Article Number
LODREDVSTB
Author
Dreev vs. the Benoni
268 pages, paperback, Chess Stars, 1. edition 2013
Alexey Dreev is one of the most popular contemporary Russian grandmasters. He was twice World junior champion (under 16) in 1983 and 1984, silver medalist under 20 in 1984, European champion under 20 in 1988.
Dreev is the winner of many international tournaments. With the Russian team, he was three times Olympic gold medalist and once he got the silver, he also won two times the World team championship - in 1997 and 2005. European champion for 2012 in rapid chess.
Dreev is a leading expert on opening theory and renown chess author. His previous books, published by Chess Stars, are My One Hundred Best Games , The Moscow & Anti-Moscow Variations and The Meran & Anti-Meran Variations.
Dreev is the winner of many international tournaments. With the Russian team, he was three times Olympic gold medalist and once he got the silver, he also won two times the World team championship - in 1997 and 2005. European champion for 2012 in rapid chess.
Dreev is a leading expert on opening theory and renown chess author. His previous books, published by Chess Stars, are My One Hundred Best Games , The Moscow & Anti-Moscow Variations and The Meran & Anti-Meran Variations.
EAN | 9789548782920 |
---|---|
Weight | 360 g |
Manufacturer | Chess Stars |
Width | 16.5 cm |
Height | 22.5 cm |
Medium | Book |
Year of Publication | 2013 |
Author | Alexey Dreev |
Language | English |
Edition | 1 |
ISBN-13 | 978-9548782920 |
Pages | 268 |
Binding | paperback |
Für Profis.
Wenn ich die kürzestmögliche Buchbesprechung hätte schreiben sollen, wäre sie so ausgefallen. Für Profis.
Schon die Wahl der Eröffnung und ein Umfang von 268 Seiten ließen vermuten, dass GM Drejew, der ohnehin eher für seine detailorientierte Arbeit bekannt ist, hier eine technisch sehr anspruchsvolle Abhandlung vorlegen würde, denn ein etwas allgemeiner gehaltenes Weißrepertoire gegen Benoni wäre auch sicher mit geringerem Umfang zu bewerkstelligen gewesen.
Ein Weißrepertoire gegen Benoni… das allein ist fast schon bemerkenswert, denn Benoni gehört nicht (mehr) zu den auf höherer Ebene „gern gesehenen” Eröffnungen, und wenn sie in der Eröffnungsliteratur behandelt wird, dann eher von ihren Verfechtern, die demzufolge ein Schwarzrepertoire anbieten (wie zuletzt Marian Petrov für Quality Chess („The Modern Benoni”, 2013)).
Es gibt einige Varianten, mit denen die Benoni-Anhänger in den letzten Jahren zunehmende Probleme hatten, wie z. B. weiße Aufbauten mit frühem Lf4, so dass sich zunächst vor allem die Frage stellt, wie der Großmeister die Sache anzugehen beabsichtigt. Ich war ein bisschen überrascht zu sehen, dass es die „Moderne Verteidigung” ist, d. h. 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 d6 6.e4 g6 7.Ld3 Lg7 8.h3 0-0 9.Sf3, denn trotz ihres Namens versuchen die Weißen damit schon seit den 80er-Jahren die Nachziehenden mit diesem Aufbau in Verlegenheit zu bringen. Dieses Abspiel gilt zwar seitdem als durchaus effektive Waffe gegen Benoni, aber in den letzten Jahren sah es doch zunehmend so aus, als seien die Varianten weitgehend ausanalysiert mit dem Fazit: leichter Vorteil für Weiß, oft bis ins Endspiel hinein, aber bei halbwegs sauberer Verteidigung ein relativ sicheres Remis für Schwarz. War das also wirklich der vielversprechendste Ansatz?
Ich muss zugeben, dass mich Drejew in mehrerlei Hinsicht überrascht hat. Zum einen gelingt es ihm auf beeindruckende Weise, das Potenzial der weißen Stellung darzustellen. Nach weiter 9…b5 gibt es zwei Hauptvarianten: die weit ausanalysierte „Endspielvariante” 10.Lxb5 und das etwas weniger erforschte (aber immer noch ziemlich theoretische) und komplexere 10.Sxb5. In beiden Abspielen „zaubert” der Autor in seinen Analysen ein weißes Potenzial aufs Brett, das ich kaum für möglich gehalten hätte und das zeigt, das auch sehr theoretische Varianten immer noch zahllose Geheimnisse bergen. Ich will hier inhaltlich nicht zu viel verraten, aber so viel sei gesagt: In Drejews Darstellung sind die Endspiele nach 10.Lxb5 deutlich unangenehmer für Schwarz, als es auf den ersten Blick aussieht, während das größte Potenzial wahrscheinlich in der komplizierteren Variante 10.Sxb5 liegt. Damit scheint also für die Benoni-Anhänger auch diese Baustelle wieder geöffnet zu sein…
Eine andere Hinsicht, in der er mich überrascht hat, war die sehr beeindruckende Darstellung zur exakten Zugreihenfolge. Schwarz hat nämlich durchaus einige Möglichkeiten, um zu versuchen, die Hauptvariante der Modernen Verteidigung des Modernen Benoni zu umgehen, und ich hatte eigentlich auch im Hinterkopf gehabt, dass man das als Schwarzer auch erreichen kann, aber nach Drejews Arbeit muss ich einräumen, dass man die Variante zwar gewissermaßen „mit Gewalt” umgehen kann, aber anscheinend nur zum schwarzen Nachteil. Wenn sich das so bestätigt, ist das ein weiterer wertvoller Inhalt des Werks (auch insofern, als sich solche Inhalte kaum aus dem „Allheilmittel” namens Datenbanken ableiten lassen).
Außerdem will ich auch nicht vergessen anzumerken, dass sich das Buch zwar zu über 90 % um die Moderne Benoni-Verteidigung dreht (d. h. mit schwarzem e7-e6, gefolgt von e6xd5 und g7-g6), dass aber auch das Tschechische Benoni (1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e5) und andere Benoni-Spielarten, in denen Schwarz auf e7-e6 verzichtet (vom Autor unter „Hromadka-System” zusammengefasst), behandelt werden. So gesehen ist es also auch völlig korrekt, dass es im Titel „Benoni” und nicht „Modern Benoni” heißt.
Insgesamt kann ich daher guten Gewissens sagen, dass es sich hier um ein sehr bemerkenswertes und für den richtigen Empfängerkreis wertvolles Eröffnungswerk handelt. Konkreter gesagt: Aufgrund des sehr detaillierten und technischen Inhalts dürfte sich das Buch am besten für sehr starke Spieler, auf jeden Fall aber theoriestarke Spieler eignen. Ob der Inhalt in den darunterliegenden Spielklassen vom selben Wert ist, muss natürlich jeder für sich selbst beurteilen, aber die Wahrscheinlichkeit, diese hochtheoretischen Varianten dort aufs Brett zu bekommen, ist vermutlich nicht ganz so hoch. Objektiv aber ein hervorragendes Eröffnungsbuch. Für Profis halt!
Klaus Kögler
April 2014
Aus dem bulgarischen Verlag ChessStars ist in englischer Sprache das Werk Alexey Dreev, „Dreev vs. the Benoni” auf den Markt gekommen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es ist ein klassisches Eröffnungsbuch. Der Autor, zweifacher U-16-Weltmeister, zweifacher U-20-Vizeweltmeister, U-20-Europameister, Schnellschach-Europameister und Gewinner vieler internationaler Turniere, setzt sich aus weißer Sicht intensiv mit der modernen Benoni-Eröffnung auseinander, die durch die Züge 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 gekennzeichnet ist. Dies ist insofern bemerkenswert, als viele Koryphäen wie die Ex-Weltmeister Michail Tal, Bobby Fischer und Garri Kasparov die Eröffnung in ihr Schwarz-Repertoire aufgenommen hatten. Der Autor verzichtet zumeist auf Unterlegung der behandelten Abspiele durch Meisterpartien. Den dadurch gewonnen Raum nutzt er durch präzise, bis in die letzten Verästelungen gehende Analysen. Von ähnlichen Eröffnungsbüchern früherer Epochen unterscheidet sich das Werk wohltuend dadurch, dass die 16 Kapitel durchgängig korrekte Stellungsbeurteilungen liefern. Hier wird deutlich, dass der Autor bei seiner Arbeit den Rat von Spitzen-Schachprogrammen herangezogen hat.
Was sonst noch gefällt:
- Handliche Aufmachung
- Ordentliche Qualität
- Gute Übersichtlichkeit durch Seitenüberschriften
- Großzügige Diagrammausstattung
- Erschöpfender Variantenindex.
Fazit: Demjenigen intensiv arbeitenden Vereinsspieler bestens zu empfehlen, der sich gegen die aggressiven Abspiele der Modernen Benoni-Verteidigung wappnen möchte.
Heinz Däubler
Der neue Tag (Weiden) - 08/09 Februar 2014
Der Buchtitel "Dreev vs. the Benoni" ist in seiner Art ungewöhnlich für ein Repertoirebuch, scheint er doch eher das Vorliegen einer Partiensammlung oder etwas aus der Richtung einer Biografie anzudeuten. Dieses im bulgarischen Chess Stars-Verlag erschienene Werk aus der Feder eben von Alexey Dreev ist aber genau das, die Zusammenstellung eines Repertoires für Weiß gegen den schwarzen Benoni-Aufbau. Der Autor, als Spieler, Kenner der Eröffnungstheorie und Autor hoch geschätzt, folgt dabei dem roten Faden, dass der Nachziehende nicht viele Wahlmöglichkeiten in seinen Zügen haben soll und ihm ein aktives Gegenspiel möglichst verwehrt wird. Dreev erklärt, dass er alle beachtenswerten schwarzen Alternativen berücksichtigt und in zahlreichen Fällen vielversprechende Neuerungen vorschlägt.
Treffender hätte der Buchtitel "… vs. the Modern Benoni" lauten können, denn im Kern geht es um das über 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 d6 eingeleitete System. Alt-Benoni, auch als Tschechisches Benoni bezeichnet und über die Folge 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e5 eingeleitet, behandelt Dreev nur in einem Mindestmaß und zur Abrundung des Repertoires, weil er das System als zu passiv und Weiß eine lange Initiative einräumend ansieht. Ohne inhaltlich widersprechen zu können, sei aber der Hinweis erlaubt, dass sich "Dreev vs. the Benoni" an Weiß richtet und er den Nachziehenden nicht daran hindern kann, sein Spiel eher positionell und passiv anzulegen. Dreevs Vorgehen ist nachvollziehbar, seine Begründung aber vielleicht nicht so ganz.
Das Werk gliedert sich in drei Teile. Zunächst werden verschiedene Zugfolgen untersucht, über die Weiß am besten zur angestrebten Ausgangsstellung kommt. Im zweiten Teil behandelt Dreev die Theorie nach deren Erreichen und im dritten geht es um Alt-Benoni/Tschechisches Benoni sowie die Zugfolge 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 d6 4.Sc3 g6, deren Namen Dreev mit Hromadka-System angibt, der mir aber so nicht geläufig ist.
"Dreev vs. the Benoni" ist klassisch als Eröffnungsbuch aufgebaut. Als Hauptlinien eingestufte Varianten bilden das Rückgrat jedes Kapitels, Nebenlinien in der Form von Partiefragmenten und Analysen zweigen entsprechend ab. Vollständige Partien sind nicht abgebildet, Dreev vermittelt dem Käufer somit rund 260 Seiten "Theorie pur". Sie erstreckt sich über insgesamt 16 Kapitel, von denen drei auf den ersten, elf auf den zweiten und weitere zwei auf den dritten Teil entfallen.
Das Inhaltsverzeichnis führt die Eingangszugfolgen der Kapitel auf, es hat das folgende Gesicht.
1) 2...e6 3.Sf3 c5 4.d5 d6; 4...exd5 5.cxd5 b5; 5...d6 6.Sc3 ohne 6...g6 und 6...a6
2) 2...e6 3.Sf3 c5 4.d5 exd5 5.cxd5 d6 6.Sc3 g6; 6...a6
3) 2...c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 Ld6
4) seltene Züge; 9...b6; 9...Ld7; 9...Sa6
5) 9...Te8 10.0-0 c4 11.Lxc4
6) 9...Te8 10.0-0 c4 11.Lc2
7) 9...a6 10.a4 h6; 10...Dc7; 10...Sh5; 10...Sfd7; 10...Te8
8) 9...a6 10.a4 Sbd7
9) 9...b5 10.Lxb5 Sxe4 11.Sxe4 Da5+ 12.Sfd2 Dxb5 13.Sxd6 Da6 14.S2c4 Td8
10) 9...b5 10.Lxb5 Sxe4 11.Sxe4 Da5+ 12.Sfd2 Dxb5 13.Sxd6 Da6 14.S2c4 Sd7 15.0-0 Se5
11) 9...b5 10.Lxb5 Sxe4 11.Sxe4 Da5+ 12.Sfd2 Dxb5 13.Sxd6 Da6 14.S2c4 Sd7 15.0-0 Sb6
12) 9...b5 10.Sxb5 Sxe4
13) 9...b5 10.Sxb5 Te8 11.Sd2
14) 9...b5 10.Sxb5 Te8 11.0-0
15) 3...e5 4.Sc3 d6 5.e4 Le7; 5...Sbd7
16) 3...e5 4.Sc3 d6 5.e4 g6; 3...d6 4.Sc3 g6 5.e4 Lg7 6.Ld3 0-0.
Im Material nach Dreevs Schwerpunktsetzung habe ich keine Lücken feststellen können. Ein Benoni-Kenner bin ich nicht, aber der Vergleich mit anderen Veröffentlichungen lässt keinerlei fehlende Hauptlinien offenbar werden. Nicht nur insoweit sondern auch hinsichtlich der abgebildeten Neuerungen stimmt Dreevs oben schon zitierte Erklärung. Dabei fällt auf - und dies mehr als in vielen vergleichbaren Werken -, dass "Dreev vs. the Benoni" sehr viele Analysen enthält, die offenkundig vom Autor selbst entwickelt worden sind. Von den Hauptvarianten abweichende Linien sind also oft Analysen und nicht nur Fragmente von Partien. Handelt es sich aber doch um solche, stammen sie zumeist aus dem Spitzenschach und wurden in unserer Zeit gespielt. Der Theoriestand lässt sich eindeutig als aktuell bezeichnen, auch wenn es kein Quellenverzeichnis gibt, das Anhaltspunkte geben könnte.
Dreev lässt den Leser, von nicht allzu bedeutenden Nebenlinien abgesehen, nicht im Unklaren, warum er eine Zugempfehlung ausspricht oder eine Warnung gibt. So sind schlichte Aussagen wie "Weiß steht etwas besser" eher selten anzutreffen.
Auffällig ist, dass kein Material aus dem Fernschach referenziert wird. Ich müsste die Stellen trotz Suchens schon übersehen haben, wenn es doch wenige Hinweise geben sollte.
Das Stichwortverzeichnis auf den letzten Seiten des Buches ist erfreulich detailliert und erlaubt ein komfortables Navigieren über alle Inhalte hinweg.
Die Buchsprache ist Englisch, die Manuskriptsprache dürfte Russisch gewesen sein. Die Anforderungen an die Fremdsprachkenntnisse sind nicht hoch, mit Kenntnissen auf Schulniveau kommt der Leser gut aus.
Fazit: "Dreev vs. the Benoni" ist ein sehr gutes Repertoirebuch, geschrieben aus der Sicht von Weiß und konzentriert auf Modernes Benoni. Unter diesem Hinweis ist es eine klare Kaufempfehlung und dies auch für den Fernschachspieler, der mit möglichst einer einzigen Buchquelle in die eigene Partie gehen möchte.
Uwe Bekemann, BdF
Mai 2013
---------------------------------------------------
In dem vorliegenden Eröffnungswerk unternimmt der bekannte und spielstarke Großmeister Alexey Dreev den Versuch, die Eröffnungsvariante 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 d6, also Benoni, genauer zu untersuchen.
Der Name Benoni hat seinen Ursprung in der Bibel, Abrahmas Frau Rahel nannte ihren zweiten Sohn Ben Oni (Sohn der Trauer) weil sie bei der Geburt dem Tode sehr nahe war.
In 16 Kapitel und über 260 eng beschriebenen Seiten analysiert Dreev die zahlreichen Verästelungen dieses Systems und bewertet diese auch sehr objektiv und genau. Nach und nach wird jeder Seitenweg, jede Abweichung und jede alternative Variante in Augenschein genommen. Durch dieses „Hindurchangeln” erfährt man sehr viel über Vor- und Nachteile des Systems, über großmeisterliche Denk- und Arbeitsweise und … fast die absolute Wahrheit dieses Systems.
Das Buch ähnelt einem Bahnticket für eine Reise durch die Insel der Abenteuer. An allen Ecken und Enden warten unheilvolle Gefahren, dunkle Gestalten und giftige Mörderspinnen. Zusammen mit unserem russisch und englisch sprechenden Reiseführer (Dreev) kämpfen wir uns, nur ausgerüstet mit unserem Verstand und einer großen Portion Hoffnung und Glauben, durch tausend Gefahren und Fallen. Wir begegnen vielen wunderlichen Dingen, entdecken Pfade auf die noch kein Mensch einen Fuß gesetzt hat und werden Zeuge, wie Theorie und Praxis zu einer schlagkräftigen Symbiose zusammenwachsen. Letztendlich am Ziel angekommen, versteht man, dass der Weg das Ziel ist, dass unser gemeinsamer Höllenritt durch die Insel der Trauer uns stärker gemacht hat. Die Insel erscheint nun nicht mehr so geheimnisvoll, nicht mehr so unheimlich, nicht mehr so undurchdringlich. Sie hat sich uns offenbart, sie hat uns ihr Innerstes gezeigt, vieles ist immer noch unklar, doch bei Weitem nicht mehr soviel wie zu Beginn. Wir waren Blinde doch nun können wir sehen. Wir waren Unwissende doch nun hat man uns einiges gelehrt.
Die Angst aber bleibt, getreu dem Spruch: Der Unwissende hat Mut, der Wissende hat Angst. Der Wissende aber ist vorsichtig und umgeht die Fallstricke während der Mutige freudig in den Abgrund stürzt.
Genau davor bewahrt uns dieses Buch und unser Reiseführer!
Martin Rieger
Mai 2013
Wenn ich die kürzestmögliche Buchbesprechung hätte schreiben sollen, wäre sie so ausgefallen. Für Profis.
Schon die Wahl der Eröffnung und ein Umfang von 268 Seiten ließen vermuten, dass GM Drejew, der ohnehin eher für seine detailorientierte Arbeit bekannt ist, hier eine technisch sehr anspruchsvolle Abhandlung vorlegen würde, denn ein etwas allgemeiner gehaltenes Weißrepertoire gegen Benoni wäre auch sicher mit geringerem Umfang zu bewerkstelligen gewesen.
Ein Weißrepertoire gegen Benoni… das allein ist fast schon bemerkenswert, denn Benoni gehört nicht (mehr) zu den auf höherer Ebene „gern gesehenen” Eröffnungen, und wenn sie in der Eröffnungsliteratur behandelt wird, dann eher von ihren Verfechtern, die demzufolge ein Schwarzrepertoire anbieten (wie zuletzt Marian Petrov für Quality Chess („The Modern Benoni”, 2013)).
Es gibt einige Varianten, mit denen die Benoni-Anhänger in den letzten Jahren zunehmende Probleme hatten, wie z. B. weiße Aufbauten mit frühem Lf4, so dass sich zunächst vor allem die Frage stellt, wie der Großmeister die Sache anzugehen beabsichtigt. Ich war ein bisschen überrascht zu sehen, dass es die „Moderne Verteidigung” ist, d. h. 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 d6 6.e4 g6 7.Ld3 Lg7 8.h3 0-0 9.Sf3, denn trotz ihres Namens versuchen die Weißen damit schon seit den 80er-Jahren die Nachziehenden mit diesem Aufbau in Verlegenheit zu bringen. Dieses Abspiel gilt zwar seitdem als durchaus effektive Waffe gegen Benoni, aber in den letzten Jahren sah es doch zunehmend so aus, als seien die Varianten weitgehend ausanalysiert mit dem Fazit: leichter Vorteil für Weiß, oft bis ins Endspiel hinein, aber bei halbwegs sauberer Verteidigung ein relativ sicheres Remis für Schwarz. War das also wirklich der vielversprechendste Ansatz?
Ich muss zugeben, dass mich Drejew in mehrerlei Hinsicht überrascht hat. Zum einen gelingt es ihm auf beeindruckende Weise, das Potenzial der weißen Stellung darzustellen. Nach weiter 9…b5 gibt es zwei Hauptvarianten: die weit ausanalysierte „Endspielvariante” 10.Lxb5 und das etwas weniger erforschte (aber immer noch ziemlich theoretische) und komplexere 10.Sxb5. In beiden Abspielen „zaubert” der Autor in seinen Analysen ein weißes Potenzial aufs Brett, das ich kaum für möglich gehalten hätte und das zeigt, das auch sehr theoretische Varianten immer noch zahllose Geheimnisse bergen. Ich will hier inhaltlich nicht zu viel verraten, aber so viel sei gesagt: In Drejews Darstellung sind die Endspiele nach 10.Lxb5 deutlich unangenehmer für Schwarz, als es auf den ersten Blick aussieht, während das größte Potenzial wahrscheinlich in der komplizierteren Variante 10.Sxb5 liegt. Damit scheint also für die Benoni-Anhänger auch diese Baustelle wieder geöffnet zu sein…
Eine andere Hinsicht, in der er mich überrascht hat, war die sehr beeindruckende Darstellung zur exakten Zugreihenfolge. Schwarz hat nämlich durchaus einige Möglichkeiten, um zu versuchen, die Hauptvariante der Modernen Verteidigung des Modernen Benoni zu umgehen, und ich hatte eigentlich auch im Hinterkopf gehabt, dass man das als Schwarzer auch erreichen kann, aber nach Drejews Arbeit muss ich einräumen, dass man die Variante zwar gewissermaßen „mit Gewalt” umgehen kann, aber anscheinend nur zum schwarzen Nachteil. Wenn sich das so bestätigt, ist das ein weiterer wertvoller Inhalt des Werks (auch insofern, als sich solche Inhalte kaum aus dem „Allheilmittel” namens Datenbanken ableiten lassen).
Außerdem will ich auch nicht vergessen anzumerken, dass sich das Buch zwar zu über 90 % um die Moderne Benoni-Verteidigung dreht (d. h. mit schwarzem e7-e6, gefolgt von e6xd5 und g7-g6), dass aber auch das Tschechische Benoni (1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e5) und andere Benoni-Spielarten, in denen Schwarz auf e7-e6 verzichtet (vom Autor unter „Hromadka-System” zusammengefasst), behandelt werden. So gesehen ist es also auch völlig korrekt, dass es im Titel „Benoni” und nicht „Modern Benoni” heißt.
Insgesamt kann ich daher guten Gewissens sagen, dass es sich hier um ein sehr bemerkenswertes und für den richtigen Empfängerkreis wertvolles Eröffnungswerk handelt. Konkreter gesagt: Aufgrund des sehr detaillierten und technischen Inhalts dürfte sich das Buch am besten für sehr starke Spieler, auf jeden Fall aber theoriestarke Spieler eignen. Ob der Inhalt in den darunterliegenden Spielklassen vom selben Wert ist, muss natürlich jeder für sich selbst beurteilen, aber die Wahrscheinlichkeit, diese hochtheoretischen Varianten dort aufs Brett zu bekommen, ist vermutlich nicht ganz so hoch. Objektiv aber ein hervorragendes Eröffnungsbuch. Für Profis halt!
Klaus Kögler
April 2014
Aus dem bulgarischen Verlag ChessStars ist in englischer Sprache das Werk Alexey Dreev, „Dreev vs. the Benoni” auf den Markt gekommen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es ist ein klassisches Eröffnungsbuch. Der Autor, zweifacher U-16-Weltmeister, zweifacher U-20-Vizeweltmeister, U-20-Europameister, Schnellschach-Europameister und Gewinner vieler internationaler Turniere, setzt sich aus weißer Sicht intensiv mit der modernen Benoni-Eröffnung auseinander, die durch die Züge 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 gekennzeichnet ist. Dies ist insofern bemerkenswert, als viele Koryphäen wie die Ex-Weltmeister Michail Tal, Bobby Fischer und Garri Kasparov die Eröffnung in ihr Schwarz-Repertoire aufgenommen hatten. Der Autor verzichtet zumeist auf Unterlegung der behandelten Abspiele durch Meisterpartien. Den dadurch gewonnen Raum nutzt er durch präzise, bis in die letzten Verästelungen gehende Analysen. Von ähnlichen Eröffnungsbüchern früherer Epochen unterscheidet sich das Werk wohltuend dadurch, dass die 16 Kapitel durchgängig korrekte Stellungsbeurteilungen liefern. Hier wird deutlich, dass der Autor bei seiner Arbeit den Rat von Spitzen-Schachprogrammen herangezogen hat.
Was sonst noch gefällt:
- Handliche Aufmachung
- Ordentliche Qualität
- Gute Übersichtlichkeit durch Seitenüberschriften
- Großzügige Diagrammausstattung
- Erschöpfender Variantenindex.
Fazit: Demjenigen intensiv arbeitenden Vereinsspieler bestens zu empfehlen, der sich gegen die aggressiven Abspiele der Modernen Benoni-Verteidigung wappnen möchte.
Heinz Däubler
Der neue Tag (Weiden) - 08/09 Februar 2014
Der Buchtitel "Dreev vs. the Benoni" ist in seiner Art ungewöhnlich für ein Repertoirebuch, scheint er doch eher das Vorliegen einer Partiensammlung oder etwas aus der Richtung einer Biografie anzudeuten. Dieses im bulgarischen Chess Stars-Verlag erschienene Werk aus der Feder eben von Alexey Dreev ist aber genau das, die Zusammenstellung eines Repertoires für Weiß gegen den schwarzen Benoni-Aufbau. Der Autor, als Spieler, Kenner der Eröffnungstheorie und Autor hoch geschätzt, folgt dabei dem roten Faden, dass der Nachziehende nicht viele Wahlmöglichkeiten in seinen Zügen haben soll und ihm ein aktives Gegenspiel möglichst verwehrt wird. Dreev erklärt, dass er alle beachtenswerten schwarzen Alternativen berücksichtigt und in zahlreichen Fällen vielversprechende Neuerungen vorschlägt.
Treffender hätte der Buchtitel "… vs. the Modern Benoni" lauten können, denn im Kern geht es um das über 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 d6 eingeleitete System. Alt-Benoni, auch als Tschechisches Benoni bezeichnet und über die Folge 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e5 eingeleitet, behandelt Dreev nur in einem Mindestmaß und zur Abrundung des Repertoires, weil er das System als zu passiv und Weiß eine lange Initiative einräumend ansieht. Ohne inhaltlich widersprechen zu können, sei aber der Hinweis erlaubt, dass sich "Dreev vs. the Benoni" an Weiß richtet und er den Nachziehenden nicht daran hindern kann, sein Spiel eher positionell und passiv anzulegen. Dreevs Vorgehen ist nachvollziehbar, seine Begründung aber vielleicht nicht so ganz.
Das Werk gliedert sich in drei Teile. Zunächst werden verschiedene Zugfolgen untersucht, über die Weiß am besten zur angestrebten Ausgangsstellung kommt. Im zweiten Teil behandelt Dreev die Theorie nach deren Erreichen und im dritten geht es um Alt-Benoni/Tschechisches Benoni sowie die Zugfolge 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 d6 4.Sc3 g6, deren Namen Dreev mit Hromadka-System angibt, der mir aber so nicht geläufig ist.
"Dreev vs. the Benoni" ist klassisch als Eröffnungsbuch aufgebaut. Als Hauptlinien eingestufte Varianten bilden das Rückgrat jedes Kapitels, Nebenlinien in der Form von Partiefragmenten und Analysen zweigen entsprechend ab. Vollständige Partien sind nicht abgebildet, Dreev vermittelt dem Käufer somit rund 260 Seiten "Theorie pur". Sie erstreckt sich über insgesamt 16 Kapitel, von denen drei auf den ersten, elf auf den zweiten und weitere zwei auf den dritten Teil entfallen.
Das Inhaltsverzeichnis führt die Eingangszugfolgen der Kapitel auf, es hat das folgende Gesicht.
1) 2...e6 3.Sf3 c5 4.d5 d6; 4...exd5 5.cxd5 b5; 5...d6 6.Sc3 ohne 6...g6 und 6...a6
2) 2...e6 3.Sf3 c5 4.d5 exd5 5.cxd5 d6 6.Sc3 g6; 6...a6
3) 2...c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 Ld6
4) seltene Züge; 9...b6; 9...Ld7; 9...Sa6
5) 9...Te8 10.0-0 c4 11.Lxc4
6) 9...Te8 10.0-0 c4 11.Lc2
7) 9...a6 10.a4 h6; 10...Dc7; 10...Sh5; 10...Sfd7; 10...Te8
8) 9...a6 10.a4 Sbd7
9) 9...b5 10.Lxb5 Sxe4 11.Sxe4 Da5+ 12.Sfd2 Dxb5 13.Sxd6 Da6 14.S2c4 Td8
10) 9...b5 10.Lxb5 Sxe4 11.Sxe4 Da5+ 12.Sfd2 Dxb5 13.Sxd6 Da6 14.S2c4 Sd7 15.0-0 Se5
11) 9...b5 10.Lxb5 Sxe4 11.Sxe4 Da5+ 12.Sfd2 Dxb5 13.Sxd6 Da6 14.S2c4 Sd7 15.0-0 Sb6
12) 9...b5 10.Sxb5 Sxe4
13) 9...b5 10.Sxb5 Te8 11.Sd2
14) 9...b5 10.Sxb5 Te8 11.0-0
15) 3...e5 4.Sc3 d6 5.e4 Le7; 5...Sbd7
16) 3...e5 4.Sc3 d6 5.e4 g6; 3...d6 4.Sc3 g6 5.e4 Lg7 6.Ld3 0-0.
Im Material nach Dreevs Schwerpunktsetzung habe ich keine Lücken feststellen können. Ein Benoni-Kenner bin ich nicht, aber der Vergleich mit anderen Veröffentlichungen lässt keinerlei fehlende Hauptlinien offenbar werden. Nicht nur insoweit sondern auch hinsichtlich der abgebildeten Neuerungen stimmt Dreevs oben schon zitierte Erklärung. Dabei fällt auf - und dies mehr als in vielen vergleichbaren Werken -, dass "Dreev vs. the Benoni" sehr viele Analysen enthält, die offenkundig vom Autor selbst entwickelt worden sind. Von den Hauptvarianten abweichende Linien sind also oft Analysen und nicht nur Fragmente von Partien. Handelt es sich aber doch um solche, stammen sie zumeist aus dem Spitzenschach und wurden in unserer Zeit gespielt. Der Theoriestand lässt sich eindeutig als aktuell bezeichnen, auch wenn es kein Quellenverzeichnis gibt, das Anhaltspunkte geben könnte.
Dreev lässt den Leser, von nicht allzu bedeutenden Nebenlinien abgesehen, nicht im Unklaren, warum er eine Zugempfehlung ausspricht oder eine Warnung gibt. So sind schlichte Aussagen wie "Weiß steht etwas besser" eher selten anzutreffen.
Auffällig ist, dass kein Material aus dem Fernschach referenziert wird. Ich müsste die Stellen trotz Suchens schon übersehen haben, wenn es doch wenige Hinweise geben sollte.
Das Stichwortverzeichnis auf den letzten Seiten des Buches ist erfreulich detailliert und erlaubt ein komfortables Navigieren über alle Inhalte hinweg.
Die Buchsprache ist Englisch, die Manuskriptsprache dürfte Russisch gewesen sein. Die Anforderungen an die Fremdsprachkenntnisse sind nicht hoch, mit Kenntnissen auf Schulniveau kommt der Leser gut aus.
Fazit: "Dreev vs. the Benoni" ist ein sehr gutes Repertoirebuch, geschrieben aus der Sicht von Weiß und konzentriert auf Modernes Benoni. Unter diesem Hinweis ist es eine klare Kaufempfehlung und dies auch für den Fernschachspieler, der mit möglichst einer einzigen Buchquelle in die eigene Partie gehen möchte.
Uwe Bekemann, BdF
Mai 2013
---------------------------------------------------
In dem vorliegenden Eröffnungswerk unternimmt der bekannte und spielstarke Großmeister Alexey Dreev den Versuch, die Eröffnungsvariante 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 d6, also Benoni, genauer zu untersuchen.
Der Name Benoni hat seinen Ursprung in der Bibel, Abrahmas Frau Rahel nannte ihren zweiten Sohn Ben Oni (Sohn der Trauer) weil sie bei der Geburt dem Tode sehr nahe war.
In 16 Kapitel und über 260 eng beschriebenen Seiten analysiert Dreev die zahlreichen Verästelungen dieses Systems und bewertet diese auch sehr objektiv und genau. Nach und nach wird jeder Seitenweg, jede Abweichung und jede alternative Variante in Augenschein genommen. Durch dieses „Hindurchangeln” erfährt man sehr viel über Vor- und Nachteile des Systems, über großmeisterliche Denk- und Arbeitsweise und … fast die absolute Wahrheit dieses Systems.
Das Buch ähnelt einem Bahnticket für eine Reise durch die Insel der Abenteuer. An allen Ecken und Enden warten unheilvolle Gefahren, dunkle Gestalten und giftige Mörderspinnen. Zusammen mit unserem russisch und englisch sprechenden Reiseführer (Dreev) kämpfen wir uns, nur ausgerüstet mit unserem Verstand und einer großen Portion Hoffnung und Glauben, durch tausend Gefahren und Fallen. Wir begegnen vielen wunderlichen Dingen, entdecken Pfade auf die noch kein Mensch einen Fuß gesetzt hat und werden Zeuge, wie Theorie und Praxis zu einer schlagkräftigen Symbiose zusammenwachsen. Letztendlich am Ziel angekommen, versteht man, dass der Weg das Ziel ist, dass unser gemeinsamer Höllenritt durch die Insel der Trauer uns stärker gemacht hat. Die Insel erscheint nun nicht mehr so geheimnisvoll, nicht mehr so unheimlich, nicht mehr so undurchdringlich. Sie hat sich uns offenbart, sie hat uns ihr Innerstes gezeigt, vieles ist immer noch unklar, doch bei Weitem nicht mehr soviel wie zu Beginn. Wir waren Blinde doch nun können wir sehen. Wir waren Unwissende doch nun hat man uns einiges gelehrt.
Die Angst aber bleibt, getreu dem Spruch: Der Unwissende hat Mut, der Wissende hat Angst. Der Wissende aber ist vorsichtig und umgeht die Fallstricke während der Mutige freudig in den Abgrund stürzt.
Genau davor bewahrt uns dieses Buch und unser Reiseführer!
Martin Rieger
Mai 2013
The title draws a clear picture: GM Alexey Dreev is taking up the challenge to fight the benoni! This being said, I have to mention that he not only covers the most popular among the Benonis, the Modern Benoni, but also some sidelines including the Snake Benoni and the Czech Benoni, where Black either plays a quick …Bd6 or …e5 straight away to create a closed pawn chain.
I would like to not to focus so much on the minor Benonis but stick to the main body of this book, the modern variation where Black plays …e6, takes on d5 and puts the bishop on g7. Alexey’s recipe against this is the modern variation starting with:
1.d4 Nf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Nc3 exd5 5.cxd5 d6 6.Nc3 g6 7.e4 Bg7 8.h3 0-0 9.Bd3
This position is called the ‘modern variation’. It is one of the very critical main lines against the Benoni. White’s idea is clear. He wants to prevent any …Bg4 ideas from Black by playing …h3 first and then he puts the bishop to d3, a piece which does not have the duty anymore to break an eventual pin against the knight.
Black is said to be OK by theory, but Alexey thinks differently and provides around 150 pages of analysis to claim an advantage for White! For this review I would like to go into detail in one of the lines starting with 9…Re8, a line which was recommended by the current No.1 of Benoni repertoire books ”Grandmaster Repertoire 12, The Modern Benoni“ by Marian Petrov. Let’s go into details:
1.d4 Nf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Nc3 exd5 5.cxd5 d6 6.e4 g6 7.Bd3 Bg7 8.h3 0-0 9.Nf3 Re8
10.0-0 c4
Here Petrov splits the line into two: A) 11.Bc2 and B) 11.Bxc4
Dreev also covers both those moves, giving each an individual chapter. I would like to say that Dreev extends the line A) 11.Bc2 further, whereas Petrov is a bit limited regarding his coverage:
A) 11.Bc2 b5 12.a3 is the move covered by Petrov. Whereas 12.Nb5! as given by Dreev gives White chances to claim an advantage after for example: 12…Ne4 13.Bxe4 Rxe4 14.Bg5! for details please check the book.
But also the second line B) 11.Bxc4 looks good:
11.Bxc4
MP: ”This move is more challenging“
11…Nxe4 12.Nxe4 Rxe4
MP: ”Black should be careful here, as the position is more open and White has the better development.“
13.Bg5!
Here Petrov recommends the move 13…Qb6?! (the mark is given by Petrov himself!), whereas adding Dreevs main move 13…Qf8!? in the notes.
I’ll give the main lines of their analysis so you can see where both player diviate from now on:
14.Qc2 Re8 15.Rae1 Bf5 16.Qd1! ”Dreev“
Petrov only covers the inferior 16.Qb3?! allowing 16…Nd7! Dreev writes that 16.Qd1 has not been tested yet whereas I was able to find a game in my database with this very move. The game convincingly showed an edge for White and the player eventually won the game:
16…Nd7 17.Nd4 and Mamedyarov was able to win his game in Mamedyarov Pantsulaia, 2012. This might be the cutting edge of theory of the 9…Re8 variation. I think it’s black’s turn to show something concrete in that line.
Conclusion:
Overall I have to say that Dreev’s book scores a clear victory over Petrov’s repertoire book. It seems as if an update is necessary and I hope it comes quickly. The level of analysis is very high so you can expect this book to be very influential for the currenty state of theory. Well done Mr. Dreev.
Lukas Wedrychowski
DailyChess.org - lectures & reviews
December 2013
I would like to not to focus so much on the minor Benonis but stick to the main body of this book, the modern variation where Black plays …e6, takes on d5 and puts the bishop on g7. Alexey’s recipe against this is the modern variation starting with:
1.d4 Nf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Nc3 exd5 5.cxd5 d6 6.Nc3 g6 7.e4 Bg7 8.h3 0-0 9.Bd3
This position is called the ‘modern variation’. It is one of the very critical main lines against the Benoni. White’s idea is clear. He wants to prevent any …Bg4 ideas from Black by playing …h3 first and then he puts the bishop to d3, a piece which does not have the duty anymore to break an eventual pin against the knight.
Black is said to be OK by theory, but Alexey thinks differently and provides around 150 pages of analysis to claim an advantage for White! For this review I would like to go into detail in one of the lines starting with 9…Re8, a line which was recommended by the current No.1 of Benoni repertoire books ”Grandmaster Repertoire 12, The Modern Benoni“ by Marian Petrov. Let’s go into details:
1.d4 Nf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Nc3 exd5 5.cxd5 d6 6.e4 g6 7.Bd3 Bg7 8.h3 0-0 9.Nf3 Re8
10.0-0 c4
Here Petrov splits the line into two: A) 11.Bc2 and B) 11.Bxc4
Dreev also covers both those moves, giving each an individual chapter. I would like to say that Dreev extends the line A) 11.Bc2 further, whereas Petrov is a bit limited regarding his coverage:
A) 11.Bc2 b5 12.a3 is the move covered by Petrov. Whereas 12.Nb5! as given by Dreev gives White chances to claim an advantage after for example: 12…Ne4 13.Bxe4 Rxe4 14.Bg5! for details please check the book.
But also the second line B) 11.Bxc4 looks good:
11.Bxc4
MP: ”This move is more challenging“
11…Nxe4 12.Nxe4 Rxe4
MP: ”Black should be careful here, as the position is more open and White has the better development.“
13.Bg5!
Here Petrov recommends the move 13…Qb6?! (the mark is given by Petrov himself!), whereas adding Dreevs main move 13…Qf8!? in the notes.
I’ll give the main lines of their analysis so you can see where both player diviate from now on:
14.Qc2 Re8 15.Rae1 Bf5 16.Qd1! ”Dreev“
Petrov only covers the inferior 16.Qb3?! allowing 16…Nd7! Dreev writes that 16.Qd1 has not been tested yet whereas I was able to find a game in my database with this very move. The game convincingly showed an edge for White and the player eventually won the game:
16…Nd7 17.Nd4 and Mamedyarov was able to win his game in Mamedyarov Pantsulaia, 2012. This might be the cutting edge of theory of the 9…Re8 variation. I think it’s black’s turn to show something concrete in that line.
Conclusion:
Overall I have to say that Dreev’s book scores a clear victory over Petrov’s repertoire book. It seems as if an update is necessary and I hope it comes quickly. The level of analysis is very high so you can expect this book to be very influential for the currenty state of theory. Well done Mr. Dreev.
Lukas Wedrychowski
DailyChess.org - lectures & reviews
December 2013
More from Chess Stars