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LOCOLASCORFW
Author

A Simple Chess Opening Repertoire for White

160 pages, paperback, Gambit, 1. edition 2017

€15.95
Incl. Tax, excl. Shipping Cost

By carefully choosing variations that lead to similar structures, IM Sam Collins has put together a powerful repertoire book ideal for players with limited study time. White opens with 1 e4 and develops his pieces to natural squares, seeking open lines and the initiative. The dominant theme of this sound and active repertoire is that – where reasonable – White seeks out Isolated Queen Pawn (IQP) positions: i.e. with the c3 Sicilian, Panov Caro-Kann, Tarrasch French, and the Italian Game with early c3 and d4.

There are no speculative gambits here, just plenty of healthy aggression and new ideas. Because so many of Collins’s recommendations lead to familiar structures, ideas can easily be transplanted from one opening to another. He gives illustrative games that emphasize the key themes, including White’s many opportunities to forcibly weaken and attack the black king. The specific analysis is up-to-the-minute and features ideas that have proven their worth in grandmaster practice. Throughout there is attention to move-order subtleties, with clever nuances in ‘sidelines’ that your opponents are unlikely to have examined in detail.

Irish international master Sam Collins won the championship of his home country in 2002 and 2014. He has represented Ireland in numerous Olympiads, winning an individual gold medal at Bled in 2002. He is also an experienced chess teacher who has lectured at the Berkeley Chess School in California. His previous books for Gambit were Chess Explained: The c3 Sicilian and the highly successful general opening work Understanding the Chess Openings.

More Information
Weight 220 g
Manufacturer Gambit
Width 14.5 cm
Height 21 cm
Medium Book
Year of Publication 2017
Author Sam Collins
Language English
Edition 1
ISBN-13 978-1910093825
Pages 160
Binding paperback

004 Symbols

005 Bibliography

006 Introduction

008 1. Introducing the IQP

022 2. 1 e4 e5

056 3. c3 Sicilian

108 4. Caro-Kann

115 5. French

134 6. Pirc/Modern

141 7. Scandinavian

150 8. Alekhine

158 Index of Variations

Bei meiner Arbeit mit "A Simple Chess Opening Repertoire for White" von IM Sam Collins aus Irland habe ich mich unvermittelt an die vom Tennis bekannte Spielweise "Serve and Volley" erinnert gefühlt, die u.a. Boris Becker zu seinen Erfolgen gefühlt hat. Der aufschlagende Spieler serviert möglichst hart und rückt sofort bis ans Netz vor, um den vom Gegner womöglich nicht optimal gespielten Return dort sogleich zum Punkt zu verwerten. Ein Vorteil dieses Konzeptes liegt für den Spieler darin, dass er dem Match in einem erheblichen Maße seinen Stempel aufdrücken kann, wobei sich die Wettkampfsituationen immer wieder ähneln.

Die skizzierten Grundgedanken findet man auch bei Collins wieder. Er möchte in seinem Werk, das 2016 neu bei Gambit Publications Ltd ("Gambit") erschienen ist, Weiß das Zepter in die Hand legen und ihn unabhängig von der spezifischen Eröffnung immer wieder ähnliche Stellungsstrukturen anstreben lassen. In diesen kann er sich ohne einen übermäßigen Aufwand Knowhow verschaffen und Erfahrung aufbauen.

Ob sich ein Spieler mit Weiß mit den Empfehlungen aus der Feder von Collins anfreunden kann, hängt entscheidend davon ab, ob er dessen gesuchte Stellungsstrukturen mag und er sich in ihnen wohlfühlt. Im Idealfall möchte er den Anziehenden ein Stellungsbild erreichen lassen, in dem er mit einem isolierten Damenbauern spielt. Daneben treten verwandte Muster wie das Bauernduo auf der c- und der d-Linie auf, ggf. auch mit hängenden Bauern. Wer sich auf dieses Gleis begibt, muss wissen, dass die genannten Strukturen für Weiß eine Stärke ausbilden, aber auch sich in eine Schwäche entwickeln können. Immer aber gibt es viel Raum, um in regelmäßig unsymmetrischen Stellungen interessante und spannende Partien auszutragen.

Anzumerken ist, dass Stellungen mit einem isolierten Damenbauern zumeist aus Eröffnungen mit dem d-Bauern resultieren. Collins stellt aber ein Repertoire für den Einsatz des e-Bauern vor. Er schafft damit eine Verknüpfung im Repertoire des Spielers.

Das Inhaltsverzeichnis, hier im Auszug und mit der theoretischen Einführung, informiert über die Eröffnungen, die Collins behandelt:

1. Introducing the IQP

2. 1 e4 e5

3. c3 Sicilian

4. Caro-Kann

5. French

6. Pirc/Modern

7. Scandinavian

8. Alekhine.

Die Darstellungen der Theorie basieren auf 41 kommentierten Partien. Wer einen Variantenbaum in der Arbeit mit einem Theoriebuch bevorzugt, findet ein ausführliches Variantenverzeichnis auf den letzten Seiten, das helfen kann. Kopiert und neben das Werk gelegt kann es einen entsprechenden Nutzen bieten. Ansonsten hilft es gut bei der Navigation über die Buchinhalte hinweg.

Collins erklärt ausgezeichnet. Vor allem gibt er sich sehr viel Mühe, um den Leser die Spielweisen verstehen zu lassen. Das Einprägen von Varianten spielt keine hervorzuhebende Rolle. Eine andere Herangehensweise wäre meines Erachtens auch kaum sinnvoll gewesen, denn "A Simple Chess Opening Repertoire for White" soll in erster Linie ein Allrounder zur Basisausstattung sein. Collins richtet sich damit in meinen Augen zuvorderst an den Spieler, der zur Freude am Schach gut in die Partie kommen möchte. Dieser hat nicht die Ambition, vielleicht auch nicht die Zeit, um sich ein verzweigtes Spezialrepertoire zuzulegen, um auf Ergebnis zu spielen. Der regelfeste Anfänger wird bereits von diesem Werk profitieren können, wenngleich ich mich bei der Bestimmung des optimalen Einstiegsniveaus doch schon nahe an das untere Klubniveau heranbewegen möchte.

Prinzipiell lässt sich feststellen: Der Leser erhält auf einem schmalen Weg Repertoireempfehlungen, die sich auf konkrete Züge festlegen. Für alle Züge, die nicht konkret und ausdrücklich genannt sind, erfährt er das Rüstzeug zur eigenen Ermittlung. Dies gilt für Hauptlinien wie für Nebenwege.

Die schon angesprochenen und als sehr gelungen hervorzuhebenden Erklärungen des Autors bedingen natürlich, dass der Leser über ausreichende Englischkenntnisse verfügt. Trotz des Textreichtums reicht meines Erachtens ein geübtes Schulenglisch klar aus, weil offensichtlich auch auf möglichst kurze Sätze und einen übersichtlichen Wortschatz Wert gelegt worden ist.

Fazit: "A Simple Chess Opening Repertoire for White" stattet den Spieler mit einem spezielle Strukturen anstrebenden Spieler mit einem Eröffnungs-Grundrepertoire mit 1.e4 aus. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verständnis zur Behandlung der dargestellten Spielweisen, nicht auf dem Einprägen von konkreten Varianten. Das Werk ermöglicht es dem Leser, mit wenig Zeiteinsatz Knowhow für ein gutes Eröffnungsspiel aufzubauen, um sowohl ggf. schon zu Partiebeginn als auch in den nächsten Partiephasen auf sich allein gestellt zurechtzukommen. Das Buch sollte bereits dem regelfesten Anfänger helfen können, spricht aber eher den schon etwas weiter fortgeschrittenen Spieler bis ins Klubniveau hinein an.

Uwe Bekemann

www.BdF-Fernschachbund.de

September 2016


Wenn man den Titel "A Simple Chess Opening Repertoire for White" liest, denkt man erst einmal an eine Schabloneneröffnung a la Londoner System, wo man sich, fast unabhängig von gegnerischen Zügen, immer gleich aufbaut. Der irische Internationale Meister Sam Collins möchte in seinem Buch aus dem Gambit Verlag aber ein einfaches Eröffnungsrepertoire nach 1.e4 errichten. Das klingt anfangs etwas überheblich, da es nach diesem Eröffnungszug eine große Bandbreite an Möglichkeiten und Strukturen für beide Seiten gibt. Dennoch schafft er es, den Leser auf 159 Seiten mit genug Informationen zu versorgen, dass dieser in etwa 85% seiner Partien gut gewappnet sein sollte.

Sein Rezept ist im Grunde recht einfach. Gegen die Haupteröffnungen wird eine feste Bauernstruktur mit für sie typischen Ideen angestrebt und ansonsten gibt es viele recht seltene Eröffnungswaffen zu bestaunen, mit denen man meist einen Wissensvorteil und aktives Spiel erreicht. Der Autor ist dabei aber auch objektiv genug und gibt zu, dass es bei genauem gegnerischem Spiel keinen objektiven Vorteil gibt. Meiner Erfahrung nach wird man die kritischen Varianten aber eher selten zu Gesicht bekommen.

Das Haupteröffnungsgerüst rankt sich um den isolierten Damenbauern, kurz Isolani genannt. Dieser kann aus sehr vielen Eröffnungen entstehen und ist eine der am besten erforschten Bauernstrukturen. Es gibt sogar Bücher, die nur von ihm handeln. Weiß nimmt mit dem isolierten d4-Bauern eine kleine Schwäche in Kauf, bekommt dafür aber freies Spiel und Angriff, während der Gegner seine Chancen im Endspiel suchen muss. Ich habe mich selbst einige Zeit mit diesem Thema befasst und kann sagen, dass es nur sehr selten Endspiele gibt, in denen man als Isolanipartei wirklich wegen dieser Schwäche verliert. Oft kann man ihn durch Aktivität sehr gut kompensieren. Außerdem muss der Gegner das Endspiel auch erst einmal erreichen. Dabei werden vollständige Modellpartien mit einer gesunden Mischung aus verbalen Kommentaren und Variantenvielfalt untersucht. Es beginnt mit einer Einleitung zum Isolani. Hier werden interessante Partien zum Thema analysiert und Vorteile sowie Gefahren aufgezeigt. Die Eröffnungen sind dabei nicht die aus dem folgenden Repertoire und zeigen, wie oft man so einen Isolani anstreben kann. Danach geht es dann aber konkret zur Sache.

Gegen die Sizilianische Eröffnung nach 1.e4 c5 empfiehlt der Autor nicht ganz überraschend mit 2.c3 die Alapinvariante. Hierüber hat er schon zwei Bücher verfasst, aber dennoch schafft er es, auch hier wieder neue Ideen zu präsentieren. Nach 1.e4 c5 2.c3 d5 3.exd5 Dxd5 4.d4 kann Schwarz mit cxd4 den Isolani produzieren. Wegen des frühen Damenzuges ist es aber durchaus genauer, mit dem Schlagen erst noch zu warten. Der andere große Pfad im Alapin ist nach den ersten obigen Zügen 2. ...Sf6. Hier kann Weiß aber in der Hauptvariante nach 3.e5 Sd5 4.d4 cxd4 5.Sf3 e6 6.cxd4 d6 7.Lc4 Sc6 8.0-0 Le7 mit 9.exd6 erneut die Isolanistellung erreichen. Abweichungen von Schwarz werden natürlich auch genau betrachtet. Der Fokus liegt dabei auf aktivem Spiel.

Eine sehr interessante Variante gibt es gegen die Französische Verteidigung zu bestaunen. Nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 Sf6 ist die Hauptvariante 4.e5, aber im Sinne einer Isolanistrategie folgt bei Collins 4.Ld3. Nach 4. ...c5 5.c3 Sc6 6.Sf3 cxd4 7.cxd4 dxe4 8.Sxe4 ergibt sich erneut "unsere" Stellung. Weiß hat hier gegenüber optimalen Isolanistellungen zwar meist ein Tempo weniger, aber steht dennoch aktiv genug und zwingt den Französischspieler in eine ihm wenig bekannte Bauernstruktur. Ich habe diese Variante selbst schon oft gespielt und konnte damit auch schon Großmeister schlagen. Wenn Schwarz nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 mit Sc6 die seltene, aber in meinen Augen unterschätzte Guimardvariante ansteuert, bleibt sich der Autor auch hier treu und präsentiert mit 4.Sf3 Sf6 5.e5 Sd7 6.Ld3 einen seltenen Plan für Weiß, den ich so noch nicht kannte. Nach dem typischen 6. ...f6 folgt 7.exf6 Dxf6 8.Sf1. Diese Idee kannte ich nur im Zusammenhang mit 6.Le2, aber mit dem Läufer auf d3 erscheint sie noch gefährlicher für Schwarz. dieser kommt jetzt zwar zu 8. ...e5, aber nach 9.Se3 bekommt Weiß gutes Spiel im Zentrum. Die Analysen gefallen mir sehr gut, auch wenn sie etwas knapp ausfallen.

Am spannendsten ist natürlich, was er gegen 1. ...e5 empfiehlt. Hier gibt es eigentlich keine wirklich interessanten Isolanistellungen. Dennoch hat der Autor etwas interessantes gefunden, auch hier bietet er eine seltene Idee an, die ich zuvor noch in keinem Buch gefunden hatte. Nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 geht er mit 3.Lc4 in die Italienische Eröffnung. Das ist erst einmal eine gute Wahl, da es nur sehr wenige Nebenvarianten gibt und man sich schnell auf die beiden Hauptzüge 3. ...Lc5 und 3. ...Sf6 konzentrieren kann. Nach ersterem, der sehr solide ist, geht es mit 4.c3 klassisch weiter. Nach 4. ...Sf6 5.d4 exd4 6.cxd4 Lb4+ folgt die Überraschung 7.Sbd2. Der Zug geht auf den kreativen schwedischen GM Johnny Hector zurück. Schwarz hat jetzt die Wahl, ob er mit 7. ....Sxe4 einen Bauern gewinnt, wonach er aber mit d5 in eine passive Lage ähnlich dem Möllerangriff nach 7.Sc3 gerät, oder ob er mit 7. ...d5 nach 8.exd5 Sxd5 eine Isolanistellung zulässt. Diese ist strukturell ok, da der Lc8 nicht eingesperrt ist, aber es werden einige aktive Ideen für Weiß aufgezeigt und der Gegner wird diesen Zug wohl zuvor noch nicht gesehen haben, sodass man zusätzliche praktische Chancen erhält.

Nach dem zweiten Hauptzug 3. ...Sf6 soll 4.d4 exd4 5.e5 gespielt werden. Dies ist eine zweite Bauernstruktur, die man im Buch häufiger sieht. So erhält man diese auch nach 1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Ld3 e5 4.c3, wenn Schwarz die Hauptvariante 4. ...d5 5.dxe5 Sxe4 folgen lässt. Durch den e5 vergrößert Weiß dabei seine Königsangriffmöglichkeiten, da mit dem Sf6 der beste Verteidiger weichen muss.

Die wichtigsten Varianten werden auch nach 3. ...Sf6 behandelt. Es fehlt allerdings die Lokanderempfehlung aus "The Open Games with Black", Everyman Chess 2015, der nach 5.e5 Sg4 6.0-0 Le7 7.Te1 d6 8.exd6 soweit zeigt es auch Sam Collins exd6 statt des üblichen Dxd6 empfiehlt, das Schwarz wiederum eine ganz vernünftige Isolanistellung verschafft.

Auch in der Hauptvariante hätte man nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6 4.d4 exd4 5.e5 d5 6.Lb5 Se4 7.Sxd4 Ld7 8.Lxc6 bxc6 9.0-0 neben Lc5, der ausschließlich behandelt wird, auch noch kurz Le7 betrachten können, der auf Vereinsebene häufiger vorkommt. Hier sieht man ein wenig den Haken an dem Collinsrepertoire. Es soll so gut sein, dass es auch Meister spielen können, weshalb fast nur Meisterpartien besprochen werden, aber dabei muss er auf viele Varianten verzichten, die den meisten Spielern logisch erscheinen, aber halt zu passiv sind. Solche Züge sind dabei aber oft nicht leicht zu entkräften. Im Gegenzug zeigt er in den genannten Varianten auch viele neue Ideen und Neuerungen.

Das Repertoire ist dabei fast vollständig. Von den bekannteren Nebenvarianten fehlen mir vorrangig 1. ...b6 und 1. ....b5, aber das kann man gut verkraften.

Ansonsten kann man nach dem Durcharbeiten des Buches gleich loslegen und seine neu erlernten Varianten und Strukturen austesten.

Ich fand das Buch sehr gut. Der Autor präsentiert einige sehr frische Ideen, die Spaß machen und die ich auch gleich im Blitzen austesten musste, sofern ich sie nicht eh schon zuvor gespielt hatte. Für mich als Freund der Nebenvariante war das Buch ein Fest. Aufgrund der knappen Kommentare sollte man aber vielleicht hier und da noch selbst etwas forschen.

IM Dirk Schuh

Juni 2016