich war auch IM Semko Semkov damit nicht ganz zufrieden und liefert mit "squeezing the king`s indian defence" nun ein Weißrepertoire nach, das auch Englischspielern gefallen könnte. Diesmal holte er sich mit dem jungen Ukrainischen FM Yuriy Krykun frische Unterstützung dazu und das Ergebnis kann sich durchaus sehr gut sehen lassen.
Die Königsindische Verteidigung ist für viele Freunde der Geschlossenen Spiele ein Problem. Sowohl nach 1.d4, als auch 1.c4 oder 1.Sf3 kann Schwarz 1. ...Sf6, 2. ...g6, 3. ...Lg7 spielen und zum Beispiel nach einer natürlichen Entwicklung wie 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.Le2 e5 7.0-0 Sc6 8.d5 Se7 danach schnell mit Sd7 und f5 einen Bauernsturm am Königsflügel entfachen. Die Engines meinen dabei stets, dass Weiß gut steht, aber unterschätzen oft das schwarze Angriffspotential. Wer ein-, zweimal mit Weiß in solchen Stellungen auseinandergenommen wurde, der kann schnell einmal verzweifeln, aber es gibt in meinen Augen aus weißer Sicht einen Trick, der viele Schwarzspieler stören wird. Man rochiert einfach nicht oder erst später kurz!
Das sehen auch unsere Autoren so und empfehlen nach den obigen ersten Zügen einfach 7.Le3. Das sogenannte Gligoricsystem ist sehr trickreich und war auch schon meine Wahl in meiner 1.Sf3-Zeit. Weiß spielt einfach wie in der oben skizzierten Hauptvariante, aber rochiert nicht kurz, weshalb der schwarze Angriff ins Leere läuft. 7. ...Sc6 bekam ich zum Beispiel in Onlineblitzpartien selbst gegen ganz gute Gegner erstaunlich häufig auf das Brett. Nach 8.d5 Se7 9.Sd2 Sd7 10.b4 f5 11.f3 Sf6 12.c5 f4 13.Lf2 g5 14.Sc4 Sg6 15.cxd6 cxd6 16.Sb5 brennt es am Damenflügel lichterloh, während der schwarze Angriff nur gefährlich wäre, wenn der weiße König noch kurz rochieren würde.
Die besten schwarzen Versuche sind in meinen Augen darum 7. ...Sg4 und 7. ...exd4. Nach ersterem geht es mit 8.Lg5 f6 9.Lh4 weiter. Spielt Schwarz nun 9. ...g5, werden aber seine weißen Felder recht schwach, was Weiß gut ausnutzen kann, während 9. ...Sc6 nach 10.d5 Se7 11.Sd2 Sh6 12.f3 c5, um den weißen Damenflügelangriff zu stoppen, 13.dxc6 bxc6 14.b4 Le6 15.Sb3 d5 16.0-0 zu einer gehaltvollen Stellung führt, in der Schwarz seine typische Schablone nicht gut anwenden kann, während Weiß am Damenflügel durchaus über gute Möglichkeiten verfügt. Die Autoren zeigen hier recht gut, wie Weiß auf Gewinn spielen kann. Ich persönlich fand darum immer 7. ...exd4 lästig. Zwar spielt Schwarz hier auch abseits seiner normalen geschlossenen Struktur, bringt aber Weiß ebenfalls aus seiner üblichen d5-Komfortzone. Hier wird in dem Buch mit 8.Sxd4 Te8 9.Dc2 eine frische Idee gebracht, die nach 9. ...c6 10.0-0 De7 mit der Empfehlung 11.Tae1 noch frischer wird. Dieser Zug wurde laut Datenbank bisher nur einmal gespielt, allerdings vom sehr starken GM Pentala Harikrishna. Weiß opfert den e4 und erhält dafür einige Kompensation, die durch eine ausführliche Analyse aufgezeigt wird. Das gebräuchlichere 11.Lf3 wird für weniger abenteuerlustige Gemüter aber auch behandelt.
Theoretisch macht das Buch einen recht guten Eindruck, aber sein Hauptvorteil ist die Rückkehr zum bewährten Chess Stars Stil, der zuletzt leider kaum vorkam. Jedes Buchkapitel besteht dabei aus drei Teilen. Erst werden die Hauptideen präsentiert und der Leser erfährt die kritischsten Varianten und typische taktische wie strategische Motive zur Orientierung. Dann gibt es Schritt für Schritt die Theorie zu der jeweiligen Kapitelvariante und abschließend gut kommentierte Modellpartien, die dem Leser zeigen, wie typische Mittel- oder Endspiele aussehen oder auch, was man richtig oder falsch machen kann. Für mich ist das die ideale Struktur, um eine neue Eröffnung häppchenweise zu studieren. Zuerst sehe ich mir alle Hauptideen an und kann danach bereits erste Trainingspartien spielen. Die Fragen, die in diesen auftauchen, klären dann die anderen Teile, sodass man schnell und gut neue Eröffnungsvarianten in sein bestehendes Repertoire einbauen kann. Zudem wird auch viel Wert auf verbale Erklärungen und typische strategische Merksätze gelegt. So ist es zum Beispiel in meinen Augen eigentlich immer sinnvoll, mit einem Springer den schwarzen weißfeldrigen Läufer wegzufischen. Das und vieles andere wird natürlich auch in dem Buch erklärt. Sehr gut finde ich auch, dass sich die Autoren angesehen haben, was Königsindischautoren gegen das Gligoricsystem empfohlen haben, und diese Empfehlungen genau unter die Lupe nehmen.
In meinen Augen ist hier das Gligoricsystem, das ich als starke Waffe gegen die Königsindische Verteidigung einschätze, in sehr guter Form aufbereitet und analysiert worden. Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen!
IM Dirk Schuh
November 2020
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